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antriebstechnik 5/2018

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Alternatives Wirbelstromsensor-<br />

Abstands-Erfassungssystem für<br />

Magnetlager- und Turbinenanwendungen<br />

01 Aktiv magnetgelagerte Zentrifuge bis 80 000 U/min zum Zentrifugieren von Schwebeteilchen in Flüssigkeiten<br />

Die berührungslose Erfassung von Abständen zu bestimmten Zielobjekten ist in der<br />

Automation weit verbreitet. Unterschiedliche Technologien wie zum Beispiel optische,<br />

kapazitive und induktive Sensorsysteme haben sich etabliert. Lesen Sie, wie ein alternatives<br />

Wirbelstromsensor-Abstands-Erfassungssystem für Magnetlager- und Turbinenanwendungen<br />

mit hoher Grenzfrequenz und automatisierten Abgleichverfahren entwickelt wurde.<br />

O<br />

ptische Verfahren zeichnen sich durch eine extrem hohe Genauigkeit<br />

aus, wobei das geforderte hohe Maß an Sauberkeit<br />

der industriellen Umgebungen leider nicht oft eingehalten werden<br />

kann. Staub, hohe Luftfeuchte oder Fette schränken die Anwendung<br />

optischer Methoden ein. Andererseits erweisen sich kapazitive<br />

Sensorsysteme als recht robust gegenüber Umwelteinflüssen.<br />

Diese Art der berührungslosen Abstandserfassung ermöglicht die<br />

Behandlung von sowohl leitenden Werkstoffen, wie die von Isolatoren.<br />

Einschränkungen hierbei bestehen im eher geringen Erfassungsabstand<br />

und begründen sich im Einfluss von allem, was sich<br />

innerhalb des Erfassungsraums befindet, z. B. Aerosole wie Rauch,<br />

Ruß, Ölqualm sowie Pollen, Mahl-Produkte, Abrieb und andere<br />

natürliche oder industrielle Nanopartikel. Zusätzlich können sich<br />

elektrische/elektrostatische Felder an einem schwebenden Zielmaterial<br />

ausbilden (e. g. magnetisch gelagerter Rotor) und die Messung<br />

negativ beeinflussen. Weiterführend sind induktive Wirbelstromsensoren<br />

zu nennen. Diese erweisen sich in Industrieumgebungen<br />

als besonders robust. Staub, Fette und Flüssigkeiten haben,<br />

mit der Einschränkung hoher elektrischer Leitfähigkeit, keinen Einfluss<br />

auf die Messergebnisse. Einer geringeren Genauigkeit als bei<br />

den vorher betrachteten Systemen und der Voraussetzung eines<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ringo Lehmann, Dipl.-Ing. (FH) Patrick Mosig,<br />

Prof. Dr.-Ing. Lutz Zacharias und Prof. Dr.-Ing. Mirko Bodach, alle an der<br />

Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau<br />

elektrisch gut leitfähigen Zielmaterials steht jedoch eine Vielzahl an<br />

Vorteilen des Wirbelstromsensors gegenüber. Wirbelstromsensoren<br />

finden, neben anderen Einsatzgebieten, häufig ihre Anwendung<br />

in schnell rotierenden konventionell oder aktiv magnetisch<br />

gelagerten Maschinen. Hier ist es oft notwendig, den Rotorabstand,<br />

meist unterhalb eines Millimeters, im Mikrometerbereich genau zu<br />

erfassen und diese Information schnellstmöglich der Anlage zuzuführen.<br />

Die steigende Dynamik von Maschinen fordert Grenzfrequenzen<br />

der Abstandserfassung von mehr als 20 kHz, damit die<br />

Anlagensteuerungen oder Regelungen noch in der Lage sind, entsprechend<br />

schnell auf Istwertänderungen zu reagieren. Solche<br />

Anlagen können z. B. sein:<br />

n Turbolader-Prüfstände<br />

n Zentrifugen<br />

n Öl-freie Dampfturbinen<br />

n Kompressorantriebsstränge<br />

Unterschiedliche Möglichkeiten bezüglich der Parametervariation,<br />

Synchronisierung und in der Qualität ihrer Ausgangssignale der Abstandserfassungs-Systeme<br />

spiegeln sich in den jeweiligen Kosten<br />

wider. So sind einfach gehaltene Sensorsysteme relativ preiswert<br />

jedoch untereinander nicht synchronisierbar, im Umkehrschluss<br />

finden sich synchronisierbare Geber eher im oberen Preissegment.<br />

Ebenfalls gibt es Unterschiede im Durchmesser der Sensoren, dem<br />

Erfassungsbereich und dem Zielmaterial. Eine besonders wichtige<br />

Eigenschaft ist zusätzlich die Grenzfrequenz. Bei herkömmlichen<br />

Wirbelstrom-Messsystemen wird eine hohe Grenzfrequenz (100 kHz<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> 5/<strong>2018</strong>

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