gie_05_2018
Schmelzen und Gießen, Feuerfesttechnik
Schmelzen und Gießen, Feuerfesttechnik
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Großauftrag für<br />
Leichtbaukolben<br />
aus China<br />
Das neue Kolbenwerk<br />
in Chongqing ist erst<br />
seit Ende vergangenen<br />
Jahres fertig. Hier<br />
sollen die Leichtbaukolben<br />
ab 2021 gefertigt<br />
werden. Das Werk<br />
gehört zum 1997 gegründeten<br />
chinesischen<br />
Joint Venture<br />
Kolbenschmidt Huayu<br />
Piston Co. (KSHP),<br />
vormals bekannt als<br />
Kolbenschmidt Shanghai<br />
Pistons.<br />
> KS KOLBENSCHMIDT: Mit einem<br />
Lifetime-Volumen von mehr als 47 Mio.<br />
Euro hat die zur Rheinmetall Automotive<br />
AG, Neckarsulm, gehörende Konzerntochter<br />
KS Kolbenschmidt jetzt den ersten<br />
Auftrag für Kolben mit der neuesten Kolbentechnolo<strong>gie</strong><br />
Liteks 4 erhalten.<br />
Auftraggeber ist das Joint Venture eines<br />
großen, international tätigen Automobilherstellers<br />
mit einer der führenden chinesischen<br />
Unternehmensgruppen.<br />
Die Komponenten sind für den Einsatz<br />
in einem neuen vierzylindrigen Ottomotorenmodell<br />
mit 1,5 l Hubraum und einer<br />
Leistung von nahezu 150 kW bestimmt.<br />
Der Produktionsstart ist für Herbst 2021<br />
geplant. Hergestellt werden die Leichtbaukolben<br />
„local for local“ im neu erbauten<br />
Kolbenwerk in Chongqing. Das Werk<br />
gehört zum 1997 gegründeten chinesischen<br />
Joint Venture Kolbenschmidt Huayu<br />
Piston Co. (KSHP), vormals bekannt als<br />
Kolbenschmidt Shanghai Pistons, und<br />
wurde erst Ende letzten Jahres fertig gestellt.<br />
KSHP hält innerhalb Chinas eine<br />
führende Marktposition bei Pkw-Kolben<br />
und konnte seine Produktionszahl in den<br />
zurückliegenden zehn Jahren mehr als<br />
verfünffachen. Der Standort in der Millionenmetropole<br />
Chongqing verfügt über<br />
modernste Technolo<strong>gie</strong>n und Produktionsanlagen.<br />
Die eingesetzten Kolbenringe<br />
stammen vom Allianzpartner Riken und<br />
die Kolben werden komplett montiert an<br />
den OEM ausgeliefert. Herstellungsort<br />
der Kolbenringe ist das Werk des Kolbenschmidt-Joint<br />
Ventures mit Riken in<br />
Wuhan. Für den Auftrag haben die Allianzpartner<br />
gemeinschaftlich die Optimierung<br />
des integrierten Gesamtsystems aus<br />
Kolben, Ringen und Bolzen erarbeitet.<br />
Durch das optimal abgestimmte System<br />
ergibt sich eine verminderte Reibleistung,<br />
die sich positiv auf den Verbrauch und<br />
schädliche Umweltemissionen auswirkt.<br />
Dies kam den hohen Kundenanforderungen<br />
nach Leichtbaukolben mit geringer<br />
Reibung und äußerst geringem Gewicht<br />
entgegen. Ein weiteres Kriterium für den<br />
Zuschlag war die robuste technische Lösung,<br />
die KS Kolbenschmidt in einem attraktiven<br />
Gesamtpaket anbieten konnte.<br />
KS Kolbenschmidt führte 2006 Leichtbaukolben<br />
mit dem Markennamen Liteks<br />
ein. Diese besonders leichten, hochleistungsfähigen<br />
Kolben wurden seither den<br />
Bedürfnissen der Märkte entsprechend<br />
weiter entwickelt und zwischenzeitlich<br />
über 100 Millionen Mal in Fahrzeugen<br />
rund um den Globus verbaut. Bei der neuesten,<br />
vierten Liteks-Generation konnte<br />
das Kolbengewicht durch den Einsatz einer<br />
hochwarmfesten Le<strong>gie</strong>rung und verminderter<br />
Wandstärken um rund 10 %<br />
vermindert werden. Grundlage hierfür ist<br />
die Optimierung der Kolbengrundstruktur.<br />
Besonders gut schneidet diese Generation<br />
auch hinsichtlich ihrer Reibleistungswerte<br />
ab. In Versuchen auf dem Kolbenschmidt-eigenen<br />
Reibleistungsprüfstand<br />
konnte unter Volllast-Bedingungen eine<br />
Minderung der Reibleistung um bis zu<br />
28 % nachgewiesen werden. Damit erfüllt<br />
die Kolbengeneration die aktuellen, sehr<br />
hohen Anforderungen im Hinblick auf Verbrauchsreduktion<br />
und umweltgerechte<br />
CO 2 -Einsparungen.<br />
www.rheinmetall-automotive.com<br />
FOTO: RHEINMETALL AUTOMOTIVE<br />
Förderprogramme sind Trendsetter und -beschleuniger<br />
> IGF UND ZIM: Die beiden mittelstandsorientierten<br />
Förderprogramme „Industrielle<br />
Gemeinschaftsforschung (IGF)“ und<br />
„Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand<br />
(ZIM)“ des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Ener<strong>gie</strong> (BMWi) sind wichtige<br />
Transmissionsriemen im deutschen<br />
Innovationssystem: Sie wirken nicht nur<br />
als effektive Trendbeschleuniger, sondern<br />
zum Teil sogar als bedeutende Trendsetter<br />
und sorgen so für die Initiierung und die<br />
schnelle Ausbreitung von neuen technologischen<br />
Trends. Dadurch wird insbesondere<br />
die Zielgruppe der mittelständischen<br />
Unternehmen als eine der zentralen Säulen<br />
des hiesigen Innovationssystems in<br />
seiner Innovationskraft gestärkt und somit<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft<br />
nachhaltig gesichert. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Ener<strong>gie</strong> BMWi, die untersucht, wie sich<br />
thematische Trends in der technolo<strong>gie</strong>offenen<br />
Förderung des Bundes verbreiten.<br />
Sowohl die vorwettbewerblich ausgerichtete<br />
IGF als auch das marktnah fördernde<br />
ZIM fördern gemäß der Studie<br />
gezielt die Diffusion von Erkenntnissen<br />
der Forschung in neue Anwendungsfelder<br />
und stärken zugleich die interdisziplinäre<br />
Teambildung, die in vielen Fällen Voraussetzung<br />
für innovative Lösungen ist.<br />
„Dass IGF und ZIM wichtige Katalysatoren<br />
für das Innovationsgeschehen unseres<br />
Landes sind, ist bekannt und mehrfach<br />
durch Evaluationen belegt worden.<br />
Dass die beiden Programme auch als<br />
Trendsetter und Trendbeschleuniger wirken,<br />
war uns zwar intuitiv schon bewusst,<br />
aber durch die BMWi-Studie konnte dies<br />
nun klar nachgewiesen werden, was uns<br />
selbstverständlich sehr freut“, stellt AiF-<br />
Präsident Professor Sebastian Bauer fest.<br />
„Und wenn die neue Bundesre<strong>gie</strong>rung gemäß<br />
dem Koalitionsvertrag Transfer und<br />
Innovation insbesondere im Mittelstand<br />
fördern will, hat sie dafür mit der IGF und<br />
dem ZIM zwei Instrumente, für die sich<br />
ein weiterer Ausbau erwiesenermaßen<br />
lohnt“, so Bauer.<br />
Eine Zusammenfassung der BMWi-Studie<br />
finden Sie unter:<br />
https://bit.ly/2K42GZw<br />
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