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Schmelzen und Gießen, Feuerfesttechnik

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Großauftrag für<br />

Leichtbaukolben<br />

aus China<br />

Das neue Kolbenwerk<br />

in Chongqing ist erst<br />

seit Ende vergangenen<br />

Jahres fertig. Hier<br />

sollen die Leichtbaukolben<br />

ab 2021 gefertigt<br />

werden. Das Werk<br />

gehört zum 1997 gegründeten<br />

chinesischen<br />

Joint Venture<br />

Kolbenschmidt Huayu<br />

Piston Co. (KSHP),<br />

vormals bekannt als<br />

Kolbenschmidt Shanghai<br />

Pistons.<br />

> KS KOLBENSCHMIDT: Mit einem<br />

Lifetime-Volumen von mehr als 47 Mio.<br />

Euro hat die zur Rheinmetall Automotive<br />

AG, Neckarsulm, gehörende Konzerntochter<br />

KS Kolbenschmidt jetzt den ersten<br />

Auftrag für Kolben mit der neuesten Kolbentechnolo<strong>gie</strong><br />

Liteks 4 erhalten.<br />

Auftraggeber ist das Joint Venture eines<br />

großen, international tätigen Automobilherstellers<br />

mit einer der führenden chinesischen<br />

Unternehmensgruppen.<br />

Die Komponenten sind für den Einsatz<br />

in einem neuen vierzylindrigen Ottomotorenmodell<br />

mit 1,5 l Hubraum und einer<br />

Leistung von nahezu 150 kW bestimmt.<br />

Der Produktionsstart ist für Herbst 2021<br />

geplant. Hergestellt werden die Leichtbaukolben<br />

„local for local“ im neu erbauten<br />

Kolbenwerk in Chongqing. Das Werk<br />

gehört zum 1997 gegründeten chinesischen<br />

Joint Venture Kolbenschmidt Huayu<br />

Piston Co. (KSHP), vormals bekannt als<br />

Kolbenschmidt Shanghai Pistons, und<br />

wurde erst Ende letzten Jahres fertig gestellt.<br />

KSHP hält innerhalb Chinas eine<br />

führende Marktposition bei Pkw-Kolben<br />

und konnte seine Produktionszahl in den<br />

zurückliegenden zehn Jahren mehr als<br />

verfünffachen. Der Standort in der Millionenmetropole<br />

Chongqing verfügt über<br />

modernste Technolo<strong>gie</strong>n und Produktionsanlagen.<br />

Die eingesetzten Kolbenringe<br />

stammen vom Allianzpartner Riken und<br />

die Kolben werden komplett montiert an<br />

den OEM ausgeliefert. Herstellungsort<br />

der Kolbenringe ist das Werk des Kolbenschmidt-Joint<br />

Ventures mit Riken in<br />

Wuhan. Für den Auftrag haben die Allianzpartner<br />

gemeinschaftlich die Optimierung<br />

des integrierten Gesamtsystems aus<br />

Kolben, Ringen und Bolzen erarbeitet.<br />

Durch das optimal abgestimmte System<br />

ergibt sich eine verminderte Reibleistung,<br />

die sich positiv auf den Verbrauch und<br />

schädliche Umweltemissionen auswirkt.<br />

Dies kam den hohen Kundenanforderungen<br />

nach Leichtbaukolben mit geringer<br />

Reibung und äußerst geringem Gewicht<br />

entgegen. Ein weiteres Kriterium für den<br />

Zuschlag war die robuste technische Lösung,<br />

die KS Kolbenschmidt in einem attraktiven<br />

Gesamtpaket anbieten konnte.<br />

KS Kolbenschmidt führte 2006 Leichtbaukolben<br />

mit dem Markennamen Liteks<br />

ein. Diese besonders leichten, hochleistungsfähigen<br />

Kolben wurden seither den<br />

Bedürfnissen der Märkte entsprechend<br />

weiter entwickelt und zwischenzeitlich<br />

über 100 Millionen Mal in Fahrzeugen<br />

rund um den Globus verbaut. Bei der neuesten,<br />

vierten Liteks-Generation konnte<br />

das Kolbengewicht durch den Einsatz einer<br />

hochwarmfesten Le<strong>gie</strong>rung und verminderter<br />

Wandstärken um rund 10 %<br />

vermindert werden. Grundlage hierfür ist<br />

die Optimierung der Kolbengrundstruktur.<br />

Besonders gut schneidet diese Generation<br />

auch hinsichtlich ihrer Reibleistungswerte<br />

ab. In Versuchen auf dem Kolbenschmidt-eigenen<br />

Reibleistungsprüfstand<br />

konnte unter Volllast-Bedingungen eine<br />

Minderung der Reibleistung um bis zu<br />

28 % nachgewiesen werden. Damit erfüllt<br />

die Kolbengeneration die aktuellen, sehr<br />

hohen Anforderungen im Hinblick auf Verbrauchsreduktion<br />

und umweltgerechte<br />

CO 2 -Einsparungen.<br />

www.rheinmetall-automotive.com<br />

FOTO: RHEINMETALL AUTOMOTIVE<br />

Förderprogramme sind Trendsetter und -beschleuniger<br />

> IGF UND ZIM: Die beiden mittelstandsorientierten<br />

Förderprogramme „Industrielle<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF)“ und<br />

„Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand<br />

(ZIM)“ des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Ener<strong>gie</strong> (BMWi) sind wichtige<br />

Transmissionsriemen im deutschen<br />

Innovationssystem: Sie wirken nicht nur<br />

als effektive Trendbeschleuniger, sondern<br />

zum Teil sogar als bedeutende Trendsetter<br />

und sorgen so für die Initiierung und die<br />

schnelle Ausbreitung von neuen technologischen<br />

Trends. Dadurch wird insbesondere<br />

die Zielgruppe der mittelständischen<br />

Unternehmen als eine der zentralen Säulen<br />

des hiesigen Innovationssystems in<br />

seiner Innovationskraft gestärkt und somit<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft<br />

nachhaltig gesichert. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Ener<strong>gie</strong> BMWi, die untersucht, wie sich<br />

thematische Trends in der technolo<strong>gie</strong>offenen<br />

Förderung des Bundes verbreiten.<br />

Sowohl die vorwettbewerblich ausgerichtete<br />

IGF als auch das marktnah fördernde<br />

ZIM fördern gemäß der Studie<br />

gezielt die Diffusion von Erkenntnissen<br />

der Forschung in neue Anwendungsfelder<br />

und stärken zugleich die interdisziplinäre<br />

Teambildung, die in vielen Fällen Voraussetzung<br />

für innovative Lösungen ist.<br />

„Dass IGF und ZIM wichtige Katalysatoren<br />

für das Innovationsgeschehen unseres<br />

Landes sind, ist bekannt und mehrfach<br />

durch Evaluationen belegt worden.<br />

Dass die beiden Programme auch als<br />

Trendsetter und Trendbeschleuniger wirken,<br />

war uns zwar intuitiv schon bewusst,<br />

aber durch die BMWi-Studie konnte dies<br />

nun klar nachgewiesen werden, was uns<br />

selbstverständlich sehr freut“, stellt AiF-<br />

Präsident Professor Sebastian Bauer fest.<br />

„Und wenn die neue Bundesre<strong>gie</strong>rung gemäß<br />

dem Koalitionsvertrag Transfer und<br />

Innovation insbesondere im Mittelstand<br />

fördern will, hat sie dafür mit der IGF und<br />

dem ZIM zwei Instrumente, für die sich<br />

ein weiterer Ausbau erwiesenermaßen<br />

lohnt“, so Bauer.<br />

Eine Zusammenfassung der BMWi-Studie<br />

finden Sie unter:<br />

https://bit.ly/2K42GZw<br />

GIESSEREI 1<strong>05</strong> <strong>05</strong>/<strong>2018</strong> 13

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