gie_05_2018
Schmelzen und Gießen, Feuerfesttechnik
Schmelzen und Gießen, Feuerfesttechnik
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EDITORIAL<br />
Innovation braucht Kreativität<br />
Wichtige Impulse gehen von Salzburg aus!<br />
FOTO: ANDREAS BEDNARECK<br />
Das war eine ganz besondere Veranstaltung, die<br />
Große Gießereitechnische Tagung <strong>2018</strong>. Knapp<br />
800 Teilnehmer waren dem Ruf der österreichischen,<br />
schweizerischen und der deutschen Gießereivereinigungen<br />
nach Salzburg gefolgt. Ein Blick auch<br />
auf das interessante Rahmenprogramm zeigt, die Stadt<br />
an der Salzach ist mehr als Mozartstadt und Festspielstadt.<br />
In den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt<br />
erlebt man Geschichte, Spannendes und Überraschendes.<br />
Die Festung Hohensalzburg, die Mozart-Museen,<br />
die Getreidegasse oder Hellbrunn zählen zu den beliebtesten<br />
Orten Salzburgs. Soweit die weniger fachlichen<br />
Dinge der zweitägigen Veranstaltung. Besonders<br />
spannend war in diesem Jahr die aktuelle Themenpalette.<br />
Ohne Zweifel, viele Teilnehmer waren gespannt<br />
auf das Superthema „Einfluss der Elektromobilität auf die Gussproduktion in der Gießerei-<br />
Industrie“.<br />
FOTO:ANDREAS BEDNARECK<br />
Der Innovationspreis der Deutschen<br />
Gießerei-Industrie <strong>2018</strong><br />
ging in Salzburg an Dr.-Ing.<br />
Hubert Koch von der Trimet Aluminium<br />
SE. Gründe sind u. a. die<br />
Entwicklung der als Silafont-36,<br />
Magsimal-59 und Castasil-37 bekannten<br />
Aluminiumle<strong>gie</strong>rungen<br />
(Mehr hierzu im Special zur Großen<br />
Gießereitechnischen Tagung<br />
in der nächsten Ausgabe).<br />
Die zentrale Botschaft der beiden Vortragenden Lothar Kallien und Christian Wilhelm lässt<br />
sich folgendermaßen umschreiben. Ohne Zweifel ist der rein elektromotorische Antrieb<br />
(Battery Electric Vehicle – BEV) weniger komplex; er benötigt weniger Bauteile und auch<br />
weniger Gussteile als der klassische Verbrennungsmotor. Bis 2030 kann, so Kallien und<br />
Wilhelm, weltweit von durchschnittlich 15 Prozent BEV und weiteren 60 Prozent Hybridfahrzeugen<br />
ausgegangen werden.<br />
Nachdem beide Referenten einen Blick in die Glaskugel geworfen haben, konnten sie eine<br />
frohlockende Botschaft in Salzburg perspektivisch auf den Weg bringen: Der hohe Hybridisierungsanteil<br />
führt zu einer spürbaren Zunahme der Gussteilmengen und der Gesamttonnage.<br />
Dieser positive Trend hält zumindest noch zehn bis zwölf Jahre in Deutschland<br />
an. Erst ab ca. 2030 kehrt sich die Entwicklung in Deutschland und global ab ca. 2040 um.<br />
Die unmissverständliche Botschaft der Vortragenden Kallien und Wilhelm lautet: Insgesamt<br />
wird der Ausbau der Infrastruktur zur E-Mobilität ein zusätzliches Potenzial für die<br />
Gießerei-Industrie schaffen.<br />
Halten wir fest: Das Urformverfahren Gießen ist längst noch nicht am Ende. Wer das<br />
Gegenteil behauptet, dem ist nicht zu helfen. Innovationen in Guss sind und bleiben gefragt.<br />
Und da bin ich mir sicher, dass hat Salzburg gezeigt, da wird in den nächsten Jahren<br />
noch einiges passieren. Innovationen erfordern Mut, Tatkraft, Leidenschaft und Menschen,<br />
die ungewöhnlich oder sagen wir einfach nur quer denken können. Von allem, so mein<br />
Eindruck nach zwei Tagen in Salzburg, hat die Gießerei-Industrie reichlich zu bieten!<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Michael Franken, Chefredakteur (E-Mail: michael.franken@bdguss.de)<br />
GIESSEREI 1<strong>05</strong> <strong>05</strong>/<strong>2018</strong> 3