gie_05_2018

AKTUELLES
Drei Fragen an...
Michael Poetzsch, Gießereileiter bei
Düker in Laufach. Für die 25 000 t Flüssigeisen,
die der Schmelzbetrieb dort pro Jahr
erzeugt, werden 65 % der Strom kosten
aufgewendet. Mit einer neuen Prozessleittechnik
steigert Düker Energieeffizienz und
Gussqualität und ermöglicht die Auswertung
und Protokollierung des Schmelz- und
Gattierungsprozesses.
FOTO: ASK CHEMICALS
Ihre neue Prozessleittechnik für den
Schmelzbetrieb optimiert Gattierung
und Schmelzbetrieb. Wie kamen Sie
auf die Idee, diese Technologie einzuführen?
Mit der Installation der Mittelfrequenzöfen
wurde bei uns das JOKS-System
(Junker-Ofen-Kontroll-System) installiert.
Damit wird über einen Prozessor die optimale
Energiezufuhr in Abhängigkeit des
Ofeninhaltes und der Temperatur gesteuert.
An dieses System angebunden ist
JOKS-Gatt, das die meisten Kunden Otto
Junker ebenfalls abgekauft haben, es aber
nicht nutzen.
Da wir es bezahlt hatten, wollten wir
es auch nutzen. Deshalb haben wir es
bis Mitte vergangenen Jahres zur Einsatzreife
geführt. Außer uns gibt es nur
noch eine weitere Gießerei, die das System
bis zu dieser Ausbaustufe geführt
hat.
Wie läuft die optimierte Gattierung
jetzt ab?
Über ein vorgegebenes Rezept, das der
Schmelzmeister auswählt, wird der Prozess
gestartet. Auf einem Rechner am
Gattierungskran werden dann die Einsatzstoffe
angezeigt. Wenn der Werker sie mit
dem Magnetkran zusammenstellt, kann
er am Bildschirm genau verfolgen, wann
er die korrekte Menge eines Einsatzstoffes
gattiert hat. Zugleich wird die Gattierung
auch automatisch protokolliert.
Und wie können Sie anschließend die
Qualität der Schmelze prüfen?
Mit einem an die Prozessleittechnik angeschlossenen
Spektrometer. Wir nehmen
eine Probe der Schmelze und lassen
sie vom Spektrometer untersuchen. Die
Daten gehen dann zurück an JOKS-Gatt,
das eine Nachgattierungsrechnung durchführt
und soweit erforderlich eine Nachgattierung
mit genauen Angaben der Mengen
an Einsatzstoffen einfordert. In JOKS-
Gatt ist eine Datenbank mit allen Stoffen
hinterlegt, die wir einsetzen. Da muss
keiner mehr mit dem Taschenrechner
Mengen ausrechnen. Dadurch sinkt auch
das Fehlerrisiko. Der Datenaustausch des
Spektrometers mit JOKS-Gatt geht so lange
weiter, bis sich beide abgeglichen haben.
www.dueker.de
Mehr zur neuen Prozessleittechnik bei
Düker lesen Sie in der nächsten Ausgabe
der GIESSEREI.
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24 GIESSEREI 105 05/2018