HANSEstyle 1| 2017
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WINE & DINE<br />
Kolumne: Franzis kulinarische Seiten<br />
Steffen Henssler und sein Bruder Peter haben<br />
ihr Restaurant „Ahoi“ in der City eröffnet.<br />
Autorin Franziska Heinemann-Schulte blickt<br />
mit ihnen hinter die Kulissen.<br />
<strong>HANSEstyle</strong> im Ahoi:<br />
Steffen Henssler mit seinem<br />
Bruder Peter und Autorin Franziska<br />
Heinemann-Schulte<br />
So köstlich kann ein Lottogewinn eingesetzt werden: Als<br />
Steffen Henssler im Jahr 1999 im Lotto 44.000 D-Mark<br />
gewann, besuchte er mit dem Geld die renommierte Sushi-Academy<br />
in Los Angeles/Kalifornien, um als erster<br />
Deutscher zum Professional Sushi Chef ausgezeichnet zu<br />
werden. Und das schmeckt man in seinen bisherigen zwei<br />
Restaurants „Henssler & Henssler“ und „Ono“.<br />
Nun hat er zusammen mit seinem Bruder Peter sein mittlerweile<br />
drittes Restaurant in der Hansestadt eröffnet, das<br />
„Ahoi“. Harmonisch familiär ergänzen sich die beiden Brüder.<br />
Steffen über Peter: „Er ist betriebswirtschaftlich sehr<br />
stark und hat genau wie ich richtig Bock. Es gibt eine gute<br />
Energie zwischen uns. Wir beide sind uns sehr ähnlich,<br />
auch wenn er wohl etwas ruhiger ist als ich.“<br />
Der Restaurant-Name „Ahoi“ geisterte schon länger in<br />
Hensslers Kopf umher, nur die Location musste gefunden<br />
werden. Nun ist sie da – in der Spitalerstraße. Durchdesignt<br />
und perfekt abgestimmt erfreut das junge Konzept optisch,<br />
aber auch kulinarisch. Das „Ahoi“ wirkt locker, wie Henssler<br />
selbst. Es soll als modernes Schnellrestaurant positioniert<br />
werden und auch Gäste erreichen, die bei seinen anderen<br />
Restaurants Hemmschwellen haben.<br />
In heller, freundlicher Atmosphäre bietet eine kleine Karte<br />
eine gute Auswahl an Gerichten, alle auf einheitlichen,<br />
gebrandeten Tellern angerichtet. Die Küche, aufgrund der<br />
Anzahl des Küchenteams auch „Die Wilde 13“ genannt, serviert<br />
Handfestes. Oder wie Steffen Henssler sagt: „Geile<br />
Burger, Sushi, gutes Schnitzel und genauso Apfelkuchen<br />
vom Blech mit Sahne.“ Das Schnitzel kommt erfreulicherweise<br />
ohne Nachfrage gleich zusammen mit den Preiselbeeren.<br />
Nicht nur durch das coole Ambiente mit Neon-Schriftzügen<br />
oder dem handgemalten Blauwal an der Wand soll sich<br />
das „Ahoi“ von Hensslers beiden anderen Restaurants abheben,<br />
sondern auch preislich: Zwischen etwa drei Euro<br />
und 17 Euro bietet das Ahoi für jeden etwas. Ein Laden für<br />
alle – wie seit der Eröffnung der ständige, hungrige Besucherstrom<br />
zeigt. Falls man keinen der 140 Innenplätze auf<br />
den zwei Ebenen ergattert hat und trotzdem den Henssler-<br />
Touch kosten möchte, kann man bei sommerlicheren Temperaturen<br />
auch auf der Straße an einem der weiteren 120<br />
Plätze sitzen.<br />
Beeindruckend, was Steffen Henssler seit seinem Besuch<br />
der Sushi-Academy aufgebaut hat und mittlerweile unter<br />
sich bündelt: neben seinen jetzt drei Restaurants, dem Lieferservice<br />
Henssler at Home, zig TV-Auftritten, fünf Kochbüchern,<br />
Live-Kochshows in diversen Theatern und Arenen<br />
Deutschlands auch die mich besonders interessierende Kitchenparty<br />
in Hensslers Küche, in der Kochkurse angeboten<br />
werden. Da steigt doch die Motivation, selbst mal wieder<br />
Lotto zu spielen.<br />
Mehr unter: www.ahoibysteffenhenssler.de<br />
Foto: Tim Wendrich<br />
Hier geht Steffen Henssler gerne essen:<br />
„Ristorante Mamma Mia in Altona finde ich tipptopp. Das<br />
ist ein sensationeller Laden mit einem tollen Chef. Am<br />
besten fragt man nach dem, was nicht auf der Karte steht.<br />
Das Casa di Roma in der Langen Reihe finde ich auch richtig<br />
gut.“<br />
ÜBER DIE AUTORIN<br />
Regelmäßig schreibt die Hamburger Food-Bloggerin und<br />
leidenschaftliche Restauranttesterin über Gastronomien,<br />
in denen sie sich besonders wohl fühlt. Mehr von ihr finden<br />
Sie unter www.tastehamburg.com<br />
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