HANSEstyle 1| 2017
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Der Award für bildende Kunst<br />
Jana Osterhus in ihrem<br />
Atelier in der Johnsalle.<br />
Sie ist ein Lebemensch<br />
– das wird auch in<br />
ihren Bildern sichtbar<br />
Jana Osterhus<br />
Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen ist das Thema in<br />
ihren Malereien. Wie ein bildgewordenes Gedicht schafft<br />
Jana Osterhus, Teilnehmerin beim METROPOLE.KREATIV Award,<br />
mit ihrer Kunst bunte Traumwelten.<br />
Vor ein paar Jahren habe ich angefangen<br />
mit meinem Tanzpartner und<br />
Freund Tango für Senioren aufzubauen.<br />
Und dann habe ich meine eigene Kunst,<br />
meine Bilder.<br />
Die Ideen hinter ihren Bildern<br />
Die Ideen kommen einfach. Sie sind<br />
immer da. Manchmal sind es so viele,<br />
dass es sich ballt und mehr ist, als ich<br />
umsetzen kann. Dann muss ich mich<br />
entscheiden. Im Großen und Ganzen<br />
sind meine Themen die Dinge, die ich<br />
liebe oder die mich berühren.<br />
Bilder wie aus einem Traum<br />
Was ich an diesem Traumhaften so<br />
schön finde ist, dass es eine gewisse<br />
Offenheit lässt. Jeder der darauf<br />
schaut, kann seine eigene Geschichte<br />
hineinsehen. Das ist für mich das Schöne<br />
an Kunst: wenn es die eigenen Türen<br />
oder die eigenen Fantasien dessen, der<br />
da schaut, öffnet.<br />
Ihre Materialien<br />
Im Prinzip verwende ich alles: Acryl, Tusche, Kohle, Edding ... Ich beginne meine<br />
Bilder ähnlich wie die alten Meister – lege eine Grundierung, wenn es eine frische<br />
Leinwand ist und wenn es eine Übermalung ist, dann zählt das alte Bild.<br />
Das Übermalen eigener Werke<br />
Ich finde Übermalungen total spannend, weil dann nochmal ein neuer Faktor dazukommt.<br />
Und zwar die Zeit. Die Zeit, die irgendwie darin steckt und sich gleichzeitig<br />
wieder auflöst. Und womit man Vergangenes wieder in die Gegenwart heben kann.<br />
Das bekommt dann so ein Schillern. Meistens bleiben aber Teile stehen. Man weiß<br />
nur als Betrachter natürlich nicht welche. Ganz selten übermale ich wirklich alles.<br />
Das Leben als Inspiration<br />
Man entwickelt sich ja immer und es gibt unglaublich viele Menschen und viele<br />
Künstler, die ganz tolle Sachen machen. Und von all diesen Menschen und Künstlern<br />
kann man auch immer etwas lernen und sich sein Universum bereichern lassen.<br />
Aber es ist nicht so, dass mich ein bestimmter Mensch beeinflusst hätte, sondern<br />
es ist tatsächlich mehr die Fülle all dessen, was es gibt.<br />
Hamburg als Kunststadt<br />
Hamburg ist eine Handelsstadt (lacht). Es gibt eine tolle Kunstszene, absolut. Die<br />
ist da und wenn man weiß wo man sie findet, dann hat man auch Freude damit. Ich<br />
finde jedoch Hamburg macht zu wenig daraus.<br />
Mehr Support für Hamburger Künstler<br />
Statt Atelierhäuser zu schließen, sollten neue eröffnet und Wohnateliers ganz<br />
offiziell zugelassen werden. Und es sollte mehr Ausstellungen geben, für die der<br />
Künstler ein Honorar bekommt.<br />
Die Teilnahme am METROPOLE.KREATIV AWARD<br />
Ich finde es schön, dass es diesen Kunstpreis gibt, denn es gibt in Hamburg insgesamt<br />
wenig regionale Ausschreibungen.<br />
Das Gespräch führte: Anne Simone Krüger | Fotos: Tim Wendrich<br />
Lunático,<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
100 x 210 cm, 2015<br />
Kunstexperten unter sich: Jana<br />
Osterhus mit Kunsthistorikerin und<br />
Kuratorin Anne Simone Krüger<br />
Zwischen Abstraktion und Figuration pendelnd erhalten Jana<br />
Osterhus' Bilder durch mehrfaches Übermalen sowohl eine<br />
immense räumliche als auch inhaltliche Tiefe. Die Kunsthistorikerin<br />
und Kuratorin Anne Simone Krüger traf sich mit der<br />
Künstlerin, die in <strong>HANSEstyle</strong> verrät, warum sie ihre eigenen<br />
Werke immer wieder übermalt, wie sie schon als Neunjährige<br />
zur Kunst kam und was sie sich für die Verbesserung der Situation<br />
von Hamburger Künstlern wünscht.<br />
Ihr Weg zur Kunst<br />
Ich bin so auf die Welt gekommen. Das klingt wie ein schrecklich abgedroschenes<br />
Klischee und trotzdem ist es so. Als Dreijährige hatte ich zwei Berufswünsche:<br />
das eine war Gastwirtin und das andere<br />
war bildende Künstlerin. Dann hatte<br />
ich großes Glück, dass ich als Neunjährige<br />
zu einem sehr guten Unterricht<br />
bei dem ägyptischen Künstler, Yasser<br />
Shehata, kam. Er hat mir beigebracht,<br />
wie die alten Meister gemalt haben, die<br />
Kompositionsgrundlagen sowie Licht<br />
und Schatten zu setzen, also das klassische<br />
Programm, das man als Fundament<br />
braucht.<br />
Lebensunterhalt<br />
Ich habe drei Standbeine: Vormittags<br />
unterrichte ich in einem Kinderatelier.<br />
Fotos der Kunstwerke: Jana Osterhus<br />
Geburt einer Venus,<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
230 x 100 cm, 2016<br />
Und Herodes weiß von nix,<br />
Acryl auf Schullandkarte,<br />
120 x 90 cm, <strong>2017</strong><br />
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