Zukunft Wien NÖ Burgenland 2018-05-25
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schüler entwickeln<br />
Messgerät für Gletscher<br />
DasHerzstück der Wetterstation<br />
ist einkleiner Kompakt-<br />
Computer. DerKnackpunkt:<br />
Auch dieser Mikro-Rechner<br />
darf nur wenig Strombrauchen.<br />
Die Burschen wählten eingeeignetes<br />
Modellaus und<br />
schrieben dieProgramme.Der<br />
Testbetrieb lief wochenlang<br />
fehlerfrei,doch dann passierte<br />
es: Crash –der Rechner blieb<br />
hängen! Was tun? DieSchüler<br />
fanden eine Lösung:Sie<br />
schlossen einzweites Gerät an,<br />
das denRechner überwacht<br />
und im Falldes Falles neu<br />
startet. DieStation verfügtüber<br />
Messfühler für Wind,Temperatur<br />
und Luftfeuchtigkeit, GPS<br />
für diePosition und einen Ultraschall-Sensor,der<br />
den Abstand<br />
zum Boden misst und ermittelt,<br />
wie viel es geschneit<br />
Ljiljana Stanojevic, Zenija Ahmetovic und SandraRomelic<br />
stellen die Wetterdaten vomGletscher auf der Web-Seitedar.<br />
hat. Als Gehäuse dient eine<br />
Plastikboxfür industrielle Einsätze,<br />
wasserdicht und angenehm<br />
leicht. „Das Team hat ein<br />
Gerät entwickelt, das sich für<br />
denrealen EinsatzamGletscher<br />
eignet und industriell<br />
herstellen lässt“, lobt Helmut<br />
Keller,TGM-Projektbetreuer.<br />
DieProduktion läuft bereits: Die<br />
Wetterstation Hohe Warte beauftragte<br />
das steirische Unternehmen<br />
InfoLog,15Stück<br />
nach denPlänen der Schüler<br />
herzustellen! Im Sommer werden<br />
dieMeteorologen neue<br />
Geräte auf der Pasterze und<br />
auf zwei Gletscherndes Hohen<br />
Sonnblick installieren.<br />
WichtigeUnterstützung kommt<br />
von einem zweiten TGM-Team<br />
aus dem Bereich Biomedizinund<br />
Gesundheitstechnik. Ljiljana<br />
(20),Sandra(20)und Zenija<br />
(21) entwickelnSoftware,<br />
um dieMessdaten verständlich<br />
und anschaulich darzustellen.<br />
Praktischerweise gleichinForm<br />
einer Web-Seite! <br />
Foto: Michael_Hetzmannseder<br />
GLETSCHERFORSCHUNGIMINTERNET FÜR FRAU UND HERRN ÖSTERREICHER FREI HAUS<br />
Das Klima wird wärmer, wie geht es mit den Gletschern weiter? TGM-Schüler entwickelten<br />
neue Wetterstationen für die Gletscher von Großglockner und Hohem Sonnblick!<br />
Nichtnur dasKlima,<br />
auch dieTechnologie<br />
ändertsich –wichtige<br />
Messstationender Hohen<br />
Warte drohen zu veralten.<br />
Können begabte und motivierte<br />
Schüler neue Messgeräte entwickeln,die<br />
mehrDaten liefern<br />
und eine bessere Funkverbindungschaffen?<br />
Siekönnen!<br />
MatthiasMutzl (links)trägt das Sonarpanel,das am Gletscher<br />
den Strom liefert. Philipp Eichinger(Mitte)hat das eigentliche<br />
Messgerät,Dominik Völkel (ganzrechts) hältdie Antenne.<br />
BernhardKrones (imHintergrund)behältden Überblick.<br />
Foto: Michael_Hetzmannseder<br />
Bernhard (19), Dominik(20),<br />
Matthias (18) und Philipp(18)<br />
übernahmen dieAufgabe als<br />
Diplomarbeit fürihren Schulabschluss.<br />
DieBurschen besuchen<br />
das TGM in <strong>Wien</strong> inder<br />
Richtung Elektronik und Technische<br />
Informatik. „Anfangs<br />
war das Themafür uns völlig<br />
neu, wirstanden vor einem<br />
richtig großen Projekt“, schildertDominik.<br />
Zum Startdes Schuljahres stiegen<br />
dieProfi-Meteorologenmit<br />
denSchülern auf diePasterze<br />
am Großglockner,Österreichs<br />
größtem Gletscher.Den angehenden<br />
Technikern wurde<br />
raschklar: Dasist keine Übung,<br />
das ist ernst! Es gilt, ein Gerät<br />
zu konstruieren, das von einem<br />
Industriebetrieb tatsächlich gefertigt<br />
werdenkann und das<br />
sich unter härtesten Wetterbedingungen<br />
bewährt, bei Sturm<br />
und Schnee, beiTemperaturen<br />
Fotos: Johannes Schachner<br />
zwischen 20 Grad Minus bei<br />
Nacht und 30 Grad Plus bei<br />
Tag. „Dieneuen Messgeräte<br />
sollten nicht mehr überdas<br />
Handy-Netzverbunden sein,<br />
sondernüber eine eigene,zuverlässige<br />
Funkverbindung“,<br />
erklärtMatthias. Bernhard weist<br />
auf das Problem der Stromversorgung<br />
hin: „Jede Wetterstation<br />
hat ein Panel mitSolarzellen.<br />
Der Funk darfjedoch<br />
nicht allzu viel Strom verbrauchen.<br />
Wir haben uns deshalb<br />
für eine niedrigeFrequenzentschieden,<br />
da kommtman mit<br />
wenig Energie durchauseinige<br />
Kilometer weit.“ DieSchüler<br />
bauten einen Prototyp, komplett<br />
mitSolarpanel, Akku und<br />
Wetter-Sensoren, stellten ihn in<br />
der Schulein<strong>Wien</strong> aufund testeten,<br />
ob das Gerät eine stabile<br />
Funkverbindung zur Hohen<br />
Warte schaffte, über zwei Kilometer<br />
Luftlinie. Allesbestens!<br />
Die Wetterdaten werden auf<br />
einer Web-Seite anschaulich<br />
dargestellt. Man sieht eine<br />
Landkarte des Gebirges, die<br />
Wetterstationen sind als rote<br />
Punkte eingezeichnet. Klickt<br />
manauf einen der Punkte,<br />
zeigtdie Web-Seitealle aktuellen<br />
Messwerte, auch als<br />
Kurven im Zeitverlauf. Mit<br />
diesenDaten können die<br />
Meteorologen gut arbeiten,<br />
und dieWeb-Seite wirdallgemein<br />
zugänglich sein, sodass<br />
sichHerr und Frau Österreicher<br />
einBild machen<br />
können: www.glacio-live.at<br />
Foto: screenshot<br />
Steigen Sie jetzt mit joulie auf Sonnenenergie um.<br />
Online können Sie sich ganz einfach Ihre indivuelle<br />
Photovoltaikanlage zusammenstellen und schon<br />
starten Sie in Ihre Energieunabhängigkeit.<br />
Jetzt planen auf joulie.at<br />
16 <strong>Zukunft</strong>sregion