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Zukunft Wien NÖ Burgenland 2018-05-25

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Schüler entwickeln<br />

Messgerät für Gletscher<br />

DasHerzstück der Wetterstation<br />

ist einkleiner Kompakt-<br />

Computer. DerKnackpunkt:<br />

Auch dieser Mikro-Rechner<br />

darf nur wenig Strombrauchen.<br />

Die Burschen wählten eingeeignetes<br />

Modellaus und<br />

schrieben dieProgramme.Der<br />

Testbetrieb lief wochenlang<br />

fehlerfrei,doch dann passierte<br />

es: Crash –der Rechner blieb<br />

hängen! Was tun? DieSchüler<br />

fanden eine Lösung:Sie<br />

schlossen einzweites Gerät an,<br />

das denRechner überwacht<br />

und im Falldes Falles neu<br />

startet. DieStation verfügtüber<br />

Messfühler für Wind,Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit, GPS<br />

für diePosition und einen Ultraschall-Sensor,der<br />

den Abstand<br />

zum Boden misst und ermittelt,<br />

wie viel es geschneit<br />

Ljiljana Stanojevic, Zenija Ahmetovic und SandraRomelic<br />

stellen die Wetterdaten vomGletscher auf der Web-Seitedar.<br />

hat. Als Gehäuse dient eine<br />

Plastikboxfür industrielle Einsätze,<br />

wasserdicht und angenehm<br />

leicht. „Das Team hat ein<br />

Gerät entwickelt, das sich für<br />

denrealen EinsatzamGletscher<br />

eignet und industriell<br />

herstellen lässt“, lobt Helmut<br />

Keller,TGM-Projektbetreuer.<br />

DieProduktion läuft bereits: Die<br />

Wetterstation Hohe Warte beauftragte<br />

das steirische Unternehmen<br />

InfoLog,15Stück<br />

nach denPlänen der Schüler<br />

herzustellen! Im Sommer werden<br />

dieMeteorologen neue<br />

Geräte auf der Pasterze und<br />

auf zwei Gletscherndes Hohen<br />

Sonnblick installieren.<br />

WichtigeUnterstützung kommt<br />

von einem zweiten TGM-Team<br />

aus dem Bereich Biomedizinund<br />

Gesundheitstechnik. Ljiljana<br />

(20),Sandra(20)und Zenija<br />

(21) entwickelnSoftware,<br />

um dieMessdaten verständlich<br />

und anschaulich darzustellen.<br />

Praktischerweise gleichinForm<br />

einer Web-Seite! <br />

Foto: Michael_Hetzmannseder<br />

GLETSCHERFORSCHUNGIMINTERNET FÜR FRAU UND HERRN ÖSTERREICHER FREI HAUS<br />

Das Klima wird wärmer, wie geht es mit den Gletschern weiter? TGM-Schüler entwickelten<br />

neue Wetterstationen für die Gletscher von Großglockner und Hohem Sonnblick!<br />

Nichtnur dasKlima,<br />

auch dieTechnologie<br />

ändertsich –wichtige<br />

Messstationender Hohen<br />

Warte drohen zu veralten.<br />

Können begabte und motivierte<br />

Schüler neue Messgeräte entwickeln,die<br />

mehrDaten liefern<br />

und eine bessere Funkverbindungschaffen?<br />

Siekönnen!<br />

MatthiasMutzl (links)trägt das Sonarpanel,das am Gletscher<br />

den Strom liefert. Philipp Eichinger(Mitte)hat das eigentliche<br />

Messgerät,Dominik Völkel (ganzrechts) hältdie Antenne.<br />

BernhardKrones (imHintergrund)behältden Überblick.<br />

Foto: Michael_Hetzmannseder<br />

Bernhard (19), Dominik(20),<br />

Matthias (18) und Philipp(18)<br />

übernahmen dieAufgabe als<br />

Diplomarbeit fürihren Schulabschluss.<br />

DieBurschen besuchen<br />

das TGM in <strong>Wien</strong> inder<br />

Richtung Elektronik und Technische<br />

Informatik. „Anfangs<br />

war das Themafür uns völlig<br />

neu, wirstanden vor einem<br />

richtig großen Projekt“, schildertDominik.<br />

Zum Startdes Schuljahres stiegen<br />

dieProfi-Meteorologenmit<br />

denSchülern auf diePasterze<br />

am Großglockner,Österreichs<br />

größtem Gletscher.Den angehenden<br />

Technikern wurde<br />

raschklar: Dasist keine Übung,<br />

das ist ernst! Es gilt, ein Gerät<br />

zu konstruieren, das von einem<br />

Industriebetrieb tatsächlich gefertigt<br />

werdenkann und das<br />

sich unter härtesten Wetterbedingungen<br />

bewährt, bei Sturm<br />

und Schnee, beiTemperaturen<br />

Fotos: Johannes Schachner<br />

zwischen 20 Grad Minus bei<br />

Nacht und 30 Grad Plus bei<br />

Tag. „Dieneuen Messgeräte<br />

sollten nicht mehr überdas<br />

Handy-Netzverbunden sein,<br />

sondernüber eine eigene,zuverlässige<br />

Funkverbindung“,<br />

erklärtMatthias. Bernhard weist<br />

auf das Problem der Stromversorgung<br />

hin: „Jede Wetterstation<br />

hat ein Panel mitSolarzellen.<br />

Der Funk darfjedoch<br />

nicht allzu viel Strom verbrauchen.<br />

Wir haben uns deshalb<br />

für eine niedrigeFrequenzentschieden,<br />

da kommtman mit<br />

wenig Energie durchauseinige<br />

Kilometer weit.“ DieSchüler<br />

bauten einen Prototyp, komplett<br />

mitSolarpanel, Akku und<br />

Wetter-Sensoren, stellten ihn in<br />

der Schulein<strong>Wien</strong> aufund testeten,<br />

ob das Gerät eine stabile<br />

Funkverbindung zur Hohen<br />

Warte schaffte, über zwei Kilometer<br />

Luftlinie. Allesbestens!<br />

Die Wetterdaten werden auf<br />

einer Web-Seite anschaulich<br />

dargestellt. Man sieht eine<br />

Landkarte des Gebirges, die<br />

Wetterstationen sind als rote<br />

Punkte eingezeichnet. Klickt<br />

manauf einen der Punkte,<br />

zeigtdie Web-Seitealle aktuellen<br />

Messwerte, auch als<br />

Kurven im Zeitverlauf. Mit<br />

diesenDaten können die<br />

Meteorologen gut arbeiten,<br />

und dieWeb-Seite wirdallgemein<br />

zugänglich sein, sodass<br />

sichHerr und Frau Österreicher<br />

einBild machen<br />

können: www.glacio-live.at<br />

Foto: screenshot<br />

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