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Zukunft Wien NÖ Burgenland 2018-05-25

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Wasabi aus dem <strong>Burgenland</strong><br />

Ein burgenländisches Unternehmen will den Wasabi-Anbau im<br />

deutschsprachigen Raum revolutionieren. Dafür soll eine ProduktionsstätteinOberwart<br />

entstehen.Investorenwerden gesucht.<br />

Man kennt ihn als<br />

scharfe, grüne Paste,<br />

diezum Sushi gereicht<br />

wird: Wasabi, auch Japanischer<br />

Meerrettich genannt.<br />

Doch: „Was heute inder Gastronomieals<br />

Wasabi-Paste<br />

serviertwird, ist meistein grün<br />

eingefärbtes Meerrettich-Senf-<br />

Gemisch. Verantwortlich dafür<br />

sind zum einen<br />

Spitzenpreise von<br />

biszu580<br />

Euro pro<br />

Kilo, die<br />

hochwertigen<br />

Wasabi<br />

zum absoluten<br />

Luxusgut<br />

machen.<br />

Zum anderen<br />

ist dieKultivierung<br />

dieser<br />

Rarität äußerst<br />

schwierig“,soMartin Parapatits,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der „Phytoniq<br />

WasabiGmbH“. Das burgenländische<br />

Unternehmen hat<br />

eine Methode für erfolgreichen<br />

Wasabi-Anbau in Österreich<br />

entwickeltund bereitet denBau<br />

seiner<br />

ersten<br />

großenProduktionsstätte in<br />

Oberwartvor. DortsollabJuli<br />

2019 auf acht Etagen und insgesamt<br />

2300 m 2 Produktionsfläche<br />

ressourcenschonend<br />

und naturbelassen hochwertiger<br />

Wasabi angebaut werden.<br />

Die Produktionsstätte soll in Oberwart gebautwerden<br />

36 <strong>Zukunft</strong>sregion<br />

Bei dieser innovativen Anbaumethode<br />

hängendie Wurzeln der<br />

Wasabi-Pflanzen in der Luft.<br />

Martin Parapatits, Gründer der „Phytoniq Wasabi GmbH“<br />

Durcheine hauseigenePhotovoltaik-Anlage,<br />

hocheffiziente<br />

LED-Beleuchtung, natürliche<br />

Kühlungsmöglichkeiten und<br />

modernste Maschinen wird die<br />

gesamte Produktion CO 2 -neutral<br />

ablaufen. Dieeigens entwickelte<br />

Indoor-Farming-Anlage<br />

braucht keine Pestizide, 85 Prozent<br />

weniger Düngemittel sowie95Prozent<br />

weniger Wasser.<br />

Neben demgeringeren<br />

Ressourcenverbrauch steigert<br />

das Systemauch den Ernte-<br />

Ertrag. Parapatits: „Dadurch<br />

gelingt es uns, den äußerst<br />

komplexen Anbau von Wasabi<br />

zu revolutionieren.“<br />

Heilmittel undGewürz:<br />

Großes Marktpotenzial<br />

Das Marktpotenzial von Wasabi<br />

ist enorm:Neben der bekannten<br />

Verwendung inder Kulinarikwirkt<br />

Wasabi unter anderem<br />

entzündungshemmend und<br />

antibiotisch. Aufgrund der<br />

schwierigenKultivierung wird<br />

jedoch nurein geringer Teilder<br />

Nachfrage nach echtem Wasabi<br />

befriedigt.Sofindensichin<br />

Europa bisher nurdrei für den<br />

Marktrelevante Kultivierungsflächen<br />

–jedoch imWasser beziehungsweise<br />

mitHydrokultur.<br />

Dergrößte Teil desWasabis,<br />

der in Europa konsumiert wird,<br />

wirdderzeit ausAsien importiert.<br />

„Der Erfolgder bestehenden<br />

Kultivierungsflächen zeigt<br />

das enorme Potenzial des<br />

europäischen Wasabi-Markts.<br />

Durchunsere weiterentwickelte<br />

Technologiearbeiten wir effizienter<br />

und können jährlichrund<br />

<strong>25</strong> Tonnen Wasabi inhöchster<br />

Qualität herstellen –das entspricht<br />

einem geschätzten<br />

Marktanteilvon rund 7%in<br />

Europa“, erklärtParapatits.<br />

Finanziertwerden soll dieAnlage<br />

überCrowdfunding. Investoren<br />

werden über www.green<br />

rocket.comgesucht. <br />

Fotos: PhytonIQ GmbH<br />

Die Pfarrkirche<br />

Ollersdorf wird<br />

künftig mit regional<br />

gewonnenem Solarstrom<br />

versorgt.<br />

Sie ist damit die österreichweit<br />

erste<br />

Kirche mit einer<br />

derart innovativen<br />

Speicherlösung.<br />

Finanziert wird die<br />

Anlage als Gemeinschaftsprojekt<br />

der Gemeinde.<br />

Solarstrom vom Gotteshaus<br />

Esgibt so vieles, was man<br />

für Umweltund Gemeinwohltun<br />

kann“, ist Lois<br />

Berger,Umweltbeauftrager der<br />

Diözese Eisenstadt, überzeugt.<br />

Wieweit das gehen kann, das<br />

zeigtein Pionierprojektin<br />

Sachen Nachhaltigkeitund<br />

Schöpfungsverantwortung:Die<br />

Pfarrkirche Ollersdorf wird die<br />

österreichweit erste Kirche<br />

sein, dieihreEnergieaus einer<br />

Photovoltaikanlage mit Zwischenspeicherung<br />

beziehen<br />

wird.Realisiert wird das Projekt<br />

Fotos: Michael Fraller<br />

Die Photovoltaik-Paneele werden aufder Aufbahrungshallemontiert<br />

mit derFirma „energie-kompass“unter<br />

Geschäftsführer<br />

Andreas Schneemann.<br />

Berger:„PapstFranziskus hat<br />

den Klimawandel und dieglobale<br />

Erwärmungals eineder<br />

wichtigsten aktuellen Herausforderungen<br />

der Menschheit<br />

bezeichnet.Die Diözese Eisenstadtsetzt<br />

in Ollersdorf konkrete<br />

Schritte der Nachhaltigkeit<br />

und des Klimaschutzes. Mit<br />

dieser Solarstromanlage wollen<br />

wir ein starkesZeichen setzen,<br />

dass Schöpfungsverantwortung<br />

uns allebetrifft und von<br />

uns allen gelebtwerden kann“.<br />

NeuartigerZwischenspeicher<br />

für dasGotteshaus<br />

Erstmals kommt bei der Versorgung<br />

einer Kirche mitÖkostrom<br />

eine Zwischenspeicherung<br />

zur Anwendung. Die<br />

Photovoltaik-Anlage, die die OllersdorferPfarrkirche<br />

mitEnergieversorgenwird,<br />

wird eine<br />

Leistung von 9,86 kWp aufweisen.<br />

DieStromspeicheranlage<br />

kommtauf eine Nutzkapazität<br />

von 16 kWh.<br />

Derdurch die<br />

Anlage erzeugte<br />

Strom<br />

entspricht in<br />

etwadem Bedarfdes<br />

Gotteshauses.<br />

Schwankungenzwischen<br />

Erzeugungsmenge<br />

und<br />

Nutzungsbedarf<br />

werden<br />

teilsdurch<br />

einen neuartigen<br />

Speicher<br />

derweltweit<br />

bekannten<br />

Sonnenstrompioniere Kreisel<br />

aus Oberösterreichausgeglichen.<br />

DieAnlage, dieauf der<br />

Aufbahrungshalleinstalliert<br />

wurde,sollinden kommenden<br />

Wochen inBetrieb gehen.<br />

Gesamtkostensind<br />

bereitsfinanziert<br />

DieGesamtkosten desProjekts<br />

inder Höhe von 27.000 Euro<br />

sind von denGläubigender<br />

Pfarrgemeinde bereitsfinanziert.<br />

Sieerhalten jährlich 2,3<br />

Prozent Zinsen.Die Pfarre zahlt<br />

wie bisher auchweiterhin ihre<br />

Energiekosten und wird nach<br />

rund 20Jahren Eigentümer der<br />

Anlage sein. Künftig soll die<br />

Anlage mitallenStromspeichern<br />

derRegion zu einem<br />

Netzwerk zusammengefasst<br />

werden.<br />

GemeindeOllersdorf als<br />

Ökostrom-Vorreiter<br />

DieGemeinde Ollersdorf gilt<br />

alsVorreiter im Bereich Photovoltaik.<br />

In denvergangenen<br />

Jahren haben rund 100<br />

Gemeindebürger mehr als<br />

<strong>25</strong>0.000 Euro für etwa30<br />

bestehende Photovoltaikanlagen<br />

bereitgestellt. <br />

<strong>Zukunft</strong>sregion 37

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