DGIA-Jahresbericht 2005-2006 - Max Weber Stiftung
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Berichte aus den Instituten<br />
onid Brežnev – Generalsekretär des ZK der KPdSU 1964–1982. Dokumente aus<br />
dem Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation. Persönliches Archiv von<br />
Leonid Brežnev. Es handelt sich um die gegenwärtig einzige Publikation von Dokumenten<br />
aus dem Präsidentenarchiv. Die Publikation ist erschienen unter dem<br />
Reihentitel Bote des Archivs des Präsidenten der Russischen Föderation in Verbindung<br />
mit der Zeitschrift Rodina (Heimat), die von der russischen Präsidialverwaltung<br />
herausgegeben wird. Abgeschlossen ist die Redaktion der Beiträge<br />
der Konferenz Nachkriegsgeschichte Deutschlands: deutsch-russische Erfahrungen<br />
und Perspektiven.<br />
Neben eigenen Publikationen unterstützt das DHI Moskau Publikationen, die<br />
einen Bezug zur deutschen Geschichte haben und die russische Deutschlandforschung<br />
fördern. Das DHI Moskau wird hierbei als Mitherausgeber genannt.<br />
Zusätzlich zu den Konferenzen wurden zahlreiche Vortrags-, Präsentations- und<br />
Diskussionsveranstaltungen in kleinerem Rahmen abgehalten. Dazu gehören<br />
die regelmäßigen Kolloquien, in denen die Stipendiaten des DHI ihre Forschungsprojekte<br />
zur Diskussion stellen, Autorenkolloquien, in dem Beiträge zu<br />
institutseigenen Veröffentlichungen vorgestellt werden und „Runde Tische“, ein<br />
russisches Spezifikum zwischen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung. Im<br />
September <strong>2006</strong> fand erstmals eine Sommerschule statt. Sie wurde gemeinsam<br />
mit der Friedrich-Ebert-<strong>Stiftung</strong> und dem Westsibirischen Zentrum für deutsche<br />
Studien organisiert und wurde bei Kemerovo im Kuznecker Becken durchgeführt.<br />
Vorrangiges Ziel war die Förderung der universitären Lehre im Bereich der<br />
deutschen Geschichte. Der Teilnehmerkreis bestand aus Dozenten für deutsche<br />
Geschichte an westsibirischen Universitäten.<br />
Neben diesen, an ein fachwissenschaftliches Publikum gerichteten Veranstaltungen<br />
werden prominent besetzte, öffentliche Vorträge organisiert, die sich an<br />
ein breiteres, allgemein historisch-politisch interessiertes Publikum wenden<br />
und das DHI Moskau in Zukunft als Forum für die Behandlung solcher Themen<br />
etablieren sollen.<br />
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Deutsches Historisches Institut Moskau<br />
Dieses Vorhaben wurde im Oktober <strong>2006</strong> mit der ersten und sehr gut besuchten<br />
„Thyssen-Vorlesung“ mit einem Vortrag von Lothar Gall zu Aufstieg und Niedergang<br />
großer Imperien. Deutschland und Russland seit 1870 erfolgreich in die Tat<br />
umgesetzt. Die „Thyssen-Vorlesung“ steht unter dem Rahmenthema Russland –<br />
Deutschland – Europa. Historische Standortbestimmungen im globalen Zeitalter<br />
und soll auch dazu dienen den russischen Wissenschaftlern und einem weiteren<br />
Interessenskreis bedeutende Historiker vorzustellen.<br />
Eine weitere Veranstaltung dieses Formates wurde als „Bucerius Lecture“ durch<br />
einen Vortrag von Dr. Theo Sommer im November <strong>2006</strong> eingeleitet. Theo Sommer<br />
sprach vor zahlreichem Publikum und in Anwesenheit einer Delegation der<br />
ZEIT-<strong>Stiftung</strong> sowie des Deutschen Botschafters Walter Jürgen Schmid zum<br />
Thema Neue Regierung – alte Politik? Deutschland unter der großen Koalition.<br />
Ebenso wie die Thyssen-Vorlesung stieß die Bucerius Lecture auf beachtliche Resonanz<br />
bei den Zuhörern.<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
Das DHI Moskau vergibt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
Stipendien, Preise und Praktikumsplätze.<br />
Die Stipendien werden generell nur als Kurzzeitstipendien für ein bis vier Monate<br />
vergeben. Erfreulicherweise konnten jedoch durch Mittel der Gerda Henkel-<br />
<strong>Stiftung</strong> und der <strong>Stiftung</strong> zur Aufarbeitung der SED-Diktatur drei Langzeitstipendien<br />
für russische Habilitanden etabliert werden. Über die Forschungs- und<br />
Nachwuchsförderung hinaus werden auch vierwöchige Kurzstipendien zur Weiterqualifizierung<br />
an russische Dozenten für deutsche Geschichte vergeben. Eine<br />
Besonderheit des DHI Moskau ist die Vergabe sehr begehrter Kurzstipendien<br />
(zwei bis vier Wochen) an nicht-russische Deutschlandhistoriker, die Beutedokumente<br />
im ehemaligen „Sonderarchiv“, dem heutigen Russischen Militärischen<br />
Staatsarchiv, einsehen wollen.<br />
Insgesamt wurden vom DHI Moskau im Jahr <strong>2006</strong> bei über 160 Bewerbungen 61<br />
Stipendien (98 Monate) vergeben. Davon gingen 31 an russische und 30 an deut-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> – <strong>2006</strong> 77