DGIA-Jahresbericht 2005-2006 - Max Weber Stiftung
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Berichte aus den Instituten<br />
Das DHI Paris veranstaltet regelmäßig Vorträge, die sogenannten Jeudis, und<br />
organisiert – sowohl in Frankreich als auch in Deutschland, aber auch in anderen<br />
Ländern – deutsch-französische und internationale Historikerkolloquien zu<br />
Themen der mittleren, neueren und neuesten Geschichte. Im Berichtszeitraum<br />
wurden insgesamt 26 Vorträge gehalten und 35 Kolloquien organisiert. Namhafte<br />
Redner stellten sich vor, unter anderem auch der neue Vorsitzende des<br />
Wissenschaftlichen Beirats des DHI Paris, Professor Heribert Müller (Frankfurt<br />
am Main), am 13. Oktober <strong>2006</strong>.<br />
Mit der Organisation von Ausstellungen im Foyer betrat das Institut im Jahr<br />
2002 Neuland. Da der Raum im Haus knapp bemessen ist und in Paris mehrere<br />
deutsche Einrichtungen bestehen, die auf diesem Gebiet über ungleich größere<br />
Möglichkeiten verfügen, kommen hierfür nur ausgewählte Themen und besondere<br />
Anlässe in Betracht. Im Berichtszeitraum fand eine Photoausstellung zu<br />
Paris 1942–1944 statt, die am 9. Mai <strong>2005</strong> mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen<br />
wurde.<br />
Gastdozentur<br />
Seit dem Herbst 2003 vergibt das Institut für die Dauer eines Jahres an einen<br />
habilitierten deutschen Kollegen eine Gastdozentur. Ziel dieser Einrichtung ist<br />
es, Gelegenheit für die Fertigstellung einer größeren Arbeit zu einem der Forschungsschwerpunkte<br />
des Hauses zu geben. Im Gegenzug verpflichtet sich der<br />
Inhaber der Gastdozentur, für den Residenzpflicht in Paris besteht, neben der<br />
Beteiligung an den allgemeinen Aufgaben und den Veranstaltungen des Hauses<br />
ein eintägiges Atelier zu einem Thema aus seinem Arbeitsgebiet zu organisieren.<br />
Im Berichtszeitraum arbeiteten Priv.-Doz. Dr. Lothar Schilling (2004–<strong>2005</strong>) und<br />
Priv.-Doz. Dr. Reiner Marcowitz (<strong>2005</strong>–<strong>2006</strong>) als Gastdozenten am Institut.<br />
90<br />
Deutsches Historisches Institut Paris<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
Das DHI Paris vergibt Stipendien an deutsche Doktoranden und Habilitanden,<br />
die zur französischen, deutsch-französischen oder westeuropäischen Geschichte<br />
forschen. Im Berichtszeitraum wurden 61 Stipendien verliehen. Die Stipendiaten<br />
wurden insgesamt 179 Monate gefördert. Die jeweilige durchschnittliche Stipendiendauer<br />
betrug damit knapp drei Monate, gleichmäßig verteilt über die<br />
drei Forschungsperioden Mittelalter, Frühe Neuzeit und 19./20. Jahrhundert.<br />
Neben der laufenden Vergabe von Stipendien an deutschsprachige Bewerber<br />
wird auch eine sogenannte „bourse francophone“ ausgeschrieben, mit der das<br />
Institut jeweils für die Dauer von zwölf Monaten in der Regel einen, in besonderen<br />
Fällen auch zwei französische Nachwuchswissenschaftler bei der Fertigstellung<br />
einer größeren Arbeit fördert. Neben dem Stipendium stehen ihnen in<br />
dieser Zeit ein Arbeitsplatz einschließlich der Infrastruktur des Hauses sowie die<br />
Bibliothek zur Verfügung. Im Gegenzug organisieren die Stipendiaten ein Atelier<br />
zu einem Thema aus dem Bereich ihrer Forschungen.<br />
Boursière francophone im Jahr 2004–<strong>2005</strong> war Armelle Lefebvre. <strong>2005</strong>–<strong>2006</strong><br />
erhielten François Duceppe-Lamarre, Nicolas Beaupré, der im September <strong>2006</strong><br />
zum Maître de conférences an der Universität Clermont-Ferrand ernannt wurde,<br />
das francophone Stipendium.<br />
Im Rahmen der wissenschaftlichen Betreuung führt das DHI Paris monatliche<br />
Stipendiatenkolloquien durch, die inzwischen auch von Ehemaligen und Gästen<br />
gern als Forum für Gespräche und Kontakte genutzt werden. Darüber hinaus<br />
werden regelmäßige Stipendiatenexkursionen angeboten.<br />
In Ergänzung zur Vergabe von Stipendien organisiert das DHI Paris entweder<br />
themengebunden oder aber zu einem zeitlichen Schwerpunkt einen Sommerkurs,<br />
in dem Nachwuchswissenschaftler ihre Arbeiten vorstellen und mit deutschen<br />
und französischen Fachkollegen diskutieren können. Finanziell unterstützt<br />
von der deutsch-französischen Hochschule wurde diese<br />
Veranstaltungsform im Sommer <strong>2005</strong> zum Thema „Frühneuzeitforschung als<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> – <strong>2006</strong> 91