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DGIA-Jahresbericht 2005-2006 - Max Weber Stiftung

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Berichte aus den Instituten<br />

des Bandes steht ein Beitrag von Joseph-Claude Poulin (Montréal) über „Les libelli<br />

dans l’édition hagiographique avant le XIIe siècle“, der sich mit der Überlieferungsform,<br />

das heißt der Edition hagiographischer Werke befaßt, wobei er die<br />

ausführliche Beschreibung von 314 libelli-Handschriften zugrunde legt.<br />

In mehreren Großprojekten wird die Geschichte der Valois-Herzöge von Burgund<br />

(Burgund-Projekt) im ausgehenden Mittelalter erforscht. Dazu erschienen<br />

im Berichtszeitraum weitere Veröffentlichungen außerhalb und innerhalb der<br />

Reihen des DHI Paris.<br />

Seit dem April <strong>2006</strong> ist die Datenbank Prosopographia Burgundica, Version FileMaker<br />

Pro7 auf der Homepage des DHI Paris frei zugänglich (www.dhi-paris.fr:<br />

Elektr. Publikationen). Die Anwendung bietet eine neu gestaltete Benutzeroberfläche<br />

mit erweiterten Recherchefunktionen. Ein standardisierter Personenkatalog<br />

(Catalogue) bündelt alle relevanten Informationen zu derzeit 4.153<br />

Amtsinhabern, die im Zeitraum zwischen 1409 bis 1477 an den Höfen der burgundischen<br />

Herzöge Philipp der Gute, Karl der Kühne und deren Familienangehörigen<br />

ihren Dienst versahen, und ermöglicht einfache und kombinierte<br />

Recherchen nach Name, Geburts- und Sterbedatum, Hôtel, Amt und Familienangehörigen.<br />

Das monatliche Burgund-Seminar im DHI Paris, Teil des Lehrprogramms der<br />

École pratique des hautes Études (EPHE), IVe Section, vom Direktor zusammen<br />

mit Bertrand Schnerb (Lille) durchgeführt, wurde im sechsten und siebenten<br />

Jahr fortgesetzt. Das Zweijahresthema lautete: »La face noire de la splendeur:<br />

crimes, violences, malheurs et trahisons à la cour de Bourgogne«. Daraus entstehende<br />

Publikationen werden innerhalb und außerhalb der Institutsreihen<br />

veröffentlicht.<br />

Im Berichtszeitraum wurde die Arbeit am Adressbuch der Deutschen in Paris<br />

von 1854 abgeschlossen (www.dhi-paris.fr: Elektr. Publikationen). Dabei handelt<br />

es sich um eine Datenbank mit etwa 4.700 Adressen von selbständigen Deutschen<br />

bzw. deutschsprachigen Personen, die 1854 in Paris lebten und arbeiteten.<br />

86<br />

Deutsches Historisches Institut Paris<br />

Mit dieser Datenbank ist die gedruckte Ausgabe des Adressbuches – eine Art<br />

frühe Gelbe Seiten – online weltweit zugänglich. Sie kann entweder integral oder<br />

nach Begriffen (Name, Vorname, Beruf und Straße) durchsucht werden.<br />

Links zu Stadtplänen im Internet erleichtern die Orientierung. Als umfassende<br />

nominative Quelle ist die Datenbank ein Ausgangspunkt für weitere Forschungen<br />

über die deutschen Einwanderer in Paris im 19. Jahrhundert.<br />

In der auf drei Jahre angelegten Lehrveranstaltung Les Allemands à Paris au XIXe siècle an der École pratique des hautes études EPHE wurde von 2003–<strong>2006</strong> unter<br />

anderem auf der Grundlage dieser Datenbank das besondere Migrationsverhalten<br />

der verschiedenen deutschen Einwanderungsgruppen näher analysiert.<br />

Im Juni <strong>2006</strong> wurde die elektronische Publikation der Synthesen der Berichte der<br />

französischen Präfekten und der Lageberichte des deutschen Militärbefehlshabers<br />

aus den Jahren 1940–1944 im Institut der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

(www.dhi-paris.fr: Elektr. Publikationen). Die Edition, von der Volkswagenstiftung<br />

und dem Centre national de la recherche française (CNRS) finanziert, wurde<br />

vom DHI Paris und dem Institut d'histoire du temps présent (IHTP) in<br />

Zusammenarbeit mit den Archives nationales und dem Bundesarchiv erarbeitet.<br />

Mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat, einer 500 Namen umfassenden<br />

Sammlung von Kurzbiographien sowie Begleittexten in deutscher und französischer<br />

Sprache sind diese Unterlagen damit erstmals für die Forschung<br />

zugänglich. Das Centre de recherches et d'études historiques de la Seconde<br />

Guerre mondiale (CEGES) in Brüssel hat bereits eine Erweiterung der Dokumentation<br />

um die Berichte des deutschen Militärbefehlshabers in Belgien und Nordfrankreich<br />

vorgeschlagen.<br />

Im Berichtszeitraum wurde das im Jahr 2004 begonnene Atelier de recherches<br />

sur les relations économiques et financières entre la France et l'Allemagne depuis<br />

1870 im DHI Paris fortgesetzt. Es wird vom Comité d'histoire économique et<br />

financière de la France (Anne de Castelnau und Françoise Verdon) und dem DHI<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> – <strong>2006</strong> 87

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