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DGIA-Jahresbericht 2005-2006 - Max Weber Stiftung

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Berichte aus den Instituten<br />

Zweiten Vatikanischen Konzils eine Gelegenheit, die Rolle der Kirchen im Verständigungsprozess<br />

zwischen Deutschen und Polen zu untersuchen. In je einer<br />

zweitägigen Konferenz in Berlin (mit der Evangelischen Akademie und der Friedrich-Ebert-<strong>Stiftung</strong>)<br />

sowie in Warschau (mit dem polnischen Episkopat, der Kardinal<br />

Stefan Wyszyński-Universität und der FES) wurden im November <strong>2005</strong> von<br />

Historikern und Zeitzeugen zum Teil neue Einsichten in Spannungen zwischen<br />

dem deutschen und dem polnischen Episkopat zutage gefördert (vgl. den Bericht<br />

von Andreas Kossert und Jochen Böhler im Bulletin 13/<strong>2006</strong> des DHI Warschau).<br />

Auch hier ist ein Konferenzband in Vorbereitung, und zwar je in<br />

deutscher und in polnischer Sprache.<br />

Im Juni <strong>2006</strong> wurde der neue Zyklus der so genannten Bucerius-Gespräche wieder<br />

aufgenommen. In dieser Reihe stellen jeweils ein polnischer und ein deutscher<br />

Historiker ihre Sicht zu bestimmten Problemstellungen dar, die im<br />

Kontext unterschiedlicher nationaler Traditionen verschieden ausfallen können,<br />

diskutieren dann zunächst unter Moderation miteinander und schließlich mit<br />

dem Publikum. Von Oktober <strong>2006</strong> bis Mai 2007 findet jeden Monat eine solche<br />

Veranstaltung statt. Im Juni <strong>2006</strong> diskutierten unter der Moderation von Dr.<br />

Katrin Steffen, Professor Jerzy Jedlicki und Professor Wolfgang Benz über Antisemitismus<br />

in Polen und in Deutschland. Die ZEIT-<strong>Stiftung</strong> Ebelin und Gerd Bucerius<br />

fördert dankenswerterweise auch diesen Veranstaltungszyklus mit 10 T€.<br />

Mit den Colloquia Varsoviensia hat das DHI Warschau Anfang <strong>2006</strong> versuchsweise<br />

einen neuen Typ von Veranstaltungen eingeführt. Vor allem junge, innovative<br />

Historiker aus Deutschland und dem europäischen Ausland sollen in<br />

unregelmäßigen Abständen zu Vortrag und Diskussion mit den wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern des DHI Warschau, aber auch interessiertem Warschauer<br />

Fachpublikum eingeladen werden. Die bisherigen Veranstaltungen waren vielversprechend.<br />

Am 18. Mai <strong>2006</strong> besuchte Bundespräsident Dr. Horst Köhler anlässlich seines<br />

Aufenthalts in Warschau zum Abschluss des deutsch-polnischen Jahres und der<br />

Eröffnung der Warschauer Buchmesse das DHI Warschau. Er ließ sich mit seiner<br />

114<br />

Deutsches Historisches Institut Warschau<br />

etwa fünfzehnköpfigen Delegation die Tätigkeit des Instituts erläutern, besuchte<br />

die Bibliothek und trug sich in unser Gästebuch ein. Anschließend nahm er<br />

mit seiner Delegation im großen Konferenzraum des DHI Warschau an einer<br />

vom Direktor des DHI moderierten Diskussion von vier polnischen Wissenschaftlern<br />

und Publizisten zu Fragen der innenpolitischen Entwicklung Polens und zu<br />

den deutsch-polnischen Beziehungen teil.<br />

Weitere Konferenzen und wissenschaftliche Tagungen im Berichtszeitraum sind<br />

dem Anhang zu entnehmen.<br />

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert das Institut u.a. durch die Vergabe<br />

von Stipendien, mit denen deutschen Doktoranden und Habilitanden Aufenthalte<br />

in polnischen (einschließlich im Bereich der alten Rzeczpospolita gelegenen)<br />

Archiven und Bibliotheken zwischen einem Monat und einem Jahr<br />

ermöglicht werden. <strong>2005</strong> wurden 13 Stipendien für 57 Monate vergeben (durchschnittliche<br />

Dauer 4,2 Monate), <strong>2006</strong> 14 Stipendien für 51 Monate (durchschnittlich<br />

3,2 Monate). Die Stipendiaten stellen ihr Forschungsprojekt im Rahmen des<br />

institutsinternen Kolloquiums vor, informieren den Direktor über den Fortgang<br />

ihrer Arbeit und legen nach dem Ende der Förderung einen Abschlussbericht<br />

vor.<br />

In Fortführung des von der <strong>Stiftung</strong> für deutsch-polnische Zusammenarbeit<br />

dem DHI Warschau und der Außenstelle Berlin der PAN 2004/<strong>2005</strong> bewilligten<br />

Stipendienprogramms für Archiv- und Bibliotheksaufenthalte polnischer Historiker<br />

in Berlin und Potsdam bewilligte die <strong>Stiftung</strong> Ende September <strong>2006</strong> 48.000<br />

PLN für Bibliotheks- und Archivaufenthalte polnischer Doktoranden in Berlin<br />

und Potsdam. Diese Stipendien wurden nun gemeinsam vom DHI Warschau<br />

und dem neuen polnischen Zentrum für Historische Forschung in Berlin vergeben.<br />

Ein besonderes Stipendienprogramm, mit dem einmonatige Forschungsaufenthalte<br />

junger Historiker aus Polens östlichen Nachbarländern am DHI Warschau<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> – <strong>2006</strong> 115

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