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DGIA-Jahresbericht 2005-2006 - Max Weber Stiftung

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Berichte aus den Instituten<br />

tuts arbeiten im Vatikanischen Archiv, der Vatikanischen Bibliothek sowie den<br />

übrigen römischen und italienischen staatlichen, städtischen, kirchlichen und<br />

privaten Archiven und Bibliotheken.<br />

Das römische Institut versteht sich als Forschungs- und Serviceeinrichtung und<br />

ist insbesondere der historischen Grundlagenforschung verpflichtet. Zu den<br />

Aufgaben der Grundlagenforschung zählt die Edition der Nuntiaturberichte aus<br />

Deutschland nebst ergänzenden Aktenstücken sowie der für die politische Geschichte<br />

und die Diplomatiegeschichte besonders aufschlussreichen Hauptinstruktionen<br />

(Instructiones Pontificum Romanorum). Das Repertorium<br />

Germanicum (RG) erschließt sämtliche „deutschen“ Betreffe aus allen vatikanischen<br />

Registerserien und ist auf seinem Wege vom Großen Schisma bis zur Reformation<br />

(1378–1517) in der Bearbeitung inzwischen bis 1480 gediehen. Ein<br />

„Tochterunternehmen“ stellt die Edition der Akten der Poenitentiarie dar, der<br />

obersten päpstlichen Bußbehörde, die in der Reihe Repertorium Poenitentiariae<br />

Germanicum (RPG) veröffentlicht werden. Seit den sechziger Jahren erforscht<br />

das Institut auch Themen des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere die Beziehungen<br />

zwischen Faschismus und Nationalsozialismus sowie den Zweiten<br />

Weltkrieg. Unterdessen werden verstärkt auch Themen der Nachkriegsgeschichte<br />

bearbeitet. Eine enge Kooperation pflegt das DHI Rom mit der 1974 gegründeten<br />

Arbeitsgemeinschaft für die neueste Geschichte Italiens.<br />

Das DHI unterstützt deutsche Wissenschaftler und Institutionen bei einschlägigen<br />

Forschungen, pflegt die Beziehungen zur italienischen Fachwissenschaft<br />

und vermittelt zwischen italienischer und deutscher Geschichtswissenschaft. Zu<br />

den wichtigen Aufgaben des DHI Rom zählt die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses (zeitlich befristete Forschungsprojekte, Stipendien, Praktika,<br />

Gastdozentur, Giornate di studi, Romseminar, Exkursionen etc.)<br />

Im Berichtszeitraum konnte die Außendarstellung der wissenschaftlichen Arbeit<br />

des DHI, auch aufgrund von Kooperationen und Vernetzungen in Italien und<br />

Deutschland sowie mit Instituten der <strong>Stiftung</strong> <strong>DGIA</strong>, verbessert werden. Die<br />

Neugestaltung der Homepage des Instituts wurde abgeschlossen, in die auch<br />

100<br />

Deutsches Historisches Institut Rom<br />

eine neue graphische Oberfläche des Bibliothekkatalogs eingebunden wurde.<br />

Erstmalig wurde zudem eine Gesamttektonik des Institutsarchivs erstellt. Der<br />

Einsatz einer Archivsoftware gestattet jetzt auch Online-Recherchen.<br />

Forschungsprojekte einzelner Mitarbeiter im Berichtszeitraum (in Auswahl):<br />

• Kritische Edition der griechischen und lateinischen Urkunden Graf Rogers I.<br />

von Sizilien;<br />

• Das Kapitel von St. Peter im Vatikan (11.–13. Jahrhundert);<br />

• Kirchenfinanzen und Politik im Königreich Sizilien im 13. Jahrhundert;<br />

• Die Frottola: musica cortigiana in der Entwicklung des kulturellen Diskurses<br />

in Italien 1500–1530;<br />

• Onofrio Panvinio (1530–68) und seine Kirchengeschichte;<br />

• Römische Mehrchörigkeit (ca. 1600–1710). Untersuchungen zu Geschichte,<br />

Satztechnik und Aufführungspraxis;<br />

• Die Substanz der Achse? Die Beziehungen zwischen NSDAP und PNF, 1919–<br />

1945;<br />

• Edition der Tagebücher 1938–1940 von Luca Pietromarchi.<br />

Publikationen und Veranstaltungen<br />

Das Institut gibt seit 1898 eine wissenschaftliche Zeitschrift (Quellen und Forschungen<br />

aus italienischen Archiven und Bibliotheken) und seit 1905 eine<br />

Schriftenreihe (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom) heraus.<br />

Seit 1974 erscheinen die Bibliographischen Informationen (BI) zur neuesten Geschichte<br />

Italiens. Mit Heft 120 konnte die Umstellung auf eine leistungsfähige<br />

Datenbank realisiert werden (http://www.dhi-roma.it/bibl_inf0.html).<br />

Obwohl der „Hausverlag“ der historischen Abteilung des Instituts, der <strong>Max</strong> Niemeyer<br />

Verlag, im Berichtszeitraum zweimal den Besitzer wechselte, konnte die<br />

Zahl der Print-Publikationen auf hohem Niveau gehalten werden. Ingesamt erschienen<br />

im Berichtszeitraum außer den (unselbständigen) Veröffentlichungen<br />

und solchen außerhalb der Institutsreihen 21 eigenständige Publikationen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> – <strong>2006</strong> 101

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