15.12.2012 Aufrufe

ERKLÄRUNG Kosten-Nutzen-Analyse

ERKLÄRUNG Kosten-Nutzen-Analyse

ERKLÄRUNG Kosten-Nutzen-Analyse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT<br />

DONAU ÖSTLICH VON WIEN<br />

Strom-km 1921,0 – 1872,7<br />

UMWELTVERTRÄGLICHKEITS-<br />

<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

Inhalt:<br />

<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft:<br />

ID.at<br />

Integratives Donauprojekt in Österreich<br />

DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH<br />

Österreichisches Institut für Raumplanung<br />

A – 1170 Wien, Klopstockgasse 34<br />

Tel.: +43 1 480 80 10, Fax DW 10<br />

eMail: office@DonauConsult.at<br />

Projektwerber:<br />

via donau – Österreichische<br />

Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H.<br />

Donau-City-Straße 1<br />

1220 Wien<br />

Verfasser:<br />

Ersteller: Beiglböck S. Datum: Februar 2006 Ausfertigung: A Einlage: U.1.4<br />

Plangröße: - Maßstab: A4 Datei: U_01_4_KNA.pdf<br />

Europäische<br />

Kommission


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

IMPRESSUM<br />

AUFTRAGGEBER:<br />

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />

via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H.<br />

Donau-City-Straße 1<br />

1220 Wien<br />

AUFTRAGNEHMER:<br />

ID.at Integratives Donauprojekt in Österreich<br />

DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH<br />

Österreichisches Institut für Raumplanung<br />

Klopstockgasse 34, 1170 Wien<br />

Tel.: +43 1 480 80 10, Fax DW 10<br />

eMail: office@DonauConsult.at<br />

FACHLICHE LEITUNG:<br />

Mag. Reinhold Deußner<br />

Österreichisches Institut für Raumplanung<br />

Franz-Josefs-Kai 27, 1010 Wien<br />

Tel.: +43 1 533 87 47<br />

Fax DW 66<br />

eMail: office@oir.at<br />

web: www.oir.at<br />

BEARBEITUNG:<br />

Dipl.-Ing. Sebastian Beiglböck<br />

Mag. Reinhold Deußner<br />

Mag. Bernd Schuh<br />

Franz-Josefs-Kai 27, 1010 Wien<br />

Tel.: +43 1 533 87 47<br />

Fax DW 66<br />

eMail: office@oir.at<br />

web: www.oir.at<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 2


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 EINLEITUNG 4<br />

1.1 Projektrelevante Zielvorstellungen 4<br />

1.1.1 Sohlstabilität 5<br />

1.1.2 Verbesserung für die Schifffahrt 5<br />

1.1.3 Verbesserung der ökologischen Verhältnisse 5<br />

1.2 Grundlagen 7<br />

1.3 Aufbau der Arbeit 7<br />

2 METHODIK 9<br />

2.1 Allgemeines 9<br />

2.2 Alternativen und Vergleichsfälle 10<br />

2.3 Grundsätzliche Arten von Projektauswirkungen 11<br />

2.4 Monetäre Bewertung der relevanten Effekte 12<br />

2.5 Die Vorgangsweise in der gegenständlichen <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> 14<br />

2.5.1 Alternativen 14<br />

2.5.2 Szenarien 16<br />

2.5.3 Vorgangsweise und Ablauf 16<br />

2.5.4 Betrachtungszeitraum und Diskontzinssatz 17<br />

3 ERGEBNISSE 19<br />

3.1 Untersuchte Projektwirkungen 19<br />

3.1.1 Ökologie 19<br />

3.1.2 Güterverkehr 19<br />

3.1.3 Nicht relevante bzw. intangible Wirkungen gemäß den UVE-Fachbeiträgen 20<br />

3.2 Ermittlung und Aggregation der <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> 22<br />

3.2.1 <strong>Kosten</strong> 23<br />

3.2.2 <strong>Nutzen</strong> 32<br />

3.2.3 Reihung der Ergebnisse 35<br />

3.2.4 Sensitivitäts- und Robustheitsanalyse 38<br />

3.3 Zu den nicht einbezogenen <strong>Nutzen</strong> 42<br />

4 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG 44<br />

5 VERZEICHNISSE 46<br />

5.1 Abbildungen 46<br />

5.2 Tabellen 46<br />

5.3 Literatur 47<br />

5.4 Abkürzungen 49<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 3


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

1 EINLEITUNG<br />

Die Donau ist der bedeutendste West-Ost-Korridor für die Schifffahrt in Europa und steht im Spannungsfeld<br />

der Interessen des Verkehrswesens, der Wasserwirtschaft, der Energienutzung und des<br />

Natur- und Landschaftsschutzes.<br />

Zwischen Wien und Bratislava ist die Donau einer anhaltenden Tiefenerosion unterworfen, für die<br />

Schifffahrt bestehen hier aufgrund der geringen Fahrwassertiefen bei Niederwasser unzureichende<br />

Verhältnisse. Kontinuierliche Pflegemaßnahmen wie Geschiebezugabe, Stabilisierungen und Baggerungen<br />

ergeben keine nachhaltigen Verbesserungen und verursachen hohe <strong>Kosten</strong>.<br />

Die via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H. (VIA DONAU) und das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) entschlossen sich daher, die für<br />

eine Verbesserung der Verhältnisse notwendigen flussbaulichen Maßnahmen untersuchen zu lassen.<br />

Diese Maßnahmen wurden im Rahmen eines interdisziplinären Bearbeitungsprozesses unter<br />

der Bezeichnung Flussbauliches Gesamtprojekt Donau östlich von Wien erarbeitet und diskutiert.<br />

Der interdisziplinäre Bearbeitungsprozess wird wesentlich von einem Leitungsausschuss gestaltet.<br />

Als Ergebnis dieses Prozesses erarbeitete der Leitungsausschuss jenes Maßnahmenbündel, welches<br />

aus Sicht unterschiedlicher Fachdisziplinen der VIA DONAU zur Durchführung empfohlen<br />

werden kann. Folgende Ziele wurden für das vorliegende Einreichprojekt formuliert:<br />

1.1 PROJEKTRELEVANTE ZIELVORSTELLUNGEN<br />

Folgende Ausführungen wurden dem Technischen Bericht (Einlage F.1.1) Kapitel 2 entnommen,<br />

wo auch detailliertere Ausführungen nachzulesen sind:<br />

Prämisse des „Flussbaulichen Gesamtprojektes“ ist die Aufrechterhaltung der freien Fließstrecke,<br />

also der Verzicht auf einen staugestützten Ausbau auf dem gesamten österreichischen Donauabschnitt<br />

östlich der Staustufe Wien-Freudenau. Unter dieser grundsätzlichen Voraussetzung sind<br />

drei wesentliche Ziele zu erfüllen:<br />

• die nachhaltige Stabilisierung der (mittleren) Höhenlage der Sohle der Donau;<br />

• die nachhaltige Verbesserung der Fahrwassertiefen bei niedrigen Wasserführungen<br />

(Niederwasser);<br />

• die Aufrechterhaltung bzw. nachhaltige Verbesserung der ökologischen Verhältnisse,<br />

speziell in den Uferzonen und Nebenarmen.<br />

Diese Ziele sollen mit möglichst geringem Aufwand (<strong>Kosten</strong> und Ressourcenverbrauch) erreicht<br />

werden; dabei sind sowohl die Errichtung (Bauphase) als auch die Instandhaltung (Betriebsphase)<br />

zu berücksichtigen.<br />

Generell soll der Hochwasserschutz im gesamten untersuchten Donauabschnitt zumindest auf<br />

dem derzeitigen Schutzniveau erhalten werden („Hochwasserneutralität“). Verbesserungen des<br />

Hochwasserschutzes sind kein Ziel des Flussbaulichen Gesamtprojektes, eine allfällige Absenkung<br />

der HW-Spiegellagen wird aber positiv bewertet.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 4


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

1.1.1 SOHLSTABILITÄT<br />

Frühere flussbauliche Maßnahmen (vor allem die Donauregulierung Ende des 19. Jahrhunderts),<br />

aber auch der Geschieberückhalt durch Staustufen und ähnliche Eingriffe im gesamten Einzugsgebiet<br />

haben die Donau östlich von Wien in den Zustand der Erosion versetzt. Da hier die Ufer<br />

durchgehend flussbaulich fixiert wurden (Uferbefestigung), kann die Erosion nur in Form einer Tiefenerosion<br />

(Sohleintiefung) stattfinden. Aus verschiedenen hydrografischen Auswertungen ist bekannt,<br />

dass die mittlere Sohleintiefung (über längere Zeiträume und Strecken) im Untersuchungsgebiet<br />

etwa mit 2 bis 3,5 cm/a abzuschätzen ist, und zwar mit zunehmender Tendenz.<br />

Sowohl aus wasserwirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht ist somit die nachhaltige Stabilisierung<br />

der (mittleren) Höhenlage der Sohle der Donau als vorrangiges Planungsziel zu bezeichnen.<br />

1.1.2 VERBESSERUNG FÜR DIE SCHIFFFAHRT<br />

Ein Fluss ist schiffbar, wenn er ein ausreichendes, nach Größe und Verlauf stabiles Fahrwasser<br />

mit günstigen (bzw. hinreichenden) Strömungsverhältnissen bietet (KUHN, 1985). Im Donauabschnitt<br />

östlich von Wien sind die Fahrwassertiefen in einigen kritischen Furtbereichen bei Niederwasser<br />

unzureichend. Immer wieder werden Fahrwassertiefen auch von weniger als 25 dm (unter<br />

RNW) erreicht, was die via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH häufig zu<br />

Furtbaggerungen und lokalen Regulierungsanpassungen zwingt.<br />

Auf Grundlage der Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A) und ergänzender<br />

ökologischer und schifffahrtstechnischer Untersuchungen wurden im Rahmen des vom BMVIT<br />

eingesetzten Leitungsausschusses schließlich die folgenden nautischen Zielgrößen festgelegt:<br />

• auf einer Fahrwasserbreite von 120 m soll eine RNW-Fahrwassertiefe von mindestens<br />

26 dm erreicht werden,<br />

• im zentralen Bereich der Schifffahrtsrinne (mit einer Breite von 100 m) soll eine RNW-<br />

Fahrwassertiefe von mindestens 27 dm erreicht werden, sofern die Sohle dort durch Normalgeschiebe<br />

gebildet wird,<br />

• im zentralen Bereich der Schifffahrtsrinne (mit einer Breite von 100 m) soll eine RNW-<br />

Fahrwassertiefe von mindestens 28 dm erreicht werden, sofern die Sohle dort durch die<br />

granulometrische Sohlverbesserung vergröbert wird;<br />

Darüber hinaus sollen eine projektbedingte Gefährdung von Wasserfahrzeugen vermieden und die<br />

für die Erhaltung der Wasserstraße erforderlichen laufenden <strong>Kosten</strong> reduziert werden (vgl. Entwurfsgrundsatz<br />

f des Leitungsausschusses, Pkt. 3, siehe Einlage F.1.1 Technischer Bericht).<br />

1.1.3 VERBESSERUNG DER ÖKOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE<br />

Das ökologische Ziel des Flussbaulichen Gesamtprojektes ist eine Annäherung des Ist-Zustandes<br />

an das bereits im Zuge der Variantenuntersuchung entwickelte Leitbild. Dabei wurde als Bewertungsgrundlage<br />

der „historischen Zustand des Flusses“ herangezogen. Dieser war durch eine ausgeprägte<br />

Geschiebe- und Abflussdynamik gekennzeichnet. Die dadurch bedingten Erosions- und<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 5


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Sedimentationsprozesse gewährleisteten den Bestand unterschiedlicher Habitattypen in einem<br />

lateralen Gradienten. Dominierend waren durchflossene Flussarme, und „junge“ Sukzessionsflächen<br />

wie Schotter- und Sandbänke sowie Standorte der Weichen Au mit niedrigen Flurabständen.<br />

Deren Verschwinden bzw. Neu- und Umbildung stand in einem dynamischen Gleichgewicht<br />

und stellte unabhängig von den Wasserständen im saisonalen Verlauf flache Gradienten von<br />

der Stromsohle bis in die Austufen sicher. Auch donauferne Bereiche (bis 10 km) waren früher in<br />

das Abflussgeschehen integriert.<br />

Diese Gegebenheiten (hohe Dynamik, hoher Anteil permanent durchflossener Arme) erlauben nur<br />

in Bereichen geringer Durchströmung und in Stillwasserhabitaten die Entwicklung einer dauerhaften<br />

Gewässervegetation. Die terrestrischen Standorte der aktiven Au waren charakterisiert durch<br />

Pionier- und Weichholzgesellschaften, welche die landschaftsprägenden Lebensraumtypen darstellten.<br />

Hartholzauwälder und Überschwemmungswiesen fanden sich in den stromfernen Bereichen<br />

des ausgedehnten Überschwemmungsgebietes, nahmen aber deutlich geringere Flächenanteile<br />

ein.<br />

Entsprechend den abiotischen und vegetationsökologischen Verhältnissen findet sich im lateralen<br />

Gradienten ein sehr breites Spektrum an Habitaten für die gewässergebundene und terrestrische<br />

Fauna. Vernetzt man die Erkenntnisse in Bezug auf die Lebensraumansprüche der Fauna mit den<br />

Aussagen des geomorphologischen Leitbildes, so lässt sich für den aquatischen Bereich eine erhebliche<br />

Dominanz der rheophilen Elemente ableiten. Analog kann für den terrestrischen Bereich<br />

eine Dominanz von Bewohnern vegetationsfreier (bzw. vegetationsarmer) Schotter-, Sand- und<br />

Schlammbänke postuliert werden.<br />

Eine Annäherung an das Leitbild darf aber nicht durch einen „landschaftsgärtnerischen“ Ansatz erfolgen,<br />

sondern muss auf einer prozessorientierten Betrachtung des Systems basieren.<br />

Daraus ergibt sich folgende hierarchische Reihung der Projektziele:<br />

1. Förderung dynamischer geomorphologischer Prozesse;<br />

2. Förderung der Habitatdynamik/Qualität;<br />

3. Förderung von leitbildtypischen Lebensgemeinschaften.<br />

Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass durch die Förderung der dynamischen Prozesse<br />

in Teilbereichen statische Systeme verloren gehen bzw. ihr Flächenanteil geringer wird. Die<br />

Entwicklung der letzten Jahrzehnte brachte bisher eine starke Förderung und Ausbreitung der stabilen<br />

Habitate, die durch das Flussbauliche Gesamtprojekt nur partiell reversibel gemacht werden<br />

kann. Ein weiteres ökologisch motiviertes Ziel ist es, mögliche negative Wirkungen des Flussbaulichen<br />

Gesamtprojektes, wie sie allenfalls durch die Ziele der Schifffahrt entstehen können, zu minimieren.<br />

Alle Maßnahmen umfassen den Donauabschnitt zwischen dem Kraftwerk Freudenau und der österreichisch-slowakischen<br />

Grenze (Strom-km. 1921,0 – 1872,7). Die hier untersuchte Einreichvariante<br />

wird in weiterer Folge als Variante Flussbauliches Gesamtprojekt bezeichnet.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 6


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

1.2 GRUNDLAGEN<br />

Vorliegender Bericht stellt nun die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> der Einreichvariante systematisch der „Nullvariante“,<br />

also jenem Szenario, in dem die Umsetzung des Projektes unterbleiben würde, gegenüber.<br />

In der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe<br />

A) war die nun einzureichende Variante nicht enthalten. Darüber hinaus wurden sowohl die<br />

Methodik als auch <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>werte den fortgeschrittenen Planungen angepasst. Beispielsweise<br />

erfolgte die Berechnung der externen <strong>Kosten</strong> nach neuen <strong>Kosten</strong>sätzen und die Investitionskosten<br />

wurden der Preisbasis von 2005 angepasst. Es wurde aber durchaus darauf acht<br />

gegeben, dass das Einreichprojekt im Vergleich zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten durch<br />

die systemischen Änderungen nicht ohne nachvollziehbare Gründe bevorteilt wurde. Jedenfalls<br />

ist zu beachten, dass die monetären Ergebnisse vorliegender Untersuchung nicht mit den<br />

Ergebnissen der KNA den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A) verglichen<br />

werden können.<br />

Die Wirkungen im Bereich der Ökologie sind Gegenstand umfangreicher und differenzierte Untersuchungen<br />

und Bewertungen im Rahmen der einzelnen UVE-Fachbeiträge (Einlagen U.7 Pflanzen,<br />

U.8 Tiere und U.9 Naturschutz/Biotopschutz, siehe ebenda) und werden dort anderen Bewertungsverfahren<br />

als einer KNA unterzogen. Aus diesem Grund und weil eine monetäre Bewertung<br />

von ökologischen Prozessen und Zuständen mit (zumindest in diesem Rahmen) unlösbaren Problemen<br />

verbunden ist, ja auch gar nicht angestrebt werden sollte, bleiben monetäre Wirkungen des<br />

Bereiches Ökologie aus der KNA ausgeklammert (siehe auch Systemabgrenzung Kap. 2.5.1). Es<br />

sei allerdings angemerkt, dass sich gemäß den Fachbeiträgen der UVE die Situation für die meisten<br />

Schutzgüter bei Umsetzung des Flussbaulichen Gesamtprojektes verbessern wird.<br />

1.3 AUFBAU DER ARBEIT<br />

Im Rahmen einer KNA werden die positiven und negativen Wirkungen der Alternativen erfasst und<br />

monetarisiert. Solche <strong>Analyse</strong>n erleichtern es der öffentlichen Hand, nach Grundsätzen der Sparsamkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit zu handeln und ökonomisch effiziente Entscheidungen herbeizuführen.<br />

Die vorliegende <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> wird vom Projektwerber VIA DONAU als Nachweis<br />

der gesamtwirtschaftliche <strong>Nutzen</strong> des Projektes eingereicht (§ 6 Abs. 2 UVP-G 2000).<br />

Kapitel 2 stellt die Methodischen Grundlagen einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> vor. Das Ziel jeglicher<br />

KNA ist die möglichst vollständige Erfassung aller Wirkungen, die von einem bestimmten Vorhaben<br />

ausgehen, unabhängig davon ob sie positiver (<strong>Nutzen</strong>) oder negativer (<strong>Kosten</strong>) Art sind. In der<br />

Praxis sind der Erfassung dieser Wirkungen meist enge Grenzen gesetzt. Im Falle des Flussbaulichen<br />

Gesamtprojektes war grundsätzlich, wenn die Ökologie wie erwähnt ausgeklammert bleibt,<br />

von Wirkungen in den Bereichen Grundwasser, Wasserwirtschaft bzw. Grundwassernutzung,<br />

Jagd, Fischerei, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wohnqualität, Schifffahrt, Rohstoffgewinnung<br />

und Entsorgung/Deponien/Altlasten auszugehen. Darüber hinaus kommt den beiden zentralen<br />

Projektzielen besondere Bedeutung zu, nämlich der Ökologie und der wegen der überregionalen<br />

Wirkungen gesondert zu behandelnden Situation des Güterverkehrs im Donaukorridor.<br />

Diese Wirkungen werden im Kapitel 3.1 identifiziert und dargelegt. Sie beruhen im Wesentlichen<br />

auf den Ergebnissen der UVE-Fachbeiträge. Die volkswirtschaftlichen Wirkungen der flussbauli-<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 7


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

chen Maßnahmen – das sind vor allem die Bau- und Erhaltungskosten sowie die externen <strong>Kosten</strong><br />

von Bau (Massentransporte) und Betrieb (Geschiebezugabe) – werden aus den Planungsarbeiten<br />

der DonauConsult übernommen (Grobkostenschätzungen gem. DonauConsult Stand 28.12.2005)<br />

und in Kapitel 3.2 mit den zuvor ermittelten Wirkungen zur <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zusammengeführt.<br />

In weiterer Folge werden die zwei Varianten gegenübergestellt und einer Sensitivitäts- und<br />

Robustheitsanalyse unterzogen.<br />

In Kapitel 4 erfolgt die Zusammenfassung der Ergebnisse.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 8


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

2 METHODIK<br />

2.1 ALLGEMEINES<br />

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist der Nachweis des <strong>Nutzen</strong>s des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

Donau östlich von Wien aus volkswirtschaftlicher Sicht. Das dazu verwendete Verfahren, die<br />

<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>, verwendet eine systematische Gegenüberstellung von positiven und negativen<br />

Wirkungen (<strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong>, <strong>Nutzen</strong> und Schaden oder Vorteile und Nachteile) von<br />

Planungsmaßnahmen, ist also eine rational begründete Entscheidungsaufbereitung. Dabei ist prinzipiell<br />

zu beachten, dass das Ergebnis von Entscheidungshilfen keine „absolute Richtigkeit“ beanspruchen<br />

kann, sondern dass sie lediglich einer jeweils zugrunde gelegten Wertvorstellung entspricht,<br />

die zu dokumentieren ist.<br />

Die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> wird bei staatlichen Vorhaben, deren Wirkungen in Markttransaktionen<br />

nicht oder nur unvollständig zum Ausdruck kommen, als Hilfe zur Herbeiführung ökonomisch effizienter<br />

Entscheidungen benutzt. Sie hat ihre Wurzeln in der Wohlfahrtsökonomie, in der Theorie<br />

der öffentlichen Güter und in der betriebswirtschaftlichen Investitionsrechnung. D.h. rein formal<br />

gleicht die KNA einer betrieblichen Investitionsrechnung, welche aber die Bewertung der <strong>Kosten</strong>-<br />

und <strong>Nutzen</strong>komponenten staatlicher Vorhaben aus gesamt- statt einzelwirtschaftlicher Sicht vollzieht.<br />

Dabei werden aggregierte positive und negative Konsequenzen der Vorhaben auf die<br />

menschliche Wohlfahrt berücksichtigt. Die zugrunde liegende Annahme dieser Aggregation über<br />

Menschen und Wohlfahrtsdimensionen hinweg ist dabei, dass Wohlfahrts-Zunahmen/Einbußen in<br />

einem Bereich über die Wohlfahrts-Einbußen/Zunahmen in einem anderen Bereich kompensiert<br />

werden können (sog. Kaldor-Hicks-Prinzip). Das Ausmaß, wie viel eines derartigen Trade-offs nötig<br />

ist, um auf einem gegebenen Wohlfahrtslevel zu bleiben, ist eine Möglichkeit, die Konsequenzen<br />

eine Maßnahme ökonomisch darzustellen – entweder in Form von <strong>Nutzen</strong> oder <strong>Kosten</strong>. Dabei<br />

bedient sich die Methode eines einzelnen Denominators – des Geldes, was die Vergleichbarkeit<br />

der Tatbestände sicherstellt. Es gibt jedoch seit Entwicklung der KNA auch kritische Einwände<br />

gegen deren methodische Grundannahmen:<br />

• Beispielsweise wird der Ansatz der KNA kritisiert, nur auf den Endzustand der einzelnen<br />

Alternativen Handlungsweisen abzustellen und damit unterschiedliche Herangehensweisen<br />

zur Erreichung dieser Konsequenzen auszublenden.<br />

• Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Tatsache, dass die KNA auf einem rein anthropozentrischen<br />

Ansatz fußt, welcher Auswirkungen auf Tatbestände außerhalb der menschlichen<br />

Wohlfahrt (z.B.: ökosystemische Auswirkungen einer Maßnahme ohne Wirkungen auf den<br />

Menschen) außer Acht lässt (siehe z.B.: MUNDA 1995, FAUCHEUX & O’CONNOR 1998).<br />

• Darüber hinaus wird kritisiert, dass das Kaldor-Hicks-Prinzip nicht in allen Bereichen zur<br />

Anwendung kommen kann – beispielsweise ist es aus ethischen Überlegungen kaum möglich,<br />

einen Trade Off zwischen dem Wert „Freiheit“, „Gesundheit“ und anderen Wirkungen,<br />

welche eine Maßnahme betreffen kann, herzustellen, als ob alle Wirkungen gleichwertig<br />

wären. Anders ausgedrückt ist es nur schwer möglich Präferenzpyramiden innerhalb einer<br />

KNA abzubilden, welche jedoch (implizit oder explizit) die Grundlagen jeglichen menschlichen<br />

Handelns bilden.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 9


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Diese Aufzählung soll klarstellen, dass die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> kein universelles Entscheidungsinstrument<br />

sein kann und will, sondern ein Werkzeug ist, Informationen möglichst analytischrational<br />

aufzubereiten und als Entscheidungshilfe zur Verfügung zu stellen.<br />

Die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> verfolgt in diesem Sinne das Ziel einer transparenten Entscheidungsaufbereitung.<br />

Gerade bei Entscheidungen über Planungsmaßnahmen, deren Wirkungszusammenhänge<br />

sehr komplex und weder für den Fachmann noch für den Politiker und Bürger durchschaubar<br />

sind, ist es notwendig, einen intuitiven Entscheidungsvorgang durchschaubar aufzubereiten.<br />

Damit ist eher die Möglichkeit gegeben, dass Planungsentscheidungen auch von negativ Betroffenen<br />

akzeptiert werden.<br />

Die reichhaltige Literatur zur Gestaltung und Anwendung von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>n (siehe z.B.<br />

HANLEY & SPASH 1993, HANUSCH 1987, mit besonderer Berücksichtigung des Transportsektors<br />

– RONSON & SMALL 1998, VAN DEN BERGH et al. 1997) unterscheidet im wesentlichen<br />

fünf elementare Schritte in einer KNA:<br />

1. Problemanalyse: Entwicklung von Maßnahmen bzw. Planungsvarianten/Alternativen, Festlegen<br />

von Rahmen und Ausgangspunkt der KNA (siehe Kap. 2.5 bzw. 3.1).<br />

2. Transformation von Effekten (<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>) in monetäre Größen (über verschiedenste<br />

Verfahren) (siehe Kap. 3.2).<br />

3. Zielgewichtung: in der KNA über die beobachteten/angenommenen Marktpreise und/oder<br />

Zinssätze.<br />

4. Aggregation der Ergebnisse über die einzelnen Varianten und Variantenreihung nach dem<br />

Ausmaß des <strong>Nutzen</strong>gewinnes bzw. der Effizienz der eingesetzten Mittel (siehe Kap. 3.2).<br />

5. Sensitivitätsanalyse: Stabilitätsuntersuchung der Ergebnisse in Bezug auf Erhebungs- und<br />

Beobachtungsfehler der Eingangsdaten (siehe Kap. 3.2.4).<br />

2.2 ALTERNATIVEN UND VERGLEICHSFÄLLE<br />

Bei der Durchführung einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> ist es zumeist üblich, dass politische Entscheidungsträgerinnen<br />

und -entscheidungsträger konkret eine oder mehrere Projektalternativen im Auge<br />

haben und nur diese untersuchen lassen wollen. Weiters stellt die Nullvariante in der KNA stets<br />

eine eigenständige Alternative dar. Da die KNA auf die Änderungen der bestehenden Wohlfahrtssituation<br />

abstellt, die von den betrachteten Projektalternativen ausgehen, werden diese immer im<br />

Vergleich mit dem Zustand ohne Projektrealisierung gesehen. Der Status Quo dient so als Referenzgröße<br />

und ist daher implizit in jeder <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> enthalten.<br />

Daneben ist das Festlegen des systemischen Rahmens der KNA ein wichtiger Punkt. Denn die<br />

Wirkungen und Konsequenzen von Handlungen sind nur darstellbar, wenn Rahmenbedingungen<br />

konstant gehalten werden – vergleichbar mit „ceteris paribus“ Bedingung der ökonomischen Theorie.<br />

Dabei ist zunächst die Grenze zu ziehen, was zählt zur eigentlichen Maßnahme und was ist<br />

nicht mehr systemimmanent. Dann ist die Entscheidung zu treffen, welche Wirkungen/Konsequenzen<br />

der Maßnahmen werden in die Untersuchung einbezogen. Die folgenden Abgrenzungsmöglichkeiten<br />

stehen dabei zur Verfügung:<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 10


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

• Räumliche Abgrenzung � welche räumliche Bezugsgröße wird sowohl für die Maßnahme<br />

selbst wie auch für die Wirkungen angenommen.<br />

• Kausale/sachliche Abgrenzung � welche Wirkungen werden in die Untersuchung einbezogen<br />

– ab welchen indirekten Wirkungen muss eine Systemgrenze gezogen werden.<br />

Wichtiges Entscheidungskalkül sind untersuchungsökonomische Überlegungen: wie weit ist es<br />

ökonomisch machbar und sinnvoll, Wirkungen darzustellen, wie weit sind die Wirkungen überhaupt<br />

noch in einem Bereich, wo Sensitivität auf das Gesamtergebnis erzielt wird (Relevanz der Wirkungen)?<br />

Oder anders ausgedrückt: sind diese Wirkungen nicht so klein, dass keinerlei messbare<br />

Auswirkungen auf das Gesamtergebnis zu erzielen sind.<br />

2.3 GRUNDSÄTZLICHE ARTEN VON PROJEKTAUSWIRKUN-<br />

GEN<br />

Reale gegen pekuniäre Effekte<br />

In einer KNA werden ausschließlich reale Effekte betrachtet. Dies sind Effekte, die die Versorgung<br />

von privaten Haushalten mit Gütern und damit deren Wohlfahrtsniveau verändern. Reale Effekte<br />

verändern das <strong>Nutzen</strong>niveau der Konsumenten entweder direkt oder indirekt als Folge einer Veränderung<br />

der technischen Produktionsmöglichkeiten oder der verfügbaren natürlichen Ressourcen.<br />

Pekuniäre (monetäre, finanzielle) Effekte rufen im Gegensatz dazu nur Umverteilungseffekte<br />

auf dem Weg monetärer Transaktionen hervor. Beispielsweise sind projektbedingte Umsatzeinbußen<br />

in einer Region in die KNA nicht einzubeziehen, wenn anzunehmen ist, dass die freiwerdenden<br />

Mittel in einer anderen Region oder für andere Zwecke ausgegeben werden.<br />

Externe gegen interne Effekte<br />

Interne Effekte sind Effekte, welche willentlich durch Errichtung oder Betrieb eines Projektes herbeigeführt<br />

werden. Sie betreffen die unmittelbaren <strong>Kosten</strong>träger und Benutzer des Projektes. Sie<br />

sind im Regelfall leicht zu quantifizieren (z. B.: Baukosten und verstärkte Nutzung der Donau durch<br />

den Schiffsverkehr). Externe Effekte sind unbeabsichtigte Nebenwirkungen eines Projektes (entweder<br />

positiver oder negativer Natur). Sie fallen entweder zur Gänze oder teilweise bei am Projekt<br />

nicht beteiligten Dritten an. Beispielsweise stellen die Veränderung der Qualität des Trinkwassers,<br />

die vom Verkehr verursachten Umweltschäden oder Unfälle oder die landwirtschaftlichen Ertragseinbussen<br />

durch die Erhöhung des Flurabstandes externe Effekte dar.<br />

Die Ermittlung und Monetarisierung von externen <strong>Kosten</strong> ist mit großen Schwierigkeiten konfrontiert,<br />

von denen hier nur einige genannt werden sollen:<br />

• Bei der Betrachtung aller Quantifizierungen externer Effekte ist zu berücksichtigen, dass die<br />

externen Umwelt- und Unfallfolgekosten aufgrund der übermäßigen Abdiskontierung der<br />

langfristigen Schadenswirkungen fast immer zu gering bewertet werden.<br />

• Das Ausmaß vieler Umweltschäden wird erst mit großen Zeitverzögerungen deutlich. Eine<br />

genaue Quantifizierung der Schadenshöhe ist somit ex ante kaum möglich.<br />

• Aufgrund des schwierigen Nachweises der Ursächlichkeit von Handlung und Schaden ist<br />

die verursachergerechte Zuordnung der Schäden kompliziert. Die Schätzungen externer<br />

<strong>Kosten</strong> sind daher zumeist tendenziell konservativ.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 11


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

• Die monetäre Bewertung der Vernichtung eines Menschenlebens oder eine schwerwiegende<br />

Verletzung ist nur ex post durch einen hypothetischen Vergleich mit der Situation in<br />

der Parallelwelt „ohne Unfall“ möglich.<br />

Tangible gegen intangible Effekte<br />

Als tangible Effekte werden Folgen eines Projektes bezeichnet, die „greifbar“ d.h. im Rahmen der<br />

KNA quantifizierbar und monetarisierbar sind. Die ersparten Transport- und Staukosten sind Beispiele<br />

dafür. Als intangible Effekte werden entweder Effekte bezeichnet, die marktmäßig nicht bewertet<br />

werden, oder marktmäßig nicht bewertbar sind oder die als überhaupt nicht monetär bewertbar<br />

angesehen werden. Der Übergang ist fließend und überdies verschiebt sich die Grenze zu<br />

den tangiblen Effekten mit der Entwicklung neuer Bewertungsmethoden. Bestenfalls gelingt es,<br />

intangible Effekte qualitativ genau zu beschreiben. Sie fallen zwar real an, können jedoch in der<br />

Regel nicht quantifiziert werden. Die ökologischen <strong>Nutzen</strong> eines Projektes stellen ein Beispiel hierfür<br />

dar.<br />

2.4 MONETÄRE BEWERTUNG DER RELEVANTEN EFFEKTE<br />

Die Überführung der Wirkungen/Konsequenzen einer Maßnahme stellt das Kernstück einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />

dar und ist zugleich auch der schwierigste Part. Die KNA nutzt dabei Preise im<br />

volkswirtschaftlichen Sinne als Maß für die relative Knappheit von Ressourcen und stellt damit die<br />

Vergleichbarkeit von Maßnahmen und deren Effekten sicher.<br />

Die folgende Abbildung (nach VAN DEN BERGH et al. 1997) bietet einen Überblick über die Möglichkeiten,<br />

welche grundsätzlich zur Verfügung stehen, um vom Ursache/Wirkungsgefüge einer<br />

Maßnahme zu den <strong>Kosten</strong>ansätzen in der KNA zu kommen.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 12


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Ökonomische<br />

Ursachen<br />

Offengelegte<br />

Präferenzen<br />

Contingent<br />

Valuation<br />

Travel Cost<br />

Produktionsfunkt.<br />

d.<br />

Haushalte<br />

Transport<br />

Impacts<br />

Ökonometrische<br />

Verfahren<br />

Hedonic<br />

Prices<br />

Physische<br />

Implikationen<br />

/Wirkungen<br />

Ermittelte<br />

Präferenzen<br />

Vorsorgekosten<br />

Defensive<br />

Verfahren<br />

Standards/<br />

Normen<br />

Ökonomische<br />

<strong>Kosten</strong><br />

Verlorener<br />

Output<br />

Rechtl.<br />

Entschädigung,<br />

Schadenskosten<br />

Nachsorgende<br />

Ermittlung<br />

Abbildung 1: Möglichkeiten zur Bewertung von Wirkungen im Rahmen der KNA (Darstellung: ÖIR)<br />

Marktpreise<br />

Versicherungstechn.<br />

Ermittlung<br />

Wie unschwer zu erkennen ist, liegt das Hauptproblem bei der Überleitung von Effekten in <strong>Kosten</strong><br />

darin, dass entweder keine Marktpreise für den betreffenden Sachverhalt vorhanden sind, oder die<br />

vorhandenen Preise nicht der Notwendigkeit der KNA entsprechen. Dies ist der Fall, da entweder<br />

die derzeitigen Preise nicht den zukünftigen Preisen entsprechen oder wenn Marktverzerrungen zu<br />

„verfälschten“ Preisen geführt haben (Staatseinfluss, unvollständige Konkurrenz).<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der monetären Bewertung von Effekten einer<br />

Maßnahme ist deren Bezugnahme auf einen einzigen Zeitpunkt – d.h. das Herstellen von Vergleichbarkeit<br />

über die Zeit. Dies ist besonders bei Vorhaben im Bereich von Infrastrukturmaßnahmen<br />

von Bedeutung, da hier (gerade bei baulichen Großprojekten) ein relativ großes zeitliches<br />

Auseinanderklaffen zwischen Setzen der Maßnahme und den zu erwartenden (und damit zu bewertenden)<br />

Effekten zu beobachten ist. Dieser Schritt wird in der KNA mittels der Diskontierung<br />

sämtlicher monetarisierter <strong>Kosten</strong>- bzw. <strong>Nutzen</strong>effekte auf den gegenwärtigen Zeitpunkt bewerkstelligt.<br />

Die Notwendigkeit dieser Herangehensweise lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise erklären<br />

(siehe z.B.: HANLEY & SPASH 1993, SCHÖNBÄCK et al. 1997) – zwei Gründe sollen an dieser<br />

Stelle exemplarisch genannt werden:<br />

1. Die Rate individueller Ungeduld oder die individuelle Tendenz zur Kurzfristigkeit:<br />

Dieser Erklärungsansatz besagt, dass Individuen grundsätzlich heutigen Konsum höher<br />

bewerten, als künftigen. D.h. die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>, welche in der Zukunft zu erwarten<br />

sind, werden tendenziell geringer eingeschätzt als heutige.<br />

2. Diskontierung infolge der Möglichkeit alternativer Kapitalverzinsung:<br />

Dieser Ansatz beruht auf der Produktivität des eingesetzten Kapitals. D.h. man geht vom<br />

volkswirtschaftlichen Ansatz der Opportunitätskosten aus, welche eine Handlungsalternative<br />

mit der besten aufgegebenen Alternative bewertet. In diesem Sinne ist von einer<br />

Veranlagung des für die Maßnahme nötigen Kapitals am Kapitalmarkt mit einer ebenso<br />

langen Bindung auszugehen. In der Regel wird demnach von Zinssätzen am langfristigen<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 13


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Kapitalmarkt gesprochen oder von volkswirtschaftlichen Wachstumsraten als Grundlage<br />

langfristiger, staatlicher Anleihen.<br />

Schlussendlich ist zur Fertigstellung einer KNA zu klären, in welcher Form die <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>effekte<br />

aggregiert werden sollen. Grundsätzlich stehen zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Maßnahmen aus volkswirtschaftlicher Sicht mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, welche in<br />

ihrer Ausprägung der betriebswirtschaftlichen Investitionsrechnung entstammen:<br />

Der Kapitalwert stellt die Summe aller Barwertsaldi 1 und somit die gesamte aus der Projektrealisierung<br />

resultierende volkswirtschaftliche (über die durch den Diskontsatz repräsentierte Mindestverzinsung<br />

des eingesetzten Kapitals hinausgehende) Wohlfahrtsveränderung dar. Die Kapitalwertrate<br />

zeigt, wie viel je eingesetzter Einheit an Kapital an <strong>Nutzen</strong>-Überschuss (über die gewünschte<br />

Mindestverzinsung hinausgehend) durch die Projektrealisierung erzielt wird. Die Gewinnannuität<br />

bezeichnet denjenigen Einkommensbetrag, den der Investor am Ende einer jeden<br />

Periode innerhalb der Laufzeit einer Investition zusätzlich entnehmen kann, wenn er die Investition<br />

durchführt. Die Investition ist vorteilhaft, wenn die Annuität größer als Null ist.<br />

2.5 DIE VORGANGSWEISE IN DER GEGENSTÄNDLICHEN<br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Der Vorteil einer Binnenwasserstraße ergibt sich vor allem aus einem gegenüber alternativen<br />

Verkehrsträgern kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Transport von Gütern. Um das auch<br />

beweisen zu können, müssen sich <strong>Kosten</strong>vorteile (als Saldo von <strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong>) zwischen<br />

zwei Alternativen ergeben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich in einer KNA bei den entstandenen<br />

<strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong> um volkswirtschaftliche und nicht um betriebswirtschaftliche Größen<br />

handelt. Dies liegt darin begründet, dass die KNA alle Auswirkungen einer Maßnahme ermittelt,<br />

d.h. die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Wohlfahrt und dabei die sog. Netto-<br />

Wohlfahrtsveränderung bemisst. Und diese hat nicht nur die betrieblichen oder internen <strong>Kosten</strong><br />

und <strong>Nutzen</strong> zu berücksichtigen, sondern auch die positiven wie negativen externen Effekte. Ebenso<br />

verlieren betriebswirtschaftliche <strong>Kosten</strong> ihre Relevanz, solange sie in gleichem Maße von anderen<br />

Teilen der Volkswirtschaft getragen werden müssen.<br />

2.5.1 ALTERNATIVEN<br />

Es ist zunächst notwendig, die Klärung und Trennung der Alternativen nach Ursachen und Wirkungen<br />

für die vorliegende KNA vorzunehmen. Die gängige Herangehensweise hierzu wird mit<br />

dem sog. „Mit-und-ohne-Prinzip“ beschrieben (siehe z.B. HANUSCH 1987). D.h. zu vergleichen<br />

ist der Zustand, der sich bei Projektrealisierung über die Lebensdauer des Projektes hinweg einstellen<br />

wird, mit dem Zustand, der vorzufinden wäre, wenn das Projekt unterbleibt. In diesem Sinne<br />

ist nicht der jetzige Wasserstraßenzustand mit den derzeitigen Transportmengen das Vergleichs-<br />

1 Der Barwert ist ein Begriff aus der Finanzmathematik und entspricht dem Wert, den eine zukünftig anfallende Zahlung<br />

in der Gegenwart besitzt. Durch den Barwert ist es möglich, bei gleichbleibendem Zinssatz und jährlichen Zahlungen<br />

die Höhe der Investition zum heutigen Zeitpunkt zu bestimmen. Somit können verschiedene Investitionen mit unterschiedlichen<br />

Laufzeiten und Zinssätzen miteinander verglichen werden.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 14


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

maß, sondern der jetzige Wasserstraßenzustand unter Berücksichtigung der in der Zukunft zu erwartenden<br />

Transportbedarfsentwicklungen. Für die Diskussion zum „Status Quo“ ergibt sich der<br />

Problemfall, was „Zustand, wenn das Projekt unterbleibt“ bedeuten soll. Wie oben angedeutet,<br />

stellt der Status Quo in der KNA stets eine eigenständige Alternative dar. Im Rahmen des Lenkungsausschusses<br />

wurde die „Nullvariante“ als bescheidmäßiges Ausbauziel festgelegt.<br />

Im Wesentlichen beruhen diese Tätigkeiten dabei auf Bescheiden des BMLF (Bundesministeriums<br />

für Land- und Forstwirtschaft). 2 Beim Bau des Kraftwerkes Freudenau wurde festgelegt,<br />

dass zur Sicherung der Sohle der Donau auf einer Länge von 11 km während der gesamten<br />

Lebensdauer dieses Kraftwerkes eine permanente Geschiebezugabe auf dessen Unterwasserstrecke<br />

durchzuführen ist. Dadurch ist zu erwarten, dass die Bestandsohle erhalten wird und eine<br />

Stabilisierung der Wasserspiegellagen eintritt. Die internationale Donaukommission hat darüber<br />

hinaus 1988 die Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse durch eine garantierte Fahrwassertiefe<br />

von 25 dm bei RNW beschlossen. Im Binnenschifffahrtsmemorandum (BUNDESMINISTERIUM F.<br />

ÖFFENTLICHE WIRTSCHAFT UND VERKEHR, 1992) ist festgehalten, dass hinsichtlich Schifffahrt<br />

und Nationalpark ein Konsens zu suchen ist, im Interesse beider eine Sohlstabilisierung erforderlich<br />

ist, sowie für eine ungehinderte Schifffahrt eine Wassertiefe bei RNW, die einen ausreichenden<br />

Tiefgang ermöglicht, mittelfristig realisiert werden soll.<br />

Auf diesen Grundlagen fußt die im Rahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes festgelegte<br />

„Nullvariante“: Ausbau auf 25 dm bei permanenter Geschiebezugabe ohne Sohlstabilisierung.<br />

Im umfangreichen Entscheidungsfindungsprozess des Leitungsausschusses wurde schließlich die<br />

Einreichvariante festgelegt. Ökologische Maßnahmen wie Uferrückbau und Gewässervernetzung<br />

wurden integriert und stehen wie die nachhaltige Stabilisierung der Sohle durch die Grobkorntechnik<br />

in wesentlichen Punkten außer Streit. In Bereichen mit granulometrischer Sohlverbesserung ist<br />

aufgrund der vergröberten Donausohle ein zusätzlicher Sicherheitszuschlag von 3 dm zum herkömmlichen<br />

Sicherheitsabstand von 3 dm erforderlich, um die Häufigkeit von Beschädigungen der<br />

Schiffsschrauben durch Steinschlag nicht zu erhöhen, so dass in Summe 6 dm Sicherheitsabstand<br />

zur Stromsohle notwendig sind.<br />

Die Variante Flussbauliches Gesamtprojekt entspricht somit der nun eingereichten Variante:<br />

der Ausbau auf 27 dm bei Sohlbedeckungen aus Normalgeschiebe bzw. 28 dm Fahrwassertiefe<br />

bei Sohlbedeckungen aus Grobkorn (granulometrische Sohlverbesserung) sowie<br />

umfangreiche ökologisch motivierte Maßnahmen.<br />

2 Wasserrechtliche Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau, Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde,<br />

Zl. 14.570/182-I 4/91 vom 31.07.1991 und Wasserrechtliche Detailgenehmigung der Geschiebezugabe im<br />

Bereich der Erhaltungsstrecke zum KW Freudenau; Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde vom 4.4.1996 (Zl.<br />

14.570/264-I4/95).<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 15


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

2.5.2 SZENARIEN<br />

Der Ausbau der Wasserstraße Donau ist nicht als singuläre bauliche Maßnahme zu bewerten –<br />

wie etwa ein Hausbau, sondern eingebettet in die Nutzung des gesamten Flusses. D.h. den maximalen<br />

<strong>Nutzen</strong> für die Schifffahrt kann eine Wasserstraße nur bei durchgehend gleichen nautischen<br />

Bedingungen erzielen. Das internationalen Abkommen der Donaukommission bezüglich der Aufstellung<br />

von Regelmaßen für die Schifffahrtsrinne sowie den wasserbaulichen und sonstigen Ausbau<br />

der Donau (1962) folgt genau diesem Wunsch, wie auch die Inkludierung der Donauwasserstraße<br />

in die Dringlichkeitsliste der Transeuropäischen Verkehrsausbauprojekte. In diesem Sinne<br />

stellen die politischen Rahmen und Infrastrukturentwicklungen den politisch-administrativen Rahmen<br />

der KNA dar. Sie wurden bereits in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose dargelegt.<br />

Es kann passieren, dass (zu) hohe Nettonutzen ermittelt, da die (anteiligen) <strong>Kosten</strong> für die Ertüchtigung<br />

der restlichen Engpässe nicht einbeziehbar sind. Somit wird volkswirtschaftliches „freeriding“<br />

angenommen, was zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen kann. Diesem Problem<br />

kann begegnet, indem man von zwei Ausbauszenarien ausgeht:<br />

In Szenario A wird die Annahme getroffen, dass der Abschnitt Straubing – Vilshofen flussbaulich<br />

gemäß der Variante A ausgebaut wird und damit, wie die Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) zeigt,<br />

ein wesentlicher Engpass für die Donausschifffahrt bleibt.<br />

In Szenario B wird die Annahme getroffen, dass der Abschnitt Straubing – Vilshofen gemäß der<br />

zum derzeitigen Stand wahrscheinlichsten Ausbauvariante C280 (flussbaulich und Stauhaltung)<br />

ausgebaut wird.<br />

Sie wurden in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose im Detail dargelegt.<br />

2.5.3 VORGANGSWEISE UND ABLAUF<br />

Auf Basis der genannten Grundlagen und Annahmen erfolgt für die vorliegende Fragestellung die<br />

folgende Vorgangsweise:<br />

1. Vorbereitung<br />

Ausgehend von „Nullvariante“ und Einreichprojekt wurde die zu untersuchende Problemstellung<br />

formuliert: Weist die Umsetzung des Flussbaulichen Gesamtprojektes aus volkswirtschaftlicher<br />

Sicht Österreichs ein besseres <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Verhältnis auf als die „Nullvariante“? Im einzelnen<br />

ist das die Frage nach dem absoluten gesellschaftlichen Wohlfahrtseffekt als Nettoeffekt aus den<br />

Nettonutzen je Einheit eingesetzter <strong>Kosten</strong> (Berechnung nach Diskontierung aller zukünftiger Größen)<br />

für das Einreichprojekt im Vergleich zu einem Verzicht auf die Realisierung.<br />

2. Durchführung und Ergebnisdarstellung des <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Kalküls für die beiden<br />

Alternativen<br />

Ausgehend von den beiden Alternativen, welche mittels ihrer technischen Spezifikationen bzw. der<br />

von ihnen bedingten Fahrwassertiefe beschrieben und differenziert werden und unter Berücksichtigung<br />

fundamentaler Grundannahmen bezüglich der flussbaulichen Rahmenbedingungen werden<br />

drei Eingangsvariablen zur Abbildung der <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> der beiden untersuchten Alternativen<br />

herangezogen. Dabei handelt es sich um direkte wie indirekte Effekte der einzelnen flussbaulichen<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 16


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Maßnahme, welche jeweils als Nettoeffekt, welcher durch die Realisierung der Variante im Vergleich<br />

zu einer Unterlassung der Realisierung erzielt wird, abgebildet wird. Mit diesen Inputvariablen<br />

gelingt es, den Kapitalwert zum Vergleich der beiden Alternativen zu berechnen.<br />

3. Ergebnisdifferenzierung zwecks Eingrenzung der Unsicherheiten bei der Ergebnisbeurteilung<br />

Als letzter Schritt wird mittels Sensitivitätsanalysen eine plausible Veränderung der Eingangsvariablen<br />

durchgeführt, um damit ein robusteres Resultat der Ergebnisvariablen zu erzielen. Dabei<br />

werden die Eingangsvariablen in einem nicht ausschließbaren Bereich variiert (z.B. durch Veränderung<br />

des Diskontsatzes) und die Auswirkungen auf die Ergebnisvariablen untersucht und interpretiert.<br />

Abbildung 2 stellt einen Überblick über den gewählten Modus und Verlauf der KNA im gegenständlichen<br />

Fall dar.<br />

2.5.4 BETRACHTUNGSZEITRAUM UND DISKONTZINSSATZ<br />

Als wichtigste Parameter für die Ermittlung der Barwerte der Investitionen zum heutigen Zeitpunkt<br />

stellen sich der Beobachtungszeitraum und die Diskontsatzannahmen dar.<br />

In der Literatur (z.B. KAUPA & NEUDORFER, 1993) werden als durchschnittliche Lebensdauer<br />

gewisser flussbaulicher Maßnahmen 50 Jahre angenommen. Der Beobachtungszeitraum wird in<br />

vorliegendem Fall allerdings mit 100 Jahren festgelegt. Der Ansatz diesbezüglich entsprang der<br />

Überlegung langfristige Effekte (v.a. im Bereich der Umwelt) besser abzubilden, was bei einem<br />

Beobachtungszeitraum von 50 Jahren zu wenig Zeit ließe, um <strong>Nutzen</strong>effekte der Maßnahme zu<br />

erfassen. Dieser Zeitraum scheint auch besonders geeignet, langfristige Instandhaltungskosten<br />

abzubilden. Dies stellt jedoch nur eine erste Annahme dar, welche im Laufe der Sensitivitätsanalyse<br />

noch veränderbar ist.<br />

Im Bezug auf die Annahmen zum Diskontsatz folgen wir den Berechnungen der vergleichbaren<br />

Studien in diesem Bereich (SCHÖNBÄCK, KOSZ, MADREITER 1997 und HLAVA 1996). Die<br />

Langfristigkeit der Wirkungen und die Probleme bei der Berücksichtigung von ökologischen Aspekten<br />

spielen hierbei eine maßgebliche Rolle und legen eine vorsichtige, möglichst niedrige Schätzung<br />

des Diskontsatzes nahe (HANLEY & SPASH 1993). Im Rahmen der ersten Rechenläufe soll<br />

daher von einem Diskontsatz von 2% (real) ausgegangen werden, im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

wird dieser Satz in weiterer Folge ebenfalls variiert.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 17


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Infrastrukturoptionen<br />

• Realisierung des<br />

Flussbaulichen<br />

Gesamtprojektes Donau östlich<br />

von Wien<br />

• Unterbleiben des Vorhabens<br />

(„Nullvariante“)<br />

Drei Eingangsvariablen<br />

1. <strong>Kosten</strong>: Barwert der flussbaulichen<br />

Maßnahmen (Errichtung und<br />

Instandhaltung plus externe <strong>Kosten</strong><br />

des Baus und Betriebes)<br />

2. Nuztzen: Barwert der<br />

volkswirtschaftlichen<br />

Transportkostenersparnis<br />

3. <strong>Nutzen</strong>: Barwert der externen<br />

<strong>Kosten</strong> (Emissions-, Stau- und<br />

Unfallkosten), basierend auf dem<br />

veränderten Modal Split des<br />

Güterverkehres<br />

Abbildung 2: Ablauf und Überblick über die KNA (Darstellung: ÖIR)<br />

Analytische Erfassung der<br />

Unsicherheiten &<br />

Grundannahmen<br />

• Gleichzeitige Beseitigung der<br />

restlichen nautischen Engpässe<br />

• Für alle Varianten gilt als<br />

rechnerisches Basisjahr 2005 &<br />

ein Betrachtungszeitraum von<br />

100 Jahren<br />

Ergebnis:<br />

Kapitalwert der Projektrealisierung<br />

Eingrenzung der Unsicherheiten bei der Ergebnisbeurteilung<br />

Sensitivitätsanalyse: Variation der Ausprägungen der Eingangsvariablen im nicht<br />

ausschließbaren Bereich -> Veränderung der Ergebnisvariablen<br />

Beschreibung des volkswirtschaftlichen <strong>Nutzen</strong>s bei<br />

Projektumsetzung<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 18


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3 ERGEBNISSE<br />

3.1 UNTERSUCHTE PROJEKTWIRKUNGEN<br />

3.1.1 ÖKOLOGIE<br />

Bei großen Infrastrukturprojekten, beispielsweise einer Autobahn oder einer Bahntrasse, kommt<br />

dem Faktor Umwelt aufgrund der Irreversibilität der notwendigen Baumaßnahmen eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die Besonderheit des vorliegenden Flussbaulichen Gesamtprojektes liegt aber darin,<br />

dass die Verbesserung der Umweltbedingungen neben den Verbesserungen der Verhältnisse<br />

für die Schifffahrt und der Stabilisierung der Stromsohle eines der Projektziele darstellt. Mit Hilfe<br />

des vorliegenden Projektes werden also die Umwelt bzw. die Umweltbedingungen nicht zerstört<br />

bzw. gefährdet sondern im Gegenteil sogar verbessert.<br />

Eine große Fülle an Literatur beschäftigt sich mit jenem Teilproblem der Valuation von Umwelt-<br />

Wirkungen im Rahmen von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>n (siehe z.B.: HANLEY & SPASH 1993, RO-<br />

SON & SMALL 1998, FAUCHEAUX & O’CONNOR 1998 um nur einige zu nennen). Dies ist nicht<br />

nur ein Indiz für die rege Forschungstätigkeit in diesem Bereich, sondern vielmehr für die Schwierigkeit,<br />

Umwelteffekte in die „Realität der Ökonomie“ überzuführen. Umwelteffekte liegen zumeist<br />

in Bereichen, welche von marktwirtschaftlichen Prozessen ausgeklammert bleiben (Nicht-Rivalität<br />

und Nicht-Ausschließbarkeit im Konsum) und daher müssen zur Bearbeitung derartiger Effekte im<br />

Rahmen einer KNA Quasi-Märkte geschaffen werden, oder eine andere Methode zu Überführung<br />

in <strong>Kosten</strong> angewandt werden (siehe auch Abbildung 1). Auf Grund dieser Schwierigkeiten stehen<br />

grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Verfügung, Umwelteffekte in eine <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu<br />

integrieren:<br />

1. Hinweis auf sämtliche Umweltwirkungen im Rahmen der Darstellung der KNA;<br />

2. mengenmäßige und damit technisch-physikalische Erfassung der Auswirkungen der einzelnen<br />

Maßnahmen auf die Umwelt;<br />

3. Wertmäßige Erfassung der Wirkungen und direkte Einbeziehung in die KNA.<br />

Aus den folgenden Gründen wird in diesem Rahmen auf eine monetäre Einbeziehung von Umweltwirkungen<br />

verzichtet:<br />

• Die ökologischen <strong>Nutzen</strong>-Differenzen sind mit großen Unsicherheiten verknüpft, womit nicht<br />

ausgeschlossen werden kann, dass willkürliche Bewertungen in die KNA einfließen.<br />

• Der Interessensausgleich innerhalb der Ökologie kann kaum (und sollte nicht) monetarisiert<br />

werden.<br />

3.1.2 GÜTERVERKEHR<br />

Die Transportkostenersparnis durch die Verlagerung von Güterverkehr weg von den sowohl betriebswirtschaftlich<br />

als auch volkswirtschaftlich (externe <strong>Kosten</strong>) teureren Verkehrsträgern LKW<br />

und Bahn hin zum Schiff ist ein indirekter ökonomischer Effekt des Projekt-Hauptzieles „Verbesse-<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 19


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

rung der Situation für die Schifffahrt“. Im Rahmen der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) wurden<br />

diese Ersparnisse für das Prognosejahr 2015 ermittelt. Diese Werte werden für die KNA direkt übernommen<br />

und fortgeschrieben, wobei realistischerweise ein weiterer Anstieg des Transportvolumens<br />

und damit der Transportkostenersparnisse angenommen werden kann, der in die monetäre<br />

Bewertung der <strong>Nutzen</strong> einfließt.<br />

3.1.3 NICHT RELEVANTE BZW. INTANGIBLE WIRKUNGEN GEMÄß<br />

DEN UVE-FACHBEITRÄGEN<br />

3.1.3.1 Grundwasser<br />

Der Fachbeitrag Grundwasser (Einlage U.3) untersuchte die künftige Entwicklung des Grundwasserspiegels.<br />

Dieser würde im Marchfeld angehoben und würde, nicht mehr, wie bisher, sinken, was<br />

eine Verbesserung des Status quo sowohl für Landwirtschaft als auch für den Nationalpark Donauauen<br />

darstellen würde. Bezüglich der Heilquelle in Bad Deutsch-Altenburg wurde festgestellt,<br />

dass durch die projektierten flussbaulichen Maßnahmen der RNW-Spiegel um ca. 0,3 m angehoben<br />

werden würde, was ca. dem mittleren Wasserstand der Donau von 1985 entsprechen würde.<br />

Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Beeinträchtigung des Heilwasserbetriebes in Bad Deutsch-<br />

Altenburg. Somit würde durch das Projekt grundsätzlich ein zusätzlicher <strong>Nutzen</strong> entstehen, dieser<br />

bleibt wegen der schwierigen langfristigen monetären Bewertung jedoch aus der KNA ausgeklammert.<br />

3.1.3.2 Wasserwirtschaft/Grundwassernutzung<br />

Die Ergebnisse des Fachbeitrages Wasserwirtschaft/Grundwassernutzung (Einlage U.4) zeigen,<br />

dass durch das Flussbauliche Gesamtprojekt die Situation der Grundwasserentnahme nicht bis nur<br />

gering beeinflusst wird. Was die Grundwasserspiegel anbelangt, wurde durch die Erhöhung tendenziell<br />

eine Verbesserung der Wasserentnahmesituation konstatiert, durch den vermehrten Eintrag<br />

von Oberflächenwasser durch die Gewässervernetzungsmaßnahmen eine geringe Verschlechterung.<br />

Auch lokal wurde bei keinem der betroffenen Brunnen eine mittlere oder hohe Eingriffserheblichkeit<br />

prognostiziert. Weiters wird angeführt, dass die Konsensmengen weit unter den<br />

möglichen Entnahmemengen aus dem Grundwasserkörper liegen. Zudem wurde von flussbaulichen<br />

Maßnahmen wie Uferrückbau und Gewässervernetzungen in den Abschnitten, in denen sich<br />

Trinkwasserbrunnen befinden, Abstand genommen, um eine Beeinträchtigung zu vermeiden.<br />

Da Änderungen für die Wasserwirtschaft nur in geringem Maße prognostiziert werden, werden die<br />

<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese aus der KNA ausgeklammert.<br />

3.1.3.3 Jagd<br />

Der Fachbeitrag Jagd (Einlage U.10) untersuchte die Beeinflussung der jagdwirtschaftlichen Erträge<br />

durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Den dortigen Prognosen nach sind<br />

bei der Umsetzung des Gesamtprojekts keine die Funktion des Gebietes als Lebensraum für das<br />

Wild oder die Ausübung der Jagd beeinträchtigenden Auswirkungen zu erwarten. Da für die Jagdwirtschaft<br />

somit keine relevanten Änderungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong><br />

für diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 20


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3.1.3.4 Fischerei<br />

Der Fachbeitrag Fischerei (Einlage U.11) untersuchte die Beeinflussung der fischereiwirtschaftlichen<br />

Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Aufgrund der dortigen Ausführungen<br />

ist das Flussbauliche Gesamtprojekt als gut verträglich und insgesamt als wesentliche<br />

Verbesserung für die Fischerei zu erklären. Trotz dieser Verbesserungen ist gewerbliche Fischerei<br />

im größeren Ausmaß nicht mit den Entwicklungszielen des Nationalparks Donau-Auen vereinbar<br />

und wird daher nicht angestrebt, deshalb wird davon ausgegangen, dass die ökonomische Entwicklung<br />

der Fischerei in diesem Donauabschnitt unabhängig von der Umsetzung des Projektes<br />

rückläufig sein wird.<br />

Der fischereiwirtschaftliche <strong>Nutzen</strong> bleibt daher aus der KNA ausgeklammert.<br />

3.1.3.5 Landwirtschaft<br />

Der Fachbeitrag Landwirtschaft (Einlage U.12.1) untersuchte die Beeinflussung der landwirtschaftlichen<br />

Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Den dortigen Erkenntnissen<br />

nach werden die regionale landwirtschaftliche Struktur und die Bewirtschaftung der Nutzflächen<br />

des umgebenden Raumes durch die Auswirkungen des Projekts nicht beeinflusst. Bei der<br />

Umsetzung des Gesamtprojekts sind keine Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Struktur der<br />

Projektregion zu erwarten. Wohl allerdings wird durch den Stop der durch die Eintiefung der Donau<br />

entstehenden Grundwasserabsenkungen im Marchfeld die landwirtschaftliche Nutzbarkeit langfristig<br />

gesichert<br />

Somit würde durch die Umsetzung des Projektes für die Landwirtschaft grundsätzlich ein zusätzlicher<br />

<strong>Nutzen</strong> entstehen, dieser bleibt wegen der schwierigen langfristigen monetären Bewertung<br />

jedoch aus der KNA ausgeklammert.<br />

3.1.3.6 Forstwirtschaft<br />

Der Fachbeitrag Forstwirtschaft (Einlage U.13.1) untersuchte die Beeinflussung der forstwirtschaftlichen<br />

Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Bei der Umsetzung des<br />

Gesamtprojekts sind keine die Wirksamkeit der einzelnen Waldfunktionen beeinträchtigenden<br />

Auswirkungen zu erwarten. Da für die Forstwirtschaft somit keine relevanten Änderungen prognostiziert<br />

werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />

3.1.3.7 Siedlung/Wohnqualität<br />

Gemäß Fachbeitrag Siedlung/Wohnen (Einlage U.16.1) sind mehrere Siedlungsgebiete von einer<br />

Anhebung des Grundwasserspiegels zwischen 2,5 und 4 dm betroffen. Alle Siedlungsgebiete liegen<br />

allerdings mindestens 4 m über dem Grundwasserkörper, so dass bei eingeschossigen Kellern<br />

keine relevanten Wirkungen erwartet werden. Von einer monetären Bewertung dieser Wirkungen<br />

wird daher bei der KNA abgesehen.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 21


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3.1.3.8 Schifffahrt<br />

Wirkungen auf die Entwicklung des Güterverkehrs im Donaukorridor werden in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose<br />

gesondert behandelt. Wirkungen auf die Schifffahrt im Projektgebiet beschränken<br />

sich laut Fachbeitrag Schifffahrt (Einlage U.20.1) auf lokale Behinderungen in der Bauphase, die<br />

im Sinne des übergeordneten Projektzieles der „nachhaltigen Verbesserung der Verhältnisse für<br />

die Schifffahrt“ mit geringen Mitteln auszugleichen sind und daher im Rahmen dieser Untersuchung<br />

nicht monetär bewertet werden.<br />

3.1.3.9 Fremdenverkehr<br />

Laut Fachbeitrag Freizeit/Erholung/Fremdenverkehr (Einlage U.18.1) spielt der Nächtigungstourismus<br />

in der Region eine untergeordnete Rolle (rund 160.000 Nächtigungen pro Jahr in den Nationalparkgemeinden,<br />

davon über 3/4 Kurtourismus in Bad Deutsch-Altenburg, Seminartourismus in<br />

Groß-Enzersdorf und Nächtigungen von Flugtransferpassagieren in Fischamend). Seiner Entwicklung<br />

werden zwar Potentiale eingeräumt, doch kann der Einfluss des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

auf die Steigerung der ohnehin geringen Nächtigungszahlen angesichts dieser Daten als<br />

gesamtwirtschaftlich sehr gering angenommen werden. Die <strong>Nutzen</strong> bleiben daher ausgeklammert.<br />

3.1.3.10 Rohstoffgewinnung<br />

Der Fachbeitrag Rohstoffgewinnung (Einlage U.22.1) untersuchte die Beeinflussung des Abbaues<br />

von Rohstoffen durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet: Die durch das Vorhaben<br />

beanspruchten Flächen befinden sich alle in ausreichender Entfernung von Abbaugebieten oder<br />

Eignungszonen oder im Nationalpark, in dem die Gewinnung grundeigener mineralischer Rohstoffe<br />

nach § 82 Absatz (1) 4. MinroG nicht bewilligungsfähig ist. Auch die Anhebung des Grundwasserspiegels<br />

im Marchfeld wirkt sich nicht auf die Wirtschaftlichkeit der dortigen Schottergruben aus,<br />

da bereits jetzt überall Nassbaggerungen durchgeführt werden. Da für die Rohstoffgewinnung somit<br />

keinerlei Beeinträchtigungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese<br />

nicht in die KNA aufgenommen.<br />

3.1.3.11 Entsorgung/Deponien/Altlasten<br />

Der Fachbeitrag Entsorgung/Deponien/Altlasten (Einlage U.23.1) untersuchte die Beeinflussung<br />

der Altlasten durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. In Hinsicht auf Deponien,<br />

Altlasten oder Verdachtsflächen sind auch in der Bauphase keine Beeinträchtigungen zu erwarten.<br />

Da auf Altlasten somit keine Änderungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für<br />

diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />

3.2 ERMITTLUNG UND AGGREGATION DER KOSTEN UND<br />

NUTZEN<br />

Im folgenden Kapitel sollen nun die bisher beschriebenen relevanten Effekte, die durch die Realisierung<br />

des flussbaulichen Gesamtprojekts zu erwarten sind, in Form einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<br />

<strong>Analyse</strong> aggregiert werden. Ziel ist es, den größeren <strong>Nutzen</strong> des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 22


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

im Vergleich zur „Nullvariante“ darzustellen. Dazu wird ein Vergleich der Einreichvariante mit der<br />

„Nullvariante“ entlang deren Nettobarwerten (d.h. deren saldierter und diskontierter <strong>Kosten</strong>- und<br />

<strong>Nutzen</strong>) vorgenommen.<br />

3.2.1 KOSTEN<br />

3.2.1.1 Baukosten<br />

Als erstes Element auf der <strong>Kosten</strong>seite sollen zunächst die Baukosten beschrieben werden. Die für<br />

die Untersuchung wichtigen Differenzierungsparameter der beiden Alternativen sind:<br />

• Bausumme,<br />

• Baudauer,<br />

• Sohlbelag,<br />

• Ausbautiefe RNW.<br />

Die Baukosten des Flussbaulichen Gesamtprojekts wurden im Rahmen der Einreichplanung von<br />

der DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH kalkuliert. Die Baukosten der „Nullvariante“ wurden im<br />

Rahmen der alternativen Lösungsmöglichkeiten errechnet und auf Stand und Preisbasis 2005 aktualisiert<br />

(siehe Tabelle 2 bzw. Tabelle 3).<br />

Nicht bei den Investitionen berücksichtigt wurden die Planungskosten für Vorentwurf und Einreichung,<br />

da diese einerseits bereits angefallen sind und andererseits nicht vollständig einer der beiden<br />

Alternativen zugeordnet werden können.<br />

„Nullvariante“<br />

Auch bei dieser Variante werden – im Rahmen des wasserrechtlich bewilligten Projektes (BUN-<br />

DESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRT-<br />

SCHAFT 1996) flussbauliche Maßnahmen gesetzt und eine laufende Instandhaltung ist von Nöten,<br />

(wie in Kapitel 2.5.1 dargelegt). Geschiebezugabe erfolgt nur im derzeitigen Ausmaß (unterhalb<br />

des Kraftwerkes Freudenau). Ökologische Maßnahmen sind nicht vorgesehen. Anders ausgedrückt,<br />

stellt die „Nullvariante“ jene Maßnahmen dar, welche in jedem Fall getroffen hätten werden<br />

müssen (sei es nur auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen).<br />

Für die „Nullvariante“ ergibt sich ein Barwert der Baukosten von 38,8 Mio. €.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 23


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Nullvariante<br />

RNW-Mindestfahrwassertiefe: 25 dm<br />

Sohlstabilität: keine<br />

(Rest)GTV [m3/a]<br />

340.000<br />

Instandhaltungsbaggerfaktor: 0,4<br />

Baudauer [a]: 5<br />

Phase: Code: Leistungsgruppe: Teilleistung: EH: Menge: EP [€]: PP [€]: PP [€/a]:<br />

Bau H.1.1 Abwicklung Planung, Bauaufsicht, Projektsadministration PA 1 1.730.000,0 1.730.000 0<br />

Bau H.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA 1 1.900.000,0 1.900.000 0<br />

Bau H.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 5 573.000,0 2.865.000 0<br />

Bau H.2.1 Niederwasserregulierung Steinarbeiten, Neubau bzw. Verlängerung v. Regulierungsbauwerken (Buhnen etc.) TO 150.000 19,0 2.850.000 0<br />

Bau H.2.2 Niederwasserregulierung Furt- und Randbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 745.000 3,7 2.756.500 0<br />

Bau H.3.1 Sohlstabilität Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Material, flächiger Einbau u. Nacharbeiten M3 0 29,0 0 0<br />

Bau H.3.2 Sohlstabilität Normalgeschiebezugabe, Material , flächiger Einbau und Nacharbeiten M3 800.000 15,0 12.000.000 0<br />

Bau H.3.3 Sohlstabilität Kolkabdeckungen mittels Steinberollung M3 410.000 20,0 8.200.000 0<br />

Bau H.4.1 Ökolog. Massnahmen Abtrag von Steinsicherungen einschl. Verfuhr im Baulosbereich M3 0 10,0 0 0<br />

Bau H.4.2 Ökolog. Massnahmen Bodenabtrag einschl. Verfuhr im Baulosbereich M3 0 5,0 0 0<br />

Bau H.4.3 Ökolog. Massnahmen Kiesschüttungen vom Schiff aus (Uferstrukturierung etc.); Aufpreis M3 0 1,5 0 0<br />

Bau H.4.4 Ökolog. Massnahmen Sonstige Umbaumassnahmen (Steinarbeiten etc.) im Uferbereich KM 0 100.000,0 0 0<br />

Bau H.4.5 Ökolog. Massnahmen Gewässervernetzung (Nebenarmsystem) KM 0 50.000,0 0 0<br />

Bau H.5.1 Hochwasserschutz Verlängerung von HW-Schutzdämmen (z.B. Fischamender Rückstaudamm) M1 0 1.000,0 0 0<br />

Bau H.5.2 Hochwasserschutz Aufhöhung bzw. Ausbau von HW-Schutzdämmen M1 0 210,0 0 0<br />

Bau H.5.3 Hochwasserschutz Sonstige HW-Schutzmassnahmen (HW-Mauer in Hainburg) PA 0 0,0 0 0<br />

Bau H.6.1a Sonstiges Sonstige Baumassnahmen ( 5% der Summe H.2.1 bis H.5.6) PA 1 1.560.000 1.560.000<br />

Bau H.6.1 Sonstiges Baustelleneinrichtung incl. Bauleitung (15%) PA 1 4.105.000,0 4.105.000 0<br />

Bau H.6.2 Sonstiges Zuschlag für außerordentliche (über 2 Wochen) Stillliegezeiten (10%) PA 1 2.581.000,0 2.581.000 0<br />

Bau H.6.3 Sonstiges Hochwasserrisiko und sonstiges Risiko (10%) PA 1 2.581.000,0 2.581.000 0<br />

Instandh. I.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA/a 1 170.000,0 0 170.000<br />

Instandh. I.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 1 312.000,0 0 312.000<br />

Instandh. I.2.1 Niederwasserregulierung Steinarbeiten, Instandhaltung von Regulierungsbauwerken TO/a 4.000 23,8 0 95.000<br />

Instandh. I.2.2 Niederwasserregulierung Instandhaltungsbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3/a 136.000 3,7 0 503.200<br />

Instandh. I.3.1 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies M3/a 0 29,0 0 0<br />

Instandh. I.3.2 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Risikoabdeckung PA 0 72.000,0 0 0<br />

Instandh. I.3.3 Sohlstabilität Normalgeschiebezugabe, Material , flächiger Einbau und Nacharbeiten M3/a 160.000 15,0 0 2.400.000<br />

Instandh. I.5.4 Sonstiges Instandhaltungsmaßnahmen (auch forstlich) entlang der Ufer ohne Treppelweg KM/a 6 3.500,0 21.000<br />

Instandh. I.5.5 Sonstiges Instandhaltung der Uferbereiche, einschl. Treppelweg KM/a 79 1.300,0 0 102.700<br />

Bau Summe (Baukosten, netto, Preisbasis: 2005): 43.128.500<br />

Instandh. Summe (Instandhaltung, netto, Preisbasis 2005) pro Jahr: 3.603.900<br />

Tabelle 1: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ (Quelle: Berechnungen DonauConsult Stand 30.11.05)<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 24


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt (Einreichprojekt)<br />

Es wird eine siebeneinhalbjährige Bauzeit, eine RNW-Mindestfahrwassertiefe von 27 bis 28 dm<br />

und Sohlstabilisierung durch granulometrische Sohlstabilisierung angenommen. Auch die <strong>Kosten</strong><br />

für ökologische Maßnahmen sind hier enthalten, da sie einen zentralen Bestandteil des Flussbaulichen<br />

Gesamtprojektes darstellen.<br />

Zusätzlich wurden für das Flussbauliche Gesamtprojekt die <strong>Kosten</strong> für die Fremdprojekte „Naturversuchsstrecke<br />

Bad Deutsch-Altenburg“ und „Uferrückbau Witzelsdorf“, die beide gesondert eingereicht<br />

wurden und an sich nicht Bestandteil der UVE sind, und die Laborversuche für die granulometrische<br />

Sohlverbesserung aufgenommen. Einerseits, weil diese Posten Vorleistungen für das<br />

Flussbauliche Gesamtprojekt darstellen und andererseits, weil diese Projekte in Hinblick auf den<br />

erwarteten Erkenntnisgewinn wesentliche Bestandteile für eine optimierte Umsetzung sind.<br />

<strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche<br />

Projekte Gesamtkosten 2006 - 2009<br />

Naturversuchsstrecke 12.500.000<br />

Uferrückbau Witzelsdorf 1.460.000<br />

Laborversuche 700.000<br />

Nettokosten in €; Preisbasis 2005 Berechnungen DonauConsult Stand 30.11.05<br />

Tabelle 2: <strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche<br />

Für das Flussbauliche Gesamtprojekt inklusive Fremdprojekten und Laborversuchen ergibt sich ein<br />

Barwert der Baukosten von 162,2 Mio. €.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 25


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

FGP<br />

RNW-Mindestfahrwassertiefe: 27/28 dm<br />

Sohlstabilität: Granulometrische Sohlverbesserung<br />

(Rest)GTV [m3/a] 35.000<br />

Instandhaltungsbaggerfaktor: 1,50<br />

Baudauer [a]: 7,5<br />

Phase: Code: Leistungsgruppe: Teilleistung: EH: Menge: EP [€]: PP [€]: PP [€/a]:<br />

Bau H.1.1 Abwicklung Planung, Bauaufsicht, Projektsadministration PA 1 7.060.000 7.060.000<br />

Bau H.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung (einschl. Öffentlichkeitsarbeit) und Begleitende Kont PA 1 7.770.000 7.770.000<br />

Bau H.1.3 Abwicklung Monitoring, inkl. Stromgrundaufnahmen und projektsbezogene Hydrografie PA/a 12,5 1.440.000 18.000.000<br />

Bau H.1.4 Abwicklung Kampfmittel- und Munitionserkundung KM 54,5 50.000 2.725.000<br />

Bau H.2.1 NW-Regulierung Steinarbeiten, Neubau bzw. Verlängerung v. Regulierungsbauwerken (Buhnen etc.) M3 123.000 9,0 1.107.000<br />

Bau H.2.2 NW-Regulierung Furt- und Randbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 471.000 3,7 1.742.700<br />

Bau H.3.1 Sohlstabilität Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Material, flächiger Einbau u. Nacharbeiten M3 2.311.250 29,0 67.026.250<br />

Bau H.4.1 Uferrückbau Abtrag von Steinsicherungen (Wiederverwendung) inkl. Verfuhr im Baulosbereich M3 123.000 9,0 1.107.000<br />

Bau H.4.2 Uferrückbau Abtrag von Steinsicherungen (Überschuss) einschl. Abtransport M3 435.200 10,0 4.352.000<br />

Bau H.4.3 Uferrückbau Bodenabtrag einschl. Verfuhr im Baulosbereich bzw. Wiedereinbau M3 200.000 5,0 1.000.000<br />

Bau H.4.4 Uferrückbau Begleit- und Ausgleichsmassnahmen wegen Uferrückbau KM 33,5 32.500 1.088.750<br />

Bau H.4.5 ökolog. Massnahmen Baggerungen (Ufer, Hinterrinner, Kieshalden), Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 550.000 9,0 4.950.000<br />

Bau H.4.6 Gewässervernetzung Gewässervernetzung (Nebenarmsystem) KM 42 50.000 2.100.000<br />

Bau H.4.7 Gewässervernetzung Durchlässe (mit mind. 20 m lichter Weite) PA 24 150.000 3.600.000<br />

Bau H.5.1 schifffahrtstechn. Maßn. Ersatzanlegestelle für DonauStationen Nr. 30 (bei Hainburg) PA 1 250.000 250.000<br />

Bau H.5.2 schifffahrtstechn. Maßn. Verlegung der öffentl. Lände (Hainburg) PA 1 75.000 75.000<br />

Bau H.5.3 schifffahrtstechn. Maßn. Verlegung der öffentl. Lände (Petronell nach Wildungsmauer) PA 1 75.000 75.000<br />

Bau H.5.4 schifffahrtstechn. Maßn. Umbau der Schiffsanlegestelle der Schiffsaufsicht (Wildungsmauer) PA 1 330.000 330.000<br />

Bau H.5.5 schifffahrtstechn. Maßn. Diverse Begleitmassnahmen (Hm-Tafeln, Schifffahrtszeichen, Stiegen, ...) KM 85 10.000 850.000<br />

Bau H.5.6 Hochwasserschutz HW-Schutz Begleitmassnahmen PA 1 0 0<br />

Bau H.6.1 Sonstiges Sonstige Baumassnahmen ( 5% der Summe H.2.1 bis H.5.6) PA 1 5.420.000 5.420.000<br />

Bau H.6.1 Sonstiges Baustelleneinrichtung incl. Bauleitung (15%) PA 1 14.261.000 14.261.000<br />

Bau H.6.2 Sonstiges Zuschlag für außerordentliche (über 2 Wochen) Stillliegezeiten (10%) PA 1 9.507.000 9.507.000<br />

Bau H.6.3 Sonstiges Hochwasserrisiko und sonstiges Risiko (10%) PA 1 9.507.000 9.507.000<br />

Instandh. I.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA/a 1 100.000 100.000<br />

Instandh. I.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 1 312.000 312.000<br />

Instandh. I.2.1 NW-Regulierung Steinarbeiten, Instandhaltung von Regulierungsbauwerken TO/a 6.000 23,8 142.800<br />

Instandh. I.2.2 NW-Regulierung Instandhaltungsbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3/a 52.500 3,7 194.250<br />

Instandh. I.3.1 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies M3/a 35.000 29,0 1.015.000<br />

Instandh. I.3.2 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Risikoabdeckung PA 1 72.000 72.000<br />

Instandh. I.5.4 Sonstiges Instandhaltungsmaßnahmen (auch forstlich) entlang der Ufer ohne Treppelweg KM/a 33,5 3.500,0 117.250<br />

Instandh. I.5.5 Sonstiges Instandhaltung der Uferbereiche, einschl. Treppelweg KM/a 51,5 1.300,0 66.950<br />

Bau Summe (Bauphase, einschl. Planung, Monitoring, Projektsteuerung; netto, Preisbasis: 2005): 163.903.700<br />

Instandh. Summe (Instandhaltungsphase, netto, Preisbasis 2005) pro Jahr: 2.020.250<br />

Tabelle 3: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten Flussbauliches Gesamtprojekt (Quelle: Grobkostenschätzung DonauConsult Stand 30.11.05)<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 26


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3.2.1.2 Instandhaltungskosten<br />

Den zweiten Teil der Eingangsvariablen auf der <strong>Kosten</strong>seite stellen die Instandhaltungskosten der<br />

beiden Alternativen dar. Wie im Falle der Baukosten, wird auch bei den laufenden Instandhaltungskosten<br />

von den folgenden Differenzierungsparametern ausgegangen:<br />

• Bauliche Maßnahmen der Instandhaltung,<br />

• Sohlbelag,<br />

• Ausbautiefe RNW.<br />

Die Instandhaltungskosten des Flussbaulichen Gesamtprojekts wurden im Rahmen der Einreichplanung<br />

von der DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH kalkuliert und flossen ebenfalls in die Untersuchung<br />

ein. Die Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ wurden im Rahmen der alternativen<br />

Lösungsmöglichkeiten errechnet und auf Stand und Preisbasis 2005 aktualisiert (siehe Tabelle 2<br />

bzw. Tabelle 3).<br />

„Nullvariante“<br />

Die aufgeschlüsselten jährlichen Instandhaltungskosten können Tabelle 2 entnommen werden.<br />

Für die „Nullvariante“ ergibt sich ein Barwert der Instandhaltungskosten von 141,3 Mio. €.<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt (Einreichprojekt)<br />

Im Fall des Einreichprojektes wird das granulometrische Verfahren zur Sohlstabilisierung herangezogen.<br />

Dabei ist auffällig, dass dieses Verfahren eine Reduktion der <strong>Kosten</strong> der Instandhaltung<br />

gegenüber der „Nullvariante“ um rund ein Drittel bedeutet, was durch die deutlich geringeren Geschiebezugaben<br />

wegen der Sohlstabilierung bedingt ist. Die aufgeschlüsselten jährlichen Instandhaltungskosten<br />

können Tabelle 3 entnommen werden.<br />

Für das Flussbauliche Gesamtprojekt ergibt sich für die Instandhaltungskosten ein Barwert der<br />

Instandhaltungskosten von 72,0 Mio. €.<br />

Tabelle 4 zeigt einen Vergleich der Bau- und Instandhaltungskosten der untersuchten Alternativen.<br />

Wie zu erkennen ist, stellt bei den Instandhaltungskosten das Flussbauliche Gesamtprojekt durch<br />

die Verwendung der granulometrischen Sohlstabilisierung die kostengünstigere Alternative dar,<br />

während die Baukosten deutlich höher liegen.<br />

Interne Bau- und Instandhaltungskosten<br />

Varianten Baukosten Instandhaltungskosten Summe<br />

„Nullvariante“ 38,8 141,3 180,1<br />

FGP (Einreichprojekt) 162,2 72,0 241,2<br />

Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 4: Interne Bau- und Instandhaltungskosten<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 27


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3.2.1.3 Externe <strong>Kosten</strong> des Baus und der Instandhaltung<br />

Neben den Bau- und Instandhaltungskosten werden in der vorliegenden KNA auch deren externe<br />

<strong>Kosten</strong> in die Kalkulation einbezogen. Da die Hauptauswirkungen im Massentransport (An- bzw.<br />

Abtransport von Kies und Flussbausteinen) bestehen, ist anzunehmen, dass die Emissionsbelastung<br />

im Falle des Einreichprojektes, aber auch der „Nullvariante“ (wegen der umfangreicheren Instandhaltungsmaßnahmen)<br />

beträchtlich sein wird.<br />

Die Aufschlüsselung der einzelnen Effekte im Bereich „Schadstoffe“, „Flächenverbrauch“, „Unfallkosten<br />

und Unfallfolgekosten“ sowie „Staukosten“ sowie deren Differenzierung nach den Parametern<br />

wie „Typ des Verbrennungsmotors“, „vorwiegender Verbrauch (Differenzierung nach Stadt-<br />

und Überlandverkehr)“, „Qualität des Kraftstoffes“, „äußere Bedingungen (Temperatur, Geländebeschaffenheit)“<br />

wäre der optimale Ansatz gewesen („first best“-Ansatz). Es ist jedoch u.a. auf<br />

Grund der Fülle dieser Parameter nicht möglich, allgemein anerkannte physische Werte für all diese<br />

Bedingungen zu finden.<br />

Darüber hinaus wäre eine derartige Fülle an Details nur sehr schwer in die hochaggregierte Berechnung<br />

der KNA einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bei den externen <strong>Kosten</strong><br />

entschlossen, einen Globalkostenansatz zu verwenden. Damit wird direkt aus dem Ressourcenverbrauch<br />

oder den Schäden, die der Verkehr in einer Volkswirtschaft verursacht, eine wirtschaftliche<br />

Bewertung abgeleitet. Dies geschieht mit Hilfe von Schadensfunktionen, die einen Zusammenhang<br />

zwischen den Wirkungen des Verkehrs und den daraus folgenden Schäden herstellen.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass die Wirkungen eindeutig zugerechnet werden können.<br />

Die Fülle an – einander zum Teil erheblich widersprechenden – Ansätzen für externe <strong>Kosten</strong> im<br />

Verkehr (siehe z.B.: HERRY 2002, BREUER & PENNEKAMP 1999, BIEL 1999, ELLWANGER<br />

2003, ECOPLAN 1992, BMVIT 2002, KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN<br />

2002) macht eigentlich jeden gewählten Ansatz diskutabel. Nachdem in der gegenständlichen Untersuchung<br />

jedoch die relative Position der Varianten zueinander der entscheidende Faktor ist, und<br />

nicht so sehr deren absolute Werte, genügt der gewählte <strong>Kosten</strong>schlüssel für externe Verkehrskosten<br />

den Ansprüchen, solange er in allen Szenarien und Sensitivitätsanalysen beibehalten wird.<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verwendeten <strong>Kosten</strong>ansätze laut KOMMISSION<br />

DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN (2002) je 1.000 Tonnenkilometer. Diese Werte sind<br />

im Verhältnis zu anderen Quellen verhältnismäßig LKW-freundlich (nach HERRY 2002 z.B. 0,11 €<br />

/ Tonnenkilometer für den LKW 3 ), was bedeutet, dass in vorliegender Untersuchung der <strong>Nutzen</strong><br />

der externen Transportkostenersparnisse eher am unteren Ende angesiedelt ist.<br />

3 HERRY bezog die <strong>Kosten</strong> des Güternahverkehrs in seine Berechnungen ein, die naturgemäß höher liegen als die beim<br />

Verkehr auf der Donau, der in der Regel sehr lange Strecken zurücklegt, maßgeblichen Güterfernverkehr.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 28


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />

Varianten Straße €/tkm Schiene €/tkm Schiff €/tkm<br />

Ext. <strong>Kosten</strong> gesamt 0,035 0,015 0,010<br />

Quelle: KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN (2000) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 5: Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />

Die DonauConsult hat in weiterer Folge ein realistisches Szenario der Materialzu- und -ablieferung<br />

für das Flussbauliche Gesamtprojekt erstellt, welche das Mengengerüst für die Überleitung des<br />

Effektes „externe <strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung“ darstellt (Einlage F.11.2 Bericht Baudurchführung).<br />

Die Baumassen sollen möglichst aus der Region bezogen werden, durch die drei<br />

geplanten Umschlagplätze und die von ihnen aus am günstigsten zu erreichenden Kiesabbaugebiete<br />

(hoher Anteil an Transportkosten am Kiespreis) konnten über die umzuschlagenden Massen<br />

und die Entfernungen die notwendigen Tonnenkilometer errechnet werden (i.e. Anfahrt von max.<br />

60 km bei LKW-Anlieferung, 65 km bei Bahnanlieferung, Ausnahme: Anlieferung per Schiff aus ca.<br />

125 km Entfernung stromauf aus Pöchlarn). Dabei wird für die Kiesanlieferung für das Einreichprojekt<br />

ein Modal Split von LKW : Bahn : Schiff von 27 : 44 : 29 erzielt.<br />

Für die „Nullvariante“ wurde, da für die zur Umsetzung der in ihr enthaltenen 25 dm Fahrwassertiefe<br />

notwendigen Baumaßnahmen keine so detaillierteren Planungen bestehen, der selbe Modal<br />

Split und die selben Entfernungen zu Grunde gelegt (obwohl wegen der geringeren Massenbewegungen<br />

eine Konzentration auf die nächstgelegenen Abbaugebiete zu erwarten ist). Die Tonnenkilometer<br />

werden dann über den Verteilungsschlüssel nach der KOMMISSION DER EUROPÄI-<br />

SCHEN GEMEINSCHAFTEN (2002) in externe <strong>Kosten</strong> je Transportmodus je Variante übergeführt<br />

und in beiden Varianten als <strong>Kosten</strong>faktor berücksichtigt.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 29


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Für die „Nullvariante“ müssen bei einer Baudauer von 5 Jahren insgesamt 800.000 m³ Kies und<br />

410.000 t Flussbausteine bewegt werden.<br />

Arbeitstage / Jahr 200<br />

Multiplikator Rückfahrt leer 1<br />

Lagerungsdichte Kies t / m³ 1,8<br />

Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />

Straße € / tkm Schiene € / tkm Schiff € / tkm<br />

0,035 0,015 0,01 Modal Split Schiff 27%<br />

EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2002 Kiesantransport LKW Freudenau 12%<br />

Bahn 44%<br />

Bauphase Kies gesamt [m³]: 800.000 LKW Bad D.-Altenburg 6%<br />

Bauzeit [Jahre] 5 Flussbausteine gesamt [t]: 410.000 LKW Mannsdorf 11%<br />

Transport Kies<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel Kies / m³ Tag Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Hafen Freudenau 125 Schiff 500 0,3 49.288.061 0,01 492.881<br />

45 LKW 220 16 7.807.229 0,035 273.253<br />

65 Bahn (Ganzzug) 800 1,5 41.007.667 0,015 615.115<br />

Bad Deutsch Altenburg 30 LKW 106 8 2.507.777 0,035 87.772<br />

Mannsdorf 20 LKW 200 16 3.154.436 0,035 110.405<br />

Einbau Kies<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Projektgebiet 25 Schiff 720 36.000.000 0,01 360.000<br />

Transport Flussbausteine<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Bad Deutsch Altenburg 1,5 LKW 25 16,4 615.000 0,035 21.525<br />

Einbau Flussbausteine<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Projektgebiet 25 Schiff 720 10.250.000 0,01 102.500<br />

Summe 150.630.170 2.063.451<br />

Betriebsphase Kies / Jahr [m³]: 160.000<br />

Flussbausteine / Jahr [t]: 4.000<br />

Anteil Kiesabbau neu 33%<br />

Anteil Kies-Nassbaggerung Stauwurzel 67%<br />

Transport Kies<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Hafen Freudenau 20 LKW 25 1.920.000 0,035 67.200<br />

Nassbaggerung Stauwurzel 40 Schiff 720 7.680.000 0,01 76.800<br />

Einbau Kies<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Projektgebiet 25 Schiff 720 7.200.000 0,01 72.000<br />

Transport Flussbausteine<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Bad Deutsch Altenburg 1,5 LKW 25 6.000 0,035 210<br />

Einbau Flussbausteine<br />

Mittlere Entf.<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

Umschlagplatz<br />

Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

Projektgebiet 25 Schiff 720 100.000 0,01 1.000<br />

Summe 16.906.000 217.210<br />

Tabelle 6: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung „Nullvariante“<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 30


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Für das Flussbauliche Gesamtprojekt müssen bei einer Baudauer von 7,5 Jahren insgesamt<br />

2.311.250 m³ Kies und 405.000 t Flussbausteine bewegt werden.<br />

Arbeitstage / Jahr 200<br />

Multiplikator Rückfahrt leer 1<br />

Lagerungsdichte Kies t / m³ 1,8<br />

Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />

Straße € / tkm Schiene € / tkm Schiff € / tkm<br />

0,035 0,015 0,01 Modal Split Schiff 27%<br />

EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2002 Kiesantransport LKW Freudenau 12%<br />

Bahn 44%<br />

Bauphase Kies gesamt [m³]: 2.311.250 LKW Bad D.-Altenburg 6%<br />

Bauzeit [Jahre] 7,5 Flussbausteine gesamt [t]: 405.000 LKW Mannsdorf 11%<br />

Transport Kies<br />

Umschlagplatz<br />

Hafen Freudenau<br />

Bad Deutsch Altenburg<br />

Mannsdorf<br />

Mittlere Entf.<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel<br />

125 Schiff<br />

45 LKW<br />

65 Bahn (Ganzzug)<br />

30 LKW<br />

20 LKW<br />

Kies / m³ Tag Fahrten / Tag<br />

500 0,3<br />

220 16<br />

800 1,5<br />

106 8<br />

200 16<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

142.396.290 0,01 1.423.963<br />

22.555.572 0,035 789.445<br />

118.473.713 0,015 1.777.106<br />

7.245.123 0,035 253.579<br />

9.113.363 0,035 318.968<br />

Einbau Kies<br />

Umschlagplatz<br />

Projektgebiet<br />

Mittlere Entf.<br />

Umschlag (km) Transportmittel<br />

25 Schiff<br />

Beladung [t]<br />

720<br />

Fahrten / Tag<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

104.006.250 0,01 1.040.063<br />

Transport Flussbausteine<br />

Umschlagplatz<br />

Bad Deutsch Altenburg<br />

Mittlere Entf.<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel<br />

1,5 LKW<br />

Beladung [t]<br />

25<br />

Fahrten / Tag<br />

10,8<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

607.500 0,035 21.263<br />

Abbau Flussbausteine<br />

Umschlagplatz<br />

Projektgebiet<br />

Mittlere Entf.<br />

Umschlag (km) Transportmittel<br />

25 Schiff<br />

Beladung [t]<br />

720<br />

Fahrten / Tag<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

10.125.000 0,01 101.250<br />

Summe 414.522.811 5.725.636<br />

Betriebsphase Kies / Jahr [m³]: 35.000<br />

Flussbausteine / Jahr [t]: 6.000<br />

Anteil Kiesabbau neu 33%<br />

Anteil Kies-Nassbaggerung Stauwurzel 67%<br />

Transport Kies<br />

Mittlere Entf.<br />

Umschlagplatz<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel<br />

Hafen Freudenau 20 LKW<br />

Nassbaggerung Stauwurzel 40 Schiff<br />

Beladung [t]<br />

25<br />

720<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

420.000 0,035 14.700<br />

1.680.000 0,01 16.800<br />

Einbau Kies<br />

Umschlagplatz<br />

Projektgebiet<br />

Mittlere Entf.<br />

Umschlag (km) Transportmittel<br />

25 Schiff<br />

Beladung [t]<br />

720<br />

Fahrten / Tag<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

1.575.000 0,01 15.750<br />

Transport Flussbausteine<br />

Umschlagplatz<br />

Bad Deutsch Altenburg<br />

Mittlere Entf.<br />

Quellgebiet (km) Transportmittel<br />

1,5 LKW<br />

Beladung [t]<br />

25<br />

Fahrten / Tag<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

9.000 0,035 315<br />

Einbau Flussbausteine<br />

Umschlagplatz<br />

Projektgebiet<br />

Mittlere Entf.<br />

Umschlag (km) Transportmittel<br />

25 Schiff<br />

Beladung [t]<br />

720<br />

Fahrten / Tag<br />

Externe<br />

<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />

tkm<br />

[€] gesamt [€]<br />

150.000 0,01 1.500<br />

Summe 3.834.000 49.065<br />

Tabelle 7: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung Flussbauliches Gesamtprojekt<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 31


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ergebnisse:<br />

Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung<br />

Varianten Externe <strong>Kosten</strong> Bau Externe <strong>Kosten</strong> Instandh. Summe<br />

„Nullvariante“ 2,0 8,5 10,5<br />

FGP (Einreichprojekt) 5,2 1,8 7,0<br />

Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 8: Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung<br />

Das folgende Diagramm gibt einen Überblick über die diskontierten <strong>Kosten</strong> für beide Varianten (für<br />

beide Szenarien gültig):<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Abbildung 3: <strong>Kosten</strong> Flussbau „Nullvariante“ und FGP<br />

3.2.2 NUTZEN<br />

<strong>Kosten</strong> Flussbau Nullvariante und FGP<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

Diskontierte<br />

Investitionskosten:<br />

Diskontierte<br />

Betriebskosten:<br />

Diskontierte externe<br />

<strong>Kosten</strong> Bau<br />

Diskontierte externe<br />

<strong>Kosten</strong> Betrieb<br />

Nullvariante FGP<br />

Der wesentliche <strong>Nutzen</strong>effekt, welcher durch die Realisierung des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

zu erwarten sein wird, ist eine Vergrößerung der Transportkapazitäten auf der Donau und damit<br />

ein erhöhtes Konkurrenzangebot des Transportmodus „Schiff“. Dieser Transportmodus hat im<br />

Wesentlichen zwei Vorteile gegenüber den beiden anderen Transportmodi „Bahn“ und „Straße“:<br />

• Geringere Transportkosten je Tonnenkilometer (tkm) und<br />

• geringere externe <strong>Kosten</strong> des Transportes im Bereich Stau-, Unfall- und Emissionskosten.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 32


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Der <strong>Nutzen</strong> tritt allerdings nur in dem Fall ein, dass die Unternehmen die Möglichkeit der billigeren<br />

Schiffstransporte nutzt (Opportunitätskostenkalkül). Die Nachteile des Transportmodus „Schiff“,<br />

geringere Geschwindigkeit des Transportes, höherer Aufwand beim Umschlag und Bindung an<br />

den Verkehrsweg „Fluss“ und hohe Grenzkosten des Transportes bei kleinen Transportmengen<br />

sollen allerdings nicht unterschlagen werden.<br />

Die Verkehrsprognose und auf diese aufbauend die internen und externen Transportkostenersparnis<br />

wurde für alle Verkehre im österreichischen Donaukorridor, die den Abschnitt Wien – Bratislava<br />

passieren und somit durch das zu untersuchende Projekt betroffen wären, erstellt. Bewertet wurden<br />

bei den internen Transportkosten nur Importe, da Ersparnisse bei Exporten und Transitverkehr<br />

üblicherweise vom Empfänger konsumiert werden und daher nicht der österreichischen Wirtschaft<br />

zuzurechnen sind.<br />

<strong>Nutzen</strong> für <strong>Nutzen</strong><br />

Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten<br />

Intern Verladende Wirtschaft Transportkostenersparnisse bei Importen<br />

Extern Umwelt, Wohnbevölkerung<br />

Tabelle 9: Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten<br />

3.2.2.1 Interne Transportkostenersparnisse<br />

Emissionen, Staukosten, Unfallkosten etc. im österreichischen<br />

Donaukorridor<br />

Darstellung: ÖIR<br />

Die Eingangsvariable „Transportkostenersparnis“ bildet die volkswirtschaftlichen Effekte einer Verlagerung<br />

von Transportströmen von der Straße auf das Schiff ab. Ausgangspunkt dieser Überlegungen<br />

bildet die Verkehrsentwicklung, welche in der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) im Detail<br />

dargelegt wurde. Das Bezugsjahr der Verkehrsprognose – 2015 – wurde übernommen, da in genau<br />

diesem Jahr die Verbesserungen durch das Flussbaulichen Gesamtprojekt zu wirken beginnen.<br />

Auch für die Nullvariante wurde das Bezugsjahr 2015 gewählt, da wie in der Verkehrsprognose<br />

(Einlage U.1.3, Kapitel 2.3.2) dargelegt, der Verkehr zwischen Wien und Bratislava maßgeblich<br />

von der Beseitigung der Flaschenhälse im Ober- und Unterlauf der Donau abhängt, mit deren Beseitigung<br />

unabhängig von der Umsetzung des Projektes Wien - Bratislava nicht vor 2015 gerechnet<br />

werden kann.<br />

Danach wurden über eine Zuordnung dieser Tonnengrößen zu den durchschnittlichen Transportwegen<br />

die Tonnenkilometer je Transportmodus je Variante ermittelt. Die verkehrlichen Effekte<br />

wurden in Relation zur Entwicklung des Verkehrs bei Unterbleiben jeglicher Maßnahmen (d.h. Beibehaltung<br />

der jetzigen Abladetiefen) gesetzt und sind in der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3)<br />

ausführlich dargestellt – d. h. beide untersuchten Varianten sind um den verkehrlichen Wirkungen,<br />

der auch ohne Maßnahmen prognostiziert werden, bereinigt, was die Vergleichbarkeit nicht beeinflusst.<br />

Für den Zeitraum nach 2015 wurde in einer generalisierenden Fortschreibung das Transportaufkommen<br />

(und damit auch der Transportkostenersparnisse) wie folgt vorsichtig – mit einer<br />

Verlangsamung der Entwicklung – geschätzt:<br />

• für die Jahre 2015 bis 2030 2%<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 33


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

• für die Jahre 2031 bis 2045 1%<br />

• für die Jahre 2046 bis 2060 0,5%<br />

• nach 2060 0,0%<br />

Dies entspricht im Zeitraum 2015 bis 2105 einer Steigerung von insgesamt 71%. Die durchschnittliche<br />

Steigerungsrate zwischen 1990 und 2002 lag deutlich höher als die angenommen maximal<br />

2%, nämlich bei 4,2% pro Jahr, im gesamten Donaukorridor Wien – Bratislava (alle Verkehrsträger)<br />

sogar bei 8,3%; für den Zeitraum bis 2015 wurde ein durchschnittliches jährliches Verkehrswachstum<br />

im Donaukorridor Ost von 5,3%, auf der Donau von 2,9% ermittelt. (Einlage U.1.3 Verkehrsprognose,<br />

Kapitel 2.2.1.1). 4<br />

Interne Transportkostenersparnisse<br />

Varianten Interne Transportkostenersparnisse<br />

„Nullvariante“ Szenario A 650,3<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A 857,6<br />

„Nullvariante“ Szenario B 912,7<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B 1301,4<br />

Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 10: Interne Transportkostenersparnisse<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Transportkostenersparnisse im Fall von Szenario B deutlich höher<br />

liegen als in Szenario A.<br />

3.2.2.2 Externe Transportkostenersparnisse<br />

Analog zu den externen <strong>Kosten</strong>berechnungen zur Bau- und Betriebsphase liegt den externen <strong>Kosten</strong><br />

des Güterverkehrs der Globalkostensatz laut KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEIN-<br />

SCHAFTEN (2002) zu Grunde (nähere Informationen dazu siehe Kapitel 3.2.1.3 Externe <strong>Kosten</strong><br />

des Baus und der Instandhaltung). Ausgangspunkt der Berechnungen stellt auch hier das Mengengerüst<br />

der Tonnenkilometer je Transportmodus je Variante dar.<br />

Als Transportdistanz wurden die durchschnittlichen Transportwege in Österreich je Transportmodus<br />

angenommen. Diese werden dann über den Verteilungsschlüssel in externe <strong>Kosten</strong> je Transportmodus<br />

je Variante übergeführt und zum Nettowohlfahrtseffekt des Flussbaulichen Gesamtprojekts<br />

gegenüber der „Nullvariante“ aggregiert. Dabei wurden sowohl Transit-, Binnen-, Quell- und<br />

Zielverkehr als auch Verlagerungswirkungen von Schiene und Straße zum Schiff sowie das geänderte<br />

Transportvolumen der Schifffahrt für das Prognosejahr 2015 berücksichtigt. Analog zu den<br />

internen Transportkostenersparnissen wurde die Steigerung des Verkehrsaufkommens vorsichtig<br />

geschätzt (siehe Kapitel 3.2.2.1).<br />

4<br />

Im Rahmen der Robustheitsanalyse wird in weiterer Folge auch das Ergebnis mit konstant fortgeschriebenem Transportvolumen<br />

ermittelt werden.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 34


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Die Berechnungen der externen <strong>Kosten</strong> des Verkehrs ergeben differenziert nach den beiden Ausbauszenarien<br />

daher folgendes Bild:<br />

Externe Transportkostenersparnisse<br />

Varianten Externe Transportkostenersparnisse<br />

„Nullvariante“ Szenario A 323,4<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A 374,4<br />

„Nullvariante“ Szenario B 477,5<br />

Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B 599,4<br />

Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 11: Externe Transportkostenersparnisse<br />

Wie zu sehen ist, ergibt sich beim Flussbaulichen Gesamtprojekt ein <strong>Nutzen</strong> gegenüber der „Nullvariante“.<br />

Dieser ist vor allem auf die zusätzlichen Verlagerungseffekte von der Straße auf die<br />

Wasserstraße zurückzuführen ist. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick über die bereits<br />

diskontierten <strong>Nutzen</strong> für beide Varianten in Szenario B:<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

<strong>Nutzen</strong> Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

Nullvariante FGP<br />

Abbildung 4: <strong>Nutzen</strong> „Nullvariante“ und FGP, Szenario B<br />

3.2.3 REIHUNG DER ERGEBNISSE<br />

Diskontierte interne<br />

Transportkostenersparnis<br />

Diskontierte externe<br />

Transportkostenerssparnis<br />

Die bisher präsentierten <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>komponenten wurden unter Berücksichtigung der gewählten<br />

Berechnungsparameter der KNA aggregiert und dabei die folgenden Berechnungsergebnisse<br />

erzielt.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 35


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Anzumerken ist hierbei, dass ein direkter Vergleich von Varianten mit unterschiedlichen Szenarien,<br />

z.B. „Nullvariante, Szenario B“ mit „Flussbaulichem Gesamtprojekt, Szenario A" nicht vorgenommen<br />

werden kann. Unabhängig vom Ausbaugrad an der österreichischen Donau ist anzunehmen,<br />

dass die Zielsetzungen für den Donaukorridor seitens der EU von den betroffenen Mitgliedsstaaten<br />

für sich umgesetzt werden. Der Vergleich zwischen „Nullvariante“ und dem Flussbaulichen Gesamtprojekt<br />

ist daher nur innerhalb desselben Szenarios zulässig.<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der KNA unter Einbeziehung der <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>komponenten:<br />

<strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung, externe <strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung,<br />

Transportkostenersparnis, Nettoeffekte der Verkehrsstromverlagerungen im Bereich<br />

externe <strong>Kosten</strong> des Verkehrs.<br />

Ergebnisse<br />

Kapitalwerte nach Szenarien<br />

Szenario A Szenario B<br />

„Nullvariante“ FGP „Nullvariante“ FGP<br />

Barwert Baukosten -38,8 -162,2 -38,8 -162,2<br />

Barwert Instandhaltungskosten -141,3 -72,0 -141,3 -72,0<br />

Barwert externe <strong>Kosten</strong> des Baues -2,0 -5,2 -2,0 -5,2<br />

Barwert externe <strong>Kosten</strong> des Betriebes -8,5 -1,8 -8,5 -1,7<br />

Barwert interne Transportkostenersparnisse 650,3 857,6 912,7 1301,4<br />

Barwert externe Transportkostenersparnisse 323,4 374,4 477,5 599,4<br />

Kapitalwert 783,0 990,8 1199,6 1659,6<br />

Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />

Tabelle 12: Kapitalwerte nach Szenarien<br />

Die folgenden Diagramme bilden den zeitlichen Verlauf der aggregierten <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für<br />

Szenario B ab. Deutlich zu erkennen ist der Sprung in Richtung positiven Barwert-Bereich nach<br />

Fertigstellung der Baumaßnahmen und Abschluss der Investitionen ab 2011. 2015 setzt die Wirkung<br />

Transportkostenersparnisse ein und kehrt die Barwerte ab 2016 ins Positive. Ab 2030 sinkt<br />

der prozentuelle Verkehrszuwachs unter den Diskontsatz, weshalb der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Saldo wieder<br />

zu sinken beginnt.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 36


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Abbildung 5: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B<br />

Vergleicht man nun diese Ergebnisse nach den über den Betrachtungszeitraum aggregierten Kapitalwerten,<br />

erhält man das folgende Ergebnis:<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

2006<br />

Diskontierte <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation, Szenario B<br />

[Mio. €, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

2016<br />

2026<br />

2036<br />

Abbildung 6: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A<br />

2046<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 37<br />

2056<br />

2066<br />

2076<br />

B FGP<br />

B Nullvariante<br />

Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario A<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

783<br />

2086<br />

991<br />

Nullvariante FGP<br />

2096


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Abbildung 7: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B<br />

Zum Ausdruck kommt dabei, dass in beiden Szenarien die Umsetzung des flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

einen höheren Nettowohlfahrtsgewinn verspricht als die „Nullvariante“. Ergänzend<br />

muss erwähnt werden, dass die deutlich günstigeren Betriebskosten langfristig den <strong>Nutzen</strong> des<br />

Flussbaulichen Gesamtprojektes erhöhen.<br />

3.2.4 SENSITIVITÄTS- UND ROBUSTHEITSANALYSE<br />

Nachdem die Kapitalwerte für die beiden Alternativen errechnet wurden, ist zu überprüfen, wie weit<br />

eine Variation der einzelnen Eingangsvariablen Einfluss auf die Kennziffern der Wirtschaftlichkeit<br />

hat. D.h. im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse werden nun verschiedene empirische Ausprägungen<br />

der Eingangsvariablen derart variiert, dass der Einfluss von nicht mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

ausschließbaren Ausprägungen dieser Variablen auf die Ergebnisvariablen erkennbar wird. Es<br />

soll dadurch sichergestellt werden, dass die ermittelte Reihung gegenüber möglicher Veränderungen<br />

der Rahmenbedingen robust ist, bzw. soll ausgeschlossen werden, dass Unsicherheiten bei<br />

der Auswahl der Parameter zu gravierenden Änderungen des Gesamtergebnisses führen. Es wurden<br />

vor diesem Hintergrund mehrere Parameter variiert.<br />

3.2.4.1 Beobachtungszeitraum<br />

Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

1.200<br />

Die Variation des Beobachtungszeitraumes zwischen 30 und 100 Jahren hat keine Veränderung<br />

der Reihungen sowohl für Szenario A als auch für Szenario B gebracht. Lediglich die relativen Abstände<br />

zwischen dem Flussbaulichen Gesamtprojekt und der „Nullvariante“ wurden geringer, was<br />

auf die höheren Investitionskosten des ersteren zurückzuführen ist. Das folgende Diagramm gibt<br />

einen Überblick über die Ergebnisse von Szenario B bei 50-jährigem Betrachtungszeitraum:<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 38<br />

1.660<br />

Nullvariante FGP


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Abbildung 8: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

3.2.4.2 Diskontsatz<br />

Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 50 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

718<br />

Der Diskontsatz, welcher den Berechnungen der KNA zugrunde gelegt wurde, orientierte sich im<br />

Wesentlichen an jenen Annahmen, welche in vergleichbaren <strong>Analyse</strong>n verwendet wurden. Es ist<br />

jedoch legitim zu hinterfragen, ob dieses Vorgehen im gegenständlichen Fall ebenso angebracht<br />

ist. Er stellt de facto die Ertragsmöglichkeiten des eingesetzten Kapitals für die bestmögliche, aufgegebene<br />

Alternative dar (in der Regel eine langfristige Veranlagung – Opportunitätskostenkalkül).<br />

Unterstellt man einen 100-jährigen Beobachtungszeitraum wird ein Zwiespalt klar – einerseits würde<br />

für die Aufgabe des Kapitals für einen derartig langen Zeitraum die erwünschte Prämie (d.h. der<br />

Zins) relativ hoch sein müssen, andererseits muss diese Verzinsung die realen Wachstumschancen<br />

der Volkswirtschaft als zugrundeliegende Determinante widerspiegeln, was im Falle einer derartig<br />

langfristigen Wachstumsprognose und angesichts der relativ niedrigen realen Wachstumsraten<br />

hochindustrialisierter Volkswirtschaften wie der unseren, einen dementsprechend niedrigen<br />

Zinsfuß bedeuten würde. Daher wurde der Diskontsatz in einer (realistischen) Bandbreite von 0,2 –<br />

4% (real) variiert und das vorliegende Ranking erwies sich als stabil. Das folgende Diagramm gibt<br />

einen Überblick über die Ergebnisse von Szenario B bei einem Diskontsatz von 4% (real):<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 39<br />

964<br />

Nullvariante FGP


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 4% real]<br />

528<br />

Abbildung 9: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

3.2.4.3 Gleichbleibendes Transportvolumen nach 2015<br />

In der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A)<br />

wurde ein nach 2015 gleichbleibendes Transportvolumen angenommen. Diese Annahme ist angesichts<br />

der derzeitigen Entwicklung des Güterverkehrs im Donaukorridor unrealistisch (siehe auch<br />

Kapitel 3.2.2.1 Interne Transportkostenersparnisse bzw. Einlage U.1.3 Verkehrsprognose, Kapitel<br />

2.2.1.1), sichert aber wegen des verhältnismäßig geringeren <strong>Nutzen</strong>s die Ergebnisse zusätzlich<br />

ab. Trotzdem wird diese Annahme im Rahmen der Sensitivitätsanalyse berücksichtigt, um einen<br />

Bezug mit der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten herstellen zu<br />

können und die Stabilität der Reihung der beiden Alternativen ein weiteres Mal zu überprüfen. Ergebnis:<br />

in beiden Szenarien erweist sich der Kapitalwert des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

auch bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 als höher als der der „Nullvariante“. Das<br />

folgende Diagramm gibt wiederum einen Überblick über die Kapitalwerte von Szenario B bei einem<br />

Diskontsatz von 2% (real) und einem Betrachtungszeitraum von 100 Jahren. Hier beginnt der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Saldo<br />

bereits nach 2015 zu sinken, da kein weiterer Verkehrszuwachs angenommen<br />

wurde:<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 40<br />

696<br />

Nullvariante FGP


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Abbildung 10: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B bei gleichbleibendem<br />

Transportvolumen nach 2015 Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

2006<br />

Diskontierte <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation, Szenario B<br />

[Mio. €, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

2016<br />

2026<br />

2036<br />

2046<br />

Abbildung 11: Vergleich Kapitalwerte bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 Szenario B im Rahmen der<br />

Sensitivitätsanalyse<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 41<br />

2056<br />

2066<br />

2076<br />

B FGP<br />

B Nullvariante<br />

Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

757<br />

2086<br />

1.054<br />

Nullvariante FGP<br />

2096


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

3.2.4.4 Sohlstabilisierung durch Normalgeschiebezugabe<br />

Die in der KNA definierte „Nullvariante“ beinhaltet keine Maßnahmen zur durchgehenden Sohlstabilisierung,<br />

sondern nur laufende Geschiebezugaben in der derzeitigen Form (auf dem Abschnitt<br />

unterhalb des Kraftwerks Freudenau). Um einen Eindruck der Wirkungen einer Sohlstabilisierung<br />

durch Normalgeschiebezugabe zu erhalten, haben wir die Variante 25 N (25 dm Abladetiefe<br />

Normalgeschiebezugabe auf dem gesamten Verlauf zwischen Wien und Bratislava) zusätzlich<br />

eingefügt.<br />

Die Ergebnisse können dahingehend interpretiert werden: die Sohlstabilisierung verursacht höhere<br />

<strong>Kosten</strong> (durch mehr Geschiebezugabe), bringt aber keinen Zusatznutzen für die Schifffahrt. Daher<br />

der niedrigere Kapitalwert als bei der „Nullvariante“. Im Vergleich zum Flussbaulichen Gesamtprojekt<br />

ist der <strong>Nutzen</strong> wegen der für manche Schiffstypen niedrigeren Abladetiefe noch geringer.<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Kapitalwerte 25 N, Nullvariante und FGP, Szenario B<br />

[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />

1.047<br />

Abbildung 12: Vergleich Kapitalwerte Variante 25 N, „Nullvariante“ und Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im<br />

Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

3.3 ZU DEN NICHT EINBEZOGENEN NUTZEN<br />

Aus bereits genannten Gründen wurden nur verkehrliche <strong>Nutzen</strong> in Form von internen und externen<br />

Transportkostenersparnissen in die Untersuchung einbezogen. Im Rahmen der UVE und weiterer<br />

Studien wurden einige zusätzliche potentielle <strong>Nutzen</strong> identifiziert, die allerdings schwer monetär<br />

zu bewerten sind. So man diese bewertet hätte, würde dies die Vorteilhaftigkeit des Flussbaulichen<br />

Gesamtprojektes weiter steigern. Alle diese nutzensteigernden Komponenten sichern die<br />

Ergebnisse der vorliegenden KNA somit zusätzlich qualitativ ab.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 42<br />

1.200<br />

1.660<br />

25 N Nullvariante FGP


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Wie bereits ausführlich dargestellt, wurden im Bereich Ökologie nur die detailliert bekannten <strong>Kosten</strong><br />

der ökologischen Maßnahmen, aber keine <strong>Nutzen</strong> dargestellt. Das Flussbauliche Gesamtprojekt<br />

östlich von Wien stellt für Arten und Lebensraumtypen durch das Stoppen der Eintiefung und<br />

der damit verbundenen Stabilisierung der Grundwasserstände laut der Fachgruppe Ökologie ein<br />

äußerst positives Vorhaben dar. Die Anhebung des Grundwasserspiegels beträgt im Durchschnitt<br />

nur ein bis zwei Dezimeter, was sich günstig auf alle Gewässerlebensräume sowie auch auf den<br />

Auwald auswirkt (vgl. z.B. Einlage U.9 Naturschutz).<br />

Für die Land- und Forstwirtschaft beendet die Anhebung bzw. Stabilisierung des Grundwasserspiegels<br />

einen seit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert gegebenen Trend zur Grundwasserabsenkung.<br />

In einzelnen Fällen sind auch aus landwirtschaftlicher Sicht positive Wirkungen durch<br />

die Verbesserung des Ertrags von Feuchtwiesen zu erwarten (vgl. Einlage U.12 Landwirtschaft).<br />

Die Anhebung bzw. Stabilisierung des Grundwasserspiegels beendet einen seit der Donauregulierung<br />

im 19. Jahrhundert gegebenen Trend zur Grundwasserabsenkung, durch den längerfristig<br />

auch die Waldbestände des Gebiets in ihren Funktionen gefährdet bzw. beeinträchtigt sein würden<br />

(vgl. Einlage U.13 Forstwirtschaft).<br />

Wertschöpfungswirkungen auf der <strong>Nutzen</strong>seite wurden wegen des Bearbeitungsumfanges ebenso<br />

ausgeklammert. Durch die Investitionen in die unterschiedlichen infrastrukturellen und logistischen<br />

Maßnahmen werden in der Wirtschaft direkte Wertschöpfungseffekte hervorgerufen, die<br />

teilweise in Österreich reinvestiert würden und auch zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

führen.<br />

Im NATIONALEN AKTIONSPLAN DONAUSCHIFFAHRT (2006) sind weitere Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Attraktivität der Wasserstraße 5 enthalten, die in Verbindung mit dem Flussbaulichen<br />

Gesamtprojekt Synergien erwarten lassen, die zu zusätzlichen Steigerungen des Transportaufkommens<br />

auf der Donau führen würden.<br />

Schließlich muss erwähnt werden, dass die <strong>Nutzen</strong> bezogen auf den derzeitigen Bestand statt<br />

auf die rechtlich festgelegte „Nullvariante“ deutlich höher ausfallen würde. Im Rahmen der Verkehrsprognose<br />

der UVE (Einlage U.1.3) wurde auch auf die „Referenzvariante“ Bezug genommen,<br />

die einen Zustand ohne jegliche Maßnahmen darstellt. So würde verglichen mit den heute an der<br />

Donau möglichen Abladetiefen in Szenario A nicht eine Steigerung der auf der Donau transportierten<br />

Waren 2005 – 2015 um 610.000 t (verglichen mit der „Nullvariante“) erfolgen, sondern um bis<br />

zu 4.016.000 t. Das entspricht einer zusätzlich Steigerung der Transportleistung von rund 32%,<br />

was wiederum zusätzliche <strong>Nutzen</strong> in Form von Transportkostenersparnisse bedeuten würde.<br />

5 v.a. Förderung von logistischen Maßnahmen und Telematikanwendungen.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 43


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

4 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG<br />

Ziel der vorliegenden <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> war es, einen Vergleich zwischen Flussbaulichem<br />

Gesamtprojekt (Einreichprojekt) und „Nullvariante“ 6 aus volkswirtschaftlicher Sicht herzustellen.<br />

Die KNA im Rahmen der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) erbringt damit den makroökonomischen<br />

Nachweis für den Wohlfahrtsnutzen des Flussbaulichen Gesamtprojekts. Nach einer ausführlichen<br />

Erfassung und Diskussion der möglichen Effekte der flussbaulicher Maßnahmen im Bereich<br />

der Schutzgüter der UVE bzw. der Verkehrsentwicklung wurden jene Effekte, welche einerseits<br />

ökonomisch signifikante Wirkungen zeigen und andererseits monetär erfassbar waren, mittels<br />

einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> aggregiert und den Varianten zugeordnet. Danach wurden die abgezinsten<br />

<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> je Variante saldiert und somit die Kapitalwerte je Ausbauvariante ermittelt.<br />

Als für die KNA signifikante und monetarisierbare <strong>Kosten</strong>bestandteile wurden einerseits die <strong>Kosten</strong><br />

von Bau und laufender Instandhaltung sowie die entsprechenden externen <strong>Kosten</strong> für den<br />

Materialtransport ermittelt. Auf der <strong>Nutzen</strong>seite wurden Transportkostenersparnis 7 und die Verminderung<br />

der externen <strong>Kosten</strong> 8 aufgenommen. Basis dafür war die im Rahmen der UVE erstellte<br />

detaillierte und umfassende Modellierung der zukünftigen Verkehrsentwicklung je Verkehrsträger<br />

in Österreich, welche zu einem differenzierten Mengengerüst der Effekte je Ausbauvariante<br />

führte (Einlage U.1.3 Verkehrsprognose).<br />

Nach ausführlichen Recherchen in Kooperation innerhalb des interdisziplinären Bearbeitungsprozesses<br />

der UVE wurden die im Rahmen der KNA abgebildeten Effekte als die signifikantesten und<br />

relevantesten für eine volkswirtschaftliche Betrachtung identifiziert und somit die Aussagekraft der<br />

Untersuchung bestätigt. Die vorliegende KNA stellt allerdings kein 1:1-Abbild der Wirklichkeit hinsichtlich<br />

aller möglichen Effekte der Varianten dar. Folgende Hinweise zu den <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>-<br />

Komponenten sind zu beachten:<br />

• <strong>Kosten</strong>seitig mussten auch die ökologischen Maßnahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

berücksichtigt werden, weil sie einen zentralen Teil des selbigen darstellen und von<br />

diesem kaum zu trennen sind.<br />

• Dafür wurden bei der Festlegung der Szenarien A und B (in der Verkehrsprognose, Einlage<br />

U.1.3) die <strong>Nutzen</strong>, welche auf Grund der geplanten Flussbaumaßnahmen auf anderen Donauabschnitten<br />

zu erzielen sein würden, berücksichtigt, nicht aber bei den <strong>Kosten</strong> (volkswirtschaftliches<br />

„free-riding“). Diese sind allerdings bei beiden untersuchten Varianten<br />

6 Ausbau zu Erfüllung der rechtlichen Rahmenbedingungen und internationalen Zielsetzungen (Wasserrechtliche<br />

Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau 1991, Wasserrechtliche Detailgenehmigung der Geschiebezugabe<br />

im Bereich der Erhaltungsstrecke zum Donaukraftwerk Freudenau 1996, Binnenschifffahrtsmemorandum<br />

1992, Internationale Donaukommission 1962).<br />

7 Transportkostenersparnisse entstehen einerseits durch die nach Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse erhöhte<br />

Auslastung der Donauschifffahrt, anderseits durch die Verlagerung von Transporten von Straße und Schiene auf den<br />

kostengünstigeren Verkehrsträger Wasserstraße.<br />

8 Die Ersparnis von externen <strong>Kosten</strong> entsteht durch Veränderung des Modal Splits des gesamten Transportaufkommens<br />

im gesamten Donaukorridor zu Gunsten der im Vergleich zu Straße und Schiene günstigeren Wasserstraße.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 44


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

nicht enthalten und würden somit zwar die Kapitalwerte verringern, nicht aber die Reihung<br />

beeinflussen.<br />

• <strong>Nutzen</strong>seitig flossen die durch die ökologischen Maßnahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />

(wie z.B. Uferrückbau, Gewässervernetzung) erzielten positiven ökologischen Effekte<br />

wegen der schwer umzusetzenden monetären Bewertbarkeit nicht in die Untersuchung<br />

ein. Gemäß den Ergebnissen der Fachbeiträge der Umweltverträglichkeitserklärung<br />

im Bereich Ökologie (viele Verbesserungen gegenüber der Ist-Situation - siehe Einlagen<br />

U.2, U.3 und U.5 bis U.9) kann daher davon ausgegangen werden, dass der Gesamtnutzen<br />

größer als in der vorliegenden KNA anzusetzen ist.<br />

• Monetär kosten- und nutzenseitig wirksame Effekte im Projektgebiet selbst (z.B. Wasserwirtschaft,<br />

Jagd und Fischerei, Land- und Forstwirtschaft) konnten im Rahmen der<br />

Fachbeiträge der Umweltverträglichkeitserklärung auf der <strong>Kosten</strong>seite nicht identifiziert<br />

werden und wurden daher nicht berücksichtigt. Auf der <strong>Nutzen</strong>seite konnten mehrere Wirkungen<br />

(z.B. Stabilisierung des Grundwasserspiegels für die Landwirtschaft) ientifiziert<br />

werden, wegen der schwierigen langfristigen Prognostizierbarkeit der monetären Effekte<br />

wurden diese jedoch ebenfalls nicht berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus sei noch einmal festgehalten, dass das Flussbauliche Gesamtprojekt im Gegensatz<br />

zur „Nullvariante“ zusätzlich Effekte aufweist, die in der KNA nicht oder nur teilweise abgebildet<br />

wurden: besonders die Stabilisierung der Flusssohle weist positive langfristige ökologische<br />

und schifffahrtstechnische Effekte auf und fand nur im Rahmen der Instandhaltungskostenersparnisse<br />

Eingang. Die Verlässlichkeit der Donau als Transportweg für die Wirtschaft kann nachhaltig<br />

gesichert werden.<br />

Die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> wurden im Zuge der KNA in ein Rahmenszenario hinsichtlich des Beobachtungszeitraumes,<br />

des Diskontsatzes und der verkehrspolitischen Rahmenbedingen eingefügt,<br />

wobei zwei Szenarien A und B, differenziert nach dem Gesamtausbaustand der Wasserstraße<br />

Donau, zu Grunde gelegt wurden. Zum Vergleich der Varianten wurden die über den Betrachtungszeitraum<br />

abgezinsten Kapitalwerte herangezogen. Diese Rahmenbedingungen wurden in<br />

weiterer Folge im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse in realistischen Bandbreiten variiert.<br />

Die Berechnungen ergaben ein auch bei Variation der Rahmenbedingungen stabiles Ranking der<br />

beiden Varianten:<br />

• Das Flussbauliche Gesamtprojekt stellte sich in allen untersuchten Ausprägungen als die<br />

volkswirtschaftlich günstigere Variante dar als die „Nullvariante". Dies wird in erster Linie<br />

durch die langfristig wirksamen Betriebskosten- und Transportkostenersparnisse hervorgerufen.<br />

• Der abgezinste Barwert der „Nullvariante“ ist in beiden Szenarien niedriger als der des<br />

Flussbaulichen Gesamtprojektes. Die Realisierung der „Nullvariante“ erweist sich zwar<br />

kurzfristig im Bau als kostengünstiger, bei den langfristigen Wirkungen (Betriebskosten-<br />

und Transportkostenersparnisse) schneidet sie jedoch deutlich schlechter ab.<br />

Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass auf Grund der Ergebnisse der KNA eine<br />

eindeutige Empfehlung für die Realisierung des Flussbaulichen Gesamtprojektes abgegeben<br />

werden kann.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 45


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

5 VERZEICHNISSE<br />

5.1 ABBILDUNGEN<br />

Abbildung 1: Möglichkeiten zur Bewertung von Wirkungen im Rahmen der KNA 13<br />

Abbildung 2: Ablauf und Überblick über die KNA 18<br />

Abbildung 3: <strong>Kosten</strong> Flussbau „Nullvariante“ und FGP 32<br />

Abbildung 4: <strong>Nutzen</strong> „Nullvariante“ und FGP, Szenario B 35<br />

Abbildung 5: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt<br />

Szenario B 37<br />

Abbildung 6: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />

A 37<br />

Abbildung 7: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />

B 38<br />

Abbildung 8: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />

B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 39<br />

Abbildung 9: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />

B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 40<br />

Abbildung 10: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt<br />

Szenario B bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 Szenario B im<br />

Rahmen der Sensitivitätsanalyse 41<br />

Abbildung 11: Vergleich Kapitalwerte bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015<br />

Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 41<br />

Abbildung 12: Vergleich Kapitalwerte Variante 25 N, „Nullvariante“ und Flussbauliches<br />

Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 42<br />

5.2 TABELLEN<br />

Tabelle 1: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ 24<br />

Tabelle 2: <strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche 25<br />

Tabelle 3: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten Flussbauliches Gesamtprojekt 26<br />

Tabelle 4: Interne Bau- und Instandhaltungskosten 27<br />

Tabelle 5: Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern 29<br />

Tabelle 6: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung „Nullvariante“ 30<br />

Tabelle 7: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung Flussbauliches Gesamtprojekt 31<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 46


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

Tabelle 8: Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung 32<br />

Tabelle 9: Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten 33<br />

Tabelle 10: Interne Transportkostenersparnisse 34<br />

Tabelle 11: Externe Transportkostenersparnis 35<br />

Tabelle 12: Kapitalwerte nach Szenarien 36<br />

5.3 LITERATUR<br />

BIEL R.: Externe Effekte des Verkehrs – Probleme der Quantifizierung von <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>; Der Nahverkehr 5/99,<br />

56-59. 1999.<br />

BREUER S., Pennekamp M.: Internalisierung externer kosten als umweltpolitische Herausforderung; Internationales<br />

Verkehrswesen 11/99, 504-507. 1999.<br />

Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit (Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 − UVP-G 2000).<br />

BGBl. Nr. 697/1993 idF BGBl. I Nr. 89/2000, BGBl. I Nr. 108/2001, BGBl. I Nr. 151/2001, BGBl. I Nr. 50/2002 und BGBl. I<br />

Nr. 153/2004.<br />

BUNDESMINISTERIUM F. BAUTEN U. TECHNIK: <strong>Nutzen</strong>- <strong>Kosten</strong>- Untersuchungen im Verkehrswesen – Entscheidungshilfen<br />

in der Verkehrsplanung. 1982.<br />

BUNDESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT: Wasserrechtliche<br />

Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau. Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde vom<br />

31.07.1991 (Zl. 14.570/182-I 4/91).<br />

BUNDESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT: Wasserrechtliche<br />

Detailgenehmigung der Geschiebezugabe im Bereich der Erhaltungsstrecke zum KW Freudenau. Bescheid der<br />

Obersten Wasserrechtsbehörde vom 4.4.1996 (Zl. 14.570/264-I4/95).<br />

BUNDESMINISTERIUM F. ÖFFENTLICHE WIRTSCHAFT UND VERKEHR: Memorandum über den verkehrspolitischen<br />

Stellenwert der österreichischen Binnenschifffahrt und Maßnahmen zur Förderung des Güterverkehrs auf der Donau.<br />

Wien, 1992.<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, INNOVATION UND TECHNOLOGIE (BMVIT): Verkehr in Zahlen – Österreich;<br />

Herry Verkehrsplanung/ Consulting. Wien, 2002.<br />

ECOPLAN: Internalisierung externer <strong>Kosten</strong> im Agglomerationsverkehr – Fallbeispiel Region Bern; Forschungsbericht im<br />

Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms Stadt und Verkehr. Zürich, 1999.<br />

ELLWANGER G.: <strong>Kosten</strong>wahrheit im Verkehr unterstützt nachhaltige Mobilität. Eisenbahntechnische Rundschau 5/2003,<br />

S. 281-289. 2003.<br />

FAUCHEUX S., O’CONNOR M. (eds.): Valuation for Sustainable Development – Methods and Policy Indicators. Edward<br />

Elgar. Cheltenham. 1998.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 47


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

GREN I.M., RUSSELL C.S., SÖDERQUIST T.: Bridging Ecology and Economics: reflections on the role of cost-benefit<br />

analysis and the design of interdisciplinary research in Kriström B., Dasgupta P., Löfgren K.G. (eds.): Economic Theory<br />

for the Environment. Edward Elgar. Aldershot, 2002.<br />

HANLEY N., SPASH C.L.: Cost-Benefit Analysis and the Environment.; Edward Elgar. Aldershot, 1993.<br />

HANUSCH H., CANTER U., MÜNCH K.N.: Gutachten zum Donauausbau Straubing-Vilshofen: eine kritische Stellungnahme<br />

zu den Gutachten der Planco-Consulting GmbH. Diessen am Ammersee, 1998.<br />

HANUSCH H.: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>. Vahlen. München, 1987.<br />

HERRY/TRAFICO: Externe <strong>Kosten</strong> im Güterverkehr in Österreich. Unveröffentlichte Studie im Auftrag des Österr. Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Wien, 2000.<br />

KAUPA H., NEUDORFER W.: "<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Untersuchung für das Marchfeldkanalsystem", Deutsch-Wagram. Errichtungsgesellschaft<br />

zum Marchfeldkanal (Medieninhaber). Materialien zum Projekt Marchfeldkanalsystem/Band 5. 1993.<br />

KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN: Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über die Gewährung von Finanzhilfen der Gemeinschaft zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit<br />

des Güterverkehrssystems. Kom(2002)54. Brüssel, 2002.<br />

MUNDA G. (1995): Multicriteria Analysis in a Fuzzy Environment – Theory and Applications in Ecological Economics.<br />

Physika Verlag. Heidelberg, 1995.<br />

ÖSTERREICHISCHES INSTITUT FÜR RAUMPLANUNG (ÖIR): Entwicklung des Güterverkehrs in Korridoren, Aktualisierung<br />

2002. Wien, 2002.<br />

ROSON R., SMALL K.A. (eds.): Environment and Transport in Economic Modelling. Kluwer Publ.. Dordrecht, 1998.<br />

SCHÖNBÄCK W., KOSZ M., MADREITER T.: Nationalpark Donau-Auen – <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>. Springer. Wien, New<br />

York, 1997.<br />

STATISTIK AUSTRIA, Güterverkehrsstatistik 2000. Wien, 2000.<br />

VAN DEN BERGH J.C.J.M., BUTTON K.J., NIJKAMP P., Pepping G.C.: Meta-Analysis in Environmental Economics.<br />

Kluwer Publ.. Dordrecht, 1997.<br />

VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH (VCÖ): Leistungsfähiger Verkehr durch effiziente Preisgestaltung. Wissenschaft &<br />

Verkehr, Ausgabe 04/1998. Wien, 1998.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 48


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

5.4 ABKÜRZUNGEN<br />

A Bundesstraße A<br />

Abs. Absatz<br />

B Landesstraße B<br />

BA Bauland Agrargebiet lt. NÖ-ROG<br />

BB Widmung Bauland Betriebsgebiet laut NÖ-ROG<br />

B-EZ Bauland Einkaufszentrum lt. NÖ-ROG<br />

BGBl Bundesgesetzblatt<br />

BI Bauland Industriegebiet lt. NÖ-ROG<br />

BK Bauland Kerngebiet lt. NÖ-ROG<br />

BMVIT Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />

BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

BO Bauordnung<br />

B-VG Bundes-Verfassungsgesetz<br />

BW Bauland Wohngebiet lt. NÖ-ROG<br />

BW/BK/BB/BI-A: Bauland Wohngebiet Aufschließungszone lt. NÖ-ROG<br />

Cm Zentimeter<br />

Dm Dezimeter<br />

DTV Durchschnittliche Tägliche Verkehrsmenge<br />

EW Einwohner<br />

FGP Flussbauliches Gesamtprojekt Donau östlich von Wien (Alternative)<br />

Gl Widmung Grünland Landwirtschaft laut NÖ-ROG<br />

Gmg Widmung Grünland Materialgewinnungsstätte laut NÖ-ROG<br />

GV Gewässervernetzung<br />

HSW Höchster schiffbarer Wasserstand<br />

HW Hochwasser<br />

idgF. In der geltenden Fassung<br />

Kap. Kapitel<br />

Kfz Kraftfahrzeuge<br />

KG Katastralgemeinde<br />

KNA <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />

L Landesstraße L<br />

LGBl. Landesgesetzblatt<br />

MA Magistratsabteilung (Wien)<br />

MinroG Mineralrohstoffgesetz<br />

NÖ Niederösterreich<br />

NÖ-ROG Niederösterreichisches Raumordnungsgesetz<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 49


FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />

NSK Naturschutzkonzept Niederösterreich<br />

ÖBF Österreichische Bundesforste<br />

RNW Regulierungsniederwasser<br />

ROG Raumordnungsgesetz<br />

Sg Sand- oder Schottergrube laut NÖ-ROG<br />

Strom-km Stromkilometer<br />

SV Schwerverkehr<br />

UVE Umweltverträglichkeitserklärung<br />

UVP-G 2000 Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit (Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />

2000) BGBl. Nr. 697/1993 i. d. g. F.<br />

VO Verordnung<br />

WRG Wasserrechtsgesetz<br />

ZOP Zentrale-Orte-Raumordnungsprogramm Niederösterreich<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />

Februar 2006 Seite 50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!