ERKLÄRUNG Kosten-Nutzen-Analyse
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT<br />
DONAU ÖSTLICH VON WIEN<br />
Strom-km 1921,0 – 1872,7<br />
UMWELTVERTRÄGLICHKEITS-<br />
<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
Inhalt:<br />
<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft:<br />
ID.at<br />
Integratives Donauprojekt in Österreich<br />
DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH<br />
Österreichisches Institut für Raumplanung<br />
A – 1170 Wien, Klopstockgasse 34<br />
Tel.: +43 1 480 80 10, Fax DW 10<br />
eMail: office@DonauConsult.at<br />
Projektwerber:<br />
via donau – Österreichische<br />
Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H.<br />
Donau-City-Straße 1<br />
1220 Wien<br />
Verfasser:<br />
Ersteller: Beiglböck S. Datum: Februar 2006 Ausfertigung: A Einlage: U.1.4<br />
Plangröße: - Maßstab: A4 Datei: U_01_4_KNA.pdf<br />
Europäische<br />
Kommission
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
IMPRESSUM<br />
AUFTRAGGEBER:<br />
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H.<br />
Donau-City-Straße 1<br />
1220 Wien<br />
AUFTRAGNEHMER:<br />
ID.at Integratives Donauprojekt in Österreich<br />
DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH<br />
Österreichisches Institut für Raumplanung<br />
Klopstockgasse 34, 1170 Wien<br />
Tel.: +43 1 480 80 10, Fax DW 10<br />
eMail: office@DonauConsult.at<br />
FACHLICHE LEITUNG:<br />
Mag. Reinhold Deußner<br />
Österreichisches Institut für Raumplanung<br />
Franz-Josefs-Kai 27, 1010 Wien<br />
Tel.: +43 1 533 87 47<br />
Fax DW 66<br />
eMail: office@oir.at<br />
web: www.oir.at<br />
BEARBEITUNG:<br />
Dipl.-Ing. Sebastian Beiglböck<br />
Mag. Reinhold Deußner<br />
Mag. Bernd Schuh<br />
Franz-Josefs-Kai 27, 1010 Wien<br />
Tel.: +43 1 533 87 47<br />
Fax DW 66<br />
eMail: office@oir.at<br />
web: www.oir.at<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 2
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 EINLEITUNG 4<br />
1.1 Projektrelevante Zielvorstellungen 4<br />
1.1.1 Sohlstabilität 5<br />
1.1.2 Verbesserung für die Schifffahrt 5<br />
1.1.3 Verbesserung der ökologischen Verhältnisse 5<br />
1.2 Grundlagen 7<br />
1.3 Aufbau der Arbeit 7<br />
2 METHODIK 9<br />
2.1 Allgemeines 9<br />
2.2 Alternativen und Vergleichsfälle 10<br />
2.3 Grundsätzliche Arten von Projektauswirkungen 11<br />
2.4 Monetäre Bewertung der relevanten Effekte 12<br />
2.5 Die Vorgangsweise in der gegenständlichen <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> 14<br />
2.5.1 Alternativen 14<br />
2.5.2 Szenarien 16<br />
2.5.3 Vorgangsweise und Ablauf 16<br />
2.5.4 Betrachtungszeitraum und Diskontzinssatz 17<br />
3 ERGEBNISSE 19<br />
3.1 Untersuchte Projektwirkungen 19<br />
3.1.1 Ökologie 19<br />
3.1.2 Güterverkehr 19<br />
3.1.3 Nicht relevante bzw. intangible Wirkungen gemäß den UVE-Fachbeiträgen 20<br />
3.2 Ermittlung und Aggregation der <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> 22<br />
3.2.1 <strong>Kosten</strong> 23<br />
3.2.2 <strong>Nutzen</strong> 32<br />
3.2.3 Reihung der Ergebnisse 35<br />
3.2.4 Sensitivitäts- und Robustheitsanalyse 38<br />
3.3 Zu den nicht einbezogenen <strong>Nutzen</strong> 42<br />
4 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG 44<br />
5 VERZEICHNISSE 46<br />
5.1 Abbildungen 46<br />
5.2 Tabellen 46<br />
5.3 Literatur 47<br />
5.4 Abkürzungen 49<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 3
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
1 EINLEITUNG<br />
Die Donau ist der bedeutendste West-Ost-Korridor für die Schifffahrt in Europa und steht im Spannungsfeld<br />
der Interessen des Verkehrswesens, der Wasserwirtschaft, der Energienutzung und des<br />
Natur- und Landschaftsschutzes.<br />
Zwischen Wien und Bratislava ist die Donau einer anhaltenden Tiefenerosion unterworfen, für die<br />
Schifffahrt bestehen hier aufgrund der geringen Fahrwassertiefen bei Niederwasser unzureichende<br />
Verhältnisse. Kontinuierliche Pflegemaßnahmen wie Geschiebezugabe, Stabilisierungen und Baggerungen<br />
ergeben keine nachhaltigen Verbesserungen und verursachen hohe <strong>Kosten</strong>.<br />
Die via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m. b. H. (VIA DONAU) und das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) entschlossen sich daher, die für<br />
eine Verbesserung der Verhältnisse notwendigen flussbaulichen Maßnahmen untersuchen zu lassen.<br />
Diese Maßnahmen wurden im Rahmen eines interdisziplinären Bearbeitungsprozesses unter<br />
der Bezeichnung Flussbauliches Gesamtprojekt Donau östlich von Wien erarbeitet und diskutiert.<br />
Der interdisziplinäre Bearbeitungsprozess wird wesentlich von einem Leitungsausschuss gestaltet.<br />
Als Ergebnis dieses Prozesses erarbeitete der Leitungsausschuss jenes Maßnahmenbündel, welches<br />
aus Sicht unterschiedlicher Fachdisziplinen der VIA DONAU zur Durchführung empfohlen<br />
werden kann. Folgende Ziele wurden für das vorliegende Einreichprojekt formuliert:<br />
1.1 PROJEKTRELEVANTE ZIELVORSTELLUNGEN<br />
Folgende Ausführungen wurden dem Technischen Bericht (Einlage F.1.1) Kapitel 2 entnommen,<br />
wo auch detailliertere Ausführungen nachzulesen sind:<br />
Prämisse des „Flussbaulichen Gesamtprojektes“ ist die Aufrechterhaltung der freien Fließstrecke,<br />
also der Verzicht auf einen staugestützten Ausbau auf dem gesamten österreichischen Donauabschnitt<br />
östlich der Staustufe Wien-Freudenau. Unter dieser grundsätzlichen Voraussetzung sind<br />
drei wesentliche Ziele zu erfüllen:<br />
• die nachhaltige Stabilisierung der (mittleren) Höhenlage der Sohle der Donau;<br />
• die nachhaltige Verbesserung der Fahrwassertiefen bei niedrigen Wasserführungen<br />
(Niederwasser);<br />
• die Aufrechterhaltung bzw. nachhaltige Verbesserung der ökologischen Verhältnisse,<br />
speziell in den Uferzonen und Nebenarmen.<br />
Diese Ziele sollen mit möglichst geringem Aufwand (<strong>Kosten</strong> und Ressourcenverbrauch) erreicht<br />
werden; dabei sind sowohl die Errichtung (Bauphase) als auch die Instandhaltung (Betriebsphase)<br />
zu berücksichtigen.<br />
Generell soll der Hochwasserschutz im gesamten untersuchten Donauabschnitt zumindest auf<br />
dem derzeitigen Schutzniveau erhalten werden („Hochwasserneutralität“). Verbesserungen des<br />
Hochwasserschutzes sind kein Ziel des Flussbaulichen Gesamtprojektes, eine allfällige Absenkung<br />
der HW-Spiegellagen wird aber positiv bewertet.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 4
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
1.1.1 SOHLSTABILITÄT<br />
Frühere flussbauliche Maßnahmen (vor allem die Donauregulierung Ende des 19. Jahrhunderts),<br />
aber auch der Geschieberückhalt durch Staustufen und ähnliche Eingriffe im gesamten Einzugsgebiet<br />
haben die Donau östlich von Wien in den Zustand der Erosion versetzt. Da hier die Ufer<br />
durchgehend flussbaulich fixiert wurden (Uferbefestigung), kann die Erosion nur in Form einer Tiefenerosion<br />
(Sohleintiefung) stattfinden. Aus verschiedenen hydrografischen Auswertungen ist bekannt,<br />
dass die mittlere Sohleintiefung (über längere Zeiträume und Strecken) im Untersuchungsgebiet<br />
etwa mit 2 bis 3,5 cm/a abzuschätzen ist, und zwar mit zunehmender Tendenz.<br />
Sowohl aus wasserwirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht ist somit die nachhaltige Stabilisierung<br />
der (mittleren) Höhenlage der Sohle der Donau als vorrangiges Planungsziel zu bezeichnen.<br />
1.1.2 VERBESSERUNG FÜR DIE SCHIFFFAHRT<br />
Ein Fluss ist schiffbar, wenn er ein ausreichendes, nach Größe und Verlauf stabiles Fahrwasser<br />
mit günstigen (bzw. hinreichenden) Strömungsverhältnissen bietet (KUHN, 1985). Im Donauabschnitt<br />
östlich von Wien sind die Fahrwassertiefen in einigen kritischen Furtbereichen bei Niederwasser<br />
unzureichend. Immer wieder werden Fahrwassertiefen auch von weniger als 25 dm (unter<br />
RNW) erreicht, was die via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH häufig zu<br />
Furtbaggerungen und lokalen Regulierungsanpassungen zwingt.<br />
Auf Grundlage der Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A) und ergänzender<br />
ökologischer und schifffahrtstechnischer Untersuchungen wurden im Rahmen des vom BMVIT<br />
eingesetzten Leitungsausschusses schließlich die folgenden nautischen Zielgrößen festgelegt:<br />
• auf einer Fahrwasserbreite von 120 m soll eine RNW-Fahrwassertiefe von mindestens<br />
26 dm erreicht werden,<br />
• im zentralen Bereich der Schifffahrtsrinne (mit einer Breite von 100 m) soll eine RNW-<br />
Fahrwassertiefe von mindestens 27 dm erreicht werden, sofern die Sohle dort durch Normalgeschiebe<br />
gebildet wird,<br />
• im zentralen Bereich der Schifffahrtsrinne (mit einer Breite von 100 m) soll eine RNW-<br />
Fahrwassertiefe von mindestens 28 dm erreicht werden, sofern die Sohle dort durch die<br />
granulometrische Sohlverbesserung vergröbert wird;<br />
Darüber hinaus sollen eine projektbedingte Gefährdung von Wasserfahrzeugen vermieden und die<br />
für die Erhaltung der Wasserstraße erforderlichen laufenden <strong>Kosten</strong> reduziert werden (vgl. Entwurfsgrundsatz<br />
f des Leitungsausschusses, Pkt. 3, siehe Einlage F.1.1 Technischer Bericht).<br />
1.1.3 VERBESSERUNG DER ÖKOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE<br />
Das ökologische Ziel des Flussbaulichen Gesamtprojektes ist eine Annäherung des Ist-Zustandes<br />
an das bereits im Zuge der Variantenuntersuchung entwickelte Leitbild. Dabei wurde als Bewertungsgrundlage<br />
der „historischen Zustand des Flusses“ herangezogen. Dieser war durch eine ausgeprägte<br />
Geschiebe- und Abflussdynamik gekennzeichnet. Die dadurch bedingten Erosions- und<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 5
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Sedimentationsprozesse gewährleisteten den Bestand unterschiedlicher Habitattypen in einem<br />
lateralen Gradienten. Dominierend waren durchflossene Flussarme, und „junge“ Sukzessionsflächen<br />
wie Schotter- und Sandbänke sowie Standorte der Weichen Au mit niedrigen Flurabständen.<br />
Deren Verschwinden bzw. Neu- und Umbildung stand in einem dynamischen Gleichgewicht<br />
und stellte unabhängig von den Wasserständen im saisonalen Verlauf flache Gradienten von<br />
der Stromsohle bis in die Austufen sicher. Auch donauferne Bereiche (bis 10 km) waren früher in<br />
das Abflussgeschehen integriert.<br />
Diese Gegebenheiten (hohe Dynamik, hoher Anteil permanent durchflossener Arme) erlauben nur<br />
in Bereichen geringer Durchströmung und in Stillwasserhabitaten die Entwicklung einer dauerhaften<br />
Gewässervegetation. Die terrestrischen Standorte der aktiven Au waren charakterisiert durch<br />
Pionier- und Weichholzgesellschaften, welche die landschaftsprägenden Lebensraumtypen darstellten.<br />
Hartholzauwälder und Überschwemmungswiesen fanden sich in den stromfernen Bereichen<br />
des ausgedehnten Überschwemmungsgebietes, nahmen aber deutlich geringere Flächenanteile<br />
ein.<br />
Entsprechend den abiotischen und vegetationsökologischen Verhältnissen findet sich im lateralen<br />
Gradienten ein sehr breites Spektrum an Habitaten für die gewässergebundene und terrestrische<br />
Fauna. Vernetzt man die Erkenntnisse in Bezug auf die Lebensraumansprüche der Fauna mit den<br />
Aussagen des geomorphologischen Leitbildes, so lässt sich für den aquatischen Bereich eine erhebliche<br />
Dominanz der rheophilen Elemente ableiten. Analog kann für den terrestrischen Bereich<br />
eine Dominanz von Bewohnern vegetationsfreier (bzw. vegetationsarmer) Schotter-, Sand- und<br />
Schlammbänke postuliert werden.<br />
Eine Annäherung an das Leitbild darf aber nicht durch einen „landschaftsgärtnerischen“ Ansatz erfolgen,<br />
sondern muss auf einer prozessorientierten Betrachtung des Systems basieren.<br />
Daraus ergibt sich folgende hierarchische Reihung der Projektziele:<br />
1. Förderung dynamischer geomorphologischer Prozesse;<br />
2. Förderung der Habitatdynamik/Qualität;<br />
3. Förderung von leitbildtypischen Lebensgemeinschaften.<br />
Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass durch die Förderung der dynamischen Prozesse<br />
in Teilbereichen statische Systeme verloren gehen bzw. ihr Flächenanteil geringer wird. Die<br />
Entwicklung der letzten Jahrzehnte brachte bisher eine starke Förderung und Ausbreitung der stabilen<br />
Habitate, die durch das Flussbauliche Gesamtprojekt nur partiell reversibel gemacht werden<br />
kann. Ein weiteres ökologisch motiviertes Ziel ist es, mögliche negative Wirkungen des Flussbaulichen<br />
Gesamtprojektes, wie sie allenfalls durch die Ziele der Schifffahrt entstehen können, zu minimieren.<br />
Alle Maßnahmen umfassen den Donauabschnitt zwischen dem Kraftwerk Freudenau und der österreichisch-slowakischen<br />
Grenze (Strom-km. 1921,0 – 1872,7). Die hier untersuchte Einreichvariante<br />
wird in weiterer Folge als Variante Flussbauliches Gesamtprojekt bezeichnet.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 6
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
1.2 GRUNDLAGEN<br />
Vorliegender Bericht stellt nun die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> der Einreichvariante systematisch der „Nullvariante“,<br />
also jenem Szenario, in dem die Umsetzung des Projektes unterbleiben würde, gegenüber.<br />
In der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe<br />
A) war die nun einzureichende Variante nicht enthalten. Darüber hinaus wurden sowohl die<br />
Methodik als auch <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>werte den fortgeschrittenen Planungen angepasst. Beispielsweise<br />
erfolgte die Berechnung der externen <strong>Kosten</strong> nach neuen <strong>Kosten</strong>sätzen und die Investitionskosten<br />
wurden der Preisbasis von 2005 angepasst. Es wurde aber durchaus darauf acht<br />
gegeben, dass das Einreichprojekt im Vergleich zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten durch<br />
die systemischen Änderungen nicht ohne nachvollziehbare Gründe bevorteilt wurde. Jedenfalls<br />
ist zu beachten, dass die monetären Ergebnisse vorliegender Untersuchung nicht mit den<br />
Ergebnissen der KNA den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A) verglichen<br />
werden können.<br />
Die Wirkungen im Bereich der Ökologie sind Gegenstand umfangreicher und differenzierte Untersuchungen<br />
und Bewertungen im Rahmen der einzelnen UVE-Fachbeiträge (Einlagen U.7 Pflanzen,<br />
U.8 Tiere und U.9 Naturschutz/Biotopschutz, siehe ebenda) und werden dort anderen Bewertungsverfahren<br />
als einer KNA unterzogen. Aus diesem Grund und weil eine monetäre Bewertung<br />
von ökologischen Prozessen und Zuständen mit (zumindest in diesem Rahmen) unlösbaren Problemen<br />
verbunden ist, ja auch gar nicht angestrebt werden sollte, bleiben monetäre Wirkungen des<br />
Bereiches Ökologie aus der KNA ausgeklammert (siehe auch Systemabgrenzung Kap. 2.5.1). Es<br />
sei allerdings angemerkt, dass sich gemäß den Fachbeiträgen der UVE die Situation für die meisten<br />
Schutzgüter bei Umsetzung des Flussbaulichen Gesamtprojektes verbessern wird.<br />
1.3 AUFBAU DER ARBEIT<br />
Im Rahmen einer KNA werden die positiven und negativen Wirkungen der Alternativen erfasst und<br />
monetarisiert. Solche <strong>Analyse</strong>n erleichtern es der öffentlichen Hand, nach Grundsätzen der Sparsamkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit zu handeln und ökonomisch effiziente Entscheidungen herbeizuführen.<br />
Die vorliegende <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> wird vom Projektwerber VIA DONAU als Nachweis<br />
der gesamtwirtschaftliche <strong>Nutzen</strong> des Projektes eingereicht (§ 6 Abs. 2 UVP-G 2000).<br />
Kapitel 2 stellt die Methodischen Grundlagen einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> vor. Das Ziel jeglicher<br />
KNA ist die möglichst vollständige Erfassung aller Wirkungen, die von einem bestimmten Vorhaben<br />
ausgehen, unabhängig davon ob sie positiver (<strong>Nutzen</strong>) oder negativer (<strong>Kosten</strong>) Art sind. In der<br />
Praxis sind der Erfassung dieser Wirkungen meist enge Grenzen gesetzt. Im Falle des Flussbaulichen<br />
Gesamtprojektes war grundsätzlich, wenn die Ökologie wie erwähnt ausgeklammert bleibt,<br />
von Wirkungen in den Bereichen Grundwasser, Wasserwirtschaft bzw. Grundwassernutzung,<br />
Jagd, Fischerei, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wohnqualität, Schifffahrt, Rohstoffgewinnung<br />
und Entsorgung/Deponien/Altlasten auszugehen. Darüber hinaus kommt den beiden zentralen<br />
Projektzielen besondere Bedeutung zu, nämlich der Ökologie und der wegen der überregionalen<br />
Wirkungen gesondert zu behandelnden Situation des Güterverkehrs im Donaukorridor.<br />
Diese Wirkungen werden im Kapitel 3.1 identifiziert und dargelegt. Sie beruhen im Wesentlichen<br />
auf den Ergebnissen der UVE-Fachbeiträge. Die volkswirtschaftlichen Wirkungen der flussbauli-<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
chen Maßnahmen – das sind vor allem die Bau- und Erhaltungskosten sowie die externen <strong>Kosten</strong><br />
von Bau (Massentransporte) und Betrieb (Geschiebezugabe) – werden aus den Planungsarbeiten<br />
der DonauConsult übernommen (Grobkostenschätzungen gem. DonauConsult Stand 28.12.2005)<br />
und in Kapitel 3.2 mit den zuvor ermittelten Wirkungen zur <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zusammengeführt.<br />
In weiterer Folge werden die zwei Varianten gegenübergestellt und einer Sensitivitäts- und<br />
Robustheitsanalyse unterzogen.<br />
In Kapitel 4 erfolgt die Zusammenfassung der Ergebnisse.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 8
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
2 METHODIK<br />
2.1 ALLGEMEINES<br />
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist der Nachweis des <strong>Nutzen</strong>s des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
Donau östlich von Wien aus volkswirtschaftlicher Sicht. Das dazu verwendete Verfahren, die<br />
<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>, verwendet eine systematische Gegenüberstellung von positiven und negativen<br />
Wirkungen (<strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong>, <strong>Nutzen</strong> und Schaden oder Vorteile und Nachteile) von<br />
Planungsmaßnahmen, ist also eine rational begründete Entscheidungsaufbereitung. Dabei ist prinzipiell<br />
zu beachten, dass das Ergebnis von Entscheidungshilfen keine „absolute Richtigkeit“ beanspruchen<br />
kann, sondern dass sie lediglich einer jeweils zugrunde gelegten Wertvorstellung entspricht,<br />
die zu dokumentieren ist.<br />
Die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> wird bei staatlichen Vorhaben, deren Wirkungen in Markttransaktionen<br />
nicht oder nur unvollständig zum Ausdruck kommen, als Hilfe zur Herbeiführung ökonomisch effizienter<br />
Entscheidungen benutzt. Sie hat ihre Wurzeln in der Wohlfahrtsökonomie, in der Theorie<br />
der öffentlichen Güter und in der betriebswirtschaftlichen Investitionsrechnung. D.h. rein formal<br />
gleicht die KNA einer betrieblichen Investitionsrechnung, welche aber die Bewertung der <strong>Kosten</strong>-<br />
und <strong>Nutzen</strong>komponenten staatlicher Vorhaben aus gesamt- statt einzelwirtschaftlicher Sicht vollzieht.<br />
Dabei werden aggregierte positive und negative Konsequenzen der Vorhaben auf die<br />
menschliche Wohlfahrt berücksichtigt. Die zugrunde liegende Annahme dieser Aggregation über<br />
Menschen und Wohlfahrtsdimensionen hinweg ist dabei, dass Wohlfahrts-Zunahmen/Einbußen in<br />
einem Bereich über die Wohlfahrts-Einbußen/Zunahmen in einem anderen Bereich kompensiert<br />
werden können (sog. Kaldor-Hicks-Prinzip). Das Ausmaß, wie viel eines derartigen Trade-offs nötig<br />
ist, um auf einem gegebenen Wohlfahrtslevel zu bleiben, ist eine Möglichkeit, die Konsequenzen<br />
eine Maßnahme ökonomisch darzustellen – entweder in Form von <strong>Nutzen</strong> oder <strong>Kosten</strong>. Dabei<br />
bedient sich die Methode eines einzelnen Denominators – des Geldes, was die Vergleichbarkeit<br />
der Tatbestände sicherstellt. Es gibt jedoch seit Entwicklung der KNA auch kritische Einwände<br />
gegen deren methodische Grundannahmen:<br />
• Beispielsweise wird der Ansatz der KNA kritisiert, nur auf den Endzustand der einzelnen<br />
Alternativen Handlungsweisen abzustellen und damit unterschiedliche Herangehensweisen<br />
zur Erreichung dieser Konsequenzen auszublenden.<br />
• Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Tatsache, dass die KNA auf einem rein anthropozentrischen<br />
Ansatz fußt, welcher Auswirkungen auf Tatbestände außerhalb der menschlichen<br />
Wohlfahrt (z.B.: ökosystemische Auswirkungen einer Maßnahme ohne Wirkungen auf den<br />
Menschen) außer Acht lässt (siehe z.B.: MUNDA 1995, FAUCHEUX & O’CONNOR 1998).<br />
• Darüber hinaus wird kritisiert, dass das Kaldor-Hicks-Prinzip nicht in allen Bereichen zur<br />
Anwendung kommen kann – beispielsweise ist es aus ethischen Überlegungen kaum möglich,<br />
einen Trade Off zwischen dem Wert „Freiheit“, „Gesundheit“ und anderen Wirkungen,<br />
welche eine Maßnahme betreffen kann, herzustellen, als ob alle Wirkungen gleichwertig<br />
wären. Anders ausgedrückt ist es nur schwer möglich Präferenzpyramiden innerhalb einer<br />
KNA abzubilden, welche jedoch (implizit oder explizit) die Grundlagen jeglichen menschlichen<br />
Handelns bilden.<br />
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Februar 2006 Seite 9
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Diese Aufzählung soll klarstellen, dass die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> kein universelles Entscheidungsinstrument<br />
sein kann und will, sondern ein Werkzeug ist, Informationen möglichst analytischrational<br />
aufzubereiten und als Entscheidungshilfe zur Verfügung zu stellen.<br />
Die <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> verfolgt in diesem Sinne das Ziel einer transparenten Entscheidungsaufbereitung.<br />
Gerade bei Entscheidungen über Planungsmaßnahmen, deren Wirkungszusammenhänge<br />
sehr komplex und weder für den Fachmann noch für den Politiker und Bürger durchschaubar<br />
sind, ist es notwendig, einen intuitiven Entscheidungsvorgang durchschaubar aufzubereiten.<br />
Damit ist eher die Möglichkeit gegeben, dass Planungsentscheidungen auch von negativ Betroffenen<br />
akzeptiert werden.<br />
Die reichhaltige Literatur zur Gestaltung und Anwendung von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>n (siehe z.B.<br />
HANLEY & SPASH 1993, HANUSCH 1987, mit besonderer Berücksichtigung des Transportsektors<br />
– RONSON & SMALL 1998, VAN DEN BERGH et al. 1997) unterscheidet im wesentlichen<br />
fünf elementare Schritte in einer KNA:<br />
1. Problemanalyse: Entwicklung von Maßnahmen bzw. Planungsvarianten/Alternativen, Festlegen<br />
von Rahmen und Ausgangspunkt der KNA (siehe Kap. 2.5 bzw. 3.1).<br />
2. Transformation von Effekten (<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>) in monetäre Größen (über verschiedenste<br />
Verfahren) (siehe Kap. 3.2).<br />
3. Zielgewichtung: in der KNA über die beobachteten/angenommenen Marktpreise und/oder<br />
Zinssätze.<br />
4. Aggregation der Ergebnisse über die einzelnen Varianten und Variantenreihung nach dem<br />
Ausmaß des <strong>Nutzen</strong>gewinnes bzw. der Effizienz der eingesetzten Mittel (siehe Kap. 3.2).<br />
5. Sensitivitätsanalyse: Stabilitätsuntersuchung der Ergebnisse in Bezug auf Erhebungs- und<br />
Beobachtungsfehler der Eingangsdaten (siehe Kap. 3.2.4).<br />
2.2 ALTERNATIVEN UND VERGLEICHSFÄLLE<br />
Bei der Durchführung einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> ist es zumeist üblich, dass politische Entscheidungsträgerinnen<br />
und -entscheidungsträger konkret eine oder mehrere Projektalternativen im Auge<br />
haben und nur diese untersuchen lassen wollen. Weiters stellt die Nullvariante in der KNA stets<br />
eine eigenständige Alternative dar. Da die KNA auf die Änderungen der bestehenden Wohlfahrtssituation<br />
abstellt, die von den betrachteten Projektalternativen ausgehen, werden diese immer im<br />
Vergleich mit dem Zustand ohne Projektrealisierung gesehen. Der Status Quo dient so als Referenzgröße<br />
und ist daher implizit in jeder <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> enthalten.<br />
Daneben ist das Festlegen des systemischen Rahmens der KNA ein wichtiger Punkt. Denn die<br />
Wirkungen und Konsequenzen von Handlungen sind nur darstellbar, wenn Rahmenbedingungen<br />
konstant gehalten werden – vergleichbar mit „ceteris paribus“ Bedingung der ökonomischen Theorie.<br />
Dabei ist zunächst die Grenze zu ziehen, was zählt zur eigentlichen Maßnahme und was ist<br />
nicht mehr systemimmanent. Dann ist die Entscheidung zu treffen, welche Wirkungen/Konsequenzen<br />
der Maßnahmen werden in die Untersuchung einbezogen. Die folgenden Abgrenzungsmöglichkeiten<br />
stehen dabei zur Verfügung:<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 10
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
• Räumliche Abgrenzung � welche räumliche Bezugsgröße wird sowohl für die Maßnahme<br />
selbst wie auch für die Wirkungen angenommen.<br />
• Kausale/sachliche Abgrenzung � welche Wirkungen werden in die Untersuchung einbezogen<br />
– ab welchen indirekten Wirkungen muss eine Systemgrenze gezogen werden.<br />
Wichtiges Entscheidungskalkül sind untersuchungsökonomische Überlegungen: wie weit ist es<br />
ökonomisch machbar und sinnvoll, Wirkungen darzustellen, wie weit sind die Wirkungen überhaupt<br />
noch in einem Bereich, wo Sensitivität auf das Gesamtergebnis erzielt wird (Relevanz der Wirkungen)?<br />
Oder anders ausgedrückt: sind diese Wirkungen nicht so klein, dass keinerlei messbare<br />
Auswirkungen auf das Gesamtergebnis zu erzielen sind.<br />
2.3 GRUNDSÄTZLICHE ARTEN VON PROJEKTAUSWIRKUN-<br />
GEN<br />
Reale gegen pekuniäre Effekte<br />
In einer KNA werden ausschließlich reale Effekte betrachtet. Dies sind Effekte, die die Versorgung<br />
von privaten Haushalten mit Gütern und damit deren Wohlfahrtsniveau verändern. Reale Effekte<br />
verändern das <strong>Nutzen</strong>niveau der Konsumenten entweder direkt oder indirekt als Folge einer Veränderung<br />
der technischen Produktionsmöglichkeiten oder der verfügbaren natürlichen Ressourcen.<br />
Pekuniäre (monetäre, finanzielle) Effekte rufen im Gegensatz dazu nur Umverteilungseffekte<br />
auf dem Weg monetärer Transaktionen hervor. Beispielsweise sind projektbedingte Umsatzeinbußen<br />
in einer Region in die KNA nicht einzubeziehen, wenn anzunehmen ist, dass die freiwerdenden<br />
Mittel in einer anderen Region oder für andere Zwecke ausgegeben werden.<br />
Externe gegen interne Effekte<br />
Interne Effekte sind Effekte, welche willentlich durch Errichtung oder Betrieb eines Projektes herbeigeführt<br />
werden. Sie betreffen die unmittelbaren <strong>Kosten</strong>träger und Benutzer des Projektes. Sie<br />
sind im Regelfall leicht zu quantifizieren (z. B.: Baukosten und verstärkte Nutzung der Donau durch<br />
den Schiffsverkehr). Externe Effekte sind unbeabsichtigte Nebenwirkungen eines Projektes (entweder<br />
positiver oder negativer Natur). Sie fallen entweder zur Gänze oder teilweise bei am Projekt<br />
nicht beteiligten Dritten an. Beispielsweise stellen die Veränderung der Qualität des Trinkwassers,<br />
die vom Verkehr verursachten Umweltschäden oder Unfälle oder die landwirtschaftlichen Ertragseinbussen<br />
durch die Erhöhung des Flurabstandes externe Effekte dar.<br />
Die Ermittlung und Monetarisierung von externen <strong>Kosten</strong> ist mit großen Schwierigkeiten konfrontiert,<br />
von denen hier nur einige genannt werden sollen:<br />
• Bei der Betrachtung aller Quantifizierungen externer Effekte ist zu berücksichtigen, dass die<br />
externen Umwelt- und Unfallfolgekosten aufgrund der übermäßigen Abdiskontierung der<br />
langfristigen Schadenswirkungen fast immer zu gering bewertet werden.<br />
• Das Ausmaß vieler Umweltschäden wird erst mit großen Zeitverzögerungen deutlich. Eine<br />
genaue Quantifizierung der Schadenshöhe ist somit ex ante kaum möglich.<br />
• Aufgrund des schwierigen Nachweises der Ursächlichkeit von Handlung und Schaden ist<br />
die verursachergerechte Zuordnung der Schäden kompliziert. Die Schätzungen externer<br />
<strong>Kosten</strong> sind daher zumeist tendenziell konservativ.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
• Die monetäre Bewertung der Vernichtung eines Menschenlebens oder eine schwerwiegende<br />
Verletzung ist nur ex post durch einen hypothetischen Vergleich mit der Situation in<br />
der Parallelwelt „ohne Unfall“ möglich.<br />
Tangible gegen intangible Effekte<br />
Als tangible Effekte werden Folgen eines Projektes bezeichnet, die „greifbar“ d.h. im Rahmen der<br />
KNA quantifizierbar und monetarisierbar sind. Die ersparten Transport- und Staukosten sind Beispiele<br />
dafür. Als intangible Effekte werden entweder Effekte bezeichnet, die marktmäßig nicht bewertet<br />
werden, oder marktmäßig nicht bewertbar sind oder die als überhaupt nicht monetär bewertbar<br />
angesehen werden. Der Übergang ist fließend und überdies verschiebt sich die Grenze zu<br />
den tangiblen Effekten mit der Entwicklung neuer Bewertungsmethoden. Bestenfalls gelingt es,<br />
intangible Effekte qualitativ genau zu beschreiben. Sie fallen zwar real an, können jedoch in der<br />
Regel nicht quantifiziert werden. Die ökologischen <strong>Nutzen</strong> eines Projektes stellen ein Beispiel hierfür<br />
dar.<br />
2.4 MONETÄRE BEWERTUNG DER RELEVANTEN EFFEKTE<br />
Die Überführung der Wirkungen/Konsequenzen einer Maßnahme stellt das Kernstück einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
dar und ist zugleich auch der schwierigste Part. Die KNA nutzt dabei Preise im<br />
volkswirtschaftlichen Sinne als Maß für die relative Knappheit von Ressourcen und stellt damit die<br />
Vergleichbarkeit von Maßnahmen und deren Effekten sicher.<br />
Die folgende Abbildung (nach VAN DEN BERGH et al. 1997) bietet einen Überblick über die Möglichkeiten,<br />
welche grundsätzlich zur Verfügung stehen, um vom Ursache/Wirkungsgefüge einer<br />
Maßnahme zu den <strong>Kosten</strong>ansätzen in der KNA zu kommen.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Ökonomische<br />
Ursachen<br />
Offengelegte<br />
Präferenzen<br />
Contingent<br />
Valuation<br />
Travel Cost<br />
Produktionsfunkt.<br />
d.<br />
Haushalte<br />
Transport<br />
Impacts<br />
Ökonometrische<br />
Verfahren<br />
Hedonic<br />
Prices<br />
Physische<br />
Implikationen<br />
/Wirkungen<br />
Ermittelte<br />
Präferenzen<br />
Vorsorgekosten<br />
Defensive<br />
Verfahren<br />
Standards/<br />
Normen<br />
Ökonomische<br />
<strong>Kosten</strong><br />
Verlorener<br />
Output<br />
Rechtl.<br />
Entschädigung,<br />
Schadenskosten<br />
Nachsorgende<br />
Ermittlung<br />
Abbildung 1: Möglichkeiten zur Bewertung von Wirkungen im Rahmen der KNA (Darstellung: ÖIR)<br />
Marktpreise<br />
Versicherungstechn.<br />
Ermittlung<br />
Wie unschwer zu erkennen ist, liegt das Hauptproblem bei der Überleitung von Effekten in <strong>Kosten</strong><br />
darin, dass entweder keine Marktpreise für den betreffenden Sachverhalt vorhanden sind, oder die<br />
vorhandenen Preise nicht der Notwendigkeit der KNA entsprechen. Dies ist der Fall, da entweder<br />
die derzeitigen Preise nicht den zukünftigen Preisen entsprechen oder wenn Marktverzerrungen zu<br />
„verfälschten“ Preisen geführt haben (Staatseinfluss, unvollständige Konkurrenz).<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der monetären Bewertung von Effekten einer<br />
Maßnahme ist deren Bezugnahme auf einen einzigen Zeitpunkt – d.h. das Herstellen von Vergleichbarkeit<br />
über die Zeit. Dies ist besonders bei Vorhaben im Bereich von Infrastrukturmaßnahmen<br />
von Bedeutung, da hier (gerade bei baulichen Großprojekten) ein relativ großes zeitliches<br />
Auseinanderklaffen zwischen Setzen der Maßnahme und den zu erwartenden (und damit zu bewertenden)<br />
Effekten zu beobachten ist. Dieser Schritt wird in der KNA mittels der Diskontierung<br />
sämtlicher monetarisierter <strong>Kosten</strong>- bzw. <strong>Nutzen</strong>effekte auf den gegenwärtigen Zeitpunkt bewerkstelligt.<br />
Die Notwendigkeit dieser Herangehensweise lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise erklären<br />
(siehe z.B.: HANLEY & SPASH 1993, SCHÖNBÄCK et al. 1997) – zwei Gründe sollen an dieser<br />
Stelle exemplarisch genannt werden:<br />
1. Die Rate individueller Ungeduld oder die individuelle Tendenz zur Kurzfristigkeit:<br />
Dieser Erklärungsansatz besagt, dass Individuen grundsätzlich heutigen Konsum höher<br />
bewerten, als künftigen. D.h. die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>, welche in der Zukunft zu erwarten<br />
sind, werden tendenziell geringer eingeschätzt als heutige.<br />
2. Diskontierung infolge der Möglichkeit alternativer Kapitalverzinsung:<br />
Dieser Ansatz beruht auf der Produktivität des eingesetzten Kapitals. D.h. man geht vom<br />
volkswirtschaftlichen Ansatz der Opportunitätskosten aus, welche eine Handlungsalternative<br />
mit der besten aufgegebenen Alternative bewertet. In diesem Sinne ist von einer<br />
Veranlagung des für die Maßnahme nötigen Kapitals am Kapitalmarkt mit einer ebenso<br />
langen Bindung auszugehen. In der Regel wird demnach von Zinssätzen am langfristigen<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Kapitalmarkt gesprochen oder von volkswirtschaftlichen Wachstumsraten als Grundlage<br />
langfristiger, staatlicher Anleihen.<br />
Schlussendlich ist zur Fertigstellung einer KNA zu klären, in welcher Form die <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>effekte<br />
aggregiert werden sollen. Grundsätzlich stehen zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit<br />
der Maßnahmen aus volkswirtschaftlicher Sicht mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, welche in<br />
ihrer Ausprägung der betriebswirtschaftlichen Investitionsrechnung entstammen:<br />
Der Kapitalwert stellt die Summe aller Barwertsaldi 1 und somit die gesamte aus der Projektrealisierung<br />
resultierende volkswirtschaftliche (über die durch den Diskontsatz repräsentierte Mindestverzinsung<br />
des eingesetzten Kapitals hinausgehende) Wohlfahrtsveränderung dar. Die Kapitalwertrate<br />
zeigt, wie viel je eingesetzter Einheit an Kapital an <strong>Nutzen</strong>-Überschuss (über die gewünschte<br />
Mindestverzinsung hinausgehend) durch die Projektrealisierung erzielt wird. Die Gewinnannuität<br />
bezeichnet denjenigen Einkommensbetrag, den der Investor am Ende einer jeden<br />
Periode innerhalb der Laufzeit einer Investition zusätzlich entnehmen kann, wenn er die Investition<br />
durchführt. Die Investition ist vorteilhaft, wenn die Annuität größer als Null ist.<br />
2.5 DIE VORGANGSWEISE IN DER GEGENSTÄNDLICHEN<br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Der Vorteil einer Binnenwasserstraße ergibt sich vor allem aus einem gegenüber alternativen<br />
Verkehrsträgern kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Transport von Gütern. Um das auch<br />
beweisen zu können, müssen sich <strong>Kosten</strong>vorteile (als Saldo von <strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong>) zwischen<br />
zwei Alternativen ergeben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich in einer KNA bei den entstandenen<br />
<strong>Nutzen</strong> und <strong>Kosten</strong> um volkswirtschaftliche und nicht um betriebswirtschaftliche Größen<br />
handelt. Dies liegt darin begründet, dass die KNA alle Auswirkungen einer Maßnahme ermittelt,<br />
d.h. die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Wohlfahrt und dabei die sog. Netto-<br />
Wohlfahrtsveränderung bemisst. Und diese hat nicht nur die betrieblichen oder internen <strong>Kosten</strong><br />
und <strong>Nutzen</strong> zu berücksichtigen, sondern auch die positiven wie negativen externen Effekte. Ebenso<br />
verlieren betriebswirtschaftliche <strong>Kosten</strong> ihre Relevanz, solange sie in gleichem Maße von anderen<br />
Teilen der Volkswirtschaft getragen werden müssen.<br />
2.5.1 ALTERNATIVEN<br />
Es ist zunächst notwendig, die Klärung und Trennung der Alternativen nach Ursachen und Wirkungen<br />
für die vorliegende KNA vorzunehmen. Die gängige Herangehensweise hierzu wird mit<br />
dem sog. „Mit-und-ohne-Prinzip“ beschrieben (siehe z.B. HANUSCH 1987). D.h. zu vergleichen<br />
ist der Zustand, der sich bei Projektrealisierung über die Lebensdauer des Projektes hinweg einstellen<br />
wird, mit dem Zustand, der vorzufinden wäre, wenn das Projekt unterbleibt. In diesem Sinne<br />
ist nicht der jetzige Wasserstraßenzustand mit den derzeitigen Transportmengen das Vergleichs-<br />
1 Der Barwert ist ein Begriff aus der Finanzmathematik und entspricht dem Wert, den eine zukünftig anfallende Zahlung<br />
in der Gegenwart besitzt. Durch den Barwert ist es möglich, bei gleichbleibendem Zinssatz und jährlichen Zahlungen<br />
die Höhe der Investition zum heutigen Zeitpunkt zu bestimmen. Somit können verschiedene Investitionen mit unterschiedlichen<br />
Laufzeiten und Zinssätzen miteinander verglichen werden.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
maß, sondern der jetzige Wasserstraßenzustand unter Berücksichtigung der in der Zukunft zu erwartenden<br />
Transportbedarfsentwicklungen. Für die Diskussion zum „Status Quo“ ergibt sich der<br />
Problemfall, was „Zustand, wenn das Projekt unterbleibt“ bedeuten soll. Wie oben angedeutet,<br />
stellt der Status Quo in der KNA stets eine eigenständige Alternative dar. Im Rahmen des Lenkungsausschusses<br />
wurde die „Nullvariante“ als bescheidmäßiges Ausbauziel festgelegt.<br />
Im Wesentlichen beruhen diese Tätigkeiten dabei auf Bescheiden des BMLF (Bundesministeriums<br />
für Land- und Forstwirtschaft). 2 Beim Bau des Kraftwerkes Freudenau wurde festgelegt,<br />
dass zur Sicherung der Sohle der Donau auf einer Länge von 11 km während der gesamten<br />
Lebensdauer dieses Kraftwerkes eine permanente Geschiebezugabe auf dessen Unterwasserstrecke<br />
durchzuführen ist. Dadurch ist zu erwarten, dass die Bestandsohle erhalten wird und eine<br />
Stabilisierung der Wasserspiegellagen eintritt. Die internationale Donaukommission hat darüber<br />
hinaus 1988 die Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse durch eine garantierte Fahrwassertiefe<br />
von 25 dm bei RNW beschlossen. Im Binnenschifffahrtsmemorandum (BUNDESMINISTERIUM F.<br />
ÖFFENTLICHE WIRTSCHAFT UND VERKEHR, 1992) ist festgehalten, dass hinsichtlich Schifffahrt<br />
und Nationalpark ein Konsens zu suchen ist, im Interesse beider eine Sohlstabilisierung erforderlich<br />
ist, sowie für eine ungehinderte Schifffahrt eine Wassertiefe bei RNW, die einen ausreichenden<br />
Tiefgang ermöglicht, mittelfristig realisiert werden soll.<br />
Auf diesen Grundlagen fußt die im Rahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes festgelegte<br />
„Nullvariante“: Ausbau auf 25 dm bei permanenter Geschiebezugabe ohne Sohlstabilisierung.<br />
Im umfangreichen Entscheidungsfindungsprozess des Leitungsausschusses wurde schließlich die<br />
Einreichvariante festgelegt. Ökologische Maßnahmen wie Uferrückbau und Gewässervernetzung<br />
wurden integriert und stehen wie die nachhaltige Stabilisierung der Sohle durch die Grobkorntechnik<br />
in wesentlichen Punkten außer Streit. In Bereichen mit granulometrischer Sohlverbesserung ist<br />
aufgrund der vergröberten Donausohle ein zusätzlicher Sicherheitszuschlag von 3 dm zum herkömmlichen<br />
Sicherheitsabstand von 3 dm erforderlich, um die Häufigkeit von Beschädigungen der<br />
Schiffsschrauben durch Steinschlag nicht zu erhöhen, so dass in Summe 6 dm Sicherheitsabstand<br />
zur Stromsohle notwendig sind.<br />
Die Variante Flussbauliches Gesamtprojekt entspricht somit der nun eingereichten Variante:<br />
der Ausbau auf 27 dm bei Sohlbedeckungen aus Normalgeschiebe bzw. 28 dm Fahrwassertiefe<br />
bei Sohlbedeckungen aus Grobkorn (granulometrische Sohlverbesserung) sowie<br />
umfangreiche ökologisch motivierte Maßnahmen.<br />
2 Wasserrechtliche Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau, Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde,<br />
Zl. 14.570/182-I 4/91 vom 31.07.1991 und Wasserrechtliche Detailgenehmigung der Geschiebezugabe im<br />
Bereich der Erhaltungsstrecke zum KW Freudenau; Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde vom 4.4.1996 (Zl.<br />
14.570/264-I4/95).<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
2.5.2 SZENARIEN<br />
Der Ausbau der Wasserstraße Donau ist nicht als singuläre bauliche Maßnahme zu bewerten –<br />
wie etwa ein Hausbau, sondern eingebettet in die Nutzung des gesamten Flusses. D.h. den maximalen<br />
<strong>Nutzen</strong> für die Schifffahrt kann eine Wasserstraße nur bei durchgehend gleichen nautischen<br />
Bedingungen erzielen. Das internationalen Abkommen der Donaukommission bezüglich der Aufstellung<br />
von Regelmaßen für die Schifffahrtsrinne sowie den wasserbaulichen und sonstigen Ausbau<br />
der Donau (1962) folgt genau diesem Wunsch, wie auch die Inkludierung der Donauwasserstraße<br />
in die Dringlichkeitsliste der Transeuropäischen Verkehrsausbauprojekte. In diesem Sinne<br />
stellen die politischen Rahmen und Infrastrukturentwicklungen den politisch-administrativen Rahmen<br />
der KNA dar. Sie wurden bereits in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose dargelegt.<br />
Es kann passieren, dass (zu) hohe Nettonutzen ermittelt, da die (anteiligen) <strong>Kosten</strong> für die Ertüchtigung<br />
der restlichen Engpässe nicht einbeziehbar sind. Somit wird volkswirtschaftliches „freeriding“<br />
angenommen, was zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen kann. Diesem Problem<br />
kann begegnet, indem man von zwei Ausbauszenarien ausgeht:<br />
In Szenario A wird die Annahme getroffen, dass der Abschnitt Straubing – Vilshofen flussbaulich<br />
gemäß der Variante A ausgebaut wird und damit, wie die Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) zeigt,<br />
ein wesentlicher Engpass für die Donausschifffahrt bleibt.<br />
In Szenario B wird die Annahme getroffen, dass der Abschnitt Straubing – Vilshofen gemäß der<br />
zum derzeitigen Stand wahrscheinlichsten Ausbauvariante C280 (flussbaulich und Stauhaltung)<br />
ausgebaut wird.<br />
Sie wurden in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose im Detail dargelegt.<br />
2.5.3 VORGANGSWEISE UND ABLAUF<br />
Auf Basis der genannten Grundlagen und Annahmen erfolgt für die vorliegende Fragestellung die<br />
folgende Vorgangsweise:<br />
1. Vorbereitung<br />
Ausgehend von „Nullvariante“ und Einreichprojekt wurde die zu untersuchende Problemstellung<br />
formuliert: Weist die Umsetzung des Flussbaulichen Gesamtprojektes aus volkswirtschaftlicher<br />
Sicht Österreichs ein besseres <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Verhältnis auf als die „Nullvariante“? Im einzelnen<br />
ist das die Frage nach dem absoluten gesellschaftlichen Wohlfahrtseffekt als Nettoeffekt aus den<br />
Nettonutzen je Einheit eingesetzter <strong>Kosten</strong> (Berechnung nach Diskontierung aller zukünftiger Größen)<br />
für das Einreichprojekt im Vergleich zu einem Verzicht auf die Realisierung.<br />
2. Durchführung und Ergebnisdarstellung des <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Kalküls für die beiden<br />
Alternativen<br />
Ausgehend von den beiden Alternativen, welche mittels ihrer technischen Spezifikationen bzw. der<br />
von ihnen bedingten Fahrwassertiefe beschrieben und differenziert werden und unter Berücksichtigung<br />
fundamentaler Grundannahmen bezüglich der flussbaulichen Rahmenbedingungen werden<br />
drei Eingangsvariablen zur Abbildung der <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> der beiden untersuchten Alternativen<br />
herangezogen. Dabei handelt es sich um direkte wie indirekte Effekte der einzelnen flussbaulichen<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Maßnahme, welche jeweils als Nettoeffekt, welcher durch die Realisierung der Variante im Vergleich<br />
zu einer Unterlassung der Realisierung erzielt wird, abgebildet wird. Mit diesen Inputvariablen<br />
gelingt es, den Kapitalwert zum Vergleich der beiden Alternativen zu berechnen.<br />
3. Ergebnisdifferenzierung zwecks Eingrenzung der Unsicherheiten bei der Ergebnisbeurteilung<br />
Als letzter Schritt wird mittels Sensitivitätsanalysen eine plausible Veränderung der Eingangsvariablen<br />
durchgeführt, um damit ein robusteres Resultat der Ergebnisvariablen zu erzielen. Dabei<br />
werden die Eingangsvariablen in einem nicht ausschließbaren Bereich variiert (z.B. durch Veränderung<br />
des Diskontsatzes) und die Auswirkungen auf die Ergebnisvariablen untersucht und interpretiert.<br />
Abbildung 2 stellt einen Überblick über den gewählten Modus und Verlauf der KNA im gegenständlichen<br />
Fall dar.<br />
2.5.4 BETRACHTUNGSZEITRAUM UND DISKONTZINSSATZ<br />
Als wichtigste Parameter für die Ermittlung der Barwerte der Investitionen zum heutigen Zeitpunkt<br />
stellen sich der Beobachtungszeitraum und die Diskontsatzannahmen dar.<br />
In der Literatur (z.B. KAUPA & NEUDORFER, 1993) werden als durchschnittliche Lebensdauer<br />
gewisser flussbaulicher Maßnahmen 50 Jahre angenommen. Der Beobachtungszeitraum wird in<br />
vorliegendem Fall allerdings mit 100 Jahren festgelegt. Der Ansatz diesbezüglich entsprang der<br />
Überlegung langfristige Effekte (v.a. im Bereich der Umwelt) besser abzubilden, was bei einem<br />
Beobachtungszeitraum von 50 Jahren zu wenig Zeit ließe, um <strong>Nutzen</strong>effekte der Maßnahme zu<br />
erfassen. Dieser Zeitraum scheint auch besonders geeignet, langfristige Instandhaltungskosten<br />
abzubilden. Dies stellt jedoch nur eine erste Annahme dar, welche im Laufe der Sensitivitätsanalyse<br />
noch veränderbar ist.<br />
Im Bezug auf die Annahmen zum Diskontsatz folgen wir den Berechnungen der vergleichbaren<br />
Studien in diesem Bereich (SCHÖNBÄCK, KOSZ, MADREITER 1997 und HLAVA 1996). Die<br />
Langfristigkeit der Wirkungen und die Probleme bei der Berücksichtigung von ökologischen Aspekten<br />
spielen hierbei eine maßgebliche Rolle und legen eine vorsichtige, möglichst niedrige Schätzung<br />
des Diskontsatzes nahe (HANLEY & SPASH 1993). Im Rahmen der ersten Rechenläufe soll<br />
daher von einem Diskontsatz von 2% (real) ausgegangen werden, im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />
wird dieser Satz in weiterer Folge ebenfalls variiert.<br />
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Infrastrukturoptionen<br />
• Realisierung des<br />
Flussbaulichen<br />
Gesamtprojektes Donau östlich<br />
von Wien<br />
• Unterbleiben des Vorhabens<br />
(„Nullvariante“)<br />
Drei Eingangsvariablen<br />
1. <strong>Kosten</strong>: Barwert der flussbaulichen<br />
Maßnahmen (Errichtung und<br />
Instandhaltung plus externe <strong>Kosten</strong><br />
des Baus und Betriebes)<br />
2. Nuztzen: Barwert der<br />
volkswirtschaftlichen<br />
Transportkostenersparnis<br />
3. <strong>Nutzen</strong>: Barwert der externen<br />
<strong>Kosten</strong> (Emissions-, Stau- und<br />
Unfallkosten), basierend auf dem<br />
veränderten Modal Split des<br />
Güterverkehres<br />
Abbildung 2: Ablauf und Überblick über die KNA (Darstellung: ÖIR)<br />
Analytische Erfassung der<br />
Unsicherheiten &<br />
Grundannahmen<br />
• Gleichzeitige Beseitigung der<br />
restlichen nautischen Engpässe<br />
• Für alle Varianten gilt als<br />
rechnerisches Basisjahr 2005 &<br />
ein Betrachtungszeitraum von<br />
100 Jahren<br />
Ergebnis:<br />
Kapitalwert der Projektrealisierung<br />
Eingrenzung der Unsicherheiten bei der Ergebnisbeurteilung<br />
Sensitivitätsanalyse: Variation der Ausprägungen der Eingangsvariablen im nicht<br />
ausschließbaren Bereich -> Veränderung der Ergebnisvariablen<br />
Beschreibung des volkswirtschaftlichen <strong>Nutzen</strong>s bei<br />
Projektumsetzung<br />
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3 ERGEBNISSE<br />
3.1 UNTERSUCHTE PROJEKTWIRKUNGEN<br />
3.1.1 ÖKOLOGIE<br />
Bei großen Infrastrukturprojekten, beispielsweise einer Autobahn oder einer Bahntrasse, kommt<br />
dem Faktor Umwelt aufgrund der Irreversibilität der notwendigen Baumaßnahmen eine besondere<br />
Bedeutung zu. Die Besonderheit des vorliegenden Flussbaulichen Gesamtprojektes liegt aber darin,<br />
dass die Verbesserung der Umweltbedingungen neben den Verbesserungen der Verhältnisse<br />
für die Schifffahrt und der Stabilisierung der Stromsohle eines der Projektziele darstellt. Mit Hilfe<br />
des vorliegenden Projektes werden also die Umwelt bzw. die Umweltbedingungen nicht zerstört<br />
bzw. gefährdet sondern im Gegenteil sogar verbessert.<br />
Eine große Fülle an Literatur beschäftigt sich mit jenem Teilproblem der Valuation von Umwelt-<br />
Wirkungen im Rahmen von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>n (siehe z.B.: HANLEY & SPASH 1993, RO-<br />
SON & SMALL 1998, FAUCHEAUX & O’CONNOR 1998 um nur einige zu nennen). Dies ist nicht<br />
nur ein Indiz für die rege Forschungstätigkeit in diesem Bereich, sondern vielmehr für die Schwierigkeit,<br />
Umwelteffekte in die „Realität der Ökonomie“ überzuführen. Umwelteffekte liegen zumeist<br />
in Bereichen, welche von marktwirtschaftlichen Prozessen ausgeklammert bleiben (Nicht-Rivalität<br />
und Nicht-Ausschließbarkeit im Konsum) und daher müssen zur Bearbeitung derartiger Effekte im<br />
Rahmen einer KNA Quasi-Märkte geschaffen werden, oder eine andere Methode zu Überführung<br />
in <strong>Kosten</strong> angewandt werden (siehe auch Abbildung 1). Auf Grund dieser Schwierigkeiten stehen<br />
grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Verfügung, Umwelteffekte in eine <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu<br />
integrieren:<br />
1. Hinweis auf sämtliche Umweltwirkungen im Rahmen der Darstellung der KNA;<br />
2. mengenmäßige und damit technisch-physikalische Erfassung der Auswirkungen der einzelnen<br />
Maßnahmen auf die Umwelt;<br />
3. Wertmäßige Erfassung der Wirkungen und direkte Einbeziehung in die KNA.<br />
Aus den folgenden Gründen wird in diesem Rahmen auf eine monetäre Einbeziehung von Umweltwirkungen<br />
verzichtet:<br />
• Die ökologischen <strong>Nutzen</strong>-Differenzen sind mit großen Unsicherheiten verknüpft, womit nicht<br />
ausgeschlossen werden kann, dass willkürliche Bewertungen in die KNA einfließen.<br />
• Der Interessensausgleich innerhalb der Ökologie kann kaum (und sollte nicht) monetarisiert<br />
werden.<br />
3.1.2 GÜTERVERKEHR<br />
Die Transportkostenersparnis durch die Verlagerung von Güterverkehr weg von den sowohl betriebswirtschaftlich<br />
als auch volkswirtschaftlich (externe <strong>Kosten</strong>) teureren Verkehrsträgern LKW<br />
und Bahn hin zum Schiff ist ein indirekter ökonomischer Effekt des Projekt-Hauptzieles „Verbesse-<br />
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rung der Situation für die Schifffahrt“. Im Rahmen der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) wurden<br />
diese Ersparnisse für das Prognosejahr 2015 ermittelt. Diese Werte werden für die KNA direkt übernommen<br />
und fortgeschrieben, wobei realistischerweise ein weiterer Anstieg des Transportvolumens<br />
und damit der Transportkostenersparnisse angenommen werden kann, der in die monetäre<br />
Bewertung der <strong>Nutzen</strong> einfließt.<br />
3.1.3 NICHT RELEVANTE BZW. INTANGIBLE WIRKUNGEN GEMÄß<br />
DEN UVE-FACHBEITRÄGEN<br />
3.1.3.1 Grundwasser<br />
Der Fachbeitrag Grundwasser (Einlage U.3) untersuchte die künftige Entwicklung des Grundwasserspiegels.<br />
Dieser würde im Marchfeld angehoben und würde, nicht mehr, wie bisher, sinken, was<br />
eine Verbesserung des Status quo sowohl für Landwirtschaft als auch für den Nationalpark Donauauen<br />
darstellen würde. Bezüglich der Heilquelle in Bad Deutsch-Altenburg wurde festgestellt,<br />
dass durch die projektierten flussbaulichen Maßnahmen der RNW-Spiegel um ca. 0,3 m angehoben<br />
werden würde, was ca. dem mittleren Wasserstand der Donau von 1985 entsprechen würde.<br />
Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Beeinträchtigung des Heilwasserbetriebes in Bad Deutsch-<br />
Altenburg. Somit würde durch das Projekt grundsätzlich ein zusätzlicher <strong>Nutzen</strong> entstehen, dieser<br />
bleibt wegen der schwierigen langfristigen monetären Bewertung jedoch aus der KNA ausgeklammert.<br />
3.1.3.2 Wasserwirtschaft/Grundwassernutzung<br />
Die Ergebnisse des Fachbeitrages Wasserwirtschaft/Grundwassernutzung (Einlage U.4) zeigen,<br />
dass durch das Flussbauliche Gesamtprojekt die Situation der Grundwasserentnahme nicht bis nur<br />
gering beeinflusst wird. Was die Grundwasserspiegel anbelangt, wurde durch die Erhöhung tendenziell<br />
eine Verbesserung der Wasserentnahmesituation konstatiert, durch den vermehrten Eintrag<br />
von Oberflächenwasser durch die Gewässervernetzungsmaßnahmen eine geringe Verschlechterung.<br />
Auch lokal wurde bei keinem der betroffenen Brunnen eine mittlere oder hohe Eingriffserheblichkeit<br />
prognostiziert. Weiters wird angeführt, dass die Konsensmengen weit unter den<br />
möglichen Entnahmemengen aus dem Grundwasserkörper liegen. Zudem wurde von flussbaulichen<br />
Maßnahmen wie Uferrückbau und Gewässervernetzungen in den Abschnitten, in denen sich<br />
Trinkwasserbrunnen befinden, Abstand genommen, um eine Beeinträchtigung zu vermeiden.<br />
Da Änderungen für die Wasserwirtschaft nur in geringem Maße prognostiziert werden, werden die<br />
<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese aus der KNA ausgeklammert.<br />
3.1.3.3 Jagd<br />
Der Fachbeitrag Jagd (Einlage U.10) untersuchte die Beeinflussung der jagdwirtschaftlichen Erträge<br />
durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Den dortigen Prognosen nach sind<br />
bei der Umsetzung des Gesamtprojekts keine die Funktion des Gebietes als Lebensraum für das<br />
Wild oder die Ausübung der Jagd beeinträchtigenden Auswirkungen zu erwarten. Da für die Jagdwirtschaft<br />
somit keine relevanten Änderungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong><br />
für diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
3.1.3.4 Fischerei<br />
Der Fachbeitrag Fischerei (Einlage U.11) untersuchte die Beeinflussung der fischereiwirtschaftlichen<br />
Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Aufgrund der dortigen Ausführungen<br />
ist das Flussbauliche Gesamtprojekt als gut verträglich und insgesamt als wesentliche<br />
Verbesserung für die Fischerei zu erklären. Trotz dieser Verbesserungen ist gewerbliche Fischerei<br />
im größeren Ausmaß nicht mit den Entwicklungszielen des Nationalparks Donau-Auen vereinbar<br />
und wird daher nicht angestrebt, deshalb wird davon ausgegangen, dass die ökonomische Entwicklung<br />
der Fischerei in diesem Donauabschnitt unabhängig von der Umsetzung des Projektes<br />
rückläufig sein wird.<br />
Der fischereiwirtschaftliche <strong>Nutzen</strong> bleibt daher aus der KNA ausgeklammert.<br />
3.1.3.5 Landwirtschaft<br />
Der Fachbeitrag Landwirtschaft (Einlage U.12.1) untersuchte die Beeinflussung der landwirtschaftlichen<br />
Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Den dortigen Erkenntnissen<br />
nach werden die regionale landwirtschaftliche Struktur und die Bewirtschaftung der Nutzflächen<br />
des umgebenden Raumes durch die Auswirkungen des Projekts nicht beeinflusst. Bei der<br />
Umsetzung des Gesamtprojekts sind keine Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Struktur der<br />
Projektregion zu erwarten. Wohl allerdings wird durch den Stop der durch die Eintiefung der Donau<br />
entstehenden Grundwasserabsenkungen im Marchfeld die landwirtschaftliche Nutzbarkeit langfristig<br />
gesichert<br />
Somit würde durch die Umsetzung des Projektes für die Landwirtschaft grundsätzlich ein zusätzlicher<br />
<strong>Nutzen</strong> entstehen, dieser bleibt wegen der schwierigen langfristigen monetären Bewertung<br />
jedoch aus der KNA ausgeklammert.<br />
3.1.3.6 Forstwirtschaft<br />
Der Fachbeitrag Forstwirtschaft (Einlage U.13.1) untersuchte die Beeinflussung der forstwirtschaftlichen<br />
Erträge durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. Bei der Umsetzung des<br />
Gesamtprojekts sind keine die Wirksamkeit der einzelnen Waldfunktionen beeinträchtigenden<br />
Auswirkungen zu erwarten. Da für die Forstwirtschaft somit keine relevanten Änderungen prognostiziert<br />
werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />
3.1.3.7 Siedlung/Wohnqualität<br />
Gemäß Fachbeitrag Siedlung/Wohnen (Einlage U.16.1) sind mehrere Siedlungsgebiete von einer<br />
Anhebung des Grundwasserspiegels zwischen 2,5 und 4 dm betroffen. Alle Siedlungsgebiete liegen<br />
allerdings mindestens 4 m über dem Grundwasserkörper, so dass bei eingeschossigen Kellern<br />
keine relevanten Wirkungen erwartet werden. Von einer monetären Bewertung dieser Wirkungen<br />
wird daher bei der KNA abgesehen.<br />
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Februar 2006 Seite 21
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
3.1.3.8 Schifffahrt<br />
Wirkungen auf die Entwicklung des Güterverkehrs im Donaukorridor werden in Einlage U.1.3 Verkehrsprognose<br />
gesondert behandelt. Wirkungen auf die Schifffahrt im Projektgebiet beschränken<br />
sich laut Fachbeitrag Schifffahrt (Einlage U.20.1) auf lokale Behinderungen in der Bauphase, die<br />
im Sinne des übergeordneten Projektzieles der „nachhaltigen Verbesserung der Verhältnisse für<br />
die Schifffahrt“ mit geringen Mitteln auszugleichen sind und daher im Rahmen dieser Untersuchung<br />
nicht monetär bewertet werden.<br />
3.1.3.9 Fremdenverkehr<br />
Laut Fachbeitrag Freizeit/Erholung/Fremdenverkehr (Einlage U.18.1) spielt der Nächtigungstourismus<br />
in der Region eine untergeordnete Rolle (rund 160.000 Nächtigungen pro Jahr in den Nationalparkgemeinden,<br />
davon über 3/4 Kurtourismus in Bad Deutsch-Altenburg, Seminartourismus in<br />
Groß-Enzersdorf und Nächtigungen von Flugtransferpassagieren in Fischamend). Seiner Entwicklung<br />
werden zwar Potentiale eingeräumt, doch kann der Einfluss des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
auf die Steigerung der ohnehin geringen Nächtigungszahlen angesichts dieser Daten als<br />
gesamtwirtschaftlich sehr gering angenommen werden. Die <strong>Nutzen</strong> bleiben daher ausgeklammert.<br />
3.1.3.10 Rohstoffgewinnung<br />
Der Fachbeitrag Rohstoffgewinnung (Einlage U.22.1) untersuchte die Beeinflussung des Abbaues<br />
von Rohstoffen durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet: Die durch das Vorhaben<br />
beanspruchten Flächen befinden sich alle in ausreichender Entfernung von Abbaugebieten oder<br />
Eignungszonen oder im Nationalpark, in dem die Gewinnung grundeigener mineralischer Rohstoffe<br />
nach § 82 Absatz (1) 4. MinroG nicht bewilligungsfähig ist. Auch die Anhebung des Grundwasserspiegels<br />
im Marchfeld wirkt sich nicht auf die Wirtschaftlichkeit der dortigen Schottergruben aus,<br />
da bereits jetzt überall Nassbaggerungen durchgeführt werden. Da für die Rohstoffgewinnung somit<br />
keinerlei Beeinträchtigungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für diese<br />
nicht in die KNA aufgenommen.<br />
3.1.3.11 Entsorgung/Deponien/Altlasten<br />
Der Fachbeitrag Entsorgung/Deponien/Altlasten (Einlage U.23.1) untersuchte die Beeinflussung<br />
der Altlasten durch das Flussbauliche Gesamtprojekt im Projektgebiet. In Hinsicht auf Deponien,<br />
Altlasten oder Verdachtsflächen sind auch in der Bauphase keine Beeinträchtigungen zu erwarten.<br />
Da auf Altlasten somit keine Änderungen prognostiziert werden, werden die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für<br />
diese nicht in die KNA aufgenommen.<br />
3.2 ERMITTLUNG UND AGGREGATION DER KOSTEN UND<br />
NUTZEN<br />
Im folgenden Kapitel sollen nun die bisher beschriebenen relevanten Effekte, die durch die Realisierung<br />
des flussbaulichen Gesamtprojekts zu erwarten sind, in Form einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<br />
<strong>Analyse</strong> aggregiert werden. Ziel ist es, den größeren <strong>Nutzen</strong> des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
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Februar 2006 Seite 22
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
im Vergleich zur „Nullvariante“ darzustellen. Dazu wird ein Vergleich der Einreichvariante mit der<br />
„Nullvariante“ entlang deren Nettobarwerten (d.h. deren saldierter und diskontierter <strong>Kosten</strong>- und<br />
<strong>Nutzen</strong>) vorgenommen.<br />
3.2.1 KOSTEN<br />
3.2.1.1 Baukosten<br />
Als erstes Element auf der <strong>Kosten</strong>seite sollen zunächst die Baukosten beschrieben werden. Die für<br />
die Untersuchung wichtigen Differenzierungsparameter der beiden Alternativen sind:<br />
• Bausumme,<br />
• Baudauer,<br />
• Sohlbelag,<br />
• Ausbautiefe RNW.<br />
Die Baukosten des Flussbaulichen Gesamtprojekts wurden im Rahmen der Einreichplanung von<br />
der DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH kalkuliert. Die Baukosten der „Nullvariante“ wurden im<br />
Rahmen der alternativen Lösungsmöglichkeiten errechnet und auf Stand und Preisbasis 2005 aktualisiert<br />
(siehe Tabelle 2 bzw. Tabelle 3).<br />
Nicht bei den Investitionen berücksichtigt wurden die Planungskosten für Vorentwurf und Einreichung,<br />
da diese einerseits bereits angefallen sind und andererseits nicht vollständig einer der beiden<br />
Alternativen zugeordnet werden können.<br />
„Nullvariante“<br />
Auch bei dieser Variante werden – im Rahmen des wasserrechtlich bewilligten Projektes (BUN-<br />
DESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRT-<br />
SCHAFT 1996) flussbauliche Maßnahmen gesetzt und eine laufende Instandhaltung ist von Nöten,<br />
(wie in Kapitel 2.5.1 dargelegt). Geschiebezugabe erfolgt nur im derzeitigen Ausmaß (unterhalb<br />
des Kraftwerkes Freudenau). Ökologische Maßnahmen sind nicht vorgesehen. Anders ausgedrückt,<br />
stellt die „Nullvariante“ jene Maßnahmen dar, welche in jedem Fall getroffen hätten werden<br />
müssen (sei es nur auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen).<br />
Für die „Nullvariante“ ergibt sich ein Barwert der Baukosten von 38,8 Mio. €.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Nullvariante<br />
RNW-Mindestfahrwassertiefe: 25 dm<br />
Sohlstabilität: keine<br />
(Rest)GTV [m3/a]<br />
340.000<br />
Instandhaltungsbaggerfaktor: 0,4<br />
Baudauer [a]: 5<br />
Phase: Code: Leistungsgruppe: Teilleistung: EH: Menge: EP [€]: PP [€]: PP [€/a]:<br />
Bau H.1.1 Abwicklung Planung, Bauaufsicht, Projektsadministration PA 1 1.730.000,0 1.730.000 0<br />
Bau H.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA 1 1.900.000,0 1.900.000 0<br />
Bau H.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 5 573.000,0 2.865.000 0<br />
Bau H.2.1 Niederwasserregulierung Steinarbeiten, Neubau bzw. Verlängerung v. Regulierungsbauwerken (Buhnen etc.) TO 150.000 19,0 2.850.000 0<br />
Bau H.2.2 Niederwasserregulierung Furt- und Randbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 745.000 3,7 2.756.500 0<br />
Bau H.3.1 Sohlstabilität Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Material, flächiger Einbau u. Nacharbeiten M3 0 29,0 0 0<br />
Bau H.3.2 Sohlstabilität Normalgeschiebezugabe, Material , flächiger Einbau und Nacharbeiten M3 800.000 15,0 12.000.000 0<br />
Bau H.3.3 Sohlstabilität Kolkabdeckungen mittels Steinberollung M3 410.000 20,0 8.200.000 0<br />
Bau H.4.1 Ökolog. Massnahmen Abtrag von Steinsicherungen einschl. Verfuhr im Baulosbereich M3 0 10,0 0 0<br />
Bau H.4.2 Ökolog. Massnahmen Bodenabtrag einschl. Verfuhr im Baulosbereich M3 0 5,0 0 0<br />
Bau H.4.3 Ökolog. Massnahmen Kiesschüttungen vom Schiff aus (Uferstrukturierung etc.); Aufpreis M3 0 1,5 0 0<br />
Bau H.4.4 Ökolog. Massnahmen Sonstige Umbaumassnahmen (Steinarbeiten etc.) im Uferbereich KM 0 100.000,0 0 0<br />
Bau H.4.5 Ökolog. Massnahmen Gewässervernetzung (Nebenarmsystem) KM 0 50.000,0 0 0<br />
Bau H.5.1 Hochwasserschutz Verlängerung von HW-Schutzdämmen (z.B. Fischamender Rückstaudamm) M1 0 1.000,0 0 0<br />
Bau H.5.2 Hochwasserschutz Aufhöhung bzw. Ausbau von HW-Schutzdämmen M1 0 210,0 0 0<br />
Bau H.5.3 Hochwasserschutz Sonstige HW-Schutzmassnahmen (HW-Mauer in Hainburg) PA 0 0,0 0 0<br />
Bau H.6.1a Sonstiges Sonstige Baumassnahmen ( 5% der Summe H.2.1 bis H.5.6) PA 1 1.560.000 1.560.000<br />
Bau H.6.1 Sonstiges Baustelleneinrichtung incl. Bauleitung (15%) PA 1 4.105.000,0 4.105.000 0<br />
Bau H.6.2 Sonstiges Zuschlag für außerordentliche (über 2 Wochen) Stillliegezeiten (10%) PA 1 2.581.000,0 2.581.000 0<br />
Bau H.6.3 Sonstiges Hochwasserrisiko und sonstiges Risiko (10%) PA 1 2.581.000,0 2.581.000 0<br />
Instandh. I.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA/a 1 170.000,0 0 170.000<br />
Instandh. I.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 1 312.000,0 0 312.000<br />
Instandh. I.2.1 Niederwasserregulierung Steinarbeiten, Instandhaltung von Regulierungsbauwerken TO/a 4.000 23,8 0 95.000<br />
Instandh. I.2.2 Niederwasserregulierung Instandhaltungsbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3/a 136.000 3,7 0 503.200<br />
Instandh. I.3.1 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies M3/a 0 29,0 0 0<br />
Instandh. I.3.2 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Risikoabdeckung PA 0 72.000,0 0 0<br />
Instandh. I.3.3 Sohlstabilität Normalgeschiebezugabe, Material , flächiger Einbau und Nacharbeiten M3/a 160.000 15,0 0 2.400.000<br />
Instandh. I.5.4 Sonstiges Instandhaltungsmaßnahmen (auch forstlich) entlang der Ufer ohne Treppelweg KM/a 6 3.500,0 21.000<br />
Instandh. I.5.5 Sonstiges Instandhaltung der Uferbereiche, einschl. Treppelweg KM/a 79 1.300,0 0 102.700<br />
Bau Summe (Baukosten, netto, Preisbasis: 2005): 43.128.500<br />
Instandh. Summe (Instandhaltung, netto, Preisbasis 2005) pro Jahr: 3.603.900<br />
Tabelle 1: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ (Quelle: Berechnungen DonauConsult Stand 30.11.05)<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 24
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt (Einreichprojekt)<br />
Es wird eine siebeneinhalbjährige Bauzeit, eine RNW-Mindestfahrwassertiefe von 27 bis 28 dm<br />
und Sohlstabilisierung durch granulometrische Sohlstabilisierung angenommen. Auch die <strong>Kosten</strong><br />
für ökologische Maßnahmen sind hier enthalten, da sie einen zentralen Bestandteil des Flussbaulichen<br />
Gesamtprojektes darstellen.<br />
Zusätzlich wurden für das Flussbauliche Gesamtprojekt die <strong>Kosten</strong> für die Fremdprojekte „Naturversuchsstrecke<br />
Bad Deutsch-Altenburg“ und „Uferrückbau Witzelsdorf“, die beide gesondert eingereicht<br />
wurden und an sich nicht Bestandteil der UVE sind, und die Laborversuche für die granulometrische<br />
Sohlverbesserung aufgenommen. Einerseits, weil diese Posten Vorleistungen für das<br />
Flussbauliche Gesamtprojekt darstellen und andererseits, weil diese Projekte in Hinblick auf den<br />
erwarteten Erkenntnisgewinn wesentliche Bestandteile für eine optimierte Umsetzung sind.<br />
<strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche<br />
Projekte Gesamtkosten 2006 - 2009<br />
Naturversuchsstrecke 12.500.000<br />
Uferrückbau Witzelsdorf 1.460.000<br />
Laborversuche 700.000<br />
Nettokosten in €; Preisbasis 2005 Berechnungen DonauConsult Stand 30.11.05<br />
Tabelle 2: <strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche<br />
Für das Flussbauliche Gesamtprojekt inklusive Fremdprojekten und Laborversuchen ergibt sich ein<br />
Barwert der Baukosten von 162,2 Mio. €.<br />
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Februar 2006 Seite 25
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
FGP<br />
RNW-Mindestfahrwassertiefe: 27/28 dm<br />
Sohlstabilität: Granulometrische Sohlverbesserung<br />
(Rest)GTV [m3/a] 35.000<br />
Instandhaltungsbaggerfaktor: 1,50<br />
Baudauer [a]: 7,5<br />
Phase: Code: Leistungsgruppe: Teilleistung: EH: Menge: EP [€]: PP [€]: PP [€/a]:<br />
Bau H.1.1 Abwicklung Planung, Bauaufsicht, Projektsadministration PA 1 7.060.000 7.060.000<br />
Bau H.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung (einschl. Öffentlichkeitsarbeit) und Begleitende Kont PA 1 7.770.000 7.770.000<br />
Bau H.1.3 Abwicklung Monitoring, inkl. Stromgrundaufnahmen und projektsbezogene Hydrografie PA/a 12,5 1.440.000 18.000.000<br />
Bau H.1.4 Abwicklung Kampfmittel- und Munitionserkundung KM 54,5 50.000 2.725.000<br />
Bau H.2.1 NW-Regulierung Steinarbeiten, Neubau bzw. Verlängerung v. Regulierungsbauwerken (Buhnen etc.) M3 123.000 9,0 1.107.000<br />
Bau H.2.2 NW-Regulierung Furt- und Randbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 471.000 3,7 1.742.700<br />
Bau H.3.1 Sohlstabilität Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Material, flächiger Einbau u. Nacharbeiten M3 2.311.250 29,0 67.026.250<br />
Bau H.4.1 Uferrückbau Abtrag von Steinsicherungen (Wiederverwendung) inkl. Verfuhr im Baulosbereich M3 123.000 9,0 1.107.000<br />
Bau H.4.2 Uferrückbau Abtrag von Steinsicherungen (Überschuss) einschl. Abtransport M3 435.200 10,0 4.352.000<br />
Bau H.4.3 Uferrückbau Bodenabtrag einschl. Verfuhr im Baulosbereich bzw. Wiedereinbau M3 200.000 5,0 1.000.000<br />
Bau H.4.4 Uferrückbau Begleit- und Ausgleichsmassnahmen wegen Uferrückbau KM 33,5 32.500 1.088.750<br />
Bau H.4.5 ökolog. Massnahmen Baggerungen (Ufer, Hinterrinner, Kieshalden), Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3 550.000 9,0 4.950.000<br />
Bau H.4.6 Gewässervernetzung Gewässervernetzung (Nebenarmsystem) KM 42 50.000 2.100.000<br />
Bau H.4.7 Gewässervernetzung Durchlässe (mit mind. 20 m lichter Weite) PA 24 150.000 3.600.000<br />
Bau H.5.1 schifffahrtstechn. Maßn. Ersatzanlegestelle für DonauStationen Nr. 30 (bei Hainburg) PA 1 250.000 250.000<br />
Bau H.5.2 schifffahrtstechn. Maßn. Verlegung der öffentl. Lände (Hainburg) PA 1 75.000 75.000<br />
Bau H.5.3 schifffahrtstechn. Maßn. Verlegung der öffentl. Lände (Petronell nach Wildungsmauer) PA 1 75.000 75.000<br />
Bau H.5.4 schifffahrtstechn. Maßn. Umbau der Schiffsanlegestelle der Schiffsaufsicht (Wildungsmauer) PA 1 330.000 330.000<br />
Bau H.5.5 schifffahrtstechn. Maßn. Diverse Begleitmassnahmen (Hm-Tafeln, Schifffahrtszeichen, Stiegen, ...) KM 85 10.000 850.000<br />
Bau H.5.6 Hochwasserschutz HW-Schutz Begleitmassnahmen PA 1 0 0<br />
Bau H.6.1 Sonstiges Sonstige Baumassnahmen ( 5% der Summe H.2.1 bis H.5.6) PA 1 5.420.000 5.420.000<br />
Bau H.6.1 Sonstiges Baustelleneinrichtung incl. Bauleitung (15%) PA 1 14.261.000 14.261.000<br />
Bau H.6.2 Sonstiges Zuschlag für außerordentliche (über 2 Wochen) Stillliegezeiten (10%) PA 1 9.507.000 9.507.000<br />
Bau H.6.3 Sonstiges Hochwasserrisiko und sonstiges Risiko (10%) PA 1 9.507.000 9.507.000<br />
Instandh. I.1.2 Abwicklung Projektssteuerung, Projektsleitung und Begleitende Kontrolle PA/a 1 100.000 100.000<br />
Instandh. I.1.3 Abwicklung Stromgrundaufnahmen, projektsbez. hydrograf. Aufnahmen und Monitoring PA/a 1 312.000 312.000<br />
Instandh. I.2.1 NW-Regulierung Steinarbeiten, Instandhaltung von Regulierungsbauwerken TO/a 6.000 23,8 142.800<br />
Instandh. I.2.2 NW-Regulierung Instandhaltungsbaggerungen, einschl. Zwischenverfuhr und Wiedereinbau M3/a 52.500 3,7 194.250<br />
Instandh. I.3.1 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies M3/a 35.000 29,0 1.015.000<br />
Instandh. I.3.2 Sohlstabilität Instandhaltung Sohlbelag 40/70 mm Rundkies, Risikoabdeckung PA 1 72.000 72.000<br />
Instandh. I.5.4 Sonstiges Instandhaltungsmaßnahmen (auch forstlich) entlang der Ufer ohne Treppelweg KM/a 33,5 3.500,0 117.250<br />
Instandh. I.5.5 Sonstiges Instandhaltung der Uferbereiche, einschl. Treppelweg KM/a 51,5 1.300,0 66.950<br />
Bau Summe (Bauphase, einschl. Planung, Monitoring, Projektsteuerung; netto, Preisbasis: 2005): 163.903.700<br />
Instandh. Summe (Instandhaltungsphase, netto, Preisbasis 2005) pro Jahr: 2.020.250<br />
Tabelle 3: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten Flussbauliches Gesamtprojekt (Quelle: Grobkostenschätzung DonauConsult Stand 30.11.05)<br />
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Februar 2006 Seite 26
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
3.2.1.2 Instandhaltungskosten<br />
Den zweiten Teil der Eingangsvariablen auf der <strong>Kosten</strong>seite stellen die Instandhaltungskosten der<br />
beiden Alternativen dar. Wie im Falle der Baukosten, wird auch bei den laufenden Instandhaltungskosten<br />
von den folgenden Differenzierungsparametern ausgegangen:<br />
• Bauliche Maßnahmen der Instandhaltung,<br />
• Sohlbelag,<br />
• Ausbautiefe RNW.<br />
Die Instandhaltungskosten des Flussbaulichen Gesamtprojekts wurden im Rahmen der Einreichplanung<br />
von der DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH kalkuliert und flossen ebenfalls in die Untersuchung<br />
ein. Die Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ wurden im Rahmen der alternativen<br />
Lösungsmöglichkeiten errechnet und auf Stand und Preisbasis 2005 aktualisiert (siehe Tabelle 2<br />
bzw. Tabelle 3).<br />
„Nullvariante“<br />
Die aufgeschlüsselten jährlichen Instandhaltungskosten können Tabelle 2 entnommen werden.<br />
Für die „Nullvariante“ ergibt sich ein Barwert der Instandhaltungskosten von 141,3 Mio. €.<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt (Einreichprojekt)<br />
Im Fall des Einreichprojektes wird das granulometrische Verfahren zur Sohlstabilisierung herangezogen.<br />
Dabei ist auffällig, dass dieses Verfahren eine Reduktion der <strong>Kosten</strong> der Instandhaltung<br />
gegenüber der „Nullvariante“ um rund ein Drittel bedeutet, was durch die deutlich geringeren Geschiebezugaben<br />
wegen der Sohlstabilierung bedingt ist. Die aufgeschlüsselten jährlichen Instandhaltungskosten<br />
können Tabelle 3 entnommen werden.<br />
Für das Flussbauliche Gesamtprojekt ergibt sich für die Instandhaltungskosten ein Barwert der<br />
Instandhaltungskosten von 72,0 Mio. €.<br />
Tabelle 4 zeigt einen Vergleich der Bau- und Instandhaltungskosten der untersuchten Alternativen.<br />
Wie zu erkennen ist, stellt bei den Instandhaltungskosten das Flussbauliche Gesamtprojekt durch<br />
die Verwendung der granulometrischen Sohlstabilisierung die kostengünstigere Alternative dar,<br />
während die Baukosten deutlich höher liegen.<br />
Interne Bau- und Instandhaltungskosten<br />
Varianten Baukosten Instandhaltungskosten Summe<br />
„Nullvariante“ 38,8 141,3 180,1<br />
FGP (Einreichprojekt) 162,2 72,0 241,2<br />
Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 4: Interne Bau- und Instandhaltungskosten<br />
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Februar 2006 Seite 27
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
3.2.1.3 Externe <strong>Kosten</strong> des Baus und der Instandhaltung<br />
Neben den Bau- und Instandhaltungskosten werden in der vorliegenden KNA auch deren externe<br />
<strong>Kosten</strong> in die Kalkulation einbezogen. Da die Hauptauswirkungen im Massentransport (An- bzw.<br />
Abtransport von Kies und Flussbausteinen) bestehen, ist anzunehmen, dass die Emissionsbelastung<br />
im Falle des Einreichprojektes, aber auch der „Nullvariante“ (wegen der umfangreicheren Instandhaltungsmaßnahmen)<br />
beträchtlich sein wird.<br />
Die Aufschlüsselung der einzelnen Effekte im Bereich „Schadstoffe“, „Flächenverbrauch“, „Unfallkosten<br />
und Unfallfolgekosten“ sowie „Staukosten“ sowie deren Differenzierung nach den Parametern<br />
wie „Typ des Verbrennungsmotors“, „vorwiegender Verbrauch (Differenzierung nach Stadt-<br />
und Überlandverkehr)“, „Qualität des Kraftstoffes“, „äußere Bedingungen (Temperatur, Geländebeschaffenheit)“<br />
wäre der optimale Ansatz gewesen („first best“-Ansatz). Es ist jedoch u.a. auf<br />
Grund der Fülle dieser Parameter nicht möglich, allgemein anerkannte physische Werte für all diese<br />
Bedingungen zu finden.<br />
Darüber hinaus wäre eine derartige Fülle an Details nur sehr schwer in die hochaggregierte Berechnung<br />
der KNA einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bei den externen <strong>Kosten</strong><br />
entschlossen, einen Globalkostenansatz zu verwenden. Damit wird direkt aus dem Ressourcenverbrauch<br />
oder den Schäden, die der Verkehr in einer Volkswirtschaft verursacht, eine wirtschaftliche<br />
Bewertung abgeleitet. Dies geschieht mit Hilfe von Schadensfunktionen, die einen Zusammenhang<br />
zwischen den Wirkungen des Verkehrs und den daraus folgenden Schäden herstellen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass die Wirkungen eindeutig zugerechnet werden können.<br />
Die Fülle an – einander zum Teil erheblich widersprechenden – Ansätzen für externe <strong>Kosten</strong> im<br />
Verkehr (siehe z.B.: HERRY 2002, BREUER & PENNEKAMP 1999, BIEL 1999, ELLWANGER<br />
2003, ECOPLAN 1992, BMVIT 2002, KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN<br />
2002) macht eigentlich jeden gewählten Ansatz diskutabel. Nachdem in der gegenständlichen Untersuchung<br />
jedoch die relative Position der Varianten zueinander der entscheidende Faktor ist, und<br />
nicht so sehr deren absolute Werte, genügt der gewählte <strong>Kosten</strong>schlüssel für externe Verkehrskosten<br />
den Ansprüchen, solange er in allen Szenarien und Sensitivitätsanalysen beibehalten wird.<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verwendeten <strong>Kosten</strong>ansätze laut KOMMISSION<br />
DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN (2002) je 1.000 Tonnenkilometer. Diese Werte sind<br />
im Verhältnis zu anderen Quellen verhältnismäßig LKW-freundlich (nach HERRY 2002 z.B. 0,11 €<br />
/ Tonnenkilometer für den LKW 3 ), was bedeutet, dass in vorliegender Untersuchung der <strong>Nutzen</strong><br />
der externen Transportkostenersparnisse eher am unteren Ende angesiedelt ist.<br />
3 HERRY bezog die <strong>Kosten</strong> des Güternahverkehrs in seine Berechnungen ein, die naturgemäß höher liegen als die beim<br />
Verkehr auf der Donau, der in der Regel sehr lange Strecken zurücklegt, maßgeblichen Güterfernverkehr.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 28
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />
Varianten Straße €/tkm Schiene €/tkm Schiff €/tkm<br />
Ext. <strong>Kosten</strong> gesamt 0,035 0,015 0,010<br />
Quelle: KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN (2000) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 5: Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />
Die DonauConsult hat in weiterer Folge ein realistisches Szenario der Materialzu- und -ablieferung<br />
für das Flussbauliche Gesamtprojekt erstellt, welche das Mengengerüst für die Überleitung des<br />
Effektes „externe <strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung“ darstellt (Einlage F.11.2 Bericht Baudurchführung).<br />
Die Baumassen sollen möglichst aus der Region bezogen werden, durch die drei<br />
geplanten Umschlagplätze und die von ihnen aus am günstigsten zu erreichenden Kiesabbaugebiete<br />
(hoher Anteil an Transportkosten am Kiespreis) konnten über die umzuschlagenden Massen<br />
und die Entfernungen die notwendigen Tonnenkilometer errechnet werden (i.e. Anfahrt von max.<br />
60 km bei LKW-Anlieferung, 65 km bei Bahnanlieferung, Ausnahme: Anlieferung per Schiff aus ca.<br />
125 km Entfernung stromauf aus Pöchlarn). Dabei wird für die Kiesanlieferung für das Einreichprojekt<br />
ein Modal Split von LKW : Bahn : Schiff von 27 : 44 : 29 erzielt.<br />
Für die „Nullvariante“ wurde, da für die zur Umsetzung der in ihr enthaltenen 25 dm Fahrwassertiefe<br />
notwendigen Baumaßnahmen keine so detaillierteren Planungen bestehen, der selbe Modal<br />
Split und die selben Entfernungen zu Grunde gelegt (obwohl wegen der geringeren Massenbewegungen<br />
eine Konzentration auf die nächstgelegenen Abbaugebiete zu erwarten ist). Die Tonnenkilometer<br />
werden dann über den Verteilungsschlüssel nach der KOMMISSION DER EUROPÄI-<br />
SCHEN GEMEINSCHAFTEN (2002) in externe <strong>Kosten</strong> je Transportmodus je Variante übergeführt<br />
und in beiden Varianten als <strong>Kosten</strong>faktor berücksichtigt.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 29
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Für die „Nullvariante“ müssen bei einer Baudauer von 5 Jahren insgesamt 800.000 m³ Kies und<br />
410.000 t Flussbausteine bewegt werden.<br />
Arbeitstage / Jahr 200<br />
Multiplikator Rückfahrt leer 1<br />
Lagerungsdichte Kies t / m³ 1,8<br />
Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />
Straße € / tkm Schiene € / tkm Schiff € / tkm<br />
0,035 0,015 0,01 Modal Split Schiff 27%<br />
EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2002 Kiesantransport LKW Freudenau 12%<br />
Bahn 44%<br />
Bauphase Kies gesamt [m³]: 800.000 LKW Bad D.-Altenburg 6%<br />
Bauzeit [Jahre] 5 Flussbausteine gesamt [t]: 410.000 LKW Mannsdorf 11%<br />
Transport Kies<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel Kies / m³ Tag Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Hafen Freudenau 125 Schiff 500 0,3 49.288.061 0,01 492.881<br />
45 LKW 220 16 7.807.229 0,035 273.253<br />
65 Bahn (Ganzzug) 800 1,5 41.007.667 0,015 615.115<br />
Bad Deutsch Altenburg 30 LKW 106 8 2.507.777 0,035 87.772<br />
Mannsdorf 20 LKW 200 16 3.154.436 0,035 110.405<br />
Einbau Kies<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Projektgebiet 25 Schiff 720 36.000.000 0,01 360.000<br />
Transport Flussbausteine<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Bad Deutsch Altenburg 1,5 LKW 25 16,4 615.000 0,035 21.525<br />
Einbau Flussbausteine<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Projektgebiet 25 Schiff 720 10.250.000 0,01 102.500<br />
Summe 150.630.170 2.063.451<br />
Betriebsphase Kies / Jahr [m³]: 160.000<br />
Flussbausteine / Jahr [t]: 4.000<br />
Anteil Kiesabbau neu 33%<br />
Anteil Kies-Nassbaggerung Stauwurzel 67%<br />
Transport Kies<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Hafen Freudenau 20 LKW 25 1.920.000 0,035 67.200<br />
Nassbaggerung Stauwurzel 40 Schiff 720 7.680.000 0,01 76.800<br />
Einbau Kies<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Projektgebiet 25 Schiff 720 7.200.000 0,01 72.000<br />
Transport Flussbausteine<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Bad Deutsch Altenburg 1,5 LKW 25 6.000 0,035 210<br />
Einbau Flussbausteine<br />
Mittlere Entf.<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
Umschlagplatz<br />
Umschlag (km) Transportmittel Beladung [t] Fahrten / Tag tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
Projektgebiet 25 Schiff 720 100.000 0,01 1.000<br />
Summe 16.906.000 217.210<br />
Tabelle 6: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung „Nullvariante“<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Für das Flussbauliche Gesamtprojekt müssen bei einer Baudauer von 7,5 Jahren insgesamt<br />
2.311.250 m³ Kies und 405.000 t Flussbausteine bewegt werden.<br />
Arbeitstage / Jahr 200<br />
Multiplikator Rückfahrt leer 1<br />
Lagerungsdichte Kies t / m³ 1,8<br />
Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern<br />
Straße € / tkm Schiene € / tkm Schiff € / tkm<br />
0,035 0,015 0,01 Modal Split Schiff 27%<br />
EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2002 Kiesantransport LKW Freudenau 12%<br />
Bahn 44%<br />
Bauphase Kies gesamt [m³]: 2.311.250 LKW Bad D.-Altenburg 6%<br />
Bauzeit [Jahre] 7,5 Flussbausteine gesamt [t]: 405.000 LKW Mannsdorf 11%<br />
Transport Kies<br />
Umschlagplatz<br />
Hafen Freudenau<br />
Bad Deutsch Altenburg<br />
Mannsdorf<br />
Mittlere Entf.<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel<br />
125 Schiff<br />
45 LKW<br />
65 Bahn (Ganzzug)<br />
30 LKW<br />
20 LKW<br />
Kies / m³ Tag Fahrten / Tag<br />
500 0,3<br />
220 16<br />
800 1,5<br />
106 8<br />
200 16<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
142.396.290 0,01 1.423.963<br />
22.555.572 0,035 789.445<br />
118.473.713 0,015 1.777.106<br />
7.245.123 0,035 253.579<br />
9.113.363 0,035 318.968<br />
Einbau Kies<br />
Umschlagplatz<br />
Projektgebiet<br />
Mittlere Entf.<br />
Umschlag (km) Transportmittel<br />
25 Schiff<br />
Beladung [t]<br />
720<br />
Fahrten / Tag<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
104.006.250 0,01 1.040.063<br />
Transport Flussbausteine<br />
Umschlagplatz<br />
Bad Deutsch Altenburg<br />
Mittlere Entf.<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel<br />
1,5 LKW<br />
Beladung [t]<br />
25<br />
Fahrten / Tag<br />
10,8<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
607.500 0,035 21.263<br />
Abbau Flussbausteine<br />
Umschlagplatz<br />
Projektgebiet<br />
Mittlere Entf.<br />
Umschlag (km) Transportmittel<br />
25 Schiff<br />
Beladung [t]<br />
720<br />
Fahrten / Tag<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
10.125.000 0,01 101.250<br />
Summe 414.522.811 5.725.636<br />
Betriebsphase Kies / Jahr [m³]: 35.000<br />
Flussbausteine / Jahr [t]: 6.000<br />
Anteil Kiesabbau neu 33%<br />
Anteil Kies-Nassbaggerung Stauwurzel 67%<br />
Transport Kies<br />
Mittlere Entf.<br />
Umschlagplatz<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel<br />
Hafen Freudenau 20 LKW<br />
Nassbaggerung Stauwurzel 40 Schiff<br />
Beladung [t]<br />
25<br />
720<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
420.000 0,035 14.700<br />
1.680.000 0,01 16.800<br />
Einbau Kies<br />
Umschlagplatz<br />
Projektgebiet<br />
Mittlere Entf.<br />
Umschlag (km) Transportmittel<br />
25 Schiff<br />
Beladung [t]<br />
720<br />
Fahrten / Tag<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
1.575.000 0,01 15.750<br />
Transport Flussbausteine<br />
Umschlagplatz<br />
Bad Deutsch Altenburg<br />
Mittlere Entf.<br />
Quellgebiet (km) Transportmittel<br />
1,5 LKW<br />
Beladung [t]<br />
25<br />
Fahrten / Tag<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
9.000 0,035 315<br />
Einbau Flussbausteine<br />
Umschlagplatz<br />
Projektgebiet<br />
Mittlere Entf.<br />
Umschlag (km) Transportmittel<br />
25 Schiff<br />
Beladung [t]<br />
720<br />
Fahrten / Tag<br />
Externe<br />
<strong>Kosten</strong> / tkm Externe <strong>Kosten</strong><br />
tkm<br />
[€] gesamt [€]<br />
150.000 0,01 1.500<br />
Summe 3.834.000 49.065<br />
Tabelle 7: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung Flussbauliches Gesamtprojekt<br />
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Februar 2006 Seite 31
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ergebnisse:<br />
Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung<br />
Varianten Externe <strong>Kosten</strong> Bau Externe <strong>Kosten</strong> Instandh. Summe<br />
„Nullvariante“ 2,0 8,5 10,5<br />
FGP (Einreichprojekt) 5,2 1,8 7,0<br />
Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 8: Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung<br />
Das folgende Diagramm gibt einen Überblick über die diskontierten <strong>Kosten</strong> für beide Varianten (für<br />
beide Szenarien gültig):<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Abbildung 3: <strong>Kosten</strong> Flussbau „Nullvariante“ und FGP<br />
3.2.2 NUTZEN<br />
<strong>Kosten</strong> Flussbau Nullvariante und FGP<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
Diskontierte<br />
Investitionskosten:<br />
Diskontierte<br />
Betriebskosten:<br />
Diskontierte externe<br />
<strong>Kosten</strong> Bau<br />
Diskontierte externe<br />
<strong>Kosten</strong> Betrieb<br />
Nullvariante FGP<br />
Der wesentliche <strong>Nutzen</strong>effekt, welcher durch die Realisierung des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
zu erwarten sein wird, ist eine Vergrößerung der Transportkapazitäten auf der Donau und damit<br />
ein erhöhtes Konkurrenzangebot des Transportmodus „Schiff“. Dieser Transportmodus hat im<br />
Wesentlichen zwei Vorteile gegenüber den beiden anderen Transportmodi „Bahn“ und „Straße“:<br />
• Geringere Transportkosten je Tonnenkilometer (tkm) und<br />
• geringere externe <strong>Kosten</strong> des Transportes im Bereich Stau-, Unfall- und Emissionskosten.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 32
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Der <strong>Nutzen</strong> tritt allerdings nur in dem Fall ein, dass die Unternehmen die Möglichkeit der billigeren<br />
Schiffstransporte nutzt (Opportunitätskostenkalkül). Die Nachteile des Transportmodus „Schiff“,<br />
geringere Geschwindigkeit des Transportes, höherer Aufwand beim Umschlag und Bindung an<br />
den Verkehrsweg „Fluss“ und hohe Grenzkosten des Transportes bei kleinen Transportmengen<br />
sollen allerdings nicht unterschlagen werden.<br />
Die Verkehrsprognose und auf diese aufbauend die internen und externen Transportkostenersparnis<br />
wurde für alle Verkehre im österreichischen Donaukorridor, die den Abschnitt Wien – Bratislava<br />
passieren und somit durch das zu untersuchende Projekt betroffen wären, erstellt. Bewertet wurden<br />
bei den internen Transportkosten nur Importe, da Ersparnisse bei Exporten und Transitverkehr<br />
üblicherweise vom Empfänger konsumiert werden und daher nicht der österreichischen Wirtschaft<br />
zuzurechnen sind.<br />
<strong>Nutzen</strong> für <strong>Nutzen</strong><br />
Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten<br />
Intern Verladende Wirtschaft Transportkostenersparnisse bei Importen<br />
Extern Umwelt, Wohnbevölkerung<br />
Tabelle 9: Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten<br />
3.2.2.1 Interne Transportkostenersparnisse<br />
Emissionen, Staukosten, Unfallkosten etc. im österreichischen<br />
Donaukorridor<br />
Darstellung: ÖIR<br />
Die Eingangsvariable „Transportkostenersparnis“ bildet die volkswirtschaftlichen Effekte einer Verlagerung<br />
von Transportströmen von der Straße auf das Schiff ab. Ausgangspunkt dieser Überlegungen<br />
bildet die Verkehrsentwicklung, welche in der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3) im Detail<br />
dargelegt wurde. Das Bezugsjahr der Verkehrsprognose – 2015 – wurde übernommen, da in genau<br />
diesem Jahr die Verbesserungen durch das Flussbaulichen Gesamtprojekt zu wirken beginnen.<br />
Auch für die Nullvariante wurde das Bezugsjahr 2015 gewählt, da wie in der Verkehrsprognose<br />
(Einlage U.1.3, Kapitel 2.3.2) dargelegt, der Verkehr zwischen Wien und Bratislava maßgeblich<br />
von der Beseitigung der Flaschenhälse im Ober- und Unterlauf der Donau abhängt, mit deren Beseitigung<br />
unabhängig von der Umsetzung des Projektes Wien - Bratislava nicht vor 2015 gerechnet<br />
werden kann.<br />
Danach wurden über eine Zuordnung dieser Tonnengrößen zu den durchschnittlichen Transportwegen<br />
die Tonnenkilometer je Transportmodus je Variante ermittelt. Die verkehrlichen Effekte<br />
wurden in Relation zur Entwicklung des Verkehrs bei Unterbleiben jeglicher Maßnahmen (d.h. Beibehaltung<br />
der jetzigen Abladetiefen) gesetzt und sind in der Verkehrsprognose (Einlage U.1.3)<br />
ausführlich dargestellt – d. h. beide untersuchten Varianten sind um den verkehrlichen Wirkungen,<br />
der auch ohne Maßnahmen prognostiziert werden, bereinigt, was die Vergleichbarkeit nicht beeinflusst.<br />
Für den Zeitraum nach 2015 wurde in einer generalisierenden Fortschreibung das Transportaufkommen<br />
(und damit auch der Transportkostenersparnisse) wie folgt vorsichtig – mit einer<br />
Verlangsamung der Entwicklung – geschätzt:<br />
• für die Jahre 2015 bis 2030 2%<br />
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Februar 2006 Seite 33
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
• für die Jahre 2031 bis 2045 1%<br />
• für die Jahre 2046 bis 2060 0,5%<br />
• nach 2060 0,0%<br />
Dies entspricht im Zeitraum 2015 bis 2105 einer Steigerung von insgesamt 71%. Die durchschnittliche<br />
Steigerungsrate zwischen 1990 und 2002 lag deutlich höher als die angenommen maximal<br />
2%, nämlich bei 4,2% pro Jahr, im gesamten Donaukorridor Wien – Bratislava (alle Verkehrsträger)<br />
sogar bei 8,3%; für den Zeitraum bis 2015 wurde ein durchschnittliches jährliches Verkehrswachstum<br />
im Donaukorridor Ost von 5,3%, auf der Donau von 2,9% ermittelt. (Einlage U.1.3 Verkehrsprognose,<br />
Kapitel 2.2.1.1). 4<br />
Interne Transportkostenersparnisse<br />
Varianten Interne Transportkostenersparnisse<br />
„Nullvariante“ Szenario A 650,3<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A 857,6<br />
„Nullvariante“ Szenario B 912,7<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B 1301,4<br />
Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 10: Interne Transportkostenersparnisse<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die Transportkostenersparnisse im Fall von Szenario B deutlich höher<br />
liegen als in Szenario A.<br />
3.2.2.2 Externe Transportkostenersparnisse<br />
Analog zu den externen <strong>Kosten</strong>berechnungen zur Bau- und Betriebsphase liegt den externen <strong>Kosten</strong><br />
des Güterverkehrs der Globalkostensatz laut KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEIN-<br />
SCHAFTEN (2002) zu Grunde (nähere Informationen dazu siehe Kapitel 3.2.1.3 Externe <strong>Kosten</strong><br />
des Baus und der Instandhaltung). Ausgangspunkt der Berechnungen stellt auch hier das Mengengerüst<br />
der Tonnenkilometer je Transportmodus je Variante dar.<br />
Als Transportdistanz wurden die durchschnittlichen Transportwege in Österreich je Transportmodus<br />
angenommen. Diese werden dann über den Verteilungsschlüssel in externe <strong>Kosten</strong> je Transportmodus<br />
je Variante übergeführt und zum Nettowohlfahrtseffekt des Flussbaulichen Gesamtprojekts<br />
gegenüber der „Nullvariante“ aggregiert. Dabei wurden sowohl Transit-, Binnen-, Quell- und<br />
Zielverkehr als auch Verlagerungswirkungen von Schiene und Straße zum Schiff sowie das geänderte<br />
Transportvolumen der Schifffahrt für das Prognosejahr 2015 berücksichtigt. Analog zu den<br />
internen Transportkostenersparnissen wurde die Steigerung des Verkehrsaufkommens vorsichtig<br />
geschätzt (siehe Kapitel 3.2.2.1).<br />
4<br />
Im Rahmen der Robustheitsanalyse wird in weiterer Folge auch das Ergebnis mit konstant fortgeschriebenem Transportvolumen<br />
ermittelt werden.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Die Berechnungen der externen <strong>Kosten</strong> des Verkehrs ergeben differenziert nach den beiden Ausbauszenarien<br />
daher folgendes Bild:<br />
Externe Transportkostenersparnisse<br />
Varianten Externe Transportkostenersparnisse<br />
„Nullvariante“ Szenario A 323,4<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A 374,4<br />
„Nullvariante“ Szenario B 477,5<br />
Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B 599,4<br />
Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 11: Externe Transportkostenersparnisse<br />
Wie zu sehen ist, ergibt sich beim Flussbaulichen Gesamtprojekt ein <strong>Nutzen</strong> gegenüber der „Nullvariante“.<br />
Dieser ist vor allem auf die zusätzlichen Verlagerungseffekte von der Straße auf die<br />
Wasserstraße zurückzuführen ist. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick über die bereits<br />
diskontierten <strong>Nutzen</strong> für beide Varianten in Szenario B:<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
<strong>Nutzen</strong> Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
Nullvariante FGP<br />
Abbildung 4: <strong>Nutzen</strong> „Nullvariante“ und FGP, Szenario B<br />
3.2.3 REIHUNG DER ERGEBNISSE<br />
Diskontierte interne<br />
Transportkostenersparnis<br />
Diskontierte externe<br />
Transportkostenerssparnis<br />
Die bisher präsentierten <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>komponenten wurden unter Berücksichtigung der gewählten<br />
Berechnungsparameter der KNA aggregiert und dabei die folgenden Berechnungsergebnisse<br />
erzielt.<br />
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Anzumerken ist hierbei, dass ein direkter Vergleich von Varianten mit unterschiedlichen Szenarien,<br />
z.B. „Nullvariante, Szenario B“ mit „Flussbaulichem Gesamtprojekt, Szenario A" nicht vorgenommen<br />
werden kann. Unabhängig vom Ausbaugrad an der österreichischen Donau ist anzunehmen,<br />
dass die Zielsetzungen für den Donaukorridor seitens der EU von den betroffenen Mitgliedsstaaten<br />
für sich umgesetzt werden. Der Vergleich zwischen „Nullvariante“ und dem Flussbaulichen Gesamtprojekt<br />
ist daher nur innerhalb desselben Szenarios zulässig.<br />
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der KNA unter Einbeziehung der <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>komponenten:<br />
<strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung, externe <strong>Kosten</strong> des Baues und der Instandhaltung,<br />
Transportkostenersparnis, Nettoeffekte der Verkehrsstromverlagerungen im Bereich<br />
externe <strong>Kosten</strong> des Verkehrs.<br />
Ergebnisse<br />
Kapitalwerte nach Szenarien<br />
Szenario A Szenario B<br />
„Nullvariante“ FGP „Nullvariante“ FGP<br />
Barwert Baukosten -38,8 -162,2 -38,8 -162,2<br />
Barwert Instandhaltungskosten -141,3 -72,0 -141,3 -72,0<br />
Barwert externe <strong>Kosten</strong> des Baues -2,0 -5,2 -2,0 -5,2<br />
Barwert externe <strong>Kosten</strong> des Betriebes -8,5 -1,8 -8,5 -1,7<br />
Barwert interne Transportkostenersparnisse 650,3 857,6 912,7 1301,4<br />
Barwert externe Transportkostenersparnisse 323,4 374,4 477,5 599,4<br />
Kapitalwert 783,0 990,8 1199,6 1659,6<br />
Barwerte in Mio. €; Beobachtungszeitraum: 100 J; Diskontsatz 2% (real) Darstellung: ÖIR<br />
Tabelle 12: Kapitalwerte nach Szenarien<br />
Die folgenden Diagramme bilden den zeitlichen Verlauf der aggregierten <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> für<br />
Szenario B ab. Deutlich zu erkennen ist der Sprung in Richtung positiven Barwert-Bereich nach<br />
Fertigstellung der Baumaßnahmen und Abschluss der Investitionen ab 2011. 2015 setzt die Wirkung<br />
Transportkostenersparnisse ein und kehrt die Barwerte ab 2016 ins Positive. Ab 2030 sinkt<br />
der prozentuelle Verkehrszuwachs unter den Diskontsatz, weshalb der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Saldo wieder<br />
zu sinken beginnt.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 36
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Abbildung 5: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B<br />
Vergleicht man nun diese Ergebnisse nach den über den Betrachtungszeitraum aggregierten Kapitalwerten,<br />
erhält man das folgende Ergebnis:<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
2006<br />
Diskontierte <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation, Szenario B<br />
[Mio. €, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
2016<br />
2026<br />
2036<br />
Abbildung 6: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario A<br />
2046<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 37<br />
2056<br />
2066<br />
2076<br />
B FGP<br />
B Nullvariante<br />
Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario A<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
783<br />
2086<br />
991<br />
Nullvariante FGP<br />
2096
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Abbildung 7: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B<br />
Zum Ausdruck kommt dabei, dass in beiden Szenarien die Umsetzung des flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
einen höheren Nettowohlfahrtsgewinn verspricht als die „Nullvariante“. Ergänzend<br />
muss erwähnt werden, dass die deutlich günstigeren Betriebskosten langfristig den <strong>Nutzen</strong> des<br />
Flussbaulichen Gesamtprojektes erhöhen.<br />
3.2.4 SENSITIVITÄTS- UND ROBUSTHEITSANALYSE<br />
Nachdem die Kapitalwerte für die beiden Alternativen errechnet wurden, ist zu überprüfen, wie weit<br />
eine Variation der einzelnen Eingangsvariablen Einfluss auf die Kennziffern der Wirtschaftlichkeit<br />
hat. D.h. im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse werden nun verschiedene empirische Ausprägungen<br />
der Eingangsvariablen derart variiert, dass der Einfluss von nicht mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
ausschließbaren Ausprägungen dieser Variablen auf die Ergebnisvariablen erkennbar wird. Es<br />
soll dadurch sichergestellt werden, dass die ermittelte Reihung gegenüber möglicher Veränderungen<br />
der Rahmenbedingen robust ist, bzw. soll ausgeschlossen werden, dass Unsicherheiten bei<br />
der Auswahl der Parameter zu gravierenden Änderungen des Gesamtergebnisses führen. Es wurden<br />
vor diesem Hintergrund mehrere Parameter variiert.<br />
3.2.4.1 Beobachtungszeitraum<br />
Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
1.200<br />
Die Variation des Beobachtungszeitraumes zwischen 30 und 100 Jahren hat keine Veränderung<br />
der Reihungen sowohl für Szenario A als auch für Szenario B gebracht. Lediglich die relativen Abstände<br />
zwischen dem Flussbaulichen Gesamtprojekt und der „Nullvariante“ wurden geringer, was<br />
auf die höheren Investitionskosten des ersteren zurückzuführen ist. Das folgende Diagramm gibt<br />
einen Überblick über die Ergebnisse von Szenario B bei 50-jährigem Betrachtungszeitraum:<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 38<br />
1.660<br />
Nullvariante FGP
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Abbildung 8: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />
3.2.4.2 Diskontsatz<br />
Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 50 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
718<br />
Der Diskontsatz, welcher den Berechnungen der KNA zugrunde gelegt wurde, orientierte sich im<br />
Wesentlichen an jenen Annahmen, welche in vergleichbaren <strong>Analyse</strong>n verwendet wurden. Es ist<br />
jedoch legitim zu hinterfragen, ob dieses Vorgehen im gegenständlichen Fall ebenso angebracht<br />
ist. Er stellt de facto die Ertragsmöglichkeiten des eingesetzten Kapitals für die bestmögliche, aufgegebene<br />
Alternative dar (in der Regel eine langfristige Veranlagung – Opportunitätskostenkalkül).<br />
Unterstellt man einen 100-jährigen Beobachtungszeitraum wird ein Zwiespalt klar – einerseits würde<br />
für die Aufgabe des Kapitals für einen derartig langen Zeitraum die erwünschte Prämie (d.h. der<br />
Zins) relativ hoch sein müssen, andererseits muss diese Verzinsung die realen Wachstumschancen<br />
der Volkswirtschaft als zugrundeliegende Determinante widerspiegeln, was im Falle einer derartig<br />
langfristigen Wachstumsprognose und angesichts der relativ niedrigen realen Wachstumsraten<br />
hochindustrialisierter Volkswirtschaften wie der unseren, einen dementsprechend niedrigen<br />
Zinsfuß bedeuten würde. Daher wurde der Diskontsatz in einer (realistischen) Bandbreite von 0,2 –<br />
4% (real) variiert und das vorliegende Ranking erwies sich als stabil. Das folgende Diagramm gibt<br />
einen Überblick über die Ergebnisse von Szenario B bei einem Diskontsatz von 4% (real):<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 39<br />
964<br />
Nullvariante FGP
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 4% real]<br />
528<br />
Abbildung 9: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />
3.2.4.3 Gleichbleibendes Transportvolumen nach 2015<br />
In der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten (2004, siehe Mappe A)<br />
wurde ein nach 2015 gleichbleibendes Transportvolumen angenommen. Diese Annahme ist angesichts<br />
der derzeitigen Entwicklung des Güterverkehrs im Donaukorridor unrealistisch (siehe auch<br />
Kapitel 3.2.2.1 Interne Transportkostenersparnisse bzw. Einlage U.1.3 Verkehrsprognose, Kapitel<br />
2.2.1.1), sichert aber wegen des verhältnismäßig geringeren <strong>Nutzen</strong>s die Ergebnisse zusätzlich<br />
ab. Trotzdem wird diese Annahme im Rahmen der Sensitivitätsanalyse berücksichtigt, um einen<br />
Bezug mit der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> zu den Alternativen Lösungsmöglichkeiten herstellen zu<br />
können und die Stabilität der Reihung der beiden Alternativen ein weiteres Mal zu überprüfen. Ergebnis:<br />
in beiden Szenarien erweist sich der Kapitalwert des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
auch bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 als höher als der der „Nullvariante“. Das<br />
folgende Diagramm gibt wiederum einen Überblick über die Kapitalwerte von Szenario B bei einem<br />
Diskontsatz von 2% (real) und einem Betrachtungszeitraum von 100 Jahren. Hier beginnt der <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Saldo<br />
bereits nach 2015 zu sinken, da kein weiterer Verkehrszuwachs angenommen<br />
wurde:<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 40<br />
696<br />
Nullvariante FGP
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Abbildung 10: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B bei gleichbleibendem<br />
Transportvolumen nach 2015 Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
2006<br />
Diskontierte <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation, Szenario B<br />
[Mio. €, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
2016<br />
2026<br />
2036<br />
2046<br />
Abbildung 11: Vergleich Kapitalwerte bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 Szenario B im Rahmen der<br />
Sensitivitätsanalyse<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 41<br />
2056<br />
2066<br />
2076<br />
B FGP<br />
B Nullvariante<br />
Kapitalwerte Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
757<br />
2086<br />
1.054<br />
Nullvariante FGP<br />
2096
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
3.2.4.4 Sohlstabilisierung durch Normalgeschiebezugabe<br />
Die in der KNA definierte „Nullvariante“ beinhaltet keine Maßnahmen zur durchgehenden Sohlstabilisierung,<br />
sondern nur laufende Geschiebezugaben in der derzeitigen Form (auf dem Abschnitt<br />
unterhalb des Kraftwerks Freudenau). Um einen Eindruck der Wirkungen einer Sohlstabilisierung<br />
durch Normalgeschiebezugabe zu erhalten, haben wir die Variante 25 N (25 dm Abladetiefe<br />
Normalgeschiebezugabe auf dem gesamten Verlauf zwischen Wien und Bratislava) zusätzlich<br />
eingefügt.<br />
Die Ergebnisse können dahingehend interpretiert werden: die Sohlstabilisierung verursacht höhere<br />
<strong>Kosten</strong> (durch mehr Geschiebezugabe), bringt aber keinen Zusatznutzen für die Schifffahrt. Daher<br />
der niedrigere Kapitalwert als bei der „Nullvariante“. Im Vergleich zum Flussbaulichen Gesamtprojekt<br />
ist der <strong>Nutzen</strong> wegen der für manche Schiffstypen niedrigeren Abladetiefe noch geringer.<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kapitalwerte 25 N, Nullvariante und FGP, Szenario B<br />
[Mio. EUR, Betrachtungszeitraum 100 Jahre, Diskontsatz 2% real]<br />
1.047<br />
Abbildung 12: Vergleich Kapitalwerte Variante 25 N, „Nullvariante“ und Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario B im<br />
Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />
3.3 ZU DEN NICHT EINBEZOGENEN NUTZEN<br />
Aus bereits genannten Gründen wurden nur verkehrliche <strong>Nutzen</strong> in Form von internen und externen<br />
Transportkostenersparnissen in die Untersuchung einbezogen. Im Rahmen der UVE und weiterer<br />
Studien wurden einige zusätzliche potentielle <strong>Nutzen</strong> identifiziert, die allerdings schwer monetär<br />
zu bewerten sind. So man diese bewertet hätte, würde dies die Vorteilhaftigkeit des Flussbaulichen<br />
Gesamtprojektes weiter steigern. Alle diese nutzensteigernden Komponenten sichern die<br />
Ergebnisse der vorliegenden KNA somit zusätzlich qualitativ ab.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 42<br />
1.200<br />
1.660<br />
25 N Nullvariante FGP
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Wie bereits ausführlich dargestellt, wurden im Bereich Ökologie nur die detailliert bekannten <strong>Kosten</strong><br />
der ökologischen Maßnahmen, aber keine <strong>Nutzen</strong> dargestellt. Das Flussbauliche Gesamtprojekt<br />
östlich von Wien stellt für Arten und Lebensraumtypen durch das Stoppen der Eintiefung und<br />
der damit verbundenen Stabilisierung der Grundwasserstände laut der Fachgruppe Ökologie ein<br />
äußerst positives Vorhaben dar. Die Anhebung des Grundwasserspiegels beträgt im Durchschnitt<br />
nur ein bis zwei Dezimeter, was sich günstig auf alle Gewässerlebensräume sowie auch auf den<br />
Auwald auswirkt (vgl. z.B. Einlage U.9 Naturschutz).<br />
Für die Land- und Forstwirtschaft beendet die Anhebung bzw. Stabilisierung des Grundwasserspiegels<br />
einen seit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert gegebenen Trend zur Grundwasserabsenkung.<br />
In einzelnen Fällen sind auch aus landwirtschaftlicher Sicht positive Wirkungen durch<br />
die Verbesserung des Ertrags von Feuchtwiesen zu erwarten (vgl. Einlage U.12 Landwirtschaft).<br />
Die Anhebung bzw. Stabilisierung des Grundwasserspiegels beendet einen seit der Donauregulierung<br />
im 19. Jahrhundert gegebenen Trend zur Grundwasserabsenkung, durch den längerfristig<br />
auch die Waldbestände des Gebiets in ihren Funktionen gefährdet bzw. beeinträchtigt sein würden<br />
(vgl. Einlage U.13 Forstwirtschaft).<br />
Wertschöpfungswirkungen auf der <strong>Nutzen</strong>seite wurden wegen des Bearbeitungsumfanges ebenso<br />
ausgeklammert. Durch die Investitionen in die unterschiedlichen infrastrukturellen und logistischen<br />
Maßnahmen werden in der Wirtschaft direkte Wertschöpfungseffekte hervorgerufen, die<br />
teilweise in Österreich reinvestiert würden und auch zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen<br />
führen.<br />
Im NATIONALEN AKTIONSPLAN DONAUSCHIFFAHRT (2006) sind weitere Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Attraktivität der Wasserstraße 5 enthalten, die in Verbindung mit dem Flussbaulichen<br />
Gesamtprojekt Synergien erwarten lassen, die zu zusätzlichen Steigerungen des Transportaufkommens<br />
auf der Donau führen würden.<br />
Schließlich muss erwähnt werden, dass die <strong>Nutzen</strong> bezogen auf den derzeitigen Bestand statt<br />
auf die rechtlich festgelegte „Nullvariante“ deutlich höher ausfallen würde. Im Rahmen der Verkehrsprognose<br />
der UVE (Einlage U.1.3) wurde auch auf die „Referenzvariante“ Bezug genommen,<br />
die einen Zustand ohne jegliche Maßnahmen darstellt. So würde verglichen mit den heute an der<br />
Donau möglichen Abladetiefen in Szenario A nicht eine Steigerung der auf der Donau transportierten<br />
Waren 2005 – 2015 um 610.000 t (verglichen mit der „Nullvariante“) erfolgen, sondern um bis<br />
zu 4.016.000 t. Das entspricht einer zusätzlich Steigerung der Transportleistung von rund 32%,<br />
was wiederum zusätzliche <strong>Nutzen</strong> in Form von Transportkostenersparnisse bedeuten würde.<br />
5 v.a. Förderung von logistischen Maßnahmen und Telematikanwendungen.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 43
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
4 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG<br />
Ziel der vorliegenden <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> war es, einen Vergleich zwischen Flussbaulichem<br />
Gesamtprojekt (Einreichprojekt) und „Nullvariante“ 6 aus volkswirtschaftlicher Sicht herzustellen.<br />
Die KNA im Rahmen der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) erbringt damit den makroökonomischen<br />
Nachweis für den Wohlfahrtsnutzen des Flussbaulichen Gesamtprojekts. Nach einer ausführlichen<br />
Erfassung und Diskussion der möglichen Effekte der flussbaulicher Maßnahmen im Bereich<br />
der Schutzgüter der UVE bzw. der Verkehrsentwicklung wurden jene Effekte, welche einerseits<br />
ökonomisch signifikante Wirkungen zeigen und andererseits monetär erfassbar waren, mittels<br />
einer <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong> aggregiert und den Varianten zugeordnet. Danach wurden die abgezinsten<br />
<strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> je Variante saldiert und somit die Kapitalwerte je Ausbauvariante ermittelt.<br />
Als für die KNA signifikante und monetarisierbare <strong>Kosten</strong>bestandteile wurden einerseits die <strong>Kosten</strong><br />
von Bau und laufender Instandhaltung sowie die entsprechenden externen <strong>Kosten</strong> für den<br />
Materialtransport ermittelt. Auf der <strong>Nutzen</strong>seite wurden Transportkostenersparnis 7 und die Verminderung<br />
der externen <strong>Kosten</strong> 8 aufgenommen. Basis dafür war die im Rahmen der UVE erstellte<br />
detaillierte und umfassende Modellierung der zukünftigen Verkehrsentwicklung je Verkehrsträger<br />
in Österreich, welche zu einem differenzierten Mengengerüst der Effekte je Ausbauvariante<br />
führte (Einlage U.1.3 Verkehrsprognose).<br />
Nach ausführlichen Recherchen in Kooperation innerhalb des interdisziplinären Bearbeitungsprozesses<br />
der UVE wurden die im Rahmen der KNA abgebildeten Effekte als die signifikantesten und<br />
relevantesten für eine volkswirtschaftliche Betrachtung identifiziert und somit die Aussagekraft der<br />
Untersuchung bestätigt. Die vorliegende KNA stellt allerdings kein 1:1-Abbild der Wirklichkeit hinsichtlich<br />
aller möglichen Effekte der Varianten dar. Folgende Hinweise zu den <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>-<br />
Komponenten sind zu beachten:<br />
• <strong>Kosten</strong>seitig mussten auch die ökologischen Maßnahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
berücksichtigt werden, weil sie einen zentralen Teil des selbigen darstellen und von<br />
diesem kaum zu trennen sind.<br />
• Dafür wurden bei der Festlegung der Szenarien A und B (in der Verkehrsprognose, Einlage<br />
U.1.3) die <strong>Nutzen</strong>, welche auf Grund der geplanten Flussbaumaßnahmen auf anderen Donauabschnitten<br />
zu erzielen sein würden, berücksichtigt, nicht aber bei den <strong>Kosten</strong> (volkswirtschaftliches<br />
„free-riding“). Diese sind allerdings bei beiden untersuchten Varianten<br />
6 Ausbau zu Erfüllung der rechtlichen Rahmenbedingungen und internationalen Zielsetzungen (Wasserrechtliche<br />
Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau 1991, Wasserrechtliche Detailgenehmigung der Geschiebezugabe<br />
im Bereich der Erhaltungsstrecke zum Donaukraftwerk Freudenau 1996, Binnenschifffahrtsmemorandum<br />
1992, Internationale Donaukommission 1962).<br />
7 Transportkostenersparnisse entstehen einerseits durch die nach Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse erhöhte<br />
Auslastung der Donauschifffahrt, anderseits durch die Verlagerung von Transporten von Straße und Schiene auf den<br />
kostengünstigeren Verkehrsträger Wasserstraße.<br />
8 Die Ersparnis von externen <strong>Kosten</strong> entsteht durch Veränderung des Modal Splits des gesamten Transportaufkommens<br />
im gesamten Donaukorridor zu Gunsten der im Vergleich zu Straße und Schiene günstigeren Wasserstraße.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 44
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
nicht enthalten und würden somit zwar die Kapitalwerte verringern, nicht aber die Reihung<br />
beeinflussen.<br />
• <strong>Nutzen</strong>seitig flossen die durch die ökologischen Maßnahmen des Flussbaulichen Gesamtprojektes<br />
(wie z.B. Uferrückbau, Gewässervernetzung) erzielten positiven ökologischen Effekte<br />
wegen der schwer umzusetzenden monetären Bewertbarkeit nicht in die Untersuchung<br />
ein. Gemäß den Ergebnissen der Fachbeiträge der Umweltverträglichkeitserklärung<br />
im Bereich Ökologie (viele Verbesserungen gegenüber der Ist-Situation - siehe Einlagen<br />
U.2, U.3 und U.5 bis U.9) kann daher davon ausgegangen werden, dass der Gesamtnutzen<br />
größer als in der vorliegenden KNA anzusetzen ist.<br />
• Monetär kosten- und nutzenseitig wirksame Effekte im Projektgebiet selbst (z.B. Wasserwirtschaft,<br />
Jagd und Fischerei, Land- und Forstwirtschaft) konnten im Rahmen der<br />
Fachbeiträge der Umweltverträglichkeitserklärung auf der <strong>Kosten</strong>seite nicht identifiziert<br />
werden und wurden daher nicht berücksichtigt. Auf der <strong>Nutzen</strong>seite konnten mehrere Wirkungen<br />
(z.B. Stabilisierung des Grundwasserspiegels für die Landwirtschaft) ientifiziert<br />
werden, wegen der schwierigen langfristigen Prognostizierbarkeit der monetären Effekte<br />
wurden diese jedoch ebenfalls nicht berücksichtigt.<br />
Darüber hinaus sei noch einmal festgehalten, dass das Flussbauliche Gesamtprojekt im Gegensatz<br />
zur „Nullvariante“ zusätzlich Effekte aufweist, die in der KNA nicht oder nur teilweise abgebildet<br />
wurden: besonders die Stabilisierung der Flusssohle weist positive langfristige ökologische<br />
und schifffahrtstechnische Effekte auf und fand nur im Rahmen der Instandhaltungskostenersparnisse<br />
Eingang. Die Verlässlichkeit der Donau als Transportweg für die Wirtschaft kann nachhaltig<br />
gesichert werden.<br />
Die <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong> wurden im Zuge der KNA in ein Rahmenszenario hinsichtlich des Beobachtungszeitraumes,<br />
des Diskontsatzes und der verkehrspolitischen Rahmenbedingen eingefügt,<br />
wobei zwei Szenarien A und B, differenziert nach dem Gesamtausbaustand der Wasserstraße<br />
Donau, zu Grunde gelegt wurden. Zum Vergleich der Varianten wurden die über den Betrachtungszeitraum<br />
abgezinsten Kapitalwerte herangezogen. Diese Rahmenbedingungen wurden in<br />
weiterer Folge im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse in realistischen Bandbreiten variiert.<br />
Die Berechnungen ergaben ein auch bei Variation der Rahmenbedingungen stabiles Ranking der<br />
beiden Varianten:<br />
• Das Flussbauliche Gesamtprojekt stellte sich in allen untersuchten Ausprägungen als die<br />
volkswirtschaftlich günstigere Variante dar als die „Nullvariante". Dies wird in erster Linie<br />
durch die langfristig wirksamen Betriebskosten- und Transportkostenersparnisse hervorgerufen.<br />
• Der abgezinste Barwert der „Nullvariante“ ist in beiden Szenarien niedriger als der des<br />
Flussbaulichen Gesamtprojektes. Die Realisierung der „Nullvariante“ erweist sich zwar<br />
kurzfristig im Bau als kostengünstiger, bei den langfristigen Wirkungen (Betriebskosten-<br />
und Transportkostenersparnisse) schneidet sie jedoch deutlich schlechter ab.<br />
Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass auf Grund der Ergebnisse der KNA eine<br />
eindeutige Empfehlung für die Realisierung des Flussbaulichen Gesamtprojektes abgegeben<br />
werden kann.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: ÖIR<br />
Februar 2006 Seite 45
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITS<strong>ERKLÄRUNG</strong><br />
KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
5 VERZEICHNISSE<br />
5.1 ABBILDUNGEN<br />
Abbildung 1: Möglichkeiten zur Bewertung von Wirkungen im Rahmen der KNA 13<br />
Abbildung 2: Ablauf und Überblick über die KNA 18<br />
Abbildung 3: <strong>Kosten</strong> Flussbau „Nullvariante“ und FGP 32<br />
Abbildung 4: <strong>Nutzen</strong> „Nullvariante“ und FGP, Szenario B 35<br />
Abbildung 5: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt<br />
Szenario B 37<br />
Abbildung 6: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />
A 37<br />
Abbildung 7: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />
B 38<br />
Abbildung 8: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />
B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 39<br />
Abbildung 9: Vergleich Kapitalwerte „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt Szenario<br />
B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 40<br />
Abbildung 10: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aggregation „Nullvariante“ – Flussbauliches Gesamtprojekt<br />
Szenario B bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015 Szenario B im<br />
Rahmen der Sensitivitätsanalyse 41<br />
Abbildung 11: Vergleich Kapitalwerte bei gleichbleibendem Transportvolumen nach 2015<br />
Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 41<br />
Abbildung 12: Vergleich Kapitalwerte Variante 25 N, „Nullvariante“ und Flussbauliches<br />
Gesamtprojekt Szenario B im Rahmen der Sensitivitätsanalyse 42<br />
5.2 TABELLEN<br />
Tabelle 1: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten der „Nullvariante“ 24<br />
Tabelle 2: <strong>Kosten</strong> für Fremdprojekte und Laborversuche 25<br />
Tabelle 3: Aufstellung der Bau- und Instandhaltungskosten Flussbauliches Gesamtprojekt 26<br />
Tabelle 4: Interne Bau- und Instandhaltungskosten 27<br />
Tabelle 5: Externe <strong>Kosten</strong> je Tonnenkilometer nach Verkehrsträgern 29<br />
Tabelle 6: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung „Nullvariante“ 30<br />
Tabelle 7: Externe <strong>Kosten</strong> Bau- und Instandhaltung Flussbauliches Gesamtprojekt 31<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
Tabelle 8: Externe <strong>Kosten</strong> Bau und Instandhaltung 32<br />
Tabelle 9: Systematik der <strong>Nutzen</strong>komponenten 33<br />
Tabelle 10: Interne Transportkostenersparnisse 34<br />
Tabelle 11: Externe Transportkostenersparnis 35<br />
Tabelle 12: Kapitalwerte nach Szenarien 36<br />
5.3 LITERATUR<br />
BIEL R.: Externe Effekte des Verkehrs – Probleme der Quantifizierung von <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong>; Der Nahverkehr 5/99,<br />
56-59. 1999.<br />
BREUER S., Pennekamp M.: Internalisierung externer kosten als umweltpolitische Herausforderung; Internationales<br />
Verkehrswesen 11/99, 504-507. 1999.<br />
Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit (Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 − UVP-G 2000).<br />
BGBl. Nr. 697/1993 idF BGBl. I Nr. 89/2000, BGBl. I Nr. 108/2001, BGBl. I Nr. 151/2001, BGBl. I Nr. 50/2002 und BGBl. I<br />
Nr. 153/2004.<br />
BUNDESMINISTERIUM F. BAUTEN U. TECHNIK: <strong>Nutzen</strong>- <strong>Kosten</strong>- Untersuchungen im Verkehrswesen – Entscheidungshilfen<br />
in der Verkehrsplanung. 1982.<br />
BUNDESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT: Wasserrechtliche<br />
Grundsatzgenehmigung zum Donaukraftwerk Freudenau. Bescheid der Obersten Wasserrechtsbehörde vom<br />
31.07.1991 (Zl. 14.570/182-I 4/91).<br />
BUNDESMINISTERIUM F. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT: Wasserrechtliche<br />
Detailgenehmigung der Geschiebezugabe im Bereich der Erhaltungsstrecke zum KW Freudenau. Bescheid der<br />
Obersten Wasserrechtsbehörde vom 4.4.1996 (Zl. 14.570/264-I4/95).<br />
BUNDESMINISTERIUM F. ÖFFENTLICHE WIRTSCHAFT UND VERKEHR: Memorandum über den verkehrspolitischen<br />
Stellenwert der österreichischen Binnenschifffahrt und Maßnahmen zur Förderung des Güterverkehrs auf der Donau.<br />
Wien, 1992.<br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, INNOVATION UND TECHNOLOGIE (BMVIT): Verkehr in Zahlen – Österreich;<br />
Herry Verkehrsplanung/ Consulting. Wien, 2002.<br />
ECOPLAN: Internalisierung externer <strong>Kosten</strong> im Agglomerationsverkehr – Fallbeispiel Region Bern; Forschungsbericht im<br />
Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms Stadt und Verkehr. Zürich, 1999.<br />
ELLWANGER G.: <strong>Kosten</strong>wahrheit im Verkehr unterstützt nachhaltige Mobilität. Eisenbahntechnische Rundschau 5/2003,<br />
S. 281-289. 2003.<br />
FAUCHEUX S., O’CONNOR M. (eds.): Valuation for Sustainable Development – Methods and Policy Indicators. Edward<br />
Elgar. Cheltenham. 1998.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
GREN I.M., RUSSELL C.S., SÖDERQUIST T.: Bridging Ecology and Economics: reflections on the role of cost-benefit<br />
analysis and the design of interdisciplinary research in Kriström B., Dasgupta P., Löfgren K.G. (eds.): Economic Theory<br />
for the Environment. Edward Elgar. Aldershot, 2002.<br />
HANLEY N., SPASH C.L.: Cost-Benefit Analysis and the Environment.; Edward Elgar. Aldershot, 1993.<br />
HANUSCH H., CANTER U., MÜNCH K.N.: Gutachten zum Donauausbau Straubing-Vilshofen: eine kritische Stellungnahme<br />
zu den Gutachten der Planco-Consulting GmbH. Diessen am Ammersee, 1998.<br />
HANUSCH H.: <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>. Vahlen. München, 1987.<br />
HERRY/TRAFICO: Externe <strong>Kosten</strong> im Güterverkehr in Österreich. Unveröffentlichte Studie im Auftrag des Österr. Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Wien, 2000.<br />
KAUPA H., NEUDORFER W.: "<strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Untersuchung für das Marchfeldkanalsystem", Deutsch-Wagram. Errichtungsgesellschaft<br />
zum Marchfeldkanal (Medieninhaber). Materialien zum Projekt Marchfeldkanalsystem/Band 5. 1993.<br />
KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN: Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates über die Gewährung von Finanzhilfen der Gemeinschaft zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit<br />
des Güterverkehrssystems. Kom(2002)54. Brüssel, 2002.<br />
MUNDA G. (1995): Multicriteria Analysis in a Fuzzy Environment – Theory and Applications in Ecological Economics.<br />
Physika Verlag. Heidelberg, 1995.<br />
ÖSTERREICHISCHES INSTITUT FÜR RAUMPLANUNG (ÖIR): Entwicklung des Güterverkehrs in Korridoren, Aktualisierung<br />
2002. Wien, 2002.<br />
ROSON R., SMALL K.A. (eds.): Environment and Transport in Economic Modelling. Kluwer Publ.. Dordrecht, 1998.<br />
SCHÖNBÄCK W., KOSZ M., MADREITER T.: Nationalpark Donau-Auen – <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong>. Springer. Wien, New<br />
York, 1997.<br />
STATISTIK AUSTRIA, Güterverkehrsstatistik 2000. Wien, 2000.<br />
VAN DEN BERGH J.C.J.M., BUTTON K.J., NIJKAMP P., Pepping G.C.: Meta-Analysis in Environmental Economics.<br />
Kluwer Publ.. Dordrecht, 1997.<br />
VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH (VCÖ): Leistungsfähiger Verkehr durch effiziente Preisgestaltung. Wissenschaft &<br />
Verkehr, Ausgabe 04/1998. Wien, 1998.<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
5.4 ABKÜRZUNGEN<br />
A Bundesstraße A<br />
Abs. Absatz<br />
B Landesstraße B<br />
BA Bauland Agrargebiet lt. NÖ-ROG<br />
BB Widmung Bauland Betriebsgebiet laut NÖ-ROG<br />
B-EZ Bauland Einkaufszentrum lt. NÖ-ROG<br />
BGBl Bundesgesetzblatt<br />
BI Bauland Industriegebiet lt. NÖ-ROG<br />
BK Bauland Kerngebiet lt. NÖ-ROG<br />
BMVIT Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
BO Bauordnung<br />
B-VG Bundes-Verfassungsgesetz<br />
BW Bauland Wohngebiet lt. NÖ-ROG<br />
BW/BK/BB/BI-A: Bauland Wohngebiet Aufschließungszone lt. NÖ-ROG<br />
Cm Zentimeter<br />
Dm Dezimeter<br />
DTV Durchschnittliche Tägliche Verkehrsmenge<br />
EW Einwohner<br />
FGP Flussbauliches Gesamtprojekt Donau östlich von Wien (Alternative)<br />
Gl Widmung Grünland Landwirtschaft laut NÖ-ROG<br />
Gmg Widmung Grünland Materialgewinnungsstätte laut NÖ-ROG<br />
GV Gewässervernetzung<br />
HSW Höchster schiffbarer Wasserstand<br />
HW Hochwasser<br />
idgF. In der geltenden Fassung<br />
Kap. Kapitel<br />
Kfz Kraftfahrzeuge<br />
KG Katastralgemeinde<br />
KNA <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
L Landesstraße L<br />
LGBl. Landesgesetzblatt<br />
MA Magistratsabteilung (Wien)<br />
MinroG Mineralrohstoffgesetz<br />
NÖ Niederösterreich<br />
NÖ-ROG Niederösterreichisches Raumordnungsgesetz<br />
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KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE<br />
NSK Naturschutzkonzept Niederösterreich<br />
ÖBF Österreichische Bundesforste<br />
RNW Regulierungsniederwasser<br />
ROG Raumordnungsgesetz<br />
Sg Sand- oder Schottergrube laut NÖ-ROG<br />
Strom-km Stromkilometer<br />
SV Schwerverkehr<br />
UVE Umweltverträglichkeitserklärung<br />
UVP-G 2000 Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit (Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />
2000) BGBl. Nr. 697/1993 i. d. g. F.<br />
VO Verordnung<br />
WRG Wasserrechtsgesetz<br />
ZOP Zentrale-Orte-Raumordnungsprogramm Niederösterreich<br />
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