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SP nominierte als Erste - Trienger Woche

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15. märz 2012 • SurSeer <strong>Woche</strong> / Sempacher <strong>Woche</strong> / trienger <strong>Woche</strong> WirtSchaft im fokuS 37<br />

Über viele Stationen ins VR-Präsidium<br />

roland Steinmann der verWaltungSratSpräSident der raiffeiSenbank Surental-Wiggertal<br />

einen spannenden Werdegang<br />

hat der reider roland Steinmann<br />

hinter sich. nach verschiedenen<br />

beruflichen Stationen ist er heute<br />

<strong>als</strong> it-fachmann tätig. und <strong>als</strong><br />

vr-präsident der raiffeisenbank<br />

Surental-Wiggertal schätzt er<br />

den interessanten einblick in<br />

die bankenwelt.<br />

«Das hat sich eher zufällig ergeben»,<br />

sagt Roland Steinmann, nachdem er<br />

auf seinen beruflichen Werdegang zurückgeblickt<br />

hat. Tatsächlich, seine<br />

Ausbildungen sind nicht alltäglich<br />

und zeugen von einem grossen Erfahrungsschatz.<br />

In Reiden aufgewachsen,<br />

lernte er nach der Schulausbildung<br />

Metallbauzeichner/Maschinenzeichner;<br />

darauf folgte eine Zusatzausbildung<br />

<strong>als</strong> Maschinenmechaniker, bevor<br />

Steinmann während fast zehn<br />

Jahren im Ausland Montagearbeiten<br />

für den weltweit tätigen Konzern Müller<br />

Martini in Zofingen im Druckmaschinenbereich<br />

ausführte.<br />

genug vom vielen reisen<br />

Doch damit war der Bildungshunger<br />

von Roland Steinmann noch lange<br />

nicht gestillt. Er hängte eine KV-Ausbildung<br />

an und schloss <strong>als</strong> Diplomkaufmann<br />

ab; bildete sich in Betriebswirtschaft<br />

weiter und schulte sich<br />

schliesslich noch um auf Informatik.<br />

Erst arbeitete er <strong>als</strong> Operator, heute ist<br />

er <strong>als</strong> Programmierer und Analytiker<br />

tätig bei der GIA Informatik AG, einem<br />

weltweit vertretenen Tochterunternehmen<br />

der Müller Martini AG, das<br />

sich auf Informatik-Dienstleistungen<br />

für KMU spezialisiert hat.<br />

Ganz so zufällig waren einige Wechsel<br />

aber nicht. «Nach neun Jahren Auslandmontage<br />

hatte ich genug vom Single-Dasein,<br />

vom Leben aus dem Koffer<br />

und der vielen Fliegerei», begründet er<br />

seinen Schritt zurück zur Sesshaftigkeit.<br />

Mitgespielt hat der Zufall aber auf<br />

dem Fussballfeld. Steinmann nahm am<br />

Freundschaftscup, einer Firmenmeisterschaft<br />

mit rund zehn Unternehmen<br />

aus dem Raum Zofingen teil. Ein bekannter<br />

Mitspieler, Paul Stehrenberger,<br />

unter dem legendären Paul Wolfisberg<br />

Spieler beim FC Luzern, suchte für seine<br />

Informatikabteilung junge Leute.<br />

«So ergab sich mein Einstieg in die Informatik.<br />

Und dies obwohl ich dam<strong>als</strong><br />

noch in der KV-Ausbildung steckte», erzählt<br />

Roland Steinmann. Bei der GIA<br />

Informatik AG mit ihren insgesamt 130<br />

Mitarbeitern ist er <strong>als</strong> Teammitglied mit<br />

sieben Personen verantwortlich für die<br />

Logistik des gesamten Betriebsablaufs<br />

der Müller Martini AG mit ihren weltweit<br />

4000 Angestellten.<br />

Roland Steinmann ist Ansprechpartner<br />

zur Holding und kümmert sich täglich<br />

um verschiedene Abläufe. «Wir sorgen<br />

für den Betriebsunterhalt der Anlagen,<br />

sind für die Aufrechterhaltung der gesamten<br />

Struktur verantwortlich, und<br />

das rund um die Uhr», fasst Steinmann<br />

zusammen. Da kann es schon mal auch<br />

zu unmöglichen Zeiten zu Feuerwehrübungen<br />

kommen. «Wenn bei 1000<br />

Leuten der Computer ausfällt, muss es<br />

sehr schnell gehen, denn die Abhängigkeit<br />

von der IT ist heute enorm gross.»<br />

Weniger hektische, dafür wichtige strategische<br />

Arbeit hat Roland Steinmann<br />

hingegen <strong>als</strong> Verwaltungsratspräsident<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

vom Verwaltungsrat der Raiffeisenbank<br />

Surental-Wiggertal mit Filialen in<br />

Schötz, Dagmersellen, Geuensee, Reiden,<br />

Sursee und Triengen zu leisten.<br />

Mitte der Neunzigerjahre suchte sein<br />

Vorgänger Anton Brun, dam<strong>als</strong> noch<br />

Raiffeisen Reiden, nach neuen Leuten<br />

im Verwaltungsrat. Steinmann zögerte<br />

mit der Zusage, informierte sich zuerst<br />

über die Aufgaben bei der genos-<br />

senschaftlich organisierten Bank,<br />

machte Kurse und Weiterbildungen,<br />

bis er schliesslich 1997 einwilligte<br />

und dann ins Präsidium gewählt wurde.<br />

Kaum im Amt, wartete einiges an<br />

Arbeit auf den neuen Präsidenten. In<br />

Zusammenarbeit mit der Bankleitung<br />

und dem Verwaltungsrat wurden im<br />

Unter- und Oberwiggertal sowie im<br />

Surental die Strukturen so vorbereitet,<br />

dass die diversen Banken zu einem<br />

späteren Zeitpunkt zu einer Einheit<br />

zusammengeführt werden konnten.<br />

zügiger zusammenschluss<br />

«Die Fusionsarbeiten gingen zügig voran,<br />

und an der Delegiertenversammlung<br />

vom 4. April 2003 haben die verschiedenen<br />

Banken fusioniert, und<br />

seither kennt man uns unter dem Namen<br />

Raiffeisenbank Surental-Wiggertal»,<br />

blickt Roland Steinmann zufrieden<br />

zurück. Dies sei nur dank<br />

sorgfältiger und detaillierter Vorbereitung<br />

möglich gewesen. Freude bereitet<br />

dem VR-Präsidenten auch die geschäftliche<br />

Entwicklung. Die dynamische<br />

Entwicklung der Region schlägt sich<br />

auch in den Geschäftszahlen nieder –<br />

die Raiffeisenbank wächst mit der<br />

Boom-Region Sursee tüchtig mit. Heute<br />

hat die Genossenschaft 12’547 Mitglieder.<br />

Doch zurücklehnen mag Steinmann<br />

nicht: «Der Bankenmarkt ist hart<br />

umkämpft, und die Vorschriften werden<br />

immer komplexer. Da müssen wir<br />

laufend dranbleiben.» Hilfreich sei dabei<br />

nicht zuletzt die gut durchmischte<br />

Zusammensetzung des gesamten Verwaltungsrates.<br />

Vor allem aber will die Raiffeisenbank<br />

nahe bei den Leuten bleiben, auch<br />

wenn sie inzwischen das drittgrösste<br />

Finanzunternehmen in der Schweiz<br />

ist, verspricht Roland Steinmann.<br />

roland Stirnimann<br />

«Geschäftsleitungssitzungen sind wichtiger»<br />

peter Wyder der verWaltungSratSpräSident der auto Wyder ag kam alS quereinSteiger in den familienbetrieb<br />

hauptaktionär, verwaltungsratspräsident<br />

und geschäftsführer<br />

in personalunion. peter Wyder<br />

kennt den strategischen und<br />

operativen bereich der auto Wyder<br />

ag wie kein zweiter.<br />

1898 gründete Franz Wyder eine mechanische<br />

Werkstatt mit einem Ladengeschäft<br />

für Velos. 1910 wurden die<br />

ersten Autos repariert. Mehr <strong>als</strong> 100<br />

Jahre später steht das Familienunternehmen<br />

in der vierten Generation und<br />

wird von Peter Wyder geführt.<br />

vom lehrer zum Schweisser<br />

Obwohl ihm der Autohandel förmlich<br />

in die Wiege gelegt wurde, sah es zunächst<br />

nicht danach aus, <strong>als</strong> würde Peter<br />

Wyder in die Fussstapfen seines Vaters<br />

treten. Nach der Lehrerausbildung<br />

studierte er Wirtschaftsinformatik an<br />

der HWV in Horw. Ende der 1980er-<br />

Jahre arbeitete er für vier Jahre bei Fiat-<br />

Schweiz und half dort bei der EDV-<br />

Einführung mit. 1992 kam er zur Auto<br />

Wyder AG. «Ich war ein absoluter<br />

Quereinsteiger. Ich habe mit den Lehrlingen<br />

geschweisst, in der Werkstatt<br />

gearbeitet und später Verkäuferkurse<br />

besucht», erzählt Wyder.<br />

Geführt wurde das Unternehmen bis<br />

dahin von Peters Vater Wolfgang und<br />

dessen Cousin Robert Wyder. Als Robert<br />

1995 in Pension ging, holte Wolfgang<br />

Wyder seinen Sohn in die Geschäftsleitung:<br />

«Die Nachfolgeregelung<br />

war ein langer, nicht immer einfacher<br />

Prozess, der glücklicherweise mit gutem<br />

Ausgang vonstatten ging.» 1997<br />

wurde Peter Wyder von seinem Vater<br />

in den Verwaltungsrat beordert, seit<br />

2009 präsidiert er diesen.<br />

Die Auto Wyder AG hat drei Verwaltungsräte.<br />

Neben Peter Wyder besitzen<br />

seine Eltern Wolfgang und Hermine<br />

Verwaltungsratsmandate. «Eine typi-<br />

Roland Steinmann, VR-Präsident der Raiffeisenbank Surental-Wiggertal. Foto Roland StiRnimann<br />

Peter Wyder führt die auto Wyder aG in der vierten Generation. Foto manuel aRnold<br />

sche Familien-AG», erklärt Wyder.<br />

Sture Verwaltungsratssitzungen werden<br />

bei der Familie Wyder nicht abgehalten.<br />

«Bei wichtigen Entscheidungen<br />

sind die Eltern natürlich immer<br />

involviert, aber nur pro forma Sitzun-<br />

gen abzuhalten, bringt nichts», sagt der<br />

letztjährige Heinivater. Kurze Distanzen<br />

bei Entscheidungsfindungen und<br />

die fast tägliche Begegnung gehören zu<br />

den Vorteilen eines familieninternen<br />

Verwaltungsrates, eine allfällige Be-<br />

triebsblindheit zu den möglichen<br />

Schwachpunkten. Dennoch sei ein externer<br />

Verwaltungsrat nicht zwingend<br />

für seinen Betrieb: «Aus Prestige einen<br />

externen Verwaltungsrat zu integrieren,<br />

nur damit ich eine bekannte Persönlichkeit<br />

aus Wirtschaft oder Politik<br />

in meinem Verwaltungsrat sitzen habe,<br />

erachte ich <strong>als</strong> sinnlos.»<br />

betriebsblindheit umgehen<br />

Trotzdem hat der passionierte Badmintonspieler<br />

diverse externe Partner, um<br />

sich vor Betriebsblindheit zu schützen.<br />

Die Geschäftsführungskontrolle wird<br />

von einer externen Revision übernommen.<br />

Ausserdem gehört sein Betrieb<br />

der ERFA an, einer Erfahrungsgruppe<br />

von fünf Schweizer Opel-Händlern,<br />

die ihre Kennzahlen bewusst untereinander<br />

offenlegen. Mit den beiden ISO-<br />

Zertifizierungen für Qualitäts- und<br />

Umweltmanagement befolgt er internationale<br />

Richtlinien in den jeweiligen<br />

Bereichen, welche ebenfalls extern<br />

kontrolliert werden. Peter Wyder ist<br />

überdies im Vorstand des Schweizerischen<br />

Autogewerbeverbandes Sektion<br />

Zentr<strong>als</strong>chweiz: «Es ist mir wichtig,<br />

mit Leuten zu sprechen, die in der gleichen<br />

Branche handeln. So kann ich<br />

den Puls im Gewerbe spüren.»<br />

«mitarbeiter sind mein kapital»<br />

Generell priorisiert Peter Wyder den<br />

operativen Teil in der Unternehmensführung:<br />

«Die Geschäftsleitungssitzungen<br />

sind für mich sehr wichtig. Ganz<br />

speziell das tägliche Gespräch mit meinem<br />

Stellvertreter Remo Schürpf. Die<br />

Bereichsleiter geben mir wichtige Inputs.<br />

Sie sind die Bindeglieder zwischen<br />

der Geschäftsführung und den<br />

Kunden.» Das wichtigste Kapital sind<br />

für den Surseer seine Mitarbeiter. «Stetigen<br />

Erfolg erreicht man nur durch<br />

gute Mitarbeiter. Ausserdem nützt mir<br />

die beste Unternehmensstrategie<br />

nichts, wenn der Mechaniker mit<br />

schmutzigen Händen hinters Steuer<br />

sitzt und der Kunde das Geschäft unzufrieden<br />

verlässt», so Wyder. Ein<br />

funktionierendes Team sei die Voraussetzung,<br />

damit Herausforderungen erfolgreich<br />

angepackt werden könnten.<br />

Ebenso würden die Mitarbeiter in die<br />

operative Entscheidungsfindung integriert.<br />

Als Beispiel nennt Wyder hierbei<br />

die Einführung von Autos mit alternativen<br />

Antrieben. Dazu gehört das<br />

«Auto des Jahres 2012», der elektrisch<br />

angetriebene Opel Ampera. Die Auto<br />

Wyder AG ist seit Januar eines von insgesamt<br />

18 «High Voltage»-Zentren, ein<br />

Kompetenzzentrum für alternative Antriebe.<br />

«Als <strong>Erste</strong>s habe ich mich mit meinen<br />

Eltern abgesprochen. Dann wurden die<br />

Abteilungsleiter und Mitarbeiter gefragt,<br />

ob sie bereit sind, sich auf diesen<br />

neuen Produktesektor einzulassen.»<br />

mit vollgas auf dem nürburgring<br />

Auch in der Freizeit bleibt Peter Wyder<br />

seiner Branche treu und setzt sich <strong>als</strong><br />

Rennfahrer hinters Steuer. Während<br />

zwei Jahrzehnten nahm er an diversen<br />

Bergrennen teil. Seit geraumer Zeit tobt<br />

sich der gebürtige Surseer bevorzugt<br />

auf der Nordschleife des Nürburgrings<br />

aus: «Ich gönne mir drei- bis viermal<br />

pro Jahr ein Langstreckenrennen auf<br />

der Nordschleife. Neben der Fahrzeugbeherrschung<br />

ist mir hierbei vor allem<br />

das Fachsimpeln mit anderen Rennfahrern<br />

wichtig.» Die rasante Fahrweise<br />

beschränkt sich laut Wyder jedoch nur<br />

auf die Rennstrecke. «Wenn Leute privat<br />

mitfahren, schauen sie mich nicht<br />

selten mit fragenden Blicken an und<br />

wundern sich, dass jemand mit einer<br />

solch moderaten Fahrweise wie ich in<br />

seiner Freizeit an Rennen teilnimmt»,<br />

schmunzelt er. manuel arnold

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