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SP nominierte als Erste - Trienger Woche

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15. märz 2012 • SurSeer <strong>Woche</strong> / Sempacher <strong>Woche</strong> / trienger <strong>Woche</strong> kultur 11<br />

Mehr Konzerte und<br />

neue Perspektiven<br />

nottWil An der 31. Generalversammlung<br />

des Luzerner Lehrerinnen-<br />

Lehrer-Chors im <strong>SP</strong>Z Nottwil, konnte<br />

der Präsident Robi Duss ein erfolgreiches<br />

Chorjahr Revue passieren lassen.<br />

Unter der kompetenten Leitung von<br />

Moana N. Labbate gelang es dem<br />

100-köpfigen Chor einmal mehr, begeisternde<br />

Chorerlebnisse darzubieten.<br />

Die sängerisch hochstehenden<br />

Jahreskonzerte in Sempach und in Luzern,<br />

aber auch die Operngala mit der<br />

Brassband Bürgermusik, das traditionelle<br />

Weihnachtssingen oder kürzlich<br />

die begeisternde Queen-Symphony<br />

mit der Stadtmusik Luzern im KKL<br />

zeigten das vielseitige musikalische<br />

Spektrum des Chors.<br />

Eine unvergessliche Chorwoche auf<br />

der Insel Frauenwörth am Chiemsee<br />

(D) ergänzte und vertiefte nicht nur<br />

die musikalische Arbeit, sie liess auch<br />

Zeit für neue Begegnungen innerhalb<br />

des Konzertchors.<br />

neues Vorstandsmitglied<br />

Besonderen Dank liess Präsident Robi<br />

Duss dem stets top motivierten Vorstand<br />

für seinen unermüdlichen Einsatz<br />

im Dienste des Chors zukommen.<br />

Anstelle der üblichen zwei Projekte<br />

pro Jahr, wurden im letzten Vereinsjahr<br />

vier Konzerte plus die Chorwoche<br />

durchgeführt, was von den Mitgliedern<br />

und dem Vorstand ein sehr<br />

grosses Engagement verlangte.<br />

Für die vielfältig anfallenden Aufgaben<br />

wurde das eingespielte Vorstandsteam<br />

neu mit Ruth Stadelmann aufgestockt.<br />

grosser auftritt<br />

Das Publikum darf sich freuen, denn<br />

bereits Ende Mai wird der Luzerner<br />

Lehrerinnen-Lehrer-Chor mit dem<br />

Oratorium «Paulus» von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy im KKL zu hören<br />

sein. Mit dem Orchester Capriccio<br />

und einem hochkarätigen Solistenquartett<br />

(Simone Stock, Barbara Erni,<br />

Rolf Romei, Peter Brechbühler) steht<br />

dem Chor ein ausgezeichnetes professionelles<br />

Ensemble zur Seite. pd<br />

Emilia und die Tücken mit der Sprache<br />

SurSee daS freifach theater der kantonSSchule präSentiert daS trauerSpiel «emilia galotti»<br />

die theatergruppe der kantonsschule<br />

Sursee zeigt das bürgerliche<br />

trauerspiel «emilia galotti»<br />

von gotthold ephraim lessing.<br />

die aufführungen in der aula<br />

der kantonsschule finden vom<br />

23. bis 25. märz statt.<br />

Emilia Galotti? War das nicht dieses<br />

junge Ding, das zuletzt lieber den<br />

Freitod wählte, <strong>als</strong> eine Liaison mit einem<br />

waschechten, aber schurkischen<br />

Prinzen einzugehen? Einige Leser mögen<br />

sich noch an die eigene Schulzeit<br />

erinnern und mit gemischten Gefühlen<br />

an dieses Drama der Aufklärung<br />

denken.<br />

kunstvoll und schwierig<br />

Schliesslich ist Gotthold Ephraim<br />

Lessings Trauerspiel «Emilia Galotti»<br />

alles andere <strong>als</strong> leicht bekömmlich:<br />

Sprachlich kunstvoll, aber schwer<br />

verständlich, ernst und weitgehend<br />

ironiefrei, entspricht das Drama wohl<br />

kaum den Unterhaltungstrends, nach<br />

denen ein heutiges Theaterpublikum<br />

verlangt.<br />

grosse konfrontation<br />

Wieso bringen nun <strong>als</strong>o die jungen<br />

Schauspielerinnen und Schauspieler<br />

des Freifachs Theater der Kanti Sursee<br />

Lessings Trauerspiel auf die Bühne?<br />

«Ich gebe zu: Das Drama hat es in<br />

sich. Die Jugendlichen kämpfen mit<br />

der Sprache, und es erfordert Konzentration,<br />

der Handlung zu folgen», sagt<br />

Dieter Ockenfels, Theaterpädagoge<br />

und Regisseur des Stücks – um sogleich<br />

zu ergänzen: «Trotzdem macht<br />

uns allen die Theaterarbeit unheimlich<br />

viel Spass. Lessings Stück ist eine<br />

Akustisch-visuelles Gesamtkunstwerk<br />

SurSee JubiläumSkonzert «Venezia» überzeugte in der auSVerkauften pfarrkirche<br />

es war ein einmaliges Jubiläumsgeschenk,<br />

das der kirchenchor<br />

Sursee am freitag dem publikum<br />

kredenzte. die collage<br />

aus klängen, bildern und lichteffekten<br />

liess einen hauch von<br />

Venedig durch die ausverkaufte<br />

pfarrkirche wehen.<br />

Bereits beim Einlass an den Kirchenpforten,<br />

<strong>als</strong> Gestalten des venezianischen<br />

Karnev<strong>als</strong> die Billette kontrollierten,<br />

war es da – das «besondere<br />

Etwas», das die Lagunenstadt ausmacht.<br />

Drinnen dann liessen Lichteffekte<br />

die vertraute Pfarrkirche in einer<br />

Aura aus Violett-, Blau-, Grün- und<br />

Rottönen erschimmern, wie es zuvor<br />

wohl kaum jemand unter den zahlreichen<br />

Konzertbesuchern jem<strong>als</strong> erlebt<br />

hatte. Alles war auf Venedig getrimmt<br />

– seien es die auf die Leinwände projizierten<br />

Zeilen von Elke Heidenreich<br />

und Bilder der Kanäle oder die zu einem<br />

sphärischen Klangteppich verwobenen<br />

Geräusche: Monotones Möwengeschrei,<br />

geschäftiges Markt-<br />

treiben, Stimmengewirr und Salonmusik<br />

in den Cafés, um nur einige zu<br />

nennen.<br />

Sakrales und Weltliches<br />

Man wähnte sich beinahe wirklich in<br />

der Lagunenstadt, bis einen die Instrumentalisten<br />

des Orchesters Sursee-<br />

Sempach und der Camerata Musica<br />

Luzern sowie die Sängerinnen und<br />

Sänger des 125-jährigen Kirchenchors<br />

St. Georg und des Vokalensembles<br />

Sursee musikalisch daran erinnerten,<br />

dass man sich mitten in einem Jubiläumskonzert<br />

befand. Unter der Leitung<br />

von Peter G. Meyer verschmolzen die<br />

beiden Chöre in den Sakralwerken der<br />

grossen venezianischen Meister Antonio<br />

Vivaldi und Claudio Monteverdi<br />

zu einem eindrücklichen Klangkörper,<br />

der in der Akustik der Pfarrkirche<br />

ausgezeichnet zur Geltung kam. Besonders<br />

schön gelang die Interpretati-<br />

«Emilia Galotti» ahnt nichts von der Verschwörung. Foto Christian siEGEnthalEr<br />

Kirchenchor und Vokalensemble sursee bildeten bei den Chorwerken der grossen venezianischen Meister Vivaldi und Monteverdi<br />

einen beeindruckenden Klangkörper, der in der akustik der Pfarrkirche ausgezeichnet zur Geltung kam. Foto DaniEl ZuMbühl<br />

on von Monteverdis «Beatus vir primo».<br />

Aufgelockert wurden die<br />

sakralen «Schwergewichte» durch<br />

weltliche, aber nichtsdestoweniger<br />

venezianisch angehauchte Literatur.<br />

So versprühte der aus Mauensee stammende<br />

Sänger Marco Kunz im Lied<br />

«Menta e Rosmarino» derart viel Italianità,<br />

dass er am Schluss nicht um<br />

eine Zugabe herumkommen sollte.<br />

Derweil brillierten die Sopranistin<br />

Katrin Lüthi und die Mezzosopranistin<br />

Monica Treichler nicht nur in Offenbachs<br />

Bararole, sondern auch in<br />

verschiedenen geistlichen Werken.<br />

Versprühte italianità: Marco Kunz.<br />

grosse Herausforderung – nicht zuerst<br />

<strong>als</strong> Lesedrama, sondern vielmehr <strong>als</strong><br />

Inszenierung, die wir auf die Bühne<br />

bringen wollen.»<br />

gekürzt und gestrafft<br />

Die Theatergruppe spielt zwar über<br />

weite Strecken die Originalfassung,<br />

jedoch wurde der Dramentext um<br />

etwa einen Drittel gekürzt und inhaltlich<br />

verdichtet. Neu hinzugekommen<br />

sind dagegen drei durchs Stück führende<br />

Erzählerinnen – Schülerinnen,<br />

die sich quasi <strong>als</strong> Schülerinnen gleich<br />

selbst spielen.<br />

das zeug zum thriller<br />

Emilia Galotti, die titelgebende<br />

Hauptfigur, wird vom schmierigen<br />

Prinzen Hettore Gonzaga der Hof gemacht.<br />

Gonzaga überlässt es seinem<br />

Kammerherrn, dem intriganten Marinelli,<br />

die bevorstehende Hochzeit der<br />

bürgerlichen Emilia mit dem Grafen<br />

Appiani zu sabotieren. Marinelli inszeniert<br />

einen Überfall auf Appiani,<br />

bei dem dieser erschossen wird.<br />

Obwohl Emilias Eltern bereits einen<br />

Komplott vermuten, ahnt die völlig<br />

verwirrte Emilia nichts von den Zusammenhängen.<br />

Sie gerät durch weitere<br />

Intrige in die Fänge des Prinzen,<br />

wo sich die Tragödie um Emilia zuspitzt<br />

und unweigerlich zur Katastrophe<br />

führt.<br />

intrigen, morde und eine heldin<br />

Intrigen, Meuchelmorde, skrupellose<br />

Schurken und eine tragische Heldin –<br />

die Handlung des Dramas hat alles,<br />

was es für einen Thriller braucht, sagt<br />

Dieter Ockenfels: «Auch wenn der<br />

Stoff fast 250 Jahre alt ist, so finden<br />

mit den fingern geregnet<br />

Und neben dem Gesang sorgten die<br />

beiden Chöre auch für raffinierte<br />

Showeinlagen, indem sie etwa in den<br />

zuerst <strong>als</strong> Backgroundmusik eingespielten<br />

«O sole mio»-Gesang des<br />

Gondoliere einstimmten oder durch<br />

blosses mit den Fingern schnippen<br />

Regen imitierten, der sich dann vor<br />

dem grossen Finale in ein ausgewachsenes<br />

Gewitter steigerte. Kurzum: Dieses<br />

Jubiläumskonzert war ein Festival<br />

fürs Auge und fürs Ohr, das beim Publikum<br />

zu Recht auf Begeisterung<br />

stiess. daniel zumbühl<br />

sich doch Themen, die die Jugendlichen<br />

von heute interessieren: Konflikte<br />

mit den Eltern etwa oder der Verlust<br />

von Respekt und Ehre.»<br />

tiefe auseinandersetzung<br />

Das sehen auch die beiden Schauspieler<br />

Céline Décorvet und Johannes<br />

Tschudi so, obwohl für sie das Drama<br />

einige Tücken hatte. «Bis vor Kurzem<br />

habe ich den Schluss der Emilia nicht<br />

recht verstanden», gibt Céline Décorvet,<br />

welche die Emilia spielt, schmunzelnd<br />

zu: «Ich habe dann ganz zufällig<br />

auf Youtube einen Kurzfilm zum Drama<br />

in deftiger Jugendsprache gefunden<br />

– der war sehr aufschlussreich.»<br />

Und auch Johannes Tschudi, der<br />

Emilias Vater Odoardo spielt, betont,<br />

dass die Auseinandersetzung mit<br />

dem Text sehr tief gegangen sei: «Das<br />

Drama ist schon ziemlich komplex.<br />

Während den ersten Proben kam es<br />

auch mal vor, dass wir eine Szene<br />

gespielt haben und der Regisseur<br />

uns fragte, worum es gerade gegangen<br />

sei. Nicht immer konnten wir<br />

ihm eine Antwort geben.»<br />

markuS züger<br />

Die Aufführungen<br />

kantonSSchule «Emilia Galotti»<br />

von Gotthold Ephraim Lessing<br />

wird in der Aula der Kantonsschule<br />

Sursee aufgeführt.<br />

Freitag, 23.3., 20 Uhr, Premiere<br />

Samstag, 24.3., 20 Uhr<br />

Sonntag, 25.3., 17 Uhr<br />

Erwachsene 20/Schüler 12 Franken.<br />

VV: www.kssursee.ch. red

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