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Stadtmagazin CLP Ausgabe 22

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eportage<br />

Die Kälber leben mit ihren Mütter-Tieren gemeinsam auf der Weide.<br />

Wagyu-Rinder aus Garrel –<br />

eine Idee mit Zukunft<br />

Immer häufiger klingelt es an der Tür der Familie Looschen<br />

in der kleinen Bauernschaft am Rande der Gemeinde Garrel.<br />

Heute steht eine junge Frau mit ihren beiden Kindern<br />

vor der Tür und fragt nach Fleisch vom Wagyu-Rind. Michael<br />

Looschen muss die Oldenburgerin zwar enttäuschen, da er<br />

kein frisches Fleisch vorrätig hat, aber bereitwillig führt er<br />

die Familie durch den Betrieb. Offenheit und Transparenz in<br />

der Zucht und Aufzucht seiner Tiere sind ihm wichtig.<br />

Das ganze Jahr über stehen die schwarzen, relativ schlanken<br />

Rinder auf der Weide des elterlichen Betriebes. Diese<br />

Tiere sind die ersten, selbstgezüchteten Wagyu-Rinder der<br />

Familie Looschen und der Grundstock für eine außergewöhnliche<br />

Rinderzucht – der Wagyu Auetal.<br />

Genauso außergewöhnlich wie die Rinder ist auch die<br />

Geschichte hinter der Garreler Zucht. Durch einen Artikel<br />

in einer Fachzeitschrift wird Michael Looschen, Sohn des<br />

Landwirtes Karl-Heinz Looschen, auf die hochwertigen und<br />

teuren japanischen Kobe-Rinder aufmerksam. Das Fleisch<br />

dieser Tiere ist nicht nur in Japan, sondern auch zunehmend<br />

bei deutschen Feinschmeckern sehr gefragt. Der Name „Kobe-Rind“<br />

ist rechtlich geschützt und darf nur für Tiere verwendet<br />

werden, die aus der Region Kobe stammen.<br />

Die Rasse heißt Wagyu (Wa = Japan; Gyu = Rind). Diese<br />

Tiere verfügen über ein sehr hochwertiges Fleisch, das sich<br />

durch eine feine weiße Maserung und rotes Fleisch auszeichnet.<br />

Gourmets zahlen für die besten Fleischstücke pro<br />

Kilogramm oft mehr 500 Euro und die Nachfrage wächst beständig.<br />

Michael Looschen, der nach dem Betriebswirtschaftsstudium<br />

als Manager eines Dax-Konzerns in Bonn arbeitet,<br />

hatte eigentlich mit der Landwirtschaft nichts mehr zu tun<br />

– außer er besuchte seine Eltern auf dem heimischen Bauernhof.<br />

Aber die Idee einer Zucht dieser japanischen Rinder<br />

in Südoldenburg ließ ihn nicht mehr los.<br />

Nach einigen Recherchen war Michael Looschen überzeugt,<br />

dass die Wagyu-Zucht eine lukrative Marktlücke ist<br />

und fing an, gemeinsam mit seinem Vater Pläne zu schmieden.<br />

Karl-Heinz Looschen hatte bereits vor zehn Jahren beschlossen<br />

den Hof mit Eintritt ins Rentenalter aufzugeben,<br />

da seine drei Söhne nicht in der Landwirtschaft arbeiteten<br />

und somit kein Hoferbe in Sicht war.<br />

Der Hof Looschen direkt an dem kleinen Flüßchen Aue,<br />

die noch heute durch die Weide hinter dem Hof plätschert,<br />

Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Reportage<br />

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