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Stadtmagazin CLP Ausgabe 22

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Studio-Bühne<br />

„Welch ein Theater!“<br />

Die Studio-Bühne Cloppenburg inszeniert Klassiker und Modernes für alle Generationen.<br />

Fröhlich plaudernd trudeln die Akteure der Studio-Bühne<br />

Cloppenburg am frühen Montagabend in das kleine,<br />

aber feine Theater im Kulturbahnhof ein. Die Aufregung<br />

bei den vorwiegend jungen Laienschauspielern ist spürbar,<br />

denn sie stecken mitten in den Proben für ihr neues Stück<br />

„NICHTS was im Leben wichtig ist“ von der dänischen Schriftstellerin<br />

Janne Teller aus dem Jahr 2000 - und damit haben<br />

sie sich einiges vorgenommen. Aber die Studiobühne hat in<br />

den letzten Jahren mehrfach bewiesen, dass sie auch schwierige<br />

Theaterstücke grandios umsetzen kann.<br />

Die heute 25-köpfige Theatergruppe wurde im Januar<br />

2010 auf Initiative von Dr. Hubert Gelhaus in der Volkshochschule<br />

Cloppenburg gegründet und inszenierte im ersten<br />

Jahr mit Georg Büchners „Dantons Tod“ einen Klassiker der<br />

deutschen Literatur. Mit Leidenschaft hatte er zuvor bereits<br />

lange Jahre die Theater-AG der Oberstufe am Clemens-August-Gymnasium<br />

geleitet. „Der Schritt in die Selbstständigkeit<br />

war genau richtig. Wir können hier frei entscheiden wie<br />

und welche Stücke wir inszenieren und ich muss mich nicht<br />

mehr auf irgendwelche Diskussionen einlassen“, erklärt Dr.<br />

Gelhaus, der in der Theatergruppe mehr als nur der Regisseur<br />

ist. „Wir sind eine große, glückliche Familie“, stellt der Pensionär<br />

mit einem Augenzwinkern fest.<br />

Das Ensemble ist bunt gemischt und reicht von 14 bis 65<br />

Jahren. Bei einigen seiner Zöglinge hat er die Leidenschaft<br />

für das Theater derart entfacht, dass sie sich mittlerweile<br />

auch beruflich im Bereich Theater und Schauspiel orientieren<br />

und dort ihren Weg gehen. Auch Henning Gerdes, der<br />

die Hauptrolle in dem neuen Stück spielt, kann sich durchaus<br />

vorstellen, die Schauspielerei zu seinem Beruf zu machen.<br />

„Man schlüpft in verschiedene Rollen und versucht dabei,<br />

andere Facetten in sich zu entdecken. Das ist ein magischer<br />

Moment, wenn man so in seiner Rolle aufgeht, dass man etwas<br />

davon in sich selbst wiederfindet“, erklärt er die Faszination,<br />

die das Theaterspielen für ihn ausmacht.<br />

Die Theatergruppe wechselte in den folgenden Jahren<br />

nicht nur immer wieder die Besetzung, sondern auch in die<br />

Bühne. So wurden unter anderem auf engstem Raum Arthur<br />

Millers „Hexenjagd“ und „Viel Lärm in Chiozza“ von Carlo<br />

Goldoni in der damaligen Kulturkneipe „Bebop“ präsentiert.<br />

Ungewöhnliche Theatererlebnisse, die aber den Applaus der<br />

Zuschauer fanden.<br />

Einen Höhepunkt in der jungen Geschichte der Studio-Bühne<br />

war der Umzug in den Kulturbahnhof Cloppenburg<br />

im Jahr 2015. Die Atmosphäre im Theatersaal fasziniert<br />

die Besucher jedes Mal aufs Neue und auch die Akteure sind<br />

von den professionellen Bedingungen und der aufwändigen<br />

technischen Ausstattung begeistert.<br />

Zur ersten Premiere an neuer Spielstätte hatte sich die<br />

Gruppe keine einfache Kost ausgesucht. Die griechische Komödie<br />

„Lysistrata“ (411 v. Chr.) von Aristophanes war nicht<br />

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Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Studio-Bühne

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