IV - CCA Monatsblatt

Titel
Was macht La Paz mit seinem Müll?
Die Stadtverwaltung von La Paz sieht sich großen Herausforderungen
bei der Behandlung und Aufarbeitung des täglichen Abfallvolumens der
23 Distrikte der Stadt ausgesetzt. So geht die Verwaltung davon aus, dass
die Bevölkerung bis 2011 auf ca. 850.000 Personen angewachsen war.
Efraín Fernández Vela ist Direktor der Stadtverwaltung von La Paz und
zuständig für den Umweltschutz. Seinen Angaben zufolge produzierte
diese Bevölkerung 2011 täglich 476 Tonnen Müll. Für das Jahr 2012 geht
Fernández Vela von 500 Tonnen Abfall pro Tag nur für die Stadt La Paz,
und von einem ähnlichen Volumen für El Alto aus.
Um mit diesen Abfallmengen entsprechend umzugehen, beziehe die
Stadt La Paz Serviceleistungen von drei verschiedenen Gesellschaften: von
SAPENPE, ISA und TERSA. SABENP kümmert sich um Einsammlung
und Abtransport des Abfalls der Stadt La Paz und deren Grenzbereiche,
sowie um Straßenreinigung und Sauberkeit. ISA hat dieselben Aufgaben,
aber nur in den westlichen Stadtteilen von La PAZ. TERSA ist eine Firma,
die sich ausschließlich um die Behandlung des Abfalls in Alpacoma
(Mülldeponie) kümmert und zwar unter Einhaltung der bestehenden
Normen der Hygiene und des Klimaschutzes.
Die Abfälle werden sortiert nach Merkmalen und Herkunftsort. So
komme etwa organischer Abfall von den öffentlichen Märkten aus der Max
Paredes, Isaac Tamayo und der Zone Gran Poder. Dazu kommen größere
Mengen an kommerziellem Abfall wie z.B. Kunststoffverpackungen. Die
Materialdiversität des Abfalls mache eine strenge Kontrolle erforderlich,
um festzustellen welche Produkte industriell noch verwendbar sind.
Im Moment existierten viele Initiativen und großes Interesse, die Abfälle
in geeigneter Form zu behandeln, aber es fehlen die nötigen Geldmittel und
auch die technischen Voraussetzungen, erklärt Fernández Vela. Aufgrund
der wachsenden Notwendigkeit einer geregelten und einheitlichen Politik
für eine nachhaltige Vorschrift der Abfälle der Stadt La Paz wurde im Jahr
2005 mit Unterstützung der Stadtverwaltung von Cataluña/Spanien ein
Orientierungsdokument entwickelt. Im Moment kann dieses Dokument
noch nicht von der Bevölkerung im Internet abgerufen werden, aber
es werde bereits von verschiedenen Direktionen der Stadtverwaltung
angewendet und in die Praxis umgesetzt, so Fernández Vela, obwohl oft
Basiskenntnisse der Materie fehlten.
Wohin mit dem Müll?
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Monatsblatt 4/2012