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KEVIN SCHLÄPFER<br />

Schläpfer führte<br />

den EHC Biel zurück<br />

in die NLA.<br />

20<strong>06</strong> beendete<br />

Schläpfer seine<br />

Spielerlaufbahn.<br />

SPIELER IN DER<br />

NLA UND NLB<br />

Zwischen 1986 und<br />

2008 212 Spiele (21 Tore,<br />

38 Assists) in der<br />

NLA für Lugano, Zug,<br />

Olten und Lausanne.<br />

598 Spiele (173 Tore,<br />

365 Assists) in der NLB<br />

für Basel, Olten, Langnau,<br />

Chur, Biel und Langenthal.<br />

Kevin Schläpfers<br />

grösster Erfolg als<br />

Spieler war zweifellos<br />

der Titel des NLA-<br />

Schweizermeisters in<br />

der Saison 1989/90 mit<br />

dem HC Lugano. Bemerkenswert<br />

sind aber auch<br />

die drei Aufstiege in die<br />

NLA mit Olten (1993),<br />

Langnau (1998) und<br />

Chur (2000).<br />

SPORTCHEF UND TRAI-<br />

NER BEIM EHC BIEL<br />

Von 20<strong>06</strong> bis 2010<br />

Sportchef in Biel, als<br />

solcher führte er den<br />

Klub zurück in die NLA<br />

(2008, sein vierter Aufstieg).<br />

Zweimal rettete<br />

er als Nottrainer den<br />

EHCB in der Liga-Qualifikation<br />

vor dem Wiederabstieg,<br />

bevor er im<br />

Sommer 2010 in Biel<br />

sein erstes reguläres<br />

Traineramt in der NLA<br />

antrat. Drei Mal führte<br />

er den Klub in der Folge<br />

in die Playoffs, bevor er<br />

am 14. November 2016<br />

in seinem siebten Jahr<br />

aus dem noch bis 2019<br />

laufenden Vertrag entlassen<br />

wurde.<br />

wissen und daraufhin bin ich dann freigestellt<br />

worden. Es war einfach das Ende<br />

einer erfolgreichen Zeit. Inzwischen ist<br />

mir klar, dass es ein grosser Fehler war,<br />

die Arbeit wieder auf zunehmen, bevor<br />

ich wieder gesund war und mit Krücken<br />

an die Bande zu stehen (Kevin Schläpfer<br />

erlitt im Sommer 2015 eine schwere Infektion<br />

des Knies – die Red.)<br />

War es Selbstüberschätzung, so früh<br />

zurückzukehren?<br />

Nein, es war natürlicher Ehrgeiz. Wir waren<br />

bis dahin ja erfolgreich. Wenn es<br />

läuft, sagt niemand etwas. Am Anfang hat<br />

man noch gelacht, als ich während des<br />

Spiels auf einem Spezialstuhl an der Bande<br />

stand und ich machte selber Sprüche.<br />

Es war ein Fehler, aber hinterher ist man<br />

ja immer klüger.<br />

Eben doch Selbstüberschätzung: Sie<br />

glauben, dass es alles leiden mag.<br />

Nein, es war nicht Selbstüberschätzung.<br />

Es war der Gedanke: Ich muss das jetzt<br />

machen. Ich muss wieder zurück an meine<br />

Arbeit. Alle erwarteten das von mir<br />

und ich sah keinen Grund, warum es<br />

nicht möglich sein sollte. Niemand sagte:<br />

«Kevin, das wird nicht funktionieren, ich<br />

habe noch nie einen Trainer an Krücken<br />

gesehen.» Ich wollte einfach einen guten<br />

Job machen. Ich merkte erst nach und<br />

nach, dass ich nicht mehr die gleiche<br />

ZUSATZINFOS<br />

Die Karriere des Kevin Schläpfer<br />

TRAINER BEIM<br />

EHC KLOTEN<br />

Ab 24. Oktober 2017<br />

stieg Schläpfer als<br />

Headcoach beim stark<br />

kriselnden EHC Kloten<br />

ein, den er in der Folge<br />

aber nicht zu stabilisieren<br />

vermochte. Am 6.<br />

April 2018 wurde<br />

Schläpfer nach den verlorenen<br />

Playouts gegen<br />

Ambri aus dem noch bis<br />

2020 laufenden Vertrag<br />

in Kloten freigestellt<br />

und durch André Rötheli<br />

ersetzt. Durch den Abstieg<br />

von Kloten ist der<br />

bis 2020 laufende Vertrag<br />

nichtig geworden.<br />

Deshalb ist Kevin<br />

Schläpfer zur Zeit arbeitslos.<br />

Energie und Ausstrahlung hatte wie vorher,<br />

als ich noch gesund war. Meine Spieler<br />

kannten mich und es war ein riesiger<br />

Unterschied, ob ich forsch in die Kabine<br />

kam und explodierte oder ob mir jemand<br />

die Türe aufhalten muss, damit ich in die<br />

Kabine humpeln konnte.<br />

Aber letzte Saison – in Kloten – da waren<br />

Sie fit?<br />

Ja, ich war fit und es war für mich ein<br />

Abenteuer. Erstmals war ich an einem anderen<br />

Ort als in Biel Trainer.<br />

Und wie sieht die Analyse nach diesem<br />

Abenteuer aus?<br />

Es war ein Fehler, dass ich alleine nach<br />

Kloten gegangen bin und nicht einen Assistenten<br />

mitgenommen habe.<br />

Verzeihen Sie den Ausdruck – aber es<br />

ist Anfängerfehler, alleine einen Krisenklub<br />

zu übernehmen. Hans Kossmann<br />

hat beispielsweise diese Saison<br />

seinen Freund Leo Schumacher zu den<br />

ZSC Lions mitgenommen.<br />

Wenn Sie es so sagen, ja, dann war es ein<br />

Anfängerfehler. Es war das erste Mal, dass<br />

ich ausserhalb von Biel einen Trainerjob<br />

übernommen habe. Ein Fehler beim ersten<br />

Mal – ja, das ist ein Anfängerfehler.<br />

Haben Sie Ihre Wirkung überschätzt,<br />

als Sie während der Saison in Kloten<br />

eingestiegen sind?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Ich wusste,<br />

dass es sehr schwierig würde und allen<br />

war von Anfang an klar, dass wir zu 95<br />

Prozent nicht um die Playouts herumkommen.<br />

Aber die Niederlage in den Playouts<br />

und den Sturz in die Liga-Qualifikation<br />

hatte niemand erwartet.<br />

Wir haben auch dieses Szenario besprochen<br />

und ich habe gesagt, dass es in<br />

einem solchen Falle darum geht, Ruhe zu<br />

bewahren.<br />

6 s’Positive 6 / 2018

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