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Der Burgbote 1973 (Jahrgang 53)

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Solinger Tageblatt vom 9. Mai <strong>1973</strong>:<br />

Kultivierter Chorklang erzeugte viel Stimmung<br />

Internationales Gemeinschaftskonzert der Sängervereinigung als glanzvoller Auftakt der Chor<br />

tage <strong>1973</strong><br />

Gleich zwei so exzellente Chöre, den Kölner<br />

MGV 1842 und den bulgarischen Gousla-Chor<br />

aus Sofia, zu Besuch zu haben, kommt einem<br />

vorgezogenen Präsent zum 600jährigen Jubi<br />

läum gleich. Möglicherweise gelingt es dem<br />

Veranstalter des gestrigen Konzerts, der Sän<br />

gervereinigung Solingen, die beiden Chöre<br />

wieder zu verpflichten, wofür auch Cberbür-<br />

('-meister Frau E. Roock, unter deren Schirm-<br />

-rrschaft die Veranstaltung stand, im stillen<br />

plädierte, als sie im Anschluß an ihre herz<br />

liche Begrüßungsansprache an Professor Her<br />

mannjosef Rübben und Generalmusikdirektor<br />

Wassil Stefanov kleine Andenken überreichte,<br />

damit „die Bindung andauert".<br />

Wie in Wellen rollte enthusiastischer Beifall,<br />

Zugabe folgte auf Zugabe. Ein Fest kultivier<br />

testen Chorklanges und ein Fest der Stim<br />

mung! Das Konzert war glänzender Auftakt<br />

für die „Chortage 73", es wird unvergessen<br />

bleiben.<br />

Die Mitglieder beider Chöre erschienen alle<br />

samt im Frack, von der Cptik her ein beson<br />

ders günstiges Bild. Beruht Kunst auf Können,<br />

wäre schwer zu entscheiden, welcher Chor<br />

günstiger abschnitt. Die Kölner, etwas größer<br />

an Zahl, erbrachten die interpretatorische<br />

Deutlichkeit und die glasklaren Entscheidun<br />

gen. <strong>Der</strong> Chor aus Sofia legte in seine Dar<br />

bietungen emotionale Erregbarkeit hinein und<br />

überließ die eigentliche Entscheidung dem<br />

Hörer. Auffassungen, die sicher in der jeweili<br />

gen völkischen Mentalität zu suchen sind.<br />

Bezeichnend für das Programm der Kölner,<br />

"''Hß sie einen gewaltigen inhaltlichen Bogen<br />

c<br />

nachzuvollziehen imstande sind, Tanzlieder<br />

ebenso „verkraften" wie die Naturidylle eines<br />

Schubert („Die Nacht"), dem Trinklied („Vinum,<br />

der edle Rebensaft") die goldigsten Seiten<br />

abgewinnen können und ein modernes „Te<br />

Deum" („Lob Gottes" von Cthegraven) wie<br />

einen mittelalterlichen Mönchsgesang vortra<br />

gen. Dank vor allem den ausgezeichneten<br />

Stimmen, die der Solist Horst Massau stell<br />

vertretend repräsentierte. Er hätte auch auf<br />

einer Opernbühne singen können. Was störte,<br />

war lediglich der Drang Professor Rübbens<br />

nach ständiger Dramatisierung selbst leiden<br />

schaftsloser Lieder. Auch P. Wißkirchen, der<br />

überragend Klavier und Orgel spielte, ist Mit<br />

glied des Chores. Besseres „Material" kann<br />

Rübben sich kaum wünschen.<br />

Anders bei Stefanov, auf dessen kleinsten<br />

Fingerzeig hin sich Chorklang in Bewegung<br />

setzte. Kommen und Gehen darstellte (Lied<br />

von den Schnittern), überwältigende Kulmina<br />

tionspunkte erreichte und trotzdem Natürlich<br />

keit wahrte. Selbst die Geschichte von den<br />

„zwölf Räubern" drückte in keinem Moment<br />

auf die Tränendrüse. Besonders schöne Er<br />

lebnisse waren die Darbietungen durch die<br />

Solisten M. Dimtschewska (Sopran), St. Popow<br />

(Bariton) und P. Petrov (Baß). Klavier spielte<br />

T. Lasarov.<br />

Höhepunkt des Abends waren die beiden ge<br />

meinschaftlichen Reproduktionen „<strong>Der</strong> Geiß<br />

bock" von Rübben dirigiert von Stefanov, und<br />

der „Pilgerchor" aus „Tannhäuser" von R.<br />

Wagner dirigiert von Professor Rübben.<br />

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