25.08.2018 Aufrufe

Der Burgbote 1973 (Jahrgang 53)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Porträt<br />

Nachdem die Reihe der Vorstandsporträts ab<br />

geschlossen ist, möchten wir jetzt den Lesern<br />

des „BB" die „Obmänner" der einzelnen Grup<br />

pen innerhalb des KMGV In Wort und Bild<br />

vorstellen. Den Anfang macht der Obmann<br />

der Cacilia Wolkenburg, Gustav Funcke (73),<br />

der seit 44 Jahren — seit 1929 — Mitglied des<br />

KMGV ist.<br />

Gustav Funcke (73)<br />

Da Ich <strong>Jahrgang</strong> 1900 bin, stamme ich also<br />

noch aus dem vorigen Jahrhundert. (Wort und<br />

Feststellung des Kölner Mathematikers Pro<br />

fessor Kracke.) Ich kann diese Feststellung<br />

auch auf mich beziehen. Füge laut Geburts<br />

urkunde den 1. Juni hinzu. Also ein Zwillings<br />

geborener. <strong>Der</strong> Älteste von Fünfen. Vater hatte<br />

wohl programmiert: Ein Quartett und eine<br />

Sopranistin. Mit Recht darf Ich wohl betonen,<br />

daß Ich „ne echte kölsche Jung ben (siehe<br />

Ahnenpass) un en dr Kofferjass, nöx dr<br />

Schwatzen Mutterjoddes, op de Welt kom".<br />

Man sagt schlechthin, der gehört ja nun doch<br />

bald zum „alten Elsen". Gewiß, das Alter for<br />

dert seinen Tribut und manches Wehwehchen<br />

Ist nicht zu vermelden; aber Gott Dank finde<br />

Ich noch keine ernsthaften Roststellen.<br />

Ein musisches Elternhaus. Vater seit 1891 Mit<br />

glied des KMGV und Mutter mit einer ausge<br />

bildeten schönen Sopranstimme ausgestattet.<br />

<strong>Der</strong> Präsident August von Othegraven, ein<br />

Freund des Hauses Funcke, hielt seine Hand<br />

über mein bereits damals wenig behaartes<br />

Haupt. Ich ward also von der Muse wirklich<br />

geküßt. <strong>Der</strong> KMGV stand gleichsam „Pate".<br />

Und der Zwillingsgeborene? Ernst Ist das Le<br />

ben, heiter die Kunst!<br />

Ich habe mich stets daran gehalten, und mei<br />

nen Beruf, meine Berufungen ernst genom<br />

men. Die Kunst, die Muse, die Freizelt kam<br />

auch zu Ihrem Recht. Beide füllten mich aus.<br />

Schüler des Gymnasiums und Realgymnasi<br />

ums in der Kreuzgasse bis zum „Einjährigen".<br />

Als Quartaner wirkte Ich als Geigenspieler Im<br />

Schulorchester mit, das s. Zt. unter der Lei<br />

tung unseres Musiklehrers Nikolaus Zimmer<br />

mann, Mitglied Im KMGV, stand. Bei fest<br />

lichen Anlässen, besonders zur Geburtstags<br />

feier SM Kaiser Wilhelms II. wurde aufgespielt.<br />

Mit einer „schönen" Sopranstimme ausgestat<br />

tet durfte Ich Insbesondere bei festlich kirch<br />

lichen Feiern In der Schulkirche St. Golumba<br />

„Solo" singen.<br />

Als Kriegsfreiwilliger Anfang 1918 zur Nach<br />

richten-Abteilung 16 In Saarlouis eingezogen.<br />

Im letzten Krieg eine gleiche „Gastrolle" —<br />

zwar nicht freiwillig — 1939/40.<br />

November 1918, nach Kriegsende, zurück ins<br />

Elternhaus und meine Ausbildung im väter<br />

lichen Geschäft begonnen.<br />

Und was wurde aus mir? Darf ich's Im Vers<br />

sagen?<br />

Auf die Nase haut oh Jammer,<br />

Mann ein Ding mit einem Hammer.<br />

Eine Brille riesengroß.<br />

Mensch kann sehen ganz famos.<br />

Übergeschrieben „<strong>Der</strong> Optiker". Es entstan<br />

den bis auf den heutigen Tag — nebenberuf-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!