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Der Burgbote 1973 (Jahrgang 53)

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Es folgt eine kurze Zusammenfassung des<br />

Weißbuches.<br />

Lebensstandard des Volkes<br />

Das Budget der japanischen Famiiien zeigte<br />

für das Jahr 1971 sowohi nach Einkommen<br />

als auch nach Ausgaben die Tendenz zu einer<br />

Stagnation, eine Folge der nach der Aufwer<br />

tung des Yen eingetretenen Rezession. Das<br />

Reaieinkommen der Haushaite von Gehaitsempfängern<br />

(im Durchschnitt 124 562 Yen pro<br />

Haushait und Monat) verzeichnete einen An<br />

stieg von nur 10,3 Prozent, Im Vergleich zu<br />

15,6 Prozent Im Haushaltsjahr 1970 (112 949<br />

Yen).<br />

Das Wachstum der Ausgaben derselben Haus<br />

haite ging ebenfalls zurück und zwar von<br />

einem Anstieg um 13,7 Prozent im Jahre 1970<br />

auf 10,5 Prozent im Jahre 1971. <strong>Der</strong> Druck,<br />

den die Aufwertung des Yen auf das Budget<br />

der Familien ausübte, brachte auch einen<br />

Rückgang in der Rate der Spareinlagen und<br />

in den Wohnungsbauten mit sich.<br />

<strong>Der</strong> Gesaritindex der Verbraucherpreise stieg<br />

im Haushaltsjahr 1970, das im März 1971 zu<br />

Ende ging, um 5,7 Prozent. <strong>Der</strong> steile Anstieg<br />

der Preise flachte sich damit etwas ab. Die<br />

Ursache lag hauptsächlich in der Rezession<br />

und in relativ stabilen Preisen für saisonbe<br />

dingte Güter, beispielsweise für leichtverderbiiche<br />

Nahrungsmittel.<br />

Andererseits hatte die Aufwertung des Yen,<br />

von der man angenommen hatte, sie würde<br />

sich als Bremse für die Preisspirale erweisen,<br />

nicht den Effekt, den man sich erhofft hatte.<br />

<strong>Der</strong> Grund dafür lag darin, daß ein Absinken<br />

der Preise von importiertem Rohmaterial in<br />

den Stadien von Verteilung und Herstellung<br />

wieder aufging. Deshalb sieht sich die Re<br />

gierung insofern einer wichtigen Aufgabe ge<br />

genüber, als sie die Faktoren ausschalten<br />

muß, die sich Preisreduzierungen in den Weg<br />

stellen.<br />

Nach einer öffentlichen Meinungsumfrage über<br />

den Lebensstandard des Volkes, die vom Amt<br />

des Ministerpräsidenten im Januar 1972 durch<br />

geführt worden ist, stieg der Anteil derer, die<br />

von sich behaupten, es gehe ihnen im Ver<br />

gleich zur Vorjahresumfrage (1971) schiechter,<br />

in allen Einkommenskiassen. Fragt man nach<br />

den Ursachen, so flacht sich der Zuwachs<br />

des Realeinkommens stärker ab als der Zu<br />

wachs der Verbraucherpreise.<br />

Verbraucherausgaben in Haushalten von Gehaltsempfängern<br />

(im Monatsdurchschnitt, Einheit: Yen, Prozent) 1969 1970 1971<br />

Höhe Gesamte Verbraucherausgaben 72 603 82 582 91 285<br />

Nahrungsmittel 23 784 26 606 28 708<br />

Wohnung 8 272 9 273 10 494<br />

Elektrizität, Brennstoffe 2 686 3 030 3 333<br />

Kleidung 7 922 8 812 9 766<br />

Sonstiges 29 939 34 862 38 985<br />

Zuwachsrate Gesamte Verbraucherausgaben 10,9 (5,4) 13,7 (5,7) 10,5 (4,2)<br />

Nahrungsmittel 8,3 (2,1) 11,9 (2,6) 7,9 (1,8)<br />

Wohnung 17,4 (12,8) 12,1 (5,4) 13,2 (8,0)<br />

Elektrizität, Brennstoffe 6,2 (5,7) 12,8 (10,8) 10,0 (6,1)<br />

Kleidung 10,1 (5,0) 11,2 (2,3) 10,8 (1,7)<br />

Sonstiges 12,0 (6,1) 16,4 (9,3) 11,8 (5,6)<br />

N.B. 1. Quelle: Untersuchungen des Amtes des Ministerpräsidenten<br />

2. Ziffern in Klammern geben den Prozentsatz des realen Zuwachses an<br />

Faktoren, die die Lebensumwelt des Japani<br />

schen Volkes beeinflussen.<br />

Was zunächst die Straftaten betrifft, die im<br />

Jahre 1971 registriert wurden, so zeigt sich,<br />

unter Ausschluß von nicht beabsichtigter Kör<br />

perverletzung mit oder ohne Todesfoige, im<br />

Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 2,8<br />

Prozent. Die Häufigkeit von Verbrechen liegt<br />

in Japan beträchtlich niedriger als in den Ver<br />

einigten Staaten oder Europa. So werden bei<br />

spielsweise auf 100 000 Personen im Jahr<br />

nicht einmal drei Raubüberfäiie gezählt. Die<br />

Vergleichszahlen für die Vereinigten Staaten<br />

liegen bei 1972, für die Bundesrepublik bei<br />

22 und für Großbritannien bei 13. Man darf

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