Reichswaldblatt Dezember 2017
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Freiwillige Feuerwehr Feucht<br />
THL Seminar <strong>2017</strong><br />
28<br />
Einsätze mit eingeklemmten Fahrzeuginsassen stellen für Rettungsdienst<br />
und Feuerwehr eine besondere Herausforderung dar. Um<br />
auf solche Einsätze optimal vorbereitet zu sein, führte die Freiwillige<br />
Feuerwehr Markt Feucht für ihre aktiven Feuerwehrleute ein<br />
2-tägiges THL-Seminar durch.<br />
Der erste Abend diente als theoretische Grundlage. Hier standen unter<br />
anderem die Themen Ordnung des Raumes, Zusammenarbeit mit Rettungsdienst<br />
und Notarzt sowie Sicherheitseinrichtungen an modernen Kraftfahrzeugen<br />
und alternative Fahrzeugantriebe auf dem Programm. Den zweiten<br />
Teil bildete das Thema Rettungstechniken.<br />
Der zweite Seminar-Tag stand ganz im Zeichen der praktischen Ausbildung.<br />
Erster Teil der praktischen Übungen war die Einrichtung eines Ablageplatzes<br />
sowie die Sicherung eines PKW auf vier Rädern.<br />
Nächster Punkt war der Umgang mit Stifneck, Rettungsboa und Spineboard.<br />
So wurde die achsengerechte Rettung eines Fahrzeuginsassen über den<br />
Kofferraum geübt. Besonderer Wert wurde auf die Arbeit in Kleingruppen<br />
gelegt. Deshalb gab es 11 Teilnehmer, welche von zwei Ausbildern angeleitet<br />
wurden. Somit hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit, alle Techniken selbst<br />
auszuprobieren und auch selbst einmal als „Opfer” gerettet zu werden.<br />
Danach wurde intensiv die Möglichkeit der Entklemmung im Bereich des<br />
Lenkrades geübt. Drei verschiedene Möglichkeiten, das Lenkrad vom Patienten<br />
weg zu bewegen kamen zum Einsatz: Lenkrad/Lenksäule mittels<br />
Spreizer nach oben wegdrücken, Lenkrad/Lenksäule mit dem Spreizer in<br />
Richtung A-Säule hochziehen und als drittes wurden Lenkrad/Lenksäule von<br />
außen mit Spreizer und Zugkette vom Patienten weggehoben.<br />
Zur nächsten Lage wurde der PKW auf die Seite gedreht und mit Hilfe von<br />
Hölzern und Abstützsystem stabilisiert. Nach dem Zugang ins Fahrzeuginnere<br />
wurden verschiedene Techniken zur Sicherung des Patienten durchgeführt.<br />
Hier kamen Spineboard und B-Schlauch, aber auch das Abstützen durch<br />
einen Helfer zur Anwendung. Mit der Rettungsschere wurde das Dach abgeschnitten<br />
und abgeklappt, um eine Versorgungsöffnung zu erhalten. Um<br />
einen optimalen Zugang zum Patienten zu erreichen, wurde die obere Tür<br />
des Fahrzeuges geöffnet und der Vorderwagen des Fahrzeuges mit einem<br />
Rettungszylinder nach vorne geklappt. Besonders die bei modernen Fahrzeugen<br />
immer wichtigeren Entlastungsschnitte konnten anschaulich demonstriert<br />
werden.<br />
Für das letzte Übungsszenario wurde der PKW auf das Dach gedreht. Auch<br />
hier erfolgten eine geeignete Sicherung und ein Erstzugang. Als Rettungstechnik<br />
wurde eine große Seitenöffnung durchgeführt. Hierbei werden beide<br />
Fahrzeugtüren und die B-Säule in einem Stück entfernt. Um die Situation<br />
im Fußraum beurteilen zu können, wurde in die A-Säule ein Fußraumfenster<br />
geschnitten und dann mittels Spreizer vergrößert. Um die Stabilität und die<br />
Leistungsfähigkeit des Abstützsystems zu zeigen, wurde der PKW auseinandergedrückt<br />
und das restliche Dach entfernt.<br />
Dabei zeigte sich, dass es zu keinerlei Bewegung des Fahrzeugs kam. Selbst<br />
das Besteigen des Fahrzeuges war ohne Probleme und Bewegungen möglich.<br />
Am Ende der zwei intensiven Ausbildungstage bedankte sich Kommandant<br />
Christian Lankes bei allen Teilnehmern, bei Ausbilder Erwin Felsner und besonders<br />
bei Seminarleiter Markus Stelzer für die gelungene Veranstaltung. Ebenfalls<br />
dankte er allen, die im Hintergrund zum Gelingen beigetragen hatten.<br />
Insgesamt konnten den Teilnehmern während der beiden Tage wichtige<br />
Kenntnisse und Techniken vermittelt werden, die ihnen bei den kommenden<br />
Einsätzen die Arbeit deutlich erleichtern werden.<br />
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