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Leo Oktober 2018

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Eine Villa voller Ruinen<br />

„Never Give Up The Spot!“ betitelte der Schweizer Bildhauer<br />

Thomas Hirschhorn seine Ausstellung, mit der er<br />

die Räume der Villa Stuck zu ihrem 50. Jubiläum bespielt.<br />

Der Anblick, der sich dabei auftun wird, dürfte wohl niemanden<br />

kaltlassen, schließlich füllt der Künstler gerne mal ganze<br />

Räume mit zerknüllten Bierdosen oder Autoreifen. In der<br />

Villa Stuck werden es Ruinen sein, die für Hirschhorn nicht<br />

nur ein Symbol für Zerstörung, sondern auch die Hoffnung<br />

auf einen Neuanfang sind. Eben diesen Neuanfang<br />

integriert er dabei in die Skulptur mittels zweier Unterstände,<br />

in denen die Besucher aufgerufen sind, mit Werkzeug,<br />

Computer und Materialien selbst zu produzieren. Denn – so<br />

möchte der Künstler den Titel der Ausstellung verstanden<br />

wissen – es ist wichtig, einen Standpunkt zu beziehen und<br />

durchzuhalten, gerade wenn die Welt um einen herum in<br />

Trümmern liegt. *jb<br />

19.10., Museum Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60,<br />

11 – 18 Uhr, www.villastuck.de<br />

FOTOS: KAMMERSPIELE<br />

FOTO: VILLA STUCK<br />

Von Doppelgängern<br />

und Androiden<br />

Auch wenn Kammerspiele-<br />

Intendant Matthias Lilienthal<br />

sein Engagement nicht<br />

über 2020 verlängern<br />

möchte, holt er auch diesen<br />

Herbst wieder aufregende<br />

Bühnenexperimente an die<br />

Kammerspiele.<br />

So feiert am 4. <strong>Oktober</strong><br />

das Stück „Unheimliches<br />

Tal / Uncanny Valley“ der<br />

berühmt-berüchtigten Theatertruppe<br />

Rimini Protokoll<br />

seine Uraufführung. Das<br />

Stück, das von offizieller Seite<br />

ganz sachlich als Vortrag<br />

bezeichnet wird, ist vielmehr<br />

ein Experiment, das die<br />

Frage stellt, ob ein Mensch<br />

kopiert werden kann.<br />

Die Probe aufs Exempel<br />

macht Regisseur Stefan<br />

Kaegi an Schriftsteller Thomas<br />

Melle, den er in Form<br />

eines humanoiden Roboters<br />

kopiert. Das animatronische<br />

Double übernimmt für<br />

einen Abend sozusagen die<br />

Identität des Schriftstellers,<br />

referiert als Thomas Melle<br />

und fragt selbst stets: Was<br />

bedeutet es für das Original,<br />

wenn die Kopie übernimmt?<br />

*jb<br />

4.10., Münchner Kammerspiele,<br />

Maximilianstr. 26,<br />

20 Uhr, www.muenchnerkammerspiele.de

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