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Eine Villa voller Ruinen<br />
„Never Give Up The Spot!“ betitelte der Schweizer Bildhauer<br />
Thomas Hirschhorn seine Ausstellung, mit der er<br />
die Räume der Villa Stuck zu ihrem 50. Jubiläum bespielt.<br />
Der Anblick, der sich dabei auftun wird, dürfte wohl niemanden<br />
kaltlassen, schließlich füllt der Künstler gerne mal ganze<br />
Räume mit zerknüllten Bierdosen oder Autoreifen. In der<br />
Villa Stuck werden es Ruinen sein, die für Hirschhorn nicht<br />
nur ein Symbol für Zerstörung, sondern auch die Hoffnung<br />
auf einen Neuanfang sind. Eben diesen Neuanfang<br />
integriert er dabei in die Skulptur mittels zweier Unterstände,<br />
in denen die Besucher aufgerufen sind, mit Werkzeug,<br />
Computer und Materialien selbst zu produzieren. Denn – so<br />
möchte der Künstler den Titel der Ausstellung verstanden<br />
wissen – es ist wichtig, einen Standpunkt zu beziehen und<br />
durchzuhalten, gerade wenn die Welt um einen herum in<br />
Trümmern liegt. *jb<br />
19.10., Museum Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60,<br />
11 – 18 Uhr, www.villastuck.de<br />
FOTOS: KAMMERSPIELE<br />
FOTO: VILLA STUCK<br />
Von Doppelgängern<br />
und Androiden<br />
Auch wenn Kammerspiele-<br />
Intendant Matthias Lilienthal<br />
sein Engagement nicht<br />
über 2020 verlängern<br />
möchte, holt er auch diesen<br />
Herbst wieder aufregende<br />
Bühnenexperimente an die<br />
Kammerspiele.<br />
So feiert am 4. <strong>Oktober</strong><br />
das Stück „Unheimliches<br />
Tal / Uncanny Valley“ der<br />
berühmt-berüchtigten Theatertruppe<br />
Rimini Protokoll<br />
seine Uraufführung. Das<br />
Stück, das von offizieller Seite<br />
ganz sachlich als Vortrag<br />
bezeichnet wird, ist vielmehr<br />
ein Experiment, das die<br />
Frage stellt, ob ein Mensch<br />
kopiert werden kann.<br />
Die Probe aufs Exempel<br />
macht Regisseur Stefan<br />
Kaegi an Schriftsteller Thomas<br />
Melle, den er in Form<br />
eines humanoiden Roboters<br />
kopiert. Das animatronische<br />
Double übernimmt für<br />
einen Abend sozusagen die<br />
Identität des Schriftstellers,<br />
referiert als Thomas Melle<br />
und fragt selbst stets: Was<br />
bedeutet es für das Original,<br />
wenn die Kopie übernimmt?<br />
*jb<br />
4.10., Münchner Kammerspiele,<br />
Maximilianstr. 26,<br />
20 Uhr, www.muenchnerkammerspiele.de