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Berliner Kurier 21.09.2018

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Freitag, 21. September 2018<br />

Feuer frei für Putin<br />

Russlands Präsident Wladimir Putin schaut durch<br />

die Zielvorrichtung eines Scharfschützengewehrs.<br />

Beim Test der Kalaschnikow auf einem Übungsgelände<br />

in der Nähe vonMoskau habe er auf 600 Metern<br />

bei fünf Schüssen drei Mal ins Ziel getroffen,<br />

hieß es lobend in dem Bericht eines TV-Senders. Dabei<br />

habe er so gewirkt wie ein „professioneller<br />

Scharfschütze“, der die Luft anhalte und auf seinen<br />

Herzschlag achte, wenn er einen Schuss abfeuert.<br />

NACHRICHTEN<br />

Keine große Rede<br />

Noch eine Zukunft für die GroKo?<br />

Wer will noch wetten,<br />

dass die Große Koalition<br />

in Berlin bis 2021 hält?<br />

Kaum noch einer. Wahrscheinlich<br />

nicht einmal die Politiker<br />

der Großen Koalition<br />

selbst. Zu zerrüttet ist das<br />

Bündnis. Es gibt kein Vertrauen<br />

mehr zwischen den drei<br />

Partnern. Zwischen ihnen<br />

herrscht nur noch eine gegenseitige<br />

Machtblockade. Konsequente<br />

Entscheidungen sind<br />

nicht mehr möglich. Der Fall<br />

Maaßen hat dies zum zweiten<br />

Mal in nur sechs Monaten gezeigt.<br />

Diese Blockade kann nur aufgelöst<br />

und das gegenseitige<br />

Misstrauen nur dann überwunden<br />

werden, wenn zwei<br />

Voraussetzungen erfüllt werden:<br />

1. Der lähmende und zerstörerische<br />

Konflikt zwischen Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel<br />

und ihrem CSU-Innenminister<br />

muss dadurch aufgelöst<br />

werden, dass einer von beiden<br />

aus dem Kabinett ausscheidet.<br />

Für einen Sturz von Merkel<br />

spricht wenig. Deshalb muss<br />

man in diesem Fall auf die<br />

Weisheit der bayerischen<br />

Wähler vertrauen, der CSU eine<br />

so große Niederlage zu bescheren,<br />

dass die CSU Seehofer<br />

als Sündenbock aufs Altenteil<br />

schickt.<br />

2. Aber auch die SPD istander<br />

Zerrüttung schuld. Der linke<br />

Flügel der SPD muss seinen<br />

Frieden mitder Großen Koalition<br />

machen und darf, wie Juso-Chef<br />

Kevin Kühnert, nicht<br />

länger jeden Konflikt ausnutzen,<br />

um die grundsätzliche<br />

und verlorene Schlacht um die<br />

Beteiligung der SPD an der Regierung<br />

noch einmal zu schlagen.<br />

Spreng-<br />

Stoff<br />

Der Journalist<br />

und Politik-Berater<br />

Michael H. Spreng<br />

schreibt<br />

jeden Freitag<br />

im KURIER<br />

Wenn diese beiden Bedingungen<br />

nicht erfüllt werden, dann<br />

hat die Große Koalition keine<br />

Zukunft mehr. Sie wird beim<br />

nächsten großen Konflikt auseinanderbrechen.<br />

Foto: pool sputnik kremlin<br />

Foto: AP<br />

Foto: dpa<br />

Berlin –Der türkische<br />

Staatspräsident Recep<br />

Tayyip Erdogan (Foto) wird<br />

bei seinem Deutschlandbesuch<br />

kommende Woche voraussichtlich<br />

auf einen Auftritt<br />

vor Tausenden<br />

Deutschtürken verzichten.<br />

„Eine große Rede in einer<br />

Halle ist nicht geplant“,<br />

teilte die türkische Botschaft<br />

mit. Erdogan will<br />

aber wohl die größte Ditib-<br />

Moschee in Köln eröffnen.<br />

Durchsuchungen<br />

Chemnitz –Die Polizei hat<br />

bei Verdächtigen einer<br />

selbst ernannten Bürgerwehr<br />

Durchsuchungen<br />

durchgeführt. Die Aktionen<br />

dauerten bis in den späten<br />

gestrigen Abend, so das<br />

LKA. Die Gruppe soll Passanten<br />

„kontrolliert“ und<br />

Ausländer bedroht und beschimpft<br />

haben.<br />

AfD: AffäreinSachsen<br />

Berlin –Das ARD-Magazin<br />

„Panorama“ hat aufgedeckt,<br />

dass das hochrangige AfD-<br />

Mitglied Hendrik S. hauptberuflich<br />

beim Landesamt<br />

für Verfassungsschutz in<br />

Sachsen arbeitet. Er hat<br />

dort auch Zugang zu Geheiminformationen.<br />

Reallohn gestiegen<br />

Wiesbaden –Beschäftigte<br />

in Deutschland haben trotz<br />

steigender Inflation im<br />

zweiten Quartal von höheren<br />

Reallöhnen profitiert.<br />

Laut Statistischem Bundesamt<br />

ergab sich ein Zuwachs<br />

von 0,5 Prozent.<br />

Trump vs. Sessions<br />

Washington –US-Präsident<br />

Donald Trump hat seinen<br />

Justizminister Jeff Sessions<br />

(Foto) erneut indirekt<br />

zum Rücktritt gedrängt:<br />

„Ich bin mit vielem unzufrieden.<br />

Ich habe keinen<br />

Justizminister. Es ist sehr<br />

traurig“, sagte er Hill.tv.<br />

Sessions schütze ihn nicht<br />

ausreichend in der Russlandaffäre.

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