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Social Media<br />

Das ist typisch<br />

Start-up. „Das<br />

wollen wir uns<br />

bewahren, so<br />

lange es geht“,<br />

sagt Martin<br />

Böhringer und<br />

nimmt auf<br />

einem quietschgelben<br />

Stuhl<br />

Platz. „Das Gefühl<br />

verkaufen<br />

wir mit der App<br />

gleich mit.“<br />

bereits ein Social Intranet hat, kann die App von<br />

Staffbase problemlos integrieren, auch die Einbindung<br />

anderer individueller Plug-ins ist möglich.<br />

Neue Unternehmenskultur / Die App erfüllt<br />

noch eine weitere wichtige Funktion: Employer-Branding.<br />

„Mitarbeiter müssen sich heute mehr denn je mit<br />

ihrem Job identifizieren können. Das ist ganz wichtig<br />

für die Integration neuer und die Bindung vorhandener<br />

Arbeitskräfte“, sagt Böhringer und denkt dabei vor<br />

allem an junge Leute wie die Millennials oder die Generation<br />

Z. Und an ihre gewachsenen Anforderungen<br />

an Arbeitgeber und die Unternehmenskultur. Da geht<br />

es zum Beispiel um die strikte Trennung von Arbeit<br />

und Privatleben, um Feedback und Wertschätzung –<br />

und irgendwie auch um Sinnhaftigkeit. Warum mache<br />

ich meinen Job überhaupt? „Ich muss das vorleben,<br />

vor allem in der Führungsebene. Das macht ein<br />

Umdenken nötig“, sagt Böhringer. Mit dem richtigen<br />

Instrument könne man alle Mitarbeiter gleichzeitig<br />

„abholen“: vom Manager bis zum Außendienstler. Bei<br />

Staffbase geht das mehrsprachig. Unterstützt werden<br />

Inhalte in mehr als 30 Sprachen, die Benutzeroberfläche<br />

gibt es in acht – inklusive Chinesisch.<br />

„Wir verwenden unsere App natürlich auch<br />

selbst“, sagt Böhringer, während er noch schnell<br />

eine Nachricht an den Kollegen absetzt. Hierfür<br />

nutzt er die Desktop-Version der Staffbase-App.<br />

Böhringer hätte natürlich auch aufstehen können,<br />

denn die Wege bei Staffbase sind kurz – auch zwischen<br />

dem CEO und den einzelnen Teams, die aus<br />

Softwareentwicklern, Kundenbetreuern, Marketingoder<br />

Sales-Spezialisten bestehen. Es gibt flache Hierarchien<br />

im jungen und internationalen Team, dessen<br />

Altersdurchschnitt ungefähr bei 30 Jahren liegt. Man<br />

duzt sich, flexible Arbeitszeitmodelle sind etabliert.<br />

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Gearbeitet wird im schicken Loft, wer will kann sich<br />

mit dem Laptop aufs Sofa hocken. „Das wollen wir<br />

uns bewahren, so lange es geht“, sagt der 33-Jährige.<br />

Das sei schließlich Teil des Produkts. „Die großen<br />

Konzerne wollen sich eine Scheibe von uns<br />

abschneiden, wollen sich mehr als Start-up fühlen.<br />

Dieses Gefühl verkaufen wir mit der App gleich mit.“<br />

Zum Kunden geht es deshalb auch in T-Shirt und<br />

Turnschuhen. Staffbase sei oft der Wegbereiter für<br />

eine neue interne Kommunikationsstrategie und fast<br />

schon für den Führungsstil. „Ich kann als CEO mit<br />

einer Massenmail keine strategische Kommunikation<br />

machen. Das funktioniert heute nicht mehr.“<br />

Die Softwarelösung kommt an, bei inzwischen<br />

rund 250 Kunden in Deutschland und auf der ganzen<br />

Welt. Das Team an den Standorten Chemnitz, Dresden<br />

und Köln ist gut ausgelastet. Seit der Gründung habe<br />

man sich jedes Jahr verdoppeln können, sagt Böhringer.<br />

Um dem wachsenden Kundenstamm gerecht zu<br />

werden, wollen die drei Geschäftsführer das Team von<br />

rund 90 Mitarbeitern in Deutschland um 100 neue<br />

Kollegen erweitern. Seien es zu Gründungszeiten eher<br />

Softwareentwickler gewesen, suche man derzeit vor allem<br />

Unterstützung in den Bereichen Marketing, Sales<br />

und Kundenbetreuung. Das schafft Arbeitsplätze und<br />

stärkt die Wirtschaftsregion rund um Chemnitz, die<br />

auch schon einige andere Software-Start-ups wie Prudsys,<br />

Intenta oder Baselabs hervorgebracht hat. Und auch<br />

Dresden bietet Potential, vor allem aufgrund der Nähe<br />

zur TU oder dem dort ansässigen 5G Lab.<br />

Die Strategie von Staffbase wird derweil internationaler:<br />

Neben dem bereits bestehenden Büro<br />

mit acht Mitarbeitern in New York soll ein weiteres<br />

in London hinzukommen. Man denke das Thema<br />

ohnehin global, sagt Böhringer. „Wir wollen Marktführer<br />

werden. Derzeit haben wir das beste Produkt<br />

dafür – auch wenn die Konkurrenz natürlich nicht<br />

schläft.“ Dass die Idee von „mobile first“ in der Mitarbeiterkommunikation<br />

ankommt, zeigt auch das<br />

große Interesse der Investoren. Kürzlich konnte<br />

Staffbase in einer dritten Finanzierungsrunde acht<br />

Millionen Euro für die Weiterentwicklung seiner<br />

Mitarbeiter-App gewinnen. Der globale Risikokapitalgeldgeber<br />

e.ventures ist neben Capnamic Ventures<br />

und Kizoo Technology Capital nun neuer Hauptinvestor.<br />

Ein kluger Schachzug, der neue Geldgeber<br />

selbst hat beste Beziehungen ins Silicon Valley. ■<br />

FAKTEN // Standorte: Chemnitz, Dresden, Köln, New York /<br />

Gründungsjahr: 2014 / Mitarbeiter: 90 / Geschäftsführung:<br />

Martin Böhringer (CEO), Frank Wolf (CMO), Lutz<br />

Gerlach (COO) / Mission: Mit einer Mitarbeiter-App die<br />

Unternehmenskultur revolutionieren<br />

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