Trending Topics
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
69<br />
Smart Infrastructure<br />
BILDER<br />
1<br />
Inkubator: In der Gläsernen<br />
Manufaktur in Dresden können<br />
Start-ups ihre zukunftsweisenden<br />
Mobilitätsideen bis<br />
zur Marktreife entwickeln.<br />
Der grüne Fahrdienst<br />
Weniger Autos, weniger<br />
Feinstaub: Das ist das<br />
Ziel der drei Firmengründer<br />
von Clever Shuttle.<br />
Das Start-up setzt auf<br />
das Prinzip des Ridesharing,<br />
gebucht werden die<br />
umweltfreund lichen Autos<br />
über eine Smartphone-App.<br />
Ein Algorithmus bündelt<br />
Fahrgäste mit ähnlichen<br />
Routen, mehrere Nutzer<br />
teilen sich somit ein Auto<br />
samt Fahrer.<br />
www.clevershuttle.de<br />
2<br />
Digitale Lösungen:<br />
Elke Pahl-Weber, Professorin<br />
für Bestandsentwicklung<br />
und Erneuerung von Siedlungseinheiten<br />
an der TU<br />
Berlin, forscht an der Zukunft<br />
der Innenstädte.<br />
Smarte Innovationen / Das, was Leipzig<br />
für Bestandsgebiete erdacht hat, wendet die Stadt<br />
auch auf drei neu entstehende innerstädtische Quartiere<br />
an. Martin Richter vom sächsischen „Smart<br />
Infrastructure Hub“ findet, dass andere Städte von<br />
Leipzig lernen können: „Es ist ein ganz entscheidender<br />
Punkt, dass die Kommunen die Potentiale<br />
der Digitalisierung erkennen und auch annehmen<br />
und durchführen.“ Das meint auch Andreas Franke,<br />
Geschäftsführer der VNG Viertelenergie GmbH.<br />
Wenn kleinere und mittlere Gemeinden Smart-City-<br />
Konzepte nicht allein umsetzen wollen, unterstützt er<br />
sie mit dem im Juli 2017 gegründeten Tochterunternehmen<br />
der Leipziger VNG AG in Kooperation mit<br />
der Tilia GmbH bei der Quartiersentwicklung. In<br />
Abstimmung mit kommunalen Vertretern wird partnerschaftlich<br />
ein Quartierskonzept erstellt, das alle<br />
energetischen Infrastrukturbereiche einbezieht – von<br />
der dezentralen Energieversorgung über schnelles<br />
Internet und Elektromobilität bis hin zur LED-Straßenbeleuchtung<br />
– „hersteller- und energieträgerneutral,<br />
von der Konzeption über die Investition bis hin<br />
zum Betrieb der Anlagen“, wie Franke betont.<br />
Die Basis des Ganzen ist schnelles und flächendeckend<br />
vorhandenes Internet. Beim Breitbandausbau<br />
gibt es hierzulande in einigen Regionen noch Nachholbedarf,<br />
smarte Ideen hingegen sind vorhanden. „In<br />
Deutschland haben wir eine hervorragende Landschaft<br />
für Forschung, für Entwicklung, für Innovation. Wir<br />
müssen das nur mehr nach außen tragen“, sagt Martin<br />
Richter, der mit dem erfolgreichen Start-up-Unterstützungsprogramm<br />
Spin-Lab – The HHL Accelerator<br />
als Teil des „Smart Infrastructure Hub“ das Ziel verfolgt,<br />
die lebhafte Szene in Leipzig und Dresden mit<br />
Playern aus Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen.<br />
Beispiel Elektromobilität / In der Gläsernen<br />
Manufaktur in Dresden ermöglicht Volkswagen<br />
mit dem „Future Mobility Incubator“ ausgewählten<br />
Gründern, ihre zukunftsweisenden Ideen bis zur<br />
Marktreife zu entwickeln. Eines dieser Start-ups ist<br />
Charge X. Das junge Gründertrio mit Team testet<br />
seit März 2018 Prototypen eines erweiterbaren Ladesystems<br />
für Elektroautos, das die Autos wie mit einer<br />
Mehrfachsteckdose lädt – allerdings nicht gleichmäßig,<br />
sondern nacheinander mit einem selbstlernenden<br />
Algorithmus. Jedes Fahrzeug wird nach seinem<br />
vorher ermittelten Grundbedarf mit Strom „betankt“.<br />
Der Vorteil: Die Ladesäulen sind günstiger als<br />
bisherige Modelle, weil sowohl die komplexe Installation<br />
als auch teure Hardware entfallen. „Die Lösung<br />
eignet sich besonders für Häuser im urbanen Raum,<br />
in denen Unternehmen Ladestationen für Mitarbeiter,<br />
aber auch Wohnungseigentümergemeinschaften<br />
Ladestationen für die Bewohner installieren möchten“,<br />
sagt Tobias Wagner, einer der drei Gründer.<br />
Die Stadt Dresden ist generell den neuen<br />
smarten Technologien gegenüber sehr offen. Unter<br />
anderem hat sie Teile ihres Straßennetzes als Testfeld<br />
für selbstfahrende Fahrzeuge geöffnet. Ab September<br />
2018 will auch der Ridesharing-Dienst Clever Shuttle<br />
seinen Fahrdienst auf Dresden ausweiten. Bisher<br />
ist das 2014 gegründete Start-up in Berlin, Hamburg,<br />
Leipzig, München und Stuttgart unterwegs. Fahrgäste<br />
mit ähnlichen Routen werden über eine App zu Fahrgemeinschaften<br />
gebündelt und von Fahrern in Autos<br />
mit Wasserstoff- oder Elektroantrieb an ihr gewünschtes<br />
Ziel befördert. Damit ist der Dienst eine günstige<br />
Alternative zum Taxi oder dem privaten Auto. Das<br />
helfe auch der Stadt beim Verhindern von Staus, so<br />
die These von Fabio Adlassnigg, Sprecher von Clever<br />
Shuttle: „Denn wollen wir mit der Forderung einer lebenswerten,<br />
gesünderen und schöneren Stadt wirklich<br />
Ernst machen, bedarf es einer drastischen Reduzierung<br />
des motorisierten Individualverkehrs.“ ■<br />
TRENDING TOPICS