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58<br />
Digital Business<br />
Neue<br />
Chancen<br />
für<br />
analoge<br />
Produkte<br />
text<br />
Doreen Reinhard<br />
Ihr Markenkern ist das<br />
traditionelle Handwerk,<br />
ihre Wege in die Zukunft<br />
sind unterschiedlich.<br />
Und doch zeigen Unternehmen<br />
immer wieder,<br />
dass Tradition und<br />
Digitalisierung in keinem<br />
Widerspruch stehen.<br />
BILDER<br />
1<br />
Digitalisierung trifft auf<br />
Handarbeit: Nomos Glashütte<br />
nutzt Technik vor allem dort,<br />
wo es auf das Tausendstel<br />
eines Millimeters ankommt.<br />
2<br />
Jeder kennt Uhren aus Glashütte:<br />
Die kleine Stadt nahe<br />
Dresden ist weltberühmt,<br />
die Uhrmacher zählen zu den<br />
Besten ihrer Zunft.<br />
Die Zukunft ist klar vorgezeichnet: Die Digitalisierung<br />
schreitet voran, die Arbeit von Menschen wird<br />
mehr und mehr von Software übernommen. Das gilt<br />
für unzählige Branchen. Aber auch für jene, die von<br />
ursprünglichem Handwerk leben? In Sachsen profitieren<br />
viele Unternehmen von teils jahrhundertealten<br />
Traditionen. Aufwendige Handarbeit gehört zu ihrem<br />
Markenkern. Das Zusammenwirken von Vergangenheit<br />
und Zukunft organisieren sie ganz unterschiedlich.<br />
In der Porzellanmanufaktur Meissen beispielsweise<br />
hat sich an den wesentlichsten Arbeitsschritten<br />
in über 300 Jahren Geschichte nicht so viel geändert –<br />
dazu gehört nach wie vor das Geschick von Spezialisten,<br />
vom Drehen bis zum Bemalen einer Tasse. Doch<br />
rund um das Handwerk laufen längst digitale Prozesse<br />
ab. 2015 wurde ein Steuerungssystem eingeführt, mit<br />
dem unter anderem Aufträge geplant und Bestände<br />
kontrolliert werden. Der Arbeitsaufwand habe sich<br />
etwa um die Hälfte verringert, so Manufaktursprecherin<br />
Sandra Jäschke. „Für solche Schritte gibt es<br />
keinen Zettelkasten mehr.“ Das Firmenarchiv wurde<br />
ebenfalls digital aufbereitet. Die Manufaktur hat einen<br />
Schatz von 30 000 historischen Formen – die sind<br />
häufig Inspiration für aktuelle Kollektionen und können<br />
in der Datenbank leichter recherchiert werden.<br />
Auch der Meissen-Onlineshop wird gerade mit neuen<br />
Features ausgestattet. Schon jetzt kann man dort das<br />
gesamte Sortiment der Manufaktur finden, einen Teil<br />
auch bestellen. „Wir erwarten durch den Relaunch<br />
des Onlineshops auch Verkaufszuwächse“, sagt Jäschke.<br />
„Der größte Teil unserer Produkte wird aber nach<br />
wie vor über unsere Boutiquen und Fachhändler verkauft.<br />
Hochwertiges Porzellan möchten viele Kunden<br />
nicht im Internet kaufen.“<br />
Onlinegeschäft wichtige Ergänzung / Ähnliche<br />
Erfahrungen macht auch die Uh renbranche, die<br />
den kleinen Ort Glashütte im Erzgebirge bekanntgemacht<br />
hat. Zu den Vorreitern dort gehört Nomos<br />
Glashütte. „Wir brauchen hochwertiges Handwerk<br />
und die Vorzüge der Digitalisierung“, sagt Firmensprecherin<br />
Anna Jasper. Der 2010 gestartete Online-<br />
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