der-Bergische-Unternehmer_1018
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IM FOKUS STIFTUNGEN<br />
aktiv für das Gemeinwohl zu engagieren. Vielfach<br />
als Gegenleistung für die Zuwendungen, die sie<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft zu verdanken haben. Etwa eine<br />
gute Ausbildung, persönliche För<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> exzellente<br />
Startbedingungen für den Sprung in die<br />
Selbstständigkeit.<br />
Es gibt aber auch an<strong>der</strong>e pragmatische Argumente,<br />
die für den Nutzen einer Stiftung sprechen.<br />
Dabei geht es aus <strong>Unternehmer</strong>sicht oftmals um<br />
• steuerliche Vorteile<br />
Stiftungen bewirken viel Gutes.<br />
„Sie tragen unter an<strong>der</strong>em rund<br />
150 Krankenhäuser und 270 Museen<br />
o<strong>der</strong> pflegen mindestens<br />
154.000 Hektar Naturschutzflächen“,<br />
erläutert Prof. Dr. Michael<br />
Göring, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> im Bundesverband<br />
Deutscher Stiftungen. Als führendes Kompetenzzentrum<br />
genießt <strong>der</strong> größte und älteste Stiftungsverband<br />
in Europa län<strong>der</strong>übergreifend einen ausgezeichneten<br />
Ruf. Über 8.400 Stiftungen sind <strong>der</strong><br />
Institution mitgliedschaftlich verbunden. Damit<br />
verwaltet <strong>der</strong> Verbund etwa drei Viertel des deutschen<br />
Stiftungsvermögens.<br />
Den Spitzenplatz im deutschen Stiftungs-Ranking<br />
hält Nordrhein-Westfalen mit 123 Neugründungen<br />
und 4.370 rechtsfähigen Stiftungen des bürgerlichen<br />
Rechts. Die Stiftungsaufsicht übernehmen<br />
hier die verschiedenen Bezirksregierungen; oberste<br />
Aufsichtsbehörde ist das NRW-Innenministerium.<br />
Stiftungen aus <strong>Unternehmer</strong>sicht<br />
Die Gründe, eine Stiftung ins Leben zu rufen,<br />
sind vielfältig. Immer mehr <strong>Unternehmer</strong> sehen<br />
sich beispielsweise in <strong>der</strong> sozialen Verantwortung,<br />
die Welt ein Stück weit besser zu machen und sich<br />
Den Spitzenplatz im deutschen Stiftungs-Ranking<br />
hält Nordrhein-Westfalen mit 123 Neugründungen<br />
und 4.370 rechtsfähigen Stiftungen des bürgerlichen<br />
Rechts.<br />
Bei <strong>der</strong> Einkommensteuer wird ein erweiterter<br />
Son<strong>der</strong>ausgabenabzug von bis zu 1 Million Euro<br />
gewährt. Bei <strong>der</strong> Vermögensübertragung fällt we<strong>der</strong><br />
zu Lebzeiten noch nach dem Tode eine Schenkungs-<br />
bzw. Erbschaftssteuer an.<br />
• die Regelung des Nachlasses<br />
Wenn Familienunternehmen vererbt werden, können<br />
die hohen Steuern den Betrieb in Liquiditätsschwierigkeiten<br />
bringen. Mit Hilfe einer Stiftung<br />
lässt sich das verhin<strong>der</strong>n. Zudem ist das Stiftungsvermögen<br />
dem Zugriff von Gläubigern des Stifters<br />
entzogen. Natürlich eröffnet die Gründung<br />
einer Stiftung auch die Möglichkeit, missliebige<br />
Familienmitglie<strong>der</strong> vom Erbe auszuschließen.<br />
Darüber hinaus sind Stiftungen ein bewährtes<br />
Instrument für<br />
• die Lösung des Nachfolgeproblems<br />
• die Wahrung des Lebenswerkes<br />
• die Sicherung des eigenen Vermögens<br />
• den Erhalt des Namens<br />
• die aktive Gestaltung des Ruhestands<br />
• die Kontrolle über den Einsatz<br />
<strong>der</strong> Stiftungsmittel<br />
Notwendige Maßnahmen im Vorfeld<br />
Entscheidend ist, dass <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Stiftung<br />
stets vom Grün<strong>der</strong> bestimmt wird. Um die relevanten<br />
Daten und Bestimmungen zu dokumentieren,<br />
ist vor <strong>der</strong> eigentlichen Gründung neben <strong>der</strong><br />
Klärung <strong>der</strong> Kapitalfrage die Ausarbeitung einer<br />
Satzung erfor<strong>der</strong>lich. Das Papier sollte auf jeden<br />
Fall folgende Angaben enthalten: Name und Sitz<br />
<strong>der</strong> Stiftung, Aufgabe und Zweck, Auskunft über<br />
das Vermögen, Anweisungen zur Bildung des<br />
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