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DER ANDERMATTER Sommer 2017

Gästemagazin der Gotthardregion

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EIN KURZER BLICK IN DIE LANGE GESCHICHTE. A BRIEF LOOK INTO A LONG HISTORY.<br />

SEIT 100 JAHREN<br />

100 years old<br />

Am 1. Juni 1882 ging der erste Gotthardbahntunnel in Betrieb.<br />

Schnell wurde eine Fahrt durch den damals mit Abstand längsten<br />

Eisenbahntunnel der Welt zu einer beliebten Touristenattraktion.<br />

Viele Reisende stiegen auch in Göschenen aus, um von hier –<br />

entweder zu Fuss oder in einer der zahlreichen auf dem Bahnhofplatz<br />

wartenden Kutschen – nach Andermatt zu gelangen. Schon während<br />

der Vorarbeiten für den Bau der Gotthardbahn tauchten erste Pläne<br />

für eine Bahnverbindung mit dem Urserental auf. Unter anderem<br />

prüfte man die Möglichkeit, vom Gotthardtunnel aus mit einem<br />

Lift das Urserental zu erschliessen – ähnlich wie man das im 21. Jahrhundert<br />

als «Porta Alpina» im Zusammenhang mit dem Gotthard-<br />

Basistunnel für Sedrun GR in Betracht gezogen hatte.<br />

Schliesslich erteilte die Schweizer Regierung 1890 eine erste Konzession<br />

für den Bau einer Schöllenenbahn zwischen Göschenen und<br />

Andermatt. Flugs reichten verschiedene Kreise weitere Gesuche<br />

ein. Doch erst kurz vor Kriegsausbruch wurden die Pläne konkreter.<br />

Im Februar 1912 wurde die Aktiengesellschaft Schöllenenbahn<br />

gegründet, der neben andern auch der Kanton Uri, die Gemeinden und<br />

die Korporation Ursern sowie einige Hoteliers aus Andermatt angehörten.<br />

Im Mai 1913 begannen die Bauarbeiten, die allerdings wegen<br />

des Ersten Weltkriegs und bautechnischer Probleme bald in arge<br />

Schwierigkeiten gerieten. Zeitweise drohte sogar das endgültige Aus.<br />

Doch dann kam alles gut: Am 11. Juli 1917 fand in Andermatt die<br />

feierliche Einweihung der neuen Bahn statt.<br />

Anfänglich war die Bahn nur als <strong>Sommer</strong>betrieb geplant. Bereits<br />

1918 fuhr sie allerdings, wann immer es die Witterungsverhältnisse<br />

zuliessen, auch im Winter. Anfang der 1920er-Jahre wurde dann<br />

mit dem Bau von Lawinenschutzverbauungen und Galerien die<br />

Strecke wintertauglich gemacht. Nicht zuletzt dank dieser Bahnverbindung<br />

entwickelte sich Andermatt nach dem Krieg zu einem<br />

der bekanntesten Schweizer Winterkurorte. 1930 nutzten jährlich<br />

130’000 Personen den Zug. Heute sind es rund dreimal mehr.<br />

Die Schöllenenbahn fuhr von Anfang an elektrisch, und zwar mit<br />

1’200 Volt Gleichstrom. 1941 stellte die Bahn auf Einphasenstrom um.<br />

1961 ging die Schöllenenbahn in den Besitz der Furka-Oberalp Bahn<br />

über, die wiederum 2003 mit der BVZ Zermatt-Bahn zur Matterhorn<br />

Gotthard Bahn (MGBahn) fusionierte. Damit besteht neben der<br />

Verbindung ins Urserental ein weiterer Anschluss an die weltberühmte<br />

Glacier-Express-Route.<br />

Die Schöllenenbahn verkehrt seit 1917 zwischen<br />

Göschenen und Andermatt. Mit ihr sind heute jährlich<br />

fast 400'000 Personen unterwegs.<br />

The Schöllenen railway has operated between Göschenen<br />

and Andermatt since 1917. Today, it is used by almost<br />

400,000 passengers every year.<br />

The first Gotthard railway tunnel was opened on 1 June 1882. A journey through<br />

what was then the world’s longest railway tunnel by far, quickly became a<br />

favourite tourist attraction. Many travellers also alighted in Göschenen – so that<br />

they could continue to Andermatt either on foot or in one of the many carriages<br />

waiting in the square in front of the station. Even during the preliminary work<br />

for the construction of the Gotthard railway, initial plans were emerging for a rail<br />

connection with the Urseren Valley. Among the possibilities being investigated<br />

was the option of a lift to the Urseren Valley from the Gotthard Tunnel – similar to<br />

the “Porta Alpina” proposed for Sedrun GR in connection with the Gotthard Base<br />

Tunnel in the 21st century.<br />

The Swiss government finally announced an initial concession for the construction<br />

of a Schöllenen railway between Göschenen and Andermatt in 1890. Various<br />

groups quickly submitted further applications. Yet it was not until shortly before<br />

the outbreak of war that the plans became more specific. The company Aktiengesellschaft<br />

Schöllenenbahn was founded in February 1912, the members of<br />

which included the Canton of Uri, the municipalities and the Ursern Corporation,<br />

as well as a few hoteliers from Andermatt. Construction work started in May 1913,<br />

but soon ran into severe difficulties due to the First World War and structural<br />

engineering problems. At times the project looked in danger of not being finished<br />

at all, but then everything came good: the grand opening of the new railway took<br />

place in Andermatt on 11 July 1917.<br />

It was planned initially that the railway would only operate in the summer. However,<br />

by 1918 it was also running in the winter whenever weather conditions<br />

permitted. The track was then made winter proof in the early 1920s with the<br />

construction of avalanche protection structures and galleries. It was largely due<br />

to this rail connection that Andermatt became one of the best-known Swiss<br />

winter resorts after the war. In 1930, 130,000 passengers used the train annually.<br />

Today the figure is three times higher.<br />

The Schöllenen railway was electrically operated from the start, running on 1,200<br />

volts DC. The railway switched to single-phase power in 1941. In 1961, ownership<br />

of the Schöllenen railway transferred to the Furka-Oberalp railway, which in<br />

turn merged with the BVZ Zermatt railway in 2003 to form the Matterhorn Gotthard<br />

Bahn railway (MGBahn). As well as the link to the Urseren Valley this also<br />

provides a further connection to the world-famous Glacier Express route.<br />

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