Berliner Kurier 30.10.2018
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EXTRA Verlagsthema<br />
Kindergesundheit<br />
BERLINER KURIER, Diesntag, 30. Oktober 2018<br />
DasKrabbelnauf demKopf<br />
Wer sich bei der Behandlung von Läusen an ein paar Regeln hält, ist sie bald wieder los<br />
GettyImages/Jovanmandic<br />
Kommt der Läusekamm zum Einsatz, ist der erste Schritt getan.<br />
Kopflausbefall ist kein<br />
Grund zum Schämen.<br />
Mit mangelnderSauberkeit<br />
hat er nichts zu tun. „Auch<br />
auf einem bestens gepflegten<br />
Kopf können sich Läuse wohlfühlen<br />
und vermehren“, sagt<br />
Heidrun Thaiss, Leiterin der<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung in Köln, „sie<br />
sollen sogar frisch gewaschenes<br />
Haar bevorzugen.“<br />
Es ist eher ein Zeichen von<br />
hoher Sozialkompetenz, sagt<br />
Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.<br />
„Denn<br />
wer Läuse bekommt, hat beim<br />
Spiel seinen Kopf viel mit anderen<br />
Kindern zusammengesteckt.“<br />
Besonders anfällig<br />
oder immun ist erstmal keiner.<br />
Allerdings haben Mädchen öfter<br />
Kopfläuse als Jungen, sagt<br />
Heidrun Thaiss, „weil sie beim<br />
Spielenwohl eher längeren und<br />
intensiverenKontakt haben“.<br />
Wer Läuse entdeckt, sollte<br />
sie bekämpfen, von allein verschwinden<br />
sie nicht. Zweierlei<br />
vernichtet die Blutsauger: Die<br />
einen Mittel wirken auf das<br />
Nervensystem der Tiere, die<br />
anderen verstopfen ihre Atemöffnungen.<br />
Erstere gibt es auf<br />
pflanzlicher und chemischer<br />
Basis, letztere auf der von Silikonölen.<br />
Kinderarzt und Apotheker<br />
beraten, welches Produkt<br />
fürwen geeignet ist.<br />
Oft wird zuSilikonölen geraten,<br />
sagt Sellerberg. „Weil sie<br />
physikalisch wirken und keine<br />
Resistenzen bekannt sind.“<br />
Abzuraten ist von Hausmitteln<br />
wie Mayonnaise, Essig oder gar<br />
dem Einsatz eines Föhns,warnt<br />
Thaiss. Hierdurch könnte die<br />
Kopfhaut geschädigt werden.<br />
Wersich für ein Produkt entschieden<br />
hat, muss auf jeden<br />
Fall streng nach Beipackzettel<br />
vorgehen, sagt Sellerberg. Ein<br />
häufiger Fehler ist, das Mittel<br />
auf nassem Haar anzuwenden.<br />
„Dann wird das Mittel gleich<br />
verdünnt, deshalb in der Regel<br />
auf trockenes Haar auftragen.“<br />
Wenn man demKindein Handtuch<br />
um den Kopf wickelt,saugt<br />
dieses etwas von dem Mittel<br />
auf, auch das könne die Wirkung<br />
beeinträchtigen.<br />
Nach der Anwendung wird<br />
das Haar ausgespült und Strähne<br />
für Strähne mit einem Läusekammausgekämmt.<br />
Das Kind<br />
ist erstmal läusefrei. Getan ist<br />
es damit aber noch nicht: „Das<br />
Auskämmen steht zwei Wochen<br />
lang alle vier Tage auf<br />
dem Programm“, sagt Heidrun<br />
Thaiss. Unbedingt nötig ist die<br />
Zweitbehandlung, inder Regel<br />
am neunten oder zehnten Tag.<br />
„Man erwischt beim ersten Mal<br />
nur die lebenden Läuse und<br />
nicht die Eier“, erklärt Sellerberg.<br />
(dpa)<br />
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