Berliner Kurier 13.11.2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
RECHT<br />
Die wichtigsten<br />
Urteile der Woche<br />
SEITE15<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 13. November 2018<br />
DIE PROFIS<br />
Wolfgang Büser,<br />
Rechtsexperte<br />
in der ARD<br />
und im<br />
ZDF<br />
WerimJob mit Kindern<br />
arbeiten will, braucht<br />
ein sauberes<br />
Führungszeugnis.<br />
Krankmeldung der<br />
Sekretärin geben<br />
Ich möchtemeine Krankmeldung<br />
nicht der Sekretärin<br />
meines Chefsgeben<br />
müssen, da diese den<br />
Grund für meinepsychische<br />
Erkrankung an meinen<br />
Chefweitergeben<br />
würde. Was kannich tun?<br />
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
Ihres Arztes ruhig<br />
der Sekretärin aushändigen.<br />
Denn auf dem Papier<br />
steht zwar, dass Sie arbeitsunfähigkrank<br />
sind –aber<br />
nicht, weswegen das der Fall<br />
ist. Und dass Sie krank sind,<br />
erfährt IhreKolleginsowieso,<br />
weil Sie ja nicht am Arbeitsplatzerscheinen.<br />
Infos: www.wolfgang-büser.de<br />
NACHRICHTEN<br />
Erstattungsansprüche<br />
Passagiere von Ryanair dürfen<br />
ihre Erstattungsansprüche<br />
wegen Flugverspätungen<br />
an Flugrechtsportale<br />
abtreten. Das in den Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen<br />
der Airline enthaltene<br />
Abtretungsverbot ist<br />
unwirksam (LG Nürnberg-<br />
Fürth, Az.: 5S8340/17).<br />
Einkommensverlust<br />
Die Berechnung des Elterngeldes<br />
erfolgt grundsätzlich<br />
nach dem Durchschnittseinkommen<br />
der letzten<br />
zwölf Monate vor dem<br />
Mutterschutz. Dieser Zeitraum<br />
verschiebt sich bei<br />
schwangerschaftsbedingtem<br />
Einkommensverlust<br />
ausnahmsweise zugunsten<br />
der Mutter (LSG Niedersachsen-Bremen,<br />
Az.: L2<br />
EG 8/18).<br />
Foto: Imago<br />
Führungszeugnis<br />
Wassteht da eigentlich drin?<br />
So beantragen Sie es richtig, so lange dauertes, wann Einträge gelöscht werden<br />
Ein Führungszeugnis gibt<br />
Auskunft darüber, ob und<br />
weswegen man vorbestraft<br />
ist. In Berufen im Kinderund<br />
Jugendbereich, in sicherheitssensiblen<br />
Branchen,<br />
aber auch bei Beamtenanwärtern<br />
durchaus relevant.<br />
Was genau aber steht in<br />
diesem Dokument? Und wie<br />
lange? Muss man aufgrund<br />
einer Jugendsünde gar um<br />
seinen Job fürchten? Die<br />
Arag-Experten klären auf.<br />
Was ist ein Führungszeugnis?<br />
Früher wurde das Dokument<br />
von der Polizei ausgestellt. Daher<br />
spricht man auch heute<br />
noch gemeinhin vom „Polizeilichen<br />
Führungszeugnis“. Inzwischen<br />
ist das Bundesamt für<br />
Justiz (BfJ) in Bonn dafür zuständig.<br />
Das Führungszeugnis<br />
ist eine fälschungssichere Urkunde<br />
aus grünem Spezialpapier<br />
und dient im Optimalfall<br />
als Nachweis dafür, dass jemand<br />
nicht vorbestraft ist. Das<br />
einfache Führungszeugnis ist<br />
ein Auszug aus dem Bundeszentralregister,<br />
in dem sämtliche<br />
im Bundeszentralregistergesetz<br />
(BZRG) festgelegten<br />
rechtskräftigen Entscheidungen<br />
von Gerichten und Verwaltungsbehörden<br />
über eine Person<br />
registriert sind. Das sind<br />
unter anderem strafrechtliche<br />
Verurteilungen, aber auch Entscheidungen<br />
von Verwaltungsbehörden<br />
zum Beispiel zum<br />
Waffengesetz oder zu Berufsuntersagungen.<br />
Wer bekommt wie ein Führungszeugnis?<br />
Jeder, der das 14. Lebensjahr<br />
vollendet hat, darf ein Führungszeugnis<br />
beantragen. Wer<br />
jünger ist, braucht einen gesetzlichen<br />
Vertreter. Der Antrag<br />
kann gegen Vorlage des<br />
Personalausweises beim zuständigen<br />
Einwohnermeldeamt<br />
gestellt werden. Alternativ<br />
gibt es seit 2016 beim BfJ ein<br />
Online-Portal, über das das<br />
Führungszeugnis beantragt<br />
werden kann. Dazu werden allerdings<br />
ein elektronischer Personalausweis<br />
mit aktivierter<br />
Online-Ausweisfunktion und<br />
ein Kartenlesegerät benötigt.<br />
Die Bestellbestätigung gibt es<br />
dann per Mail. Experten weisen<br />
darauf hin, dass Führungszeugnisse<br />
etwa zwei bis drei, in<br />
Ausnahmefällen sogar fünf<br />
Wochen dauern können. Daher<br />
sollte man den Antrag frühzeitig<br />
stellen. Für das einfache sowie<br />
das erweiterte Zeugnis fallen<br />
13 Euro Gebühr an, für die<br />
europäische Variante 17 Euro.<br />
Das Führungszeugnis wird per<br />
Post zugestellt.<br />
Wie lange bleiben Einträge<br />
bestehen?<br />
Je nach Schwere der Straftat<br />
und Art des Delikts bleiben Einträge<br />
für drei, fünf oder zehn<br />
Jahre bestehen. Eine aktive Löschung<br />
ist nicht möglich. Zudem<br />
verjähren Einträge nur,<br />
wenn bis dahin keine neue Verurteilung<br />
hinzukommt. Es gibt<br />
aber auch Einträge, die nicht<br />
verjähren. Dazu gehören beispielsweise<br />
lebenslange Freiheitsstrafen,<br />
Anordnungen zur<br />
Sicherheitsverwahrung oder<br />
die Unterbringung in einer<br />
Psychiatrie.<br />
Jugendstrafen, die bis zu zwei<br />
Jahre zur Bewährung ausgesetzt<br />
waren, sind indes gar<br />
nicht im Führungszeugnis zu<br />
finden. Bei Drogensünden<br />
kommt es auf die „Dosis“ an:<br />
Wer erstmalig bis zu 90 Tagessätzen<br />
verurteilt wurde, hat<br />
nichts zu befürchten: Dieser<br />
Eintrag landet nur im Bundeszentralregister,<br />
nicht aber im<br />
einfachen Führungszeugnis.<br />
RECHTSANWÄLTE &KANZLEIEN<br />
Kanzlei Ansprechpartner Adresse Telefon/Fax/Internet<br />
ERBRECHT<br />
Fachanwältin für Erbrecht<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
Kerstin Ackermann<br />
Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
10247 Berlin<br />
Schreinerstr. 40<br />
Tel.:(030) 420 10 700<br />
Fax: (030) 420 10 603<br />
Echtlokal!<br />
Ihr Anzeigenmarkt<br />
im <strong>Berliner</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Anzeigenannahme:<br />
030 2327-50