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Berliner Kurier 13.11.2018

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BERLINER KURIER, Dienstag, 13. November 2018<br />

So berichtete<br />

der KURIER<br />

gestern über<br />

die ärgerliche<br />

Halte-Panne<br />

des ICE 640<br />

im Bahnhof<br />

Spandau.<br />

füllten ICE 1511 (Berlin—München)<br />

am Bahnhof Südkreuz<br />

überprüfen musste. Zugbegleiter<br />

und Polizisten baten überzählige<br />

Passagiere, auszusteigen<br />

und den nächsten Zug zu<br />

nehmen. Wieseke: „Die Bahn<br />

stößt an ihre Kapazitätsgrenzen,<br />

bräuchte gerade an Feiertagen<br />

mehr Zug-Reserven.“<br />

Wenn es aber zu einer drohenden<br />

Überfüllung komme,<br />

sei es aus Sicherheitsgründen<br />

richtig, einen Halt auszulassen<br />

und nicht noch mehr Passagiere<br />

aufzunehmen. „Züge müssen<br />

freie Gänge und gerade<br />

auch Notausgänge haben“, sagt<br />

Wieseke. Das habe sich zuletzt<br />

am 12. Oktober bei dem schweren<br />

ICE-Brand von Montabaur<br />

(Westerwald) gezeigt. Zwar sei<br />

ein durchgerauschter Zug ärgerlich,<br />

aber immerhin könne<br />

man sich 25 Prozent der Fahrtkosten<br />

zurückerstatten lassen.<br />

Damit widerspricht Wieseke<br />

einer Auskunft der Bahn von<br />

Sonntag, wonach eine anteilige<br />

Erstattung des Fahrpreises als<br />

Entschädigungsrabatt in solchen<br />

Fällen nicht möglich sei.<br />

Laut Bahn hätten die Passagiere<br />

von Spandau die Wahl gehabt,<br />

entweder ihre Fahrkarte<br />

zurückzugeben und sich den<br />

Kaufpreis erstatten zu lassen<br />

oder einen anderen Zug am<br />

gleichen Tag zu nehmen. Im<br />

Fall der beiden Kids wurde eine<br />

Umbuchung vorgenommen:<br />

Ihre Tickets, die eine Nutzung<br />

des konkreten, überfüllten ICE<br />

vorsahen, bekamen den Stempel:<br />

„Zugbindung aufgehoben“.<br />

Man fragt sich natürlich, wie<br />

ein Zug überfüllt sein kann,<br />

wenn überall an der Strecke<br />

noch Passagiere mit zuggebundenen<br />

Fahrkarten warten. Verkauft<br />

die Bahn einfach munter<br />

weiter Tickets ohne Kontrolle<br />

der bisherigen Buchungen? „In<br />

Deutschland gibt es das System,<br />

dass sich jeder spontan eine<br />

Fahrkarte kaufen und in einen<br />

Zug einsteigen kann“, sagt<br />

Wieseke. Das mache es etwa<br />

möglich, von jetzt auf gleich<br />

nach Hamburg zu fahren und<br />

binnen drei Stunden dort zu<br />

sein. Dieser Luxus, den man in<br />

Frankreich nicht kenne, sei<br />

trotz des Überfüllungsproblems<br />

unbedingt erhaltenswert.<br />

Gestern Abend ließ die Bahn<br />

dem KURIER noch eine präzisierte<br />

Schilderung des Spandauer<br />

Vorfalls zukommen. Der<br />

ICE habe eine Technikstörung<br />

gehabt und deshalb nur „einteilig“<br />

mit halbierter Kapazität<br />

fahren können. Der Zug sei bereits<br />

am Hauptbahnhof voll gewesen<br />

und habe in Spandau<br />

aus Sicherheitsgründen keinen<br />

mehr mitnehmen können. Im<br />

folgenden ICE 940 eine Stunde<br />

später sei Platz für alle gewesen.<br />

Man bedauere den Vorfall.<br />

Foto: Wächter

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