GesteinsPerspektiven 07/18
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WIRTSCHAFT<br />
31<br />
DIE DRAHTWEBER<br />
DIE GLEICHUNG MUSS AUFGEHEN<br />
Mehr Wohnraum in kurzer Zeit?<br />
Ein komplexes Thema mit Tücken<br />
Ein am 21. September beim dreistündigen Wohnungsgipfel<br />
verabschiedetes Eckpunktepapier sieht zur Bekämpfung<br />
der Wohnungsnot in Deutschland den Bau von<br />
1,5 Mio. Wohnungen bis 2021 vor, darunter auch 100.000<br />
neue Sozialwohnungen, für die der Bund den Ländern<br />
mit über 5 Mrd. Euro ein sachbezogenes Förderpaket zur<br />
Verfügung stellt. Familien soll mit dem Baukindergeld von<br />
insgesamt 2,7 Mrd. Euro der Erwerb einer Wohnung oder<br />
eines Hauses erleichtert werden und für erschwingliche<br />
Mietwohnungen wurden Bauherren Steuererleichterungen<br />
in Aussicht gestellt.<br />
Selbst an eine Reform der Bauvorschriften wird gedacht,<br />
um Baumaßnahmen zu erleichtern, zu beschleunigen<br />
und kostengünstiger zu gestalten, was die einfachere<br />
Bereitstellung von Bauland einschließt. All diese<br />
löblichen Maßnahmen stoßen jedoch dann an ihre Grenzen,<br />
wenn im Hochlauf die Baustoffverfügbarkeit mangels<br />
Rohstoffnachschub nicht dargestellt werden kann.<br />
Schon jetzt werden einschlägige Situationen dieser Art<br />
vielfach von den Medien aufgegriffen.<br />
MIRO weist im Kontakt mit den zuständigen Ministerien<br />
entsprechend immer wieder und sehr deutlich darauf<br />
hin, dass bei der Wohnraumoffensive auch der Beginn<br />
der Wertschöpfungskette „Bau“ gründlich bedacht und<br />
entsprechend gestaltet werden muss. Nur wenn sichergestellt<br />
werden kann, dass die benötigten Bau-Rohstoffe<br />
Schotter, Splitt, Sand und Kies zur rechten Zeit in<br />
ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, kann<br />
tatsächlich auch gebaut werden. Um das zu erreichen,<br />
muss die Parole auch für den Anfang der Wertschöpfungskette<br />
„Beschleunigung“ heißen. Das bedeutet: Laufende<br />
Genehmigungsverfahren müssen rasch positiv<br />
entschieden, Neuanträge für die Gewinnung heimischer<br />
Baurohstoffe zügig angegangen und bearbeitet werden.<br />
Ein derart neu auf den Gesamtzusammenhang gerichteter<br />
Blick legt auch nahe, dass die Bedeutung der Rohstoffsicherung<br />
für künftige Bauaufgaben in der Raumordnung<br />
mehr Gewicht und Unterstützung benötigt.<br />
Denn ohne die Sicherung der Versorgung mit heimischen<br />
mineralischen Roh- und Baustoffen sind die Wohnungsbauziele<br />
der Bundesregierung weder kurz- noch mittelund<br />
langfristig umsetzbar.<br />
(gsz)<br />
www.bv-miro.org<br />
BAUBESCHLEU-<br />
NIGUNG braucht<br />
gleichzeitig Genehmigungsbeschleunigung<br />
zur<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
sonst geht<br />
die Gleichung<br />
nicht auf. Foto: Kurt<br />
Michel/pixelio.de<br />
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