GesteinsPerspektiven 07/18
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48 LAGERN, PUFFERN, FÖRDERN<br />
Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes „maßgeschneiderte Lösungen“ für die Lagerung<br />
und Bevorratung von Schüttgütern in verschiedensten Anwendungsbereichen<br />
bietet das Unternehmen allg. Silotec GmbH aus Pfaffenhofen<br />
(Württemberg). Verknüpft werden dabei langjährige Erfahrung im Schüttgutbereich,<br />
Kompetenzen im Stahlbau sowie im Einsatz von Spezialtextilien<br />
zu einem besonderen Know-how.<br />
Obwohl erst 2009 in der aktuellen Form<br />
gegründet, ging das Unternehmen aus<br />
einem Traditionsbetrieb hervor und<br />
stützt sich mit seinem Gründer und weiteren<br />
Fachleuten im Unternehmen auf<br />
eine jahrzehntelange Erfahrung im professionellen<br />
Silobau. Zahlreiche Patente<br />
für innovative Produktideen bestätigen,<br />
dass hier auf substanzielle Weise eine<br />
Marktlücke bedient wird. Das neu und in<br />
eine ungewöhnliche Richtung gewachsene<br />
Know-how orientiert sich dabei<br />
aber nicht nur an leichten Schüttgütern,<br />
sondern adressiert mit einfachen und<br />
funktionalen Lösungen auch sogenannte<br />
„schwere“ Schüttgüter. Schließlich<br />
war der Inhaber über 25 Jahre im Bereich<br />
Asphalt und Gestein unterwegs.<br />
Klar ist, dass diese ganz besondere<br />
Herausforderungen an die Gewebekonstruktion<br />
stellen. Aber da der Hersteller<br />
dieses Stahl-Textil-Kombinations-Geschäft<br />
beherrscht, kann er bspw. Formsandsilos<br />
für Gießereien herstellen, die<br />
mit speziellen Einbauten auch den nötigen<br />
Abrasionsschutz mitbringen. Vorteilhaft<br />
gerade bei solchen Einsätzen ist<br />
die hervorragende Atmungsaktivität und<br />
die Luftdurchlässigkeit der Silos als Garant<br />
für trockenes Material.<br />
Je nach Einsatzzweck konfiguriert<br />
Jedes einzelne Silo wird exakt für den<br />
Einsatzzweck konstruiert, um durch<br />
individuelle Konfektionierung auf<br />
einem Großlaser (3,5 m x 8,5 m) und<br />
teilautomatischen Spezialnähmaschinen<br />
eine bestmögliche Raumausnutzung<br />
zu erreichen. Neben Typen mit<br />
Abrasionschutz gibt es solche mit<br />
Feuchteschutz (Schutzhüllen), mit Fluidisierung,<br />
Walkkörper, Vibration und<br />
vieles mehr. Grundsätzlich werden bei<br />
VORTEILHAFT bei Gießereisanden und ähnlichen<br />
Einsätzen ist die hervorragende At-<br />
nicht hygroskopischen Mineralstoffen<br />
atmungsaktive Typen gewählt. Das mungsaktivität und die Luftdurchlässigkeit<br />
spart weitgehend die Filtereinrichtung der Silos als Garant für trockenes Material.<br />
für Feinstanteile. Der luftdurchlässige<br />
Silokörper wird ergänzt durch einen<br />
speziellen Filterdeckel, der eine große Auch die Montage selbst ist einfach.<br />
Fläche aufweist. Das spart in vielen Das Gewebe wiegt maximal 250 kg.<br />
Fällen eine Filtereinrichtung.<br />
Dies und ein in Stockwerken angelegtes<br />
Stahlbaukonzept begünstigen den<br />
Die passende Stahlkonstruktion zum<br />
hochpräzise gefertigten Gewebebehälter<br />
entstammt dem funktional-vielseitirich<br />
Matten erläutert den Vorgang an<br />
zügigen Aufbau. Geschäftsführer Dietgen<br />
Baukastensystem des Herstellers, einem Beispiel: „Im Mörtelwerk eines<br />
welches einer einfachen und schnellen weltweit tätigen Unternehmens wurde<br />
Montage entgegenkommt. Eine durchgängige<br />
EDV-gestützte Qualitätsüber-<br />
mit einem Lastenaufzug erreichbar<br />
in einem Turm auf einer Bühne, der nur<br />
wachung in allen Prozessen sichert die war, in etwa 40 m Höhe ein <strong>18</strong> m hohes<br />
gewünschte Hochwertigkeit.<br />
Silo in Sektionen aufgebaut. Die Montagezeit<br />
mit vier Leuten und einem<br />
Hubzug im Turm umfasste gerade mal<br />
15 h. Das geht mit keinem anderen<br />
Bautyp.“ Danach befragt, wo er weitere<br />
branchentypische Einsatzbereiche<br />
sieht, erklärt Matten: „Für Baustellen<br />
bieten sich ähnliche Typen zur Lagerung<br />
von Abstreusplitten oder Additiven<br />
an. Das atmungsaktive Gewebe<br />
verhindert die unerwünschte Kondensatbildung,<br />
die beim Abstreuen zu Haftungsproblemen<br />
mit dem Bitumen<br />
führt. Wenn man bedenkt, dass an<br />
einem nachts kühlen und tags darauf<br />
sehr sonnigen Tag gut und gerne 15 l<br />
Wasser aus einem Stahl- oder GFK-<br />
EINSCHWEBEN zur einfachen Montage:<br />
Einbau eines <strong>18</strong> m hohen Silos zur Perlite-Lagerung in einem Mörtelwerk passt sich Silo abfließen, dann wird deutlich, dass<br />
LEICHTE VORRATSHALTUNG: Die Silotec-Lösung<br />
für 40 t Sand in einem Mörtelwerk. den Gegebenheiten perfekt an.<br />
das Kondensat-Problem auch beim<br />
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80 TREFFPUNKT<br />
Wie steht es um die Rohstoffe im Süden?<br />
Alle zwei Jahre organisiert die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbauund<br />
Mineralgewinnungsbetriebe, ABBM, in Iphofen das Bayerische Rohstoffkolloquium.<br />
Über 100 Teilnehmer interessierten sich dieses Jahr im<br />
Juli für die drei gebotenen Themenbereiche.<br />
Im ersten Block berichteten Brigitte Offenbar tut sich auch auf Bundesebene<br />
etwas zur Rechtssicherheit bei<br />
Kraft vom Landesbund für Vogelschutz<br />
und Roland Beitlich von Andreas Thaler<br />
& Co, Kies und Sandwerk, über die generell enorme Potenziale im Arten-<br />
„Natur auf Zeit“, was in der Industrie<br />
erfolgreiche Kooperation beim Artenschutz<br />
in temporären Biotopen. Kraft se auf temporären Brachflächen.<br />
schutz freisetzen könnte, beispielswei-<br />
beschrieb das Interesse der Naturschutzorganisation<br />
an Win-win-Situati-<br />
erläuterte anschließend den Stand einer<br />
Christine Brahm vom LfU in Bayern<br />
onen und wie die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen und rechtlichen Prüfung (saP), einer bayeri-<br />
Arbeitshilfe zur speziellen artenschutz-<br />
Rohstoffverbänden seit 2003 gewachsen<br />
ist. Aktueller Hö hepunkt ist das Progriffen<br />
um die Beurteilung der Relevanz<br />
schen Besonderheit, wenn es bei Eingramm<br />
mit öffentlich-rechtlichen Verträgen<br />
zwischen Unternehmen, LBV und geht. Ebendiese Relevanz muss nach-<br />
gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz<br />
höheren Naturschutzbehörden bei den gewiesen sein, damit überhaupt eine<br />
Bezirksregierungen. Ziel des LBV ist es, saP in Gang gesetzt werden kann. Die<br />
bis 2022 mindestens hundert Unternehmen<br />
in Bayern so einzubinden und ihnen cherheit der Naturschutzbehörden ad-<br />
Arbeitshilfe soll hier vor allem die Unsi-<br />
damit auch Rechtssicherheit bei unvermeidlicher<br />
Tötung von Individuen zu „Maßstab der praktischen Vernunft“<br />
ressieren. Dass dabei ganz offiziell der<br />
geben. Es geht vor allem um Populationsschutz<br />
und Habitatpflege für die 219 tertes Raunen im Auditorium. Aufkei-<br />
gelten soll, sorgte dann doch für erhei-<br />
Rote-Liste-Arten aus Fauna und Flora, mende Hoffnungen, eine saP sei ja offensichtlich<br />
nicht immer nötig, wurden<br />
die in den Tagebauen der Rohstoffgewinnung<br />
kartiert wurden. Roland aber schnell zerstört, weil fehlende Relevanz<br />
lediglich bei kleineren Hausbau-<br />
Beitlich präsentierte anschließend die<br />
erfolgreichen Maßnahmen in den Tagebau-„Inseln“<br />
auf den Lössterrassen der Einzelfallentscheidungen, ohne „auprojekten<br />
denkbar ist. Trotz des Prinzips<br />
nördlich von Augsburg. Das Sand- und tomatische Erfassungen“, ist dann für<br />
Kieswerk arbeitet hier mit der ganzen die Rohstoffgewinnung doch durchweg<br />
Palette an sinnvollen Maßnahmen. Da die Notwendigkeit immer anzunehmen.<br />
gibt es auch Platz für Unordnung durch Der zweite Block widmete sich der<br />
die Erkenntnis, dass man nichts erzwingen<br />
kann und bei Biotopen ausprobie-<br />
Leiter des Referats Bergbau, Rohstoff-<br />
Rohstoffsicherung. Andreas Würth,<br />
ren muss, was von den Arten angenommen<br />
wird. Das erfordert nicht einmal viel Wirtschaftsministerium, hat es in die<br />
politik, Geothermie im bayerischen<br />
Aufwand und bringt mit dem Ökokonto Hand genommen, den zuletzt 2002 herausgegebenen<br />
Rohstoffbericht zu aktualisieren.<br />
Dazu wurde eine Arbeitsgruppe<br />
aktiv, in der weitere Ministerien,<br />
Rohstoff muss ein eigenes Schutzgut<br />
werden! Viele Lagerstätten stehen heute<br />
die Verbände und die IHK vertreten<br />
hinter anderen Schutzkulissen zurück.<br />
sind. Der Bericht soll nicht programmatisch<br />
aufgebaut sein, sondern eine<br />
Erhebung der in Bayern in Gewinnung<br />
befindlichen und verfügbaren Rohstoffe<br />
zur Grundlage haben. In der<br />
Datenbank „RohstoffAtlas Bayern“<br />
sind Informationen zu Gewinnungs-<br />
der Bayerischen Kompensationsverordnung<br />
Vorteile. Die anschließende Diskussion<br />
brachte interessante Fragen:<br />
Die von anwesenden Juristen infrage<br />
gestellte Rechtssicherheit des öffentlich-rechtlichen<br />
Vertrags wird von den<br />
Budget von 5,5 Mio. Euro und mindestens<br />
vier Jahre Arbeit für die Geologen<br />
im LfU unter Dr. Roland Eichhorn.<br />
Dr. Christoph Heim umriss die unzureichende<br />
Rohstoffsicherung in Bayern,<br />
die hinter anderen Bundesländern weit<br />
hinterherhinkt. Der laufende Bedarf ist<br />
hoch und eine Verknappung bei Sand<br />
und Kies mittlerweile regional gegeben<br />
– und überregional absehbar. Rohstoff<br />
müsse ein eigenes Schutzgut werden,<br />
derweil viele Lagerstätten heute<br />
hinter anderen Schutzkulissen zurückstehen.<br />
Nur 920 km² sind derzeit in Bayern<br />
als Vorrang- und Vorbehaltsflächen<br />
für Rohstoffe ausgewiesen, die aktuelle<br />
Flächennutzung erfordert temporär einige<br />
Promille, bei einer Landesfläche<br />
von 70.550 km². Allein landschaftlicher<br />
Vorbehalt beläuft sich dagegen auf über<br />
23.000 km². In der bayerischen Landesplanung<br />
tut sich dazu nichts Entscheidendes,<br />
die Reserven in den Regionalplänen<br />
schwinden, und auch die<br />
Akzeptanz in der Bevölkerung nimmt<br />
bei neuen Genehmigungen ab. Wenigstens<br />
auf Bundesebene ist das Thema<br />
erkannt und Details zu einer neuen Initiative<br />
mit dem Ziel langfristiger Rohstoffsicherung<br />
in der Raumordnung<br />
sollen bald bekannt gegeben werden.<br />
In der Diskussion kam die Frage auf, ob<br />
der Rohstoffbericht noch rechtzeitig<br />
Daten für eine verbesserte Sicherung<br />
liefern kann. Aus anderen Bundesländern<br />
wurden Beispiele genannt, wo vorhandene<br />
Daten schnell und aussagefähig<br />
aggregiert werden konnten. Ob dies<br />
auch ein beschleunigender Weg in Bayern<br />
sein kann? Die Zeit drängt und das<br />
Budget ist offensichtlich nicht gesichert,<br />
auch wenn es für das Zukunftsthema<br />
der nachhaltigen Versorgung<br />
wahrlich nicht überzogen scheint.<br />
Zuletzt schilderte Dr. Marc Dohmen<br />
die Chancen der digitalen Vernetzung<br />
und Datenaufbereitung nicht nur für<br />
schnelle und exakte Lagerstättenaufnahmen,<br />
sondern für eine kosten- und<br />
umweltschonende Effizienz der Gewinnung.<br />
Alles in allem erneut ein Kolloquium<br />
mit hoher Dichte an Informationen und<br />
einer klaren Botschaft an die Landespo-<br />
und Aufbereitungsart, Produkten und<br />
Vertragspartnern entspannt gesehen, Grundwasserverhältnissen zu sammeln,<br />
was auch mit einem Fragebogen<br />
litik.<br />
weil Regierungen und Umweltministerium<br />
eingebunden sind.<br />
geschehen soll. All dies erfordert ein www.abbm-bayern.de<br />
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32 PRAXIS<br />
MINING-BAGGER IM STEINBRUCH<br />
Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />
Ein brandneuer Liebherr-Miningbagger lebigkeit und durch längere Intervalle mals schnellere<br />
R 9200 E mit einer Nennleistung von 850 sowie zweckmäßige Systemanordnungen<br />
ist der R 9200 E einfach zu warten. Zykluszeiten und eine<br />
Reaktionen, kürzere<br />
kW ist aktuell das ultimative Flaggschiff<br />
aller Gewinnungsstandorte der Eurovia, die Die schnelle und einfache Zugänglichkeit<br />
des Oberwagens von der ebenen Ausgestattet mit einer 12,5-m³-<br />
höhere Produktivität nach sich zieht.<br />
in Deutschland mit 15, international mit 350<br />
beziffert werden. Die Markteinführung des Wartungsplatt form wird durch eine um Klappschaufel und dem patentierten Liebherr<br />
GET, einer Mining-Ground-Engaging<br />
Mining-Baggers R 9200 E im Rahmen der 45° hydraulisch absenkbare Treppe zu<br />
Bauma 2016 liegt noch nicht allzu lange den zentralen Wartungspunkten garantiert.<br />
Der Motor ist ebenfalls von breiten oder Klappschaufeln der Mining-Bagger<br />
Tools-Lösung als Ergänzung zu Tieflöffeln<br />
zurück. Dass sich innerhalb von nur zwei<br />
Jahren ein solches Schwergewicht tatsächlich<br />
in einem deutschen Steinbruch pumpen sind durch weit öffnende War-<br />
der R 9200 E die im Umlauf fahrenden<br />
Plattformen umgeben und die Hydraulik-<br />
zur Steigerung der Produktivität, lädt<br />
nützlich macht, dürfte in der vorangegangenen<br />
Marktanalyse des Herstellers eher Laufsteg angrenzen. Alle Betriebsflüsbeitsgängen.<br />
Entsprechend müssen sich<br />
tungstüren erreichbar, die an den großen 65-t-Muldenkipper im Werk in nur drei Ar-<br />
nicht vorgekommen und damit eine Überraschung<br />
gewesen sein. Immerhin eine Boden aus nachgefüllt werden. Zahlreidentlich<br />
beeilen, denn eigentlich ist der<br />
sigkeiten können einfach und schnell vom die Muldenkipper auf ihren Umläufen or-<br />
positive, und das für beide Seiten. che Lampen in den Wartungsbereichen Miningbagger auf Muldenkipper mit Nutzlasten<br />
von bis zu 190 t ausgelegt.<br />
Der elektrische 210-t-Bagger kombiniert<br />
seine Leistungsstärke mit höchster Sichtbedingungen. Zusätzlich befinden Die Fahrer des deutschlandweit ers-<br />
schaffen zu jeder Tageszeit geeignete<br />
Umweltfreundlichkeit. Die Wahl der Elektrovariante<br />
ist nicht nur hinsichtlich der im Motorraum und am Boden.<br />
Zugänglichkeit zur sowie den Komfort in<br />
sich Notausschalter in der Fahrer kabine, ten Baggers dieser Art schätzen die<br />
somit nicht vorhandenen Diesel emissionen In Kombination mit dem von Liebherr der Panorama-Kabine. Dass ihre Arbeit<br />
vorteilhaft, auch die Motorlebensdauer patentierten Litronic-Plus-System zur durch die optimierte hydraulische Steuerung<br />
des R 9200 E leichter wird, weil die<br />
dürfte sich spürbar verlängern. Außerdem Leistungsüberwachung, um die elektrische,<br />
mechanische und hydraulische kombinierten Maschinenbewegungen<br />
werden herstellerseits bis zu 25 % weniger<br />
Wartungskosten im Vergleich zum gleichartigen<br />
Diesel-Pendant versprochen. Energiemanagement zu optimieren, er-<br />
ebenfalls als Plus. Ergonomisch an den<br />
Leistungsverteilung zu verbessern und das besser zu beherrschen sind, werten sie<br />
Der Großbagger profitiert von zahlreichen<br />
Komponenten aus dem Liebherr-eizei<br />
ten, im Idealfall sogar unter 20 s. Zur Vollklimatisierung und Überdrucksystem<br />
reicht der R 9200 E superschnelle Zyklus-<br />
Armlehnen des Sitzes platzierte Joysticks,<br />
genen Fertigungsprogramm, Design und Zyklusgeschwindigkeit trägt zusätzlich der gegen das Eindringen von Staub komplettieren<br />
die Fahrer-Vorteile, die zumindest<br />
überzeugende Technologien orientieren geschlossene hydraulische Schwenkkreis<br />
sich an den nächstgrößeren Brüdern der bei. Ferner bietet der Elektroantrieb die solange täglich zu Buche schlagen, bis die<br />
neuesten Gene ration, wie dem R 9400 Möglichkeit der kurzzeitigen Erhöhung die in drei bis vier Jahren geplante Autonomie<br />
und R 9800. Hochmoderne Schweißtechniken<br />
garantieren eine robuste Lang-<br />
über die Nennleistung hinaus, was noch-<br />
an der Steinbruchwand umgesetzt ist.<br />
Hydraulikleistung während des Lastzyklus des Baggers als Hauptgewinnungsgerät<br />
www.liebherr.com<br />
NAHBEGEGNUNG: Der R 9200 E bringt alles an Leistungs- und Sicherheitsfeatures mit, was ein robuster und effizienter Bagger in einem<br />
Steinbruch haben muss, um jährlich etwa 2 Mio. t gewonnener Rohstoffe zu bewegen. Seine 12,5-m³-Klappschaufel ist die größte ihrer Klasse.<br />
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64 REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
EINE VOLLE DEKADE: Vor eindrucksvoller Kulisse wurde das runde Jubiläum der Earthmax- Reifen<br />
von BKT gefeiert. Foto: BKT<br />
Im Juni feierte Balkrishna Industries Ltd. (BKT) das zehnjährige Jubiläum seiner erfolgreichen Earthmax-Reihe,<br />
einer speziellen OTR-Reifenserie für Steinbrüche und Bergwerke. BKT ist einer der führenden Off-Highway-Reifenhersteller<br />
mit Sitz in Indien. Nur drei Jahre nach der Neueröffnung des imposanten BKT-Reifenwerks in Bhuj bot<br />
dieser Meilenstein eine weitere Gelegenheit, um Anfang Juni den Werdegang des Earthmax-Reifens von seinen<br />
Ursprüngen bis zum aktuellsten Modell zu reflektieren und mehr über die ambitionierten Zukunftspläne des Familienunternehmens<br />
zu erfahren. Und diese können sich sehen lassen. Eine perfekte Kulisse für die Reflexion bot<br />
sich auf der Insel Kreta.<br />
Doch zurück zum Anfang: Alles begann<br />
mit der Lancierung des ersten Earthmax-<br />
Reifens im Jahre 2008, damals zunächst<br />
nur für Radlader. Entwickelt wurde das<br />
OTR-Radialreifen-Sortiment bei BKT, um<br />
auch härtesten Einsatzbedingungen widerstehen<br />
zu können. Eine Besonderheit<br />
der Earthmax-Reifen ist ihre robuste All-<br />
Steel-Struktur, die der Reifenkarkasse<br />
besondere Widerstandskraft und Langlebigkeit<br />
verleiht. Ideal also auch für die<br />
ganz großen Maschinen. Deshalb folgte<br />
MEILENSTEINTERMIN: der ersten Entwicklung der Reifen für<br />
Auf einer internationalen<br />
Lader auch die passende Bereifung für<br />
Pressekonferenz wurde über<br />
die Entstehungsstadien der Muldenkipper, Grader, Radlader, Planierer,<br />
Loader und Fahrlader (LHD). Mittler-<br />
Earthmax-Reihe und die<br />
Zukunftspläne von BKT inforweile<br />
sind sogar Giant-Reifen in der<br />
Earthmax-Serie zu finden.<br />
miert. Das Management,<br />
repräsentiert durch<br />
Dilip Vaidya, Rajiv Poddar<br />
und Arvind Poddar (oben,<br />
v.r.n.l.), stand, verstärkt durch<br />
Lucia Salmaso, Man.-Dir.<br />
BKT Europe, für Fragen zur<br />
Verfügung. Fotos: jis<br />
Passende Kulisse für große Vorhaben<br />
Nun könnte man sich fragen: Was hat all<br />
das mit Griechenland zu tun? Dafür lohnt<br />
sich ein Blick in die Vergangenheit, als die<br />
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4 ZUR SACHE<br />
FAZIT<br />
Es geht um die Substanz<br />
Der Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie, BDI, hatte Anfang<br />
Juli zu seinem mittlerweile<br />
6. Rohstoffkongress ins Haus der<br />
Wirtschaft nach Berlin eingeladen.<br />
Im Editorial der vorigen Ausgabe<br />
sind wir bereits auf die behandelten<br />
Generalthemen und<br />
die Tatsache, dass die ganzheitliche<br />
Betrachtung der Knackpunkte<br />
auch unseren heimischen<br />
Gesteinsrohstoffen einen gebührenden<br />
Raum gab, eingegangen.<br />
Dafür eingesetzt haben sich die<br />
unter dem Dach des Bundesverbandes<br />
Baustoffe – Steine und<br />
Erden, bbs, vereinten Verbände.<br />
Darunter wiederum vor allem<br />
jene, welche verschiedene Branchen<br />
der heimischen Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe repräsentieren<br />
– folgerichtig natürlich<br />
auch MIRO.<br />
Die Interessenvertreter machten<br />
sich in sachbezogenen Gesprächen<br />
mit dem BDI und mit Rückenwind<br />
aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
dafür stark,<br />
dass die wichtigen Belange der<br />
heimischen Rohstoff-Branchen<br />
ebenfalls repräsentativ bei diesem<br />
zentralen Termin vertreten<br />
werden.<br />
So deckte das Angebot gleichermaßen<br />
die Bedeutung der zu<br />
importierenden Rohstoffe für<br />
Hochtechnologien wie auch die<br />
heimischer Rohstoffe ab. Entsprechend<br />
häufig fielen in diesem<br />
Zusammenhang die Begriffe<br />
„Sand, Kies, Naturstein“.<br />
Nach unserem Verweis auf die<br />
zum Termin verteilte „Berliner<br />
Rohstofferklärung des BDI“ erreichten<br />
uns einige Anfragen,<br />
was diese denn konkret im Wortlaut<br />
enthalte. Dem Wunsch um<br />
Aufklärung folgend, gehen wir<br />
an dieser Stelle auf den Kongress<br />
selbst und die besagte<br />
Rohstoff erklärung ein.<br />
Aufbruch zum Besseren<br />
im Haus der Wirtschaft<br />
Foto: Jis<br />
Ohne Lithium, Kobalt oder Nickel funktionieren keine Elektroautos oder Akku-Schrauber.<br />
Ohne Sand, Kies und Naturstein kann nichts gebaut werden.<br />
Ohne Salz erlahmt bei Eis und Schnee die Mobilität. Weitere Beispiele ließen<br />
sich aufführen, um zu begründen, warum Rohstoffe aus unserem Alltag<br />
nicht wegzudenken sind. Unsere Volkswirtschaft „lebt“ quasi von Rohstoffen.<br />
Die Politik muss allerdings die richtigen Rahmenbedingungen schaffen,<br />
um diese Basis zu erhalten. Drei Säulen sind dabei tragend: heimische<br />
Rohstoffe, Importrohstoffe und Recycling.<br />
Der Inhalt des Vorspanns bezeichnet gut zu erkennen: Rohstoff- und Recyclingbranchen<br />
sowie Nutzer ihrer Produk-<br />
bereits den Rahmen, in dem sich die<br />
Vorträge und Diskussionen beim BDI- te treffen sich, diskutieren über Grenzen<br />
Rohstoff-Gipfeltreffen Anfang Juli in hinweg und suchen Wege, die eine ganzheitliche<br />
Betrachtung plus abgestimm-<br />
Berlin wie Puzzleteile miteinander verbanden.<br />
Und auch wenn das eine oder tes Handeln ermöglichen. Ist nur einem<br />
andere davon nicht ganz stimmig Teil von ihnen geholfen, nützt das am<br />
schien – beispielsweise wenn der hochrangige<br />
Vertreter einer der führenden Volkswirtschaft so viele Übergangsbe-<br />
Ende nichts, da in unserer verflochtenen<br />
deutschen Entsorgungsverbände die reiche bestehen, dass einer auch von der<br />
Quote der recycelten mineralischen Leistungsfähigkeit der anderen lebt.<br />
Reststoffe und Abfälle ziemlich falsch Als Industrieland und Hightechwiedergibt<br />
–, war das Gesamtmotiv doch Standort ist Deutschland in besonderer<br />
ROHSTOFFGEWINNUNG braucht passende Rahmenbedingungen. In Panels, Podiumsdiskussionen<br />
und Workshop-ähnlichen Extrarunden wurde diskutiert, was helfen könnte.<br />
MIRO war mit hoher „Mannschafts“-Stärke vor Ort. Fotos: MIRO<br />
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4<br />
Auf allen Kanälen gut unterwegs<br />
Vor gut über einem Jahr hat der Stein-Verlag seine Online-<br />
Offensive auf mehr Nutzerfreundlichkeit umgestellt. Davon<br />
profitieren auch die digitalen Zeitschriftenausgaben. Deutlich<br />
häufiger als ursprünglich erwartet, werden die aktuellen Ausgaben<br />
angeklickt oder das Archiv nach gerade interessierenden<br />
Themen durchforstet. Allen Online-Lesern deshalb<br />
von dieser analogen Position aus ein herzliches Dankeschön.<br />
Während über die klassischen Print-Ausgaben außerdem<br />
nie wirklich zu ermitteln ist, welche Beiträge besonders intensiven<br />
Zuspruch finden, ist das im Online-Fall über Aufrufzahlen<br />
und Verweildauer eine ganz einfache Geschichte. Das<br />
Ergebnis überrascht und begeistert uns jedes Mal aufs Neue.<br />
Deshalb haben wir beschlossen, Sie als Leser ab jetzt auch<br />
ein Stück daran teilhaben zu lassen. Ab sofort wird in einer<br />
regelmäßigen Ranking-Tabelle über die fünf jeweils meistgeklickten<br />
– und gemäß Verweildauer auch tatsächlich gelesenen<br />
– Beiträge informiert. Ganz crossmedial gibt es zusätzlich<br />
zur Information auch noch den passenden QR-Code zum<br />
Beitrag.<br />
TOP Online<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Die Top-5-Beiträge in der Gunst unserer Online-Leser in GP 6/20<strong>18</strong> (Stand: 30. Oktober 20<strong>18</strong>)<br />
1<br />
Fundstück: Silobau der etwas anderen Art<br />
2<br />
Wie steht es um die Rohstoffe im Süden<br />
3<br />
Mining-Bagger im Steinbruch:<br />
Maßzuschnitt für die Grauwacke-Gewinnung<br />
4<br />
Zu Besuch in der Antike<br />
Zu Besuch in der Antike<br />
5<br />
Ganzheitliche Rohstoffsicherung<br />
braucht ein festes Fundament<br />
Ganzheitliche<br />
Rohstoffsicherung<br />
braucht ein<br />
festes Fundament<br />
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