GesteinsPerspektiven 07/18
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MACH MAL WAS<br />
Ende Gelände – und ein attraktiver Neuanfang<br />
Im Rahmen eines kleinen „Imbisses am See“ hat das vero-Mitgliedsunternehmen<br />
Holcim am 13. Juli das renaturierte Gelände des ehemaligen Kieswerkes<br />
Kleinenbroich an die Gemeinde Korschenbroich zurückgegeben.<br />
MASSNAHMEN der Renaturierung erklärt von Jens Rathgeber, Andreas Richter und Michael Müller,<br />
letzter Werkleiter des Standortes (v.l.n.r.). Fotos: vero<br />
Jens Rathgeber, Geschäftsführer der<br />
Holcim Beton und Zuschlagstoffe<br />
GmbH, Michael Müller, letzter Werkleiter<br />
des Standortes, und Andreas Richter,<br />
Projektleiter Lagerstätten, Genehmigungen<br />
und Umweltschutz bei Holcim, übergaben<br />
die Schlüssel zum Tor des eingezäunten<br />
Geländes an den Bürgermeister<br />
von Korschenbroich, Marc Venten. Die<br />
Gemeinde ist Eigentümerin des Geländes.<br />
Zur Schlüsselübergabe waren auch<br />
mehrere ehemalige Mitarbeiter, Vertreter<br />
der mit der Wiederherrichtung beauftragten<br />
Firmen sowie Mitglieder des<br />
Nabu erschienen.<br />
„Über 40 Jahre lang wurden hier jährlich<br />
durchschnittlich um die 300.000 t<br />
Sand und Kies als Baurohstoffe gewonnen,<br />
die größtenteils auch hier in der<br />
Region verbaut wurden. Ob Brückenbauwerke<br />
zur Rheinüberquerung in Düsseldorf,<br />
Bauabschnitte an der A 57,<br />
U-Bahn-Bau in Düsseldorf oder als Partner<br />
einer Liefergemeinschaft zum Bau<br />
des Stadions in Mönchengladbach –<br />
überall kam Material aus Kleinenbroich<br />
zum Einsatz. Zu den regionalen Abnehmern<br />
im Umkreis von etwa 30 km zählten<br />
Transportbetonwerke, Hersteller von<br />
Betonröhren und Betonbahnschwellen<br />
sowie Bauunternehmen und Kommunen<br />
vom Niederrhein. Seit 2015 haben die<br />
Holcim-Werke in Kaarst und Willich die<br />
Kundenversorgung übernommen. Es<br />
bleibt beim Motto: „Aus der Region – für<br />
die Region“, so Jens Rathgeber.<br />
Die Rekultivierung wurde von Holcim<br />
als Pächter umfassend durchgeführt.<br />
Schon drei Jahre nach Beendigung der<br />
Rohstoffgewinnung wurde der in den<br />
Auflagen geforderte Rekultivierungsstand<br />
mit Waldbepflanzung, Laichgewässern<br />
und kleinen Inseln für Vögel und<br />
Amphibien erreicht. „Damit haben wir<br />
sehr gute Grundlagen für die Zukunft<br />
geschaffen. Tiere und Pflanzen werden<br />
SCHLÜSSELÜBERGABE: Andreas Richter,<br />
Bürgermeister Marc Venten, Jens Rathgeber,<br />
Michael Müller, Uwe Washeim und<br />
Achim Heimann (letzte Mitarbeiter im Kieswerk<br />
Kleinenbroich, jetzt Kieswerk Willich)<br />
verabschieden den Standort in neue Trägerschaft.<br />
Fachmännisch werden beim<br />
Termin auch die Details zur Ansiedlung seltener<br />
Tier- und Pflanzenarten erklärt.<br />
diesen neuen Rückzugsraum zu schätzen<br />
wissen. Dies bestätigten auch die<br />
beteiligten Behörden und Umweltorganisationen,<br />
die die Planung und Durchführung<br />
der Renaturierung für den Artenschutz<br />
als besonders hochwertig<br />
befanden. Künftig ist der Zugang zum<br />
Gelände nur den Mitgliedern des lokalen<br />
Angelvereins als Flächenpartner der<br />
Kommune erlaubt“, erklärt Andreas<br />
Richter.<br />
Die Rückgabe des Standortes an die<br />
Gemeinde Korschenbroich bezieht sich<br />
auf den alten Gewinnungsstandort. Für<br />
die Süderweiterung wurde erst vor Kurzem<br />
ein Hauptbetriebsplan zur Restmengengewinnung<br />
zugelassen. Die<br />
Ausgangssituation in Kleinenbroich ist<br />
günstig, dank einer hohen Rohstoffqualität,<br />
einer gutachterlich belegten geringen<br />
Beeinträchtigung der Umwelt sowie<br />
eine optimale Verkehrsanbindung durch<br />
die Nähe zur A 52.<br />
Andreas Richter betont: „Studien zufolge<br />
soll der Bedarf an Baurohstoffen<br />
bis 2030 mindestens konstant bleiben.<br />
Aufgrund der langen Dauer von Genehmigungsverfahren<br />
entscheidet die Ausweisung<br />
neuer Flächen im Regionalplan<br />
bereits heute darüber, ob die lokale Rohstoffversorgung<br />
auch im Jahr 2025 noch<br />
gesichert ist.“<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
www.holcim.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 7/20<strong>18</strong>