Berliner Kurier 20.11.2018
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BERLINER KURIER, Dienstag, 20. November 2018<br />
NACHRICHTEN<br />
Steinmeier in Südafrika<br />
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa<br />
Pretoria –Staatsbesuch am<br />
Kap: Bundespräsident Frank-<br />
Walter Steinmeier ist in Südafrika<br />
eingetroffen. Dabei<br />
geht es um eine engere wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Südafrika gehört als einziges<br />
Land Afrikas zur G-20-Gruppe<br />
der führenden Industrieund<br />
Schwellenländer.<br />
Proteste in Frankreich<br />
Paris – Protesteund Straßenblockaden<br />
gegen steigende<br />
Spritpreise sind gestern in<br />
Frankreichineine neue Runde<br />
gegangen. Im ganzen<br />
Land gab es rund 350 Aktionen.<br />
Die Wut richtet sich<br />
auch gegen die Politik von<br />
Präsident Emmanuel Macron,<br />
dessen Beliebtheit<br />
sinkt.<br />
Stürzt May?<br />
Foto: Kirsty Wigglesworth/dpa<br />
Waffenexportean<br />
Saudis gestoppt!<br />
Deutsche Reaktion auf Mord an Khashoggi: Einreiseverbot für18Personen<br />
Berlin – Als Konsequenz<br />
aus der Tötung des saudischen<br />
Journalisten Jamal<br />
Khashoggi hat die Bundesregierung<br />
die Rüstungslieferungen<br />
an Saudi-Arabien<br />
komplett gestoppt. Bisher<br />
hatte die Bundesregierung<br />
lediglich von neuen Exportgenehmigungen<br />
abgesehen<br />
und angekündigt, den Umgang<br />
mit bereits erteilten<br />
Genehmigungen zuprüfen.<br />
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums<br />
sagte<br />
gestern, dass die Bundesregierung<br />
„auf die Inhaber von<br />
gültigen Einzelgenehmigungen<br />
hinwirkt mit dem<br />
Ergebnis,dass es derzeit keine<br />
Ausfuhren von Deutschland<br />
nach Saudi-Arabien<br />
gibt“. Vor allem dürfte der<br />
Schritt die Wolgaster Lürssen-Werft<br />
treffen, die noch<br />
20 Patrouillenboote nach<br />
Saudi-Arabien liefern<br />
möchte. Zweider Boote sind<br />
offenbarfertig und ihreAusfuhrgenehmigt.<br />
DerBau von<br />
acht weiteren Schiffen hat<br />
auf der Werft in Mecklenburg-Vorpommern<br />
bereits<br />
begonnen. Andem Auftrag<br />
hängen 300 Arbeitsplätze.<br />
Wie lange der Exportstopp<br />
gelten wird,ist unklar.<br />
Ebenfalls gestern hatte<br />
Bundesaußenminister Heiko<br />
Maas Strafmaßnahmen<br />
gegen 18 Saudi-Araber verkündet.<br />
Gemeinsam mit<br />
Frankreich hat die Bundesregierung<br />
eine Einreisesperre<br />
gegen die Betroffenen<br />
verhängt. Die Sperre wurde<br />
ebenfalls mit dem Khashoggi-Mord<br />
begründet.<br />
Der saudische Journalist<br />
Khashoggi, der im Exil in<br />
den USA lebte, war am 2.<br />
Oktober in das Istanbuler<br />
Konsulat seines Heimatlandes<br />
gegangen, um dort<br />
Papiere für seine geplante<br />
Hochzeit abzuholen. Saudi-<br />
Arabien räumte später auf<br />
internationalen Druck hin<br />
ein, dassKhashoggidort getötet<br />
wurde. Es bestreitet<br />
insbesondere aber eine Verwicklung<br />
des saudischen<br />
Kronprinzen Mohammed<br />
bin Salman.<br />
London –Die britische Premierministerin<br />
Theresa May<br />
muss im Streit um den Entwurf<br />
des Brexit-Abkommens<br />
weiter um ihr politisches<br />
Schicksal fürchten. Ob es jedoch<br />
zu einem Misstrauensantrag<br />
in ihrer Fraktion<br />
kommt, ist unklar. Noch fehlen<br />
sechs von 48 Stimmen<br />
dafür.<br />
US-Treffen mit Taliban<br />
Doha –Die Taliban haben<br />
sich nach eigenen Angaben<br />
mit einer hochrangigen US-<br />
Delegation zu einem Geheimgespräch<br />
über den Afghanistankrieg<br />
getroffen. Bei<br />
dem Treffen vergangene Woche<br />
in Doha (Emirat Katar)<br />
habe es jedoch keine Einigung<br />
gegeben, hieß es.<br />
Besuch in Teheran<br />
Teheran –Großbritanniens<br />
Außenminister Jeremy Hunt<br />
auf heikler Mission im Iran.<br />
Hunt traf sich mit seinem<br />
iranischen Kollegen Mohammed<br />
Dschawad Sarif. Es geht<br />
um internationale Atomabkommen<br />
und Finanztransaktionen<br />
mit dem Iran trotz des<br />
US-Embargos.