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Die Malteser-Zeitung 3/2018

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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RUNDSCHAU<br />

ALS INSTRUMENTE GOTTES WIRKEN<br />

Jan Ledóchowski ist Mitglied der Johannesgemeinschaft und Präsident der Plattform Christdemokratie, die kürzlich mit<br />

der Initiative #FAIRÄNDERN gestartet ist. Im Interview erklärt der junge Christdemokrat, warum er sich überparteilich<br />

engagiert und welche Themen ihm für die Zukunft unserer Gesellschaft besonders am Herzen liegen.<br />

Von Katharina Stögner<br />

Jan, seit etwas weniger als einem Jahr bist du der<br />

Präsident der Plattform Christdemokratie. Wie ist<br />

es dazu gekommen?<br />

Das ist eine dieser Geschichten, die man nicht planen<br />

kann. Im August 2017 wurde ich gefragt, ob ich mich im<br />

Wahlkampf engagieren wolle. Ich war bisher nie politisch<br />

aktiv gewesen und hatte mich auch noch nie zuvor um<br />

ein Amt beworben. Aber das war ganz klar ein Ruf. Also<br />

habe ich mich mit meinen bescheidenen Mitteln und den<br />

wenigen freien Stunden, die mir mein Beruf und meine<br />

drei kleinen Kinder lassen, in meinen ersten Wahlkampf<br />

gestürzt. Es war völlig klar, dass ich keine Aussicht auf<br />

ein Mandat im Nationalrat hatte, doch wollte ich sehen,<br />

wie viele Vorzugsstimmen man mit christlichen Positionen<br />

zu Ehe, Familie und Lebensschutz erlangen kann. Ich<br />

war überrascht, wie viel Zustimmung ich damit gefunden<br />

habe! Doch nach der geschlagenen Wahl wusste ich nicht,<br />

wie ich mich weiter engagieren könnte. Und da kam der<br />

nächste Zufall ins Spiel: Für die Plattform Christdemokratie<br />

wurde ein neuer Vorsitzender gesucht und der Vorstand<br />

hat mich gefragt, ob ich diese Rolle übernehmen<br />

wolle.<br />

Was ist das Ziel der Plattform Christdemokratie?<br />

Auf dieser parteiunabhängigen Plattform sind Menschen<br />

verschiedener Konfessionen aus ganz Österreich tätig,<br />

mit dem gemeinsamen Ziel, sich für wichtige christliche<br />

Anliegen in der Politik einzusetzen. Wir informieren über<br />

tagespolitische Entwicklungen und bereiten christliche<br />

Kernthemen alltagsgerecht auf. Wir laden regelmäßig<br />

zu regionalen Informationsveranstaltungen über aktuelle<br />

Themen ein und verstehen uns ganz allgemein als<br />

Sprachrohr für christliche Kernanliegen in Gesellschaft<br />

und Politik.<br />

Welche konkreten Themen und Projekte sind das?<br />

Es gibt sehr viele Themen – etwa zu Ehe, Familie, Elternrechte,<br />

Religionsfreiheit, Lebensschutz oder auch Leihmutterschaft.<br />

Bei allen Themen arbeiten wir mit bereits<br />

bestehenden Vereinen und Menschen zusammen, die<br />

schon viel Erfahrung in diesen Angelegenheiten haben.<br />

Unser Beitrag ist es, die Aktionen und Bemühungen so zu<br />

koordinieren und zu timen, dass sie politisch den größten<br />

Effekt haben. Nicht alles kann man planen. Als der Verfassungsgerichtshof<br />

vor einem Jahr in einem Erkenntnis<br />

urteilte, dass die sogenannte „Ehe für alle“ kommen solle,<br />

haben wir begonnen, unsere Mitglieder über die juristischen<br />

Schwächen der Entscheidung und über die politischen<br />

und rechtlichen Möglichkeiten zum Schutz der Ehe<br />

zu informieren. Wir haben alle ermutigt, ihren Abgeordneten<br />

zu schreiben und sich für die Ehe einzusetzen. Wir<br />

haben Expertenmeinungen eingeholt, diese gezielt veröffentlicht<br />

und den Entscheidungsträgern in der Regierung<br />

und im Parlament zugespielt. Wichtig ist hier auch unsere<br />

spendenfinanzierte Umfrage vom IMAS-Institut über<br />

die Ehe. Entgegen der häufig vorherrschenden Meinung<br />

war das Ergebnis, dass eine Mehrheit der Österreicher<br />

dem Ehebild von Mann und Frau anhängen.<br />

Wie ist der Standpunkt der Plattform zum Thema<br />

Lebensschutz?<br />

Im Regierungsprogramm hat sich die Regierung gegen<br />

die Spätabtreibung und für eine bessere Unterstützung<br />

schwangerer Frauen ausgesprochen. Das haben wir zum<br />

Anlass genommen, um gemeinsam mit anderen Vereinen<br />

die Initiative #FAIRÄNDERN zu gründen. Unser Ziel ist<br />

es, mithilfe einer professionellen Social-Media-Strategie,<br />

die von einer Agentur kostenlos begleitet wird, möglichst<br />

viele Menschen zu erreichen und Unterschriften<br />

10<br />

DIE MALTESER 3-4/<strong>2018</strong>

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