Die Malteser-Zeitung 3/2018
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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RELIGIONAKTUELL<br />
Egbert Belcredi, der wie bereits erwähnt, zu den großen<br />
Förderern und Unterstützern Vogelsangs zählte,<br />
schrieb 1888 in seinem Tagebuch, Vogelsang sei „ein<br />
Mann von fester und erprobter katholischer und konservativer<br />
Gesinnung, ausgebreitetem Wissen und<br />
universeller Bildung. Er besitzt zudem eine seltene<br />
Arbeitskraft und ein Agitationstalent, welches ihm<br />
unschätzbare Beziehungen und Anknüpfungen zu Gebote<br />
stellt, […].“ Und als Belcredi im November 1890<br />
in Brünn die Nachricht vom Tod Vogelsangs erreichte,<br />
vermerkte er: „Ein echter katholischer Edelmann von<br />
reinem Geist und Wissen, einem weitem umfassenden<br />
Blick, einer selten gewandten Feder, ein hervorragender<br />
Führer im Kampfe um eine christliche Sozialreform.<br />
[…]“.<br />
Karl Freiherr von Vogelsang (vollständiger Vorname<br />
Hermann Ludolph Carl Emil) wurde mit Dekret<br />
vom 25. Februar 1859 als Devotionsritter in den<br />
<strong>Malteser</strong>orden aufgenommen. Sein Wirken weist ihn<br />
als wahren christlichen Ritter aus, dessen Leben und<br />
Handeln von der Treue zum Orden (nach unserem<br />
Ordensgebet) durchdrungen war: soziale Gerechtigkeit,<br />
nicht Almosen für die Unterprivilegierten.<br />
„Nur was lebendig voranschreitet, kann conservativ<br />
sein.“ Vaterland, 20. November 1887.<br />
Quellenangabe:<br />
Erstveröffentlichung „<strong>Die</strong> Furche“ vom 30.08.<strong>2018</strong><br />
„WER LIEBT,<br />
LEBT DA, WO ER<br />
LIEBT, NICHT DA,<br />
WO ER LEBT“<br />
Hl. Augustinus<br />
Von DDr. Uta Neufeld<br />
Das Foyer des Krankenhauses der Elisabethinen Graz ist<br />
voller Menschen – Rettungsfahrzeuge bringen und holen<br />
Patienten, viele warten im Aufnahmebereich, beim Portier<br />
klingelt häufig das Telefon. Auf dem langen Gang, der<br />
zum Ambulanzbereich gehört, nähert sich mit dynamischen<br />
Schritten eine Ordensschwester in franziskanischbraunem<br />
Habit, groß, noch eher jugendlich, freundlich<br />
nach rechts und links grüßend. Immer wieder bleibt sie<br />
stehen, wechselt kurz einige Worte mit Mitarbeitern oder<br />
Patienten.<br />
Dass diese freundliche und sehr kollegial wirkende Schwester<br />
nicht nur die Generaloberin des Ordens der Elisabethinen<br />
Graz ist, sondern auch (gemeinsam mit Dr. Christian<br />
Lagger) die Geschäftsführerin und, salopp gesagt, die Chefin<br />
des gesamten Krankenhauses und der angeschlossenen<br />
Werke, hat mich nun doch ein wenig erstaunt – ich hatte<br />
mir da eine wesentlich ältere, strengere Person erwartet.<br />
Mutter Bonaventura Holzmann<br />
Bei den Elisabethinen werden die Oberinnen, in Erinnerung<br />
an die Gründerin und erste Elisabethinerin Mutter<br />
Apollonia Radermecher, stets mit Mutter angesprochen<br />
– ist ein ungeheuer herzlicher und offener Mensch. Im<br />
Gespräch stets aufmerksam, wach interessiert, manchmal<br />
auch ein wenig humorvoll und doch, was ihre eigene Person<br />
betrifft, eher zurückhaltend und bescheiden, erzählt<br />
Mutter Bonaventura zunächst, wie sie zu den Elisabethinen<br />
gekommen ist.<br />
16<br />
DIE MALTESER 3-4/<strong>2018</strong>