Berliner Kurier 27.11.2018
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14 BERLIN /BRANDENBURG BERLINER KURIER, Dienstag, 27.November 2018 *<br />
Einbruch in seinem Wohnhaus:<br />
Wie sicher lebt Olaf Scholz?<br />
Auch Dauerbewachung des Vizekanzlers<br />
konnte die Langfinger nicht abschrecken<br />
Von<br />
JENS BLANKENNAGEL<br />
Potsdam – Die Geschichte<br />
klingt wie eine echte Räuberpistole:<br />
In dem Haus, in dem<br />
der Vizekanzler von Deutschland<br />
wohnt und das von der<br />
Polizei bewacht wird, wurde<br />
eingebrochen.<br />
Nun muss man einschränken,<br />
dass Olaf Scholzund seine Frau<br />
–Brandenburgs Bildungsministerin<br />
Britta Ernst (beide SPD) –<br />
nicht in einem Einfamilienhaus<br />
wohnen, sondern in einem großen<br />
Mehrfamilienhaus mit<br />
mehr als drei Dutzend Mietern.<br />
„Wir betonen ausdrücklich, dass<br />
nicht in die Wohnung des Vizekanzlers<br />
eingebrochen wurde<br />
und dass dies auch nicht versucht<br />
wurde“, sagte der Sprecher<br />
des Brandenburger Polizeipräsidiums<br />
MarioHeinemann.<br />
Bei der Potsdamer Wohnung<br />
handelt essich um den Zweitwohnsitz<br />
der beiden. Die Gegend<br />
ist eine der wichtigsten<br />
Prominenten-Siedlungen in<br />
Potsdam. In der <strong>Berliner</strong> Vorstadt,<br />
kurz vor der Glienicker<br />
Brücke, wohnen<br />
oder wohnten bekannte<br />
Leute wie<br />
Moderator Günther<br />
Jauch, Modemacher<br />
Wolfgang Joop,<br />
Springer-Verlegerin<br />
Friede Springer, der<br />
SAP-Milliardär Hasso<br />
Plattner oder auch<br />
AfD-Chef Alexander<br />
Gauland. Die Gegend<br />
wird auch das „preußische<br />
Sylt“ genannt<br />
oder das „Beverly<br />
Hills von Potsdam“.<br />
Der Einbruch erfolgte<br />
in einer Penthouse-Wohnung.<br />
Die Bewohner dort<br />
waren am Freitag<br />
einkaufen, als die Täter<br />
zwischen 16.15und 17.45Uhr<br />
die Tür aufhebelten, die Wohnung<br />
durchsuchten und EC-<br />
Karten undWertsachen stahlen<br />
– Schaden: mehrere Tausend<br />
Euro. Für die Wohnungen des<br />
Vizekanzlers gilt die höchste Sicherheitsstufe.<br />
Das heißt: Vor<br />
dem Haus steht für jeden sichtbar<br />
ein Polizeiwagen. Die Täter<br />
waren also entweder besonders<br />
skrupellos oder besonders<br />
dumm –und hatten nur Glück,<br />
dass sie nicht erwischt wurden.<br />
Andererseits stellt sich die<br />
Frage, ob die Schutzmaßnahmen<br />
ausreichend waren. Denn<br />
es gibt nicht nur das Polizeiauto<br />
vor der Tür mit uniformierten<br />
und bewaffneten Polizisten. Dazu<br />
kommen auch verdeckte Sicherungsmaßnahmen.<br />
Trotzdem<br />
kamen dieTäterins Haus.<br />
An der Haustür finden natürlich<br />
keine Personenkontrollen<br />
statt, aber die Wachleute kennen<br />
die Gesichter der Bewohner.<br />
„Wie der oder die Täter ins<br />
Haus gelangten, ist jetzt eine<br />
Frage, die die Kriminalisten zu<br />
klären haben“, sagte Polizeisprecher<br />
Heinemann. „Aber es<br />
ist eine dreiste Tat.“<br />
Die <strong>Berliner</strong> Vorstadt in Potsdam wird auch „München<br />
des Ostens“ genannt oder „preußisches Sylt“.<br />
Olaf Scholz (SPD)<br />
ist Bundes-<br />
Finanzminister.<br />
Er hat seinen<br />
Zweitwohnsitz<br />
in Potsdam.<br />
Fotos: dpa, Imago<br />
„Tristan Otto“ zieht nach Kopenhagen<br />
Mitte –Nach knapp drei Jahren<br />
im Naturkundemuseum<br />
läuft die Zeit des T.-rex-Originalskeletts<br />
in Berlin ab. Das<br />
„Tristan Otto“ getaufte Exponat<br />
soll die Hauptstadt im kommenden<br />
Frühjahr verlassen.<br />
Das gut erhaltene Tyrannosaurus-Skelett,<br />
eine Leihgabe aus<br />
dem Besitz privater Sammler,<br />
soll demnach als nächstes im<br />
Naturkundemuseum der dänischen<br />
Hauptstadt Kopenhagen<br />
ausgestellt werden. Ein genaues<br />
Abreisedatum von „Tristan<br />
Otto“ steht noch nicht fest. Es<br />
sei auch nicht ausgeschlossen,<br />
dass der T. rex später noch einmal<br />
nach Berlin zurückkomme,<br />
erklärte Museumsdirektor Johannes<br />
Vogel. Dieser Tyrannosaurus<br />
habe es geschafft, Menschen<br />
aller Altersgruppen für<br />
Natur zu begeistern, so Vogel.<br />
Drei Jahrebegeisterte „Tristan<br />
Otto“ große und kleine <strong>Berliner</strong>.<br />
Foto: dpa<br />
HassbrenneramOstkreuzunterwegs<br />
Friedrichshain –Unbekannte<br />
haben am Markgrafendamm<br />
nahe dem Ostkreuz<br />
mehrere Autos angezündet.<br />
Auf dem Firmengelände eines<br />
Gebäudedienstleisters wurden<br />
in der Nacht zu gestern<br />
fünf Fahrzeuge durch den<br />
Brand beschädigt, so die Polizei.<br />
Demnach waren dort zwei<br />
Firmenwagen angezündet<br />
worden, durch die Hitzeentwicklung<br />
seien zwei weitere<br />
Autos und ein Wohnwagen<br />
beschädigt worden. In einem<br />
anderen Fall bemerkte eine<br />
Passantin nach Polizeiangaben<br />
in der Bahrfeldtstraße<br />
(Stralau) einen brennenden<br />
Gegenstand unter einem Autoreifen.<br />
Sie konnte die Flammen<br />
zwar selbst löschen, alarmierte<br />
aber sicherheitshalber<br />
auch die Feuerwehr.