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10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 19 · M ittwoch, 2 3. Januar 2019<br />
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Berlin<br />
POLIZEIREPORT<br />
Blitzeinbruch bei Juwelier.<br />
Beieinem Juwelier nahe der Einkaufsstraße<br />
Kurfürstendamm hat es<br />
einen Blitzeinbruch gegeben. Das<br />
teilte die Polizei am Dienstagabend<br />
mit. Nach ersten Erkenntnissen fuhrenUnbekannte<br />
mit einem Auto in<br />
das Geschäft und zerstörten so die<br />
Schaufenster.WeitereDetails nannte<br />
die Polizei zunächst nicht. DasGeschäft<br />
liegt in der Nähe eines Hotels.<br />
In der Gegend rund um Berlins bekannteste<br />
Einkaufsmeile gibt es immer<br />
wieder Überfälle,vor allem auf<br />
Juweliere, Luxusuhrenläden und das<br />
Luxuskaufhaus „Kaufhaus des Westens“<br />
(KaDeWe).<br />
Flüchtiger Mann festgenommen.<br />
Polizisten aus Düsseldorfhaben am<br />
Montag einen 22-Jährigen festgenommen.<br />
Er wirdverdächtigt, am 19.<br />
Dezember am Hermannplatz in<br />
Neukölln bei einer Verkehrskontrolle<br />
einen Polizisten mit einem Mercedes<br />
-Benz angefahren und verletzt zu haben.<br />
Der31Jahrealte Beamte schoss<br />
mit seiner Dienstwaffe auf den Wagen<br />
des Mannes und traf einen Hinterreifen.<br />
DerFahrer gab dennoch<br />
Gasund flüchtete.Seitdem war nach<br />
ihm bundesweit gefahndet worden.<br />
Fahndung nach Räuber.<br />
MitFotos aus einer Überwachungskamerafahndet<br />
die Polizei nach einem<br />
Räuber.Der 1,80 Meter große<br />
Mann soll am 22. April2018 zwei<br />
Spätkaufläden in der Reichenberger<br />
Straße in Kreuzbergüberfallen haben.<br />
Er bedrohte die Angestellten<br />
mit einer Pistole.Beim zweiten<br />
Überfall entkam er ohne Beute.Die<br />
Polizei bittet Zeugen, die den Mann<br />
erkennen, sich zu melden. Hinweise<br />
nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.<br />
Die Polizei fahndet nach diesem 20 bis 30<br />
Jahre alten, schlanken Mann.<br />
POLIZEI<br />
Fahrerflucht.<br />
Beieinem Verkehrsunfall in Charlottenburgwurde<br />
am Montag ein Fußgänger<br />
schwer am Kopf verletzt. Der<br />
28-Jährige wollte gegen 17.25 Uhr<br />
die Fahrbahn der Otto-Suhr-Allee<br />
bei Grün überqueren, als ein unbekannter<br />
Autofahrer mit einem dunkelfarbigen<br />
Pkw aus derWintersteinstraße<br />
nach links in die Otto-Suhr-<br />
Allee abbog und den Mann mit dem<br />
Fahrzeug erfasste.Durch den Zusammenstoß<br />
stürzte der Fußgänger<br />
auf die Fahrbahn, wo er verletzt liegen<br />
blieb.Der Autofahrer hielt an,<br />
stieg kurzaus,fuhr dann aber weiter.<br />
Enkeltrick-Betrug vereitelt.<br />
Eine Bankmitarbeiterin hat das Gelingen<br />
eines sogenannten Enkeltricks<br />
verhindert. DieFrauahnte,<br />
dass ein 93-jähriger Bankkunde Opfer<br />
vonBetrügernwar und rief die<br />
Polizei. Wiedie Behörde mitteilte,<br />
fingierten die Beamten daraufhin<br />
eine Geldübergabe und nahmen dabei<br />
eine 32-Jährige in Karlshorst fest.<br />
Zunächst soll ein Komplizeden 93-<br />
Jährigen telefonisch nach 100 000<br />
Euro gefragt haben –dabei gab er<br />
sich als dessen Sohn aus.Der Senior<br />
ging zum Abheben zur Bank.<br />
Im Aufzug überfallen.<br />
Im Aufzug eines mehrgeschossigen<br />
Wohnhauses an der Landsberger Allee<br />
sind am Dienstag zwei Frauen<br />
und eine Jugendliche überfallen<br />
worden. Zwei Täter hatten ihnen<br />
aufgelauert. Als sie den Lift betreten<br />
hatten, sprühte einer der Männer<br />
Reizgas in die Kabine.Dann entriss<br />
er den Frauen die Handtaschen und<br />
flüchtete mit seinem Komplizen. (ls.)<br />
Beharrlich: Sandra Scheeres ist seit dem Jahr 2011 <strong>Berliner</strong> Bildungssenatorin.<br />
„Gutes Deutsch ist Grundvoraussetzung“<br />
Bildungssenatorin Sandra Scheeres über ihre Pläne für eine höhere Unterrichtsqualität<br />
Viele <strong>Berliner</strong> Schüler haben<br />
erhebliche Rechtschreibdefizite<br />
oder mangelnde<br />
Mathekenntnisse.Die Zahl<br />
der Schulabbrecher ist deutlich höher<br />
als in Hamburg. Bildungssenatorin<br />
Sandra Scheeres (SPD) hat ihr<br />
Büro am Alexanderplatz. Dort erklärt<br />
sie in einem Gespräch, welche<br />
konkreten Veränderungen sie in den<br />
Grundschulen plant.<br />
Frau Scheeres, die Ergebnisse der<br />
Zehntklässler-Abschlussprüfungen<br />
fielen zuletzt ernüchternd aus. Ausgerechnet<br />
an den vorzehn Jahren neu<br />
geschaffenen Sekundar- und Gemeinschaftsschulen<br />
stieg die Anzahl<br />
der gescheiterten Schüler deutlich an.<br />
WirktIhreSchulreform nicht?<br />
Das hat mich nicht zufriedengestellt.<br />
Zumvollständigen Bild gehört<br />
aber,dass an diesen Schulen die Anzahl<br />
der geflüchteten Jugendlichen<br />
deutlich gestiegen ist –und die Zahl<br />
der Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf ebenfalls. Andererseits<br />
haben wir in den vergangenen<br />
Jahren zusätzliche Lehrkräfte<br />
sowie Sonderpädagogen eingestellt<br />
und ein Sprachförderzentrum eingerichtet.<br />
Da müssen wir genauer hinschauen.<br />
In den bürgerlichen Stadtteilen<br />
können wir übrigens sehr gut<br />
mithalten mit den Ergebnissen in<br />
anderen Bundesländern.<br />
Sie planen Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung<br />
an den Schulen.Wie<br />
sieht das konkret aus?<br />
Es gibt bereits den 2013 zuletzt<br />
aktualisierten Leitfaden zur Schulqualität.<br />
Aber vor dem Hintergrund<br />
der jüngeren Schulleistungsdaten<br />
habe ich beschlossen, dass wir da<br />
noch einmal ran müssen. Deshalb<br />
hat eine vonmir eingesetzte Arbeitsgruppe<br />
konkrete Maßnahmen erarbeitet.<br />
Welche sind das?<br />
Wir werden uns in der Grundschule<br />
noch stärker auf die Kernfächer<br />
Deutsch und Mathematik fokussieren.<br />
Gutes Deutsch ist<br />
Grundvoraussetzung, um im Unterricht<br />
mitzukommen und Texte<br />
sinnvoll zu erfassen. Wir werden in<br />
den Grundschulen eine Stunde<br />
mehr Deutsch proWoche anbieten.<br />
In der ersten Klasse werden es statt<br />
bisher sechs künftig sieben Stunden<br />
sein, in den Klassen 2bis 4soll<br />
es jeweils acht statt bisher sieben<br />
Stunden geben. Wir wollen das<br />
schrittweise ab dem nächsten<br />
Schuljahr einführen.<br />
Wassoll besonders geübt werden?<br />
Es geht uns um das Einüben von<br />
Textverständnis und Leseflüssigkeit.<br />
Und dieses Stundenvolumen muss<br />
verbindlich angeboten werden. Das<br />
war in der Vergangenheit nicht immer<br />
der Fall.<br />
Wie viele zusätzliche Lehrer benötigen<br />
Siedafür?<br />
Im ersten Schritt rund 100 Lehrkräfte.<br />
Deutschlehrer sind ja durchaus<br />
zu finden.<br />
War also das bisherige Konzept der<br />
Sprachförderung nicht so zielführend<br />
wie gewünscht?<br />
Sprachförderstunden sind sehr<br />
sinnvoll. Die Schulen gehen damit<br />
allerdings unterschiedlich um, wie<br />
wir bemerkt haben. An der einen<br />
oder anderen Stelle werden die personelle<br />
Ressourcen nicht unbedingt<br />
für den ursprünglich vereinbarten<br />
Zweck eingesetzt.<br />
Werden SiePersonal umschichten?<br />
Womöglich an mancher Stelle.<br />
Wir müssen da die Haushaltsverhandlungen<br />
abwarten.<br />
Welche weiteren Maßnahmen planen<br />
Sie?<br />
Wirmöchten uns die Unterrichtsentwicklung<br />
und die individuelle Förderung<br />
vor Ort in den Schulen genauer<br />
anschauen. Deshalb soll es zukünftig<br />
jährliche Lernstandserhebungen<br />
geben. Derzeit haben wir ja<br />
den Lernausgangslage-Test in der<br />
1. Klasse sowie dieVergleichsarbeiten<br />
für Drittklässler. Esbesteht also eine<br />
Lücke: Ichmöchte,dass jedes Jahr bis<br />
zur 6. Klasse eine Lernstandserhebung<br />
durchgeführt wird. Wir können<br />
so besser erkennen, wie sich die Lernleistungen<br />
eines Kindes entwickeln –<br />
und wo Grundschüler Förderbedarf<br />
haben. Viele Schulen machen so etwas<br />
bereits,aber nicht alle.<br />
Manche Lehrer werden sich über<br />
noch mehr Arbeit beschweren ...<br />
Ich will an anderer Stelle für Entlastung<br />
sorgen. Danach müssten<br />
Lehrkräfte die Testergebnisse der<br />
Vergleichsarbeiten nicht mehr selbst<br />
korrigieren und ins System eintragen.<br />
Das würde das Institut für<br />
Schulqualität übernehmen.<br />
Welche Rolle spielt die Schulaufsicht?<br />
Es soll jährliche Bilanzgespräche<br />
und Zielvereinbarungen zwischen<br />
Schulaufsicht und Schulleitung geben,<br />
die in Verträgen münden. Mit<br />
unserem Indikatorenmodell erfassen<br />
wir bereits wichtige Daten wie<br />
die Anzahl der Schulabbrecher, die<br />
Schwänzer oder den Unterrichtsausfall.<br />
Eine Schule muss sich damit<br />
auseinandersetzen, wenn sie eine<br />
hohe Abbrecherquote hat. Eine andere<br />
Schule kann sich ruhig mal für<br />
besonders gute Ergebnisse feiern.<br />
Undwie sollen die Mathe-Kenntnisse<br />
der Schüler gefördertwerden?<br />
Auch hier wollen wir jährliche<br />
Lernstandserhebungen einführen.<br />
Wir werden bestimmte Unterrichtsmaterialien<br />
empfehlen. DasLandesinstitut<br />
Schule und Medien soll seine<br />
Fortbildungen besonders auf Mathematik<br />
konzentrieren.<br />
ZUR PERSON<br />
SandraScheeres, 1970 in Düsseldorf geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin<br />
und studierte Pädagogik, schloss 1999 als Diplom-Pädagogin ab.Sie engagierte sich<br />
früh bei den Falken und in der SPD.Seit 2011 ist die Mutter zweier Kinder Bildungssenatorin.<br />
Wieist das in den Kitas?<br />
In den Kitas beschäftigen sich die<br />
Kinder bereits heute im Rahmen des<br />
Bildungsprogrammes mit Zahlen.<br />
Unsgeht es darum, dass sich die Kleinen<br />
noch intensiver mit Zahlenräumen<br />
auseinandersetzen. Hamburg<br />
hat dazu letztens eine Studie präsentiert,<br />
die wir auch interessant finden.<br />
Zusätzliche Mathe-Unterrichtsstunden<br />
wirdesaber nicht geben.<br />
Dazu würden Sie auch kaum die nötigen<br />
Fachlehrer finden. Neuerdings<br />
prüfen Sie die Rückkehr zur Lehrerverbeamtung<br />
in Berlin. Sind Siezueinem<br />
Ergebnis gekommen?<br />
Wirprüfen die Vor- und Nachteile<br />
ergebnisoffen. Wichtig ist es mir, die<br />
Lehrkräfte in Berlin zu halten. Eine<br />
Verbeamtung würde den Personalmangel<br />
womöglich lindern, aber<br />
nicht komplett beheben.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Siebefinden sich nun in der Mitte Ihrerzweiten<br />
Amtszeit.Wassind aus IhrerSicht<br />
Ihregrößten Erfolge?<br />
Die Anhebung des Grundschullehrergehaltes<br />
auf das Niveau der<br />
Studienräte an Gymnasien. Denn die<br />
Arbeit von Grundschullehrkräften<br />
mit kleineren Kindern ist nicht<br />
gleichartig, aber gleichwertig. Hier<br />
werden die Grundlagen gelegt. Gut<br />
ist auch, dass jetzt die Strukturen<br />
und die Finanzierung für den großangelegten<br />
Schulbau stehen. 5,5 Milliarden<br />
Euro hat Berlin in den kommenden<br />
Jahren für den Schulbau zur<br />
Verfügung! Wir haben neue Raumkonzepte<br />
für die Schulgebäude der<br />
Zukunft erstellt und dabei viele Beteiligte<br />
einbezogen. Wir haben zudem<br />
erstmals konkret Geld für Begabungsförderung<br />
zur Verfügung. Talente<br />
müssen auch gefördert werden.<br />
Undnatürlich haben wirdbeim<br />
Kita-Ausbau einiges geschafft. Es<br />
bleibt viel zu tun, keine Frage.<br />
In unserer Forsa-Umfrage steht die<br />
Bildungssenatorin Scheeres seit vielen<br />
Monaten an letzter Stelle. Woran<br />
liegt das?<br />
Bildungssenatoren und -minister<br />
haben es immer schwer.Viele Emotionen<br />
spielen rein, jeder redet bei<br />
dem Thema mit und hat seine eigene<br />
Meinung. Das ist keineswegs<br />
schlecht! Ichspreche regelmäßig mit<br />
allen Beteiligten und bekomme auch<br />
andereEinschätzungen gespiegelt.<br />
Siesind als Kind einer alleinerziehenden<br />
Mutter aufgewachsen und haben<br />
im klassischen SPD-Sinne eine Bildungsaufsteigerkarriere<br />
hingelegt.<br />
Wieso sprechen Siekaum darüber?<br />
Ich spreche das durchaus an,<br />
etwa als wir das Alleinerziehenden-<br />
Konzept für Berlin erarbeitet haben.<br />
Ichsage dann, dass ich weiß, was das<br />
bedeutet, alleinerziehend zu sein.<br />
Wasbedeutet es?<br />
Dasist ein harter Kampf, Alleinerziehende<br />
haben es oft doppelt so<br />
schwer. Natürlich gibt es unterschiedliche<br />
Familienkonstellationen.<br />
Aber viele Frauen müssen alles<br />
mit sich selber ausmachen, haben<br />
weniger Geld zur Verfügung. Demzufolge<br />
müssen die Kinder oft auch<br />
mehr leisten.<br />
Derzeit laufen die Tarifverhandlungen<br />
für den öffentlichen Dienst. Was<br />
erwarten Sie?<br />
Ich sage schon seit langem, dass<br />
Erzieherinnen mehr verdienen müssen.<br />
Finanzsenator Matthias Kollatz<br />
hat sich in der letzten Runde der Tarifgemeinschaft<br />
der Länder ebenfalls<br />
für eine Besserstellung der Erzieherinnen<br />
eingesetzt und immerhin<br />
eine Zulage von 80bis 100 Euro erreicht.<br />
Das ist angesichts der gewachsenen<br />
Verantwortung in diesem<br />
Beruf aber nicht ausreichend.<br />
Dieses Mal geht es darum durchzusetzen,<br />
dass Erzieher deutlich mehr<br />
verdienen. Ob über eine höhereEingruppierung<br />
oder über eine Zulage<br />
müssen die Arbeitgebervertretungen<br />
und Gewerkschaften verhandeln.<br />
DasGespräch führte<br />
Martin Klesmann.<br />
Höhere Bezüge<br />
für Beamte<br />
im Vollzug<br />
Zulagen für erschwerte und<br />
gefährliche Tätigkeiten<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Beamte, die gefährliche Tätigkeiten<br />
ausüben oder unter erschwerten<br />
Bedingungen arbeiten,<br />
sollen mehr Geld bekommen. Ein<br />
entsprechender Gesetzesentwurf<br />
auf Vorlage von Finanzsenator Matthias<br />
Kollatz (SPD) wurde am Dienstag<br />
im Senat verabschiedet. Dazu<br />
müssen das Bundesbesoldungsgesetz<br />
und die Erschwerniszulagenverordnung<br />
geändertwerden.<br />
DieErhöhung der Stellen- und Erschwerniszulagen<br />
im Vollzugsdienst<br />
trage dazu bei, die Situation für Beamte<br />
und Beamtinnen zu verbessern,<br />
sagte Kollatz. Gleichwohl<br />
werde damit keiner reich, vielmehr<br />
gehe es um die Anerkennung der Tätigkeiten<br />
mit besonderer Erschwernis,betonte<br />
der Senator.„Damit werden<br />
wir unserer Rolle als verantwortungsvoller<br />
Dienstherr und Arbeitgeber<br />
gerecht“, betonte er. Zudem<br />
steigere man die Attraktivität und<br />
setze gezielte Anreize, um noch<br />
mehr gut ausgebildetes und zum Teil<br />
hoch spezialisiertes Personal für den<br />
<strong>Berliner</strong> Vollzugsdienst zu gewinnen.<br />
Von der Stellen- und Erschwerniszulage<br />
werden etwa 23 000 bis<br />
24 000 Polizeivollzugsbeamte und<br />
Feuerwehreinsatzkräfte profitieren.<br />
Beamte im Vollzugsdienst der Polizei<br />
und Feuerwehr, beim Verfassungsschutz<br />
sowie im Krankenpflegedienst<br />
und im Werkdienst des Justizvollzugs<br />
können rückwirkend zum<br />
1. Januar 2018 mit einer Zulage rechnen.<br />
DieErhöhung der Erschwerniszulagen<br />
–zum Beispiel für Taucher,<br />
verdeckte Ermittler oder Beamte,die<br />
in großer Höhe arbeiten, erfolgt erst<br />
im Januar 2021.<br />
Der aktuelle Gesetzentwurf ist<br />
eine zusätzliche Maßnahme,umdie<br />
Justizvollzug: Für diese Arbeit soll es<br />
mehr Geld geben.<br />
IMAGO STOCK&PEOPLE<br />
Besoldungssituation zu verbessern.<br />
Bereits mit dem Beschluss vom<br />
15. Mai2018 hatte der Senat sich zur<br />
vollständigen Anpassung der Beamtenbesoldung<br />
an den Durchschnitt<br />
der Bundesländer bis 2021 verpflichtet.<br />
Die Höhe der Zulagen sei „sehr<br />
unterschiedlich und komplex“, sagte<br />
Kollatz. Die Zulage wird entweder<br />
per Stunde,per Monat oder aber per<br />
Einsatz berechnet –jenach Berufsgruppe<br />
und Aufgaben.<br />
So gibt es zum Beispiel für Taucher<br />
eine Zulage von 2,92 Euro pro<br />
Stunde, taucht er tiefer, mehr als 15<br />
Meter, gibt es schon 24,36 Euro. Für<br />
Menschen, die Munition beseitigen,<br />
erhöht sich die monatliche Zulage<br />
um acht Euro. Auch für wechselnde<br />
Dienstzeiten soll es Zulagen geben.<br />
Zudem gibt es zum Beispiel für Beamte<br />
in der Höhenrettung im Winter<br />
mehr Geld als Sommer –nämlich 25<br />
Prozent mehr.<br />
Den Landeshaushalt kosten die<br />
Zulagen insgesamt rund 13 Millionen<br />
Euro im Jahr.<br />
Ob eine Tätigkeit gefährlich oder<br />
besonders erschwerend ist, richtet<br />
sich nach dem Gesetz. „Der Gesetzgeber<br />
hat das festgelegt“, sagte Kolatz.<br />
Wissenschaftliche Studien über<br />
die Gefahr der Tätigkeiten lägen den<br />
Zulagen nicht zugrunde.