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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 19 · M ittwoch, 2 3. Januar 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
DAX-30 in Punkten<br />
23.10.18<br />
23.10.18<br />
MÄRKTE<br />
▼ 11090,11 (–0,41 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
Euro in US-Dollar<br />
23.10.18<br />
Stand der Daten: 22.01.2019 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
22.1.19<br />
▼ 61,51 (–2,10 %)<br />
22.1.19<br />
▼ 1,1354 (–0,07 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 22.01. zum Vortag<br />
22.1.19<br />
Hugo Boss NA 62,16 +5,64 WWWWWWWWWWW<br />
Zalando 27,98 +3,29 WWWWWWW<br />
Hochtief 129,40 +2,94 WWWWWW<br />
Fielmann 57,70 +2,03 WWWWW<br />
Wirecard 156,90 +1,88 WWWW<br />
Osram Licht NA 38,68 +1,79 WWWW<br />
Verlierer<br />
ausDAX und MDAXvom 22.01. zumVortag<br />
SartoriusVz. 110,80 WWWWWWWWW –4,40<br />
Siltronic NA 79,10 WWWWWWWWW –4,40<br />
Salzgitter 26,04 WWWWWWW –3,66<br />
Covestro 46,19 WWWWWWW –3,15<br />
K+SNA 16,31 WWWWWW –3,00<br />
Dürr 34,55 WWWWWW –2,98<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 22.01. ±% z. 21.01.<br />
Euro Stoxx 50(EU) –0,39<br />
3675/2909 3112,80<br />
CAC 40(FR) – 0,42<br />
5657/4556 4847,53<br />
S&P UK (UK) – 0,99<br />
1590/1323 1397,29<br />
RTS (RU) – 0,11<br />
1339/1033 1169,79<br />
IBEX (ES) –0,18<br />
10635/8286 9037,50<br />
Dow Jones (US) –1,53<br />
26952/21713 24329,36<br />
Bovespa (BR) –0,88<br />
96396/69069 95167,13<br />
Nikkei (JP) – 0,47<br />
24448/18949 20622,91<br />
Hang Seng (HK) –0,78<br />
33484/24541 26954,94<br />
Stx Singap. 20 (SG) –0,62<br />
1583/1350 1494,78<br />
Ratenkredite 10.000 Euro<br />
Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />
Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />
Deutsche Skatbank<br />
skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />
EthikBank<br />
ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />
DKB Deutsche Kreditbank<br />
dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />
Moneyou<br />
moneyou.de 3,49 3,49 3,49<br />
SKG Bank<br />
skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />
ING<br />
ing-diba.de 3,99 3,99 3,99<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,27 4,35 4,45<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle:FMH-Finanzberatung<br />
Das Parlament in Luxemburg lässtbesondersvielSpielraumfür Steuergestaltung.<br />
Konzerne zahlen zu wenig Steuern<br />
In der EU werden die vorgeschriebenen Sätze deutlich unterschritten –Grüne verlangen mehr Transparenz<br />
Von Tobias Peter<br />
Infast keinem Land der EuropäischenUnionzahlenmultinationale<br />
Konzerne den Steuersatz,<br />
der eigentlich vorgesehen ist.<br />
Dasist das Ergebnis einer Studie,die<br />
von den Europäischen Grünen bei<br />
einem Wissenschaftler der Universität<br />
Prag in Auftrag gegeben wurde.<br />
Die Diskrepanz ist erheblich: In<br />
Deutschland liege der gesetzliche<br />
Steuersatz bei ungefähr 30 Prozent,<br />
gezahlt würden von den Konzernen<br />
aber nur 20 Prozent, heißt es in der<br />
Studie. In Luxemburg würden sogar<br />
nur zwei Prozent gezahlt – statt<br />
eigentlich vorgesehener 29 Prozent.<br />
Bulgarien ist demnach das einzige<br />
EU-Land, in dem der vorgeschriebene<br />
Steuersatz mit dem übereinstimmt,<br />
den multinationale Konzerne<br />
im Schnitt tatsächlichan den Staat<br />
abgeführt haben. Im EU-Durchschnitt<br />
sieht es laut der Untersuchung<br />
folgendermaßen aus: 23 Prozent<br />
sind vorgesehen, die Konzerne<br />
zahlen 15. Die untersuchten Daten<br />
stammen aus den Jahren 2011 bis<br />
2015.<br />
Schlupfloch Patentbox<br />
Deutschlands Brücken bröckeln<br />
Bis zum Jahr 2030 müssen 9,3 Milliarden Euro in Abriss, Modernisierungund Neubauinvestiert werden<br />
Von Jan Sternberg<br />
Der Zustand der deutschen Straßenbrücken<br />
ist weiter bedenklich<br />
–obwohl seit sechs Jahren zusätzliche<br />
Milliarden in Sanierung<br />
und Neubau der Straßenbrücken<br />
fließen. Bund und Straßenbauverwaltungen<br />
der Länder hatten vor<br />
sechs Jahren eine „Strategie zur Ertüchtigung<br />
der Straßenbrücken im<br />
Bestand der Bundesfernstraßen“<br />
entwickelt. Seither fließen zwar zusätzliche<br />
Milliarden in den Erhalt der<br />
Straßenbrücken. Bis 2022 stehen 4,1<br />
Milliarden Euro zur Verfügung. Bei<br />
Baukosten von durchschnittlich<br />
3000 Euro proQuadratmeter inklusive<br />
der Kosten für den Abriss maroder<br />
Große Differenzen<br />
Effektive und nominelle Steuersätze für Unternehmen in EU-Ländern inProzent, Auswahl<br />
Italien<br />
Durchschnittlicher effektiver Steuersatz<br />
Griechenland<br />
Spanien<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Malta<br />
17<br />
16<br />
20<br />
28<br />
24<br />
22<br />
30<br />
31<br />
30<br />
30<br />
33<br />
35<br />
Die Daten lieferten keine Aufschlüsselungdarüber,wieesdenUnternehmen<br />
gelungen sei, so wenig Steuern<br />
zu zahlen, sagte der finanzpolitische<br />
Sprecher der Grünen im Europaparlament,<br />
Sven Giegold. Er ergänzte<br />
aber: „Wir wissen aber, wie die<br />
Grundmechanismen funktionieren.“<br />
Als ein wichtiges Beispiel für ein<br />
Steuerschlupfloch nannte er Patentboxen.<br />
Dahinter verbirgt sich die<br />
Möglichkeit für Unternehmen, Einnahmen<br />
aus der Nutzung vonPatenten<br />
zu einem deutlich geringeren als<br />
dem regulären Satz zu versteuern.<br />
Zudem gebe es große Probleme mit<br />
Doppelbesteuerungsabkommen.<br />
Giegold ist überzeugt, es gebe ein<br />
greifbares Gegenmittel. „Das wirksamste<br />
und am einfachsten zu beschließende<br />
Mittel ist die länderbezogene<br />
Steuertransparenz“, sagte er.<br />
Giegold will, dass die Öffentlichkeit<br />
erfährt, welcher Konzerninwelchen<br />
Land welche Gewinne erwirtschaftet<br />
und wie viel Steuern erdafür zahlt.<br />
Dies gebe dem Verbraucher eine<br />
Möglichkeit zu reagieren und schaffe<br />
auch Veränderungsdruck. Die länderbezogene<br />
Steuertransparenz<br />
Steuersatz laut Gesetz<br />
Irland<br />
Großbritannien<br />
Österreich<br />
Niederlande<br />
Zypern<br />
Luxemburg<br />
BLZ/HECHER; QUELLE: GRÜNEN FRAKTION IM EUROPÄISCHEN PARLAMENT,SZ<br />
2<br />
10<br />
16<br />
13<br />
13<br />
10<br />
12<br />
15<br />
Brücken, sind bis zum Jahr 2030 insgesamt<br />
9,3 Milliarden Euro nötig. „In<br />
den darauffolgenden Dekaden ist für<br />
die Modernisierung des restlichen<br />
Netzes ein ähnlicher Betrag einzuplanen“,<br />
heißt es in einem Bericht<br />
des Bundesverkehrsministeriums an<br />
den Verkehrsausschuss des Bundestags<br />
hervor, der dem Redaktions-<br />
Netzwerk Deutschland (RND) vorliegt.<br />
Der Zustand von 12Prozent der<br />
Straßenbrücken wirdindem Bericht<br />
als „nicht ausreichend“ oder „ungenügend“<br />
bewertet. 2005 fielen noch<br />
15 Prozent der Brücken als besonders<br />
bröckelnd auf. Doch auch die Anzahl<br />
der „sehr gut“ oder „gut“ bewerteten<br />
Bauwerke hat sich in den vergangenen<br />
14 Jahren von18auf 13 Prozent<br />
verringert. Seit 2015 sei „der negative<br />
Trend durchbrochen“ und es sei „ein<br />
langsamer Anstieg zu besseren Noten<br />
zu verzeichnen“. 30 Prozent der<br />
vorrangig zu untersuchenden Brücken<br />
sind bereits saniert. Beiden übrigenBauwerkenlaufendieVorarbeiten.<br />
Zeitraubende Planung<br />
23<br />
25<br />
25<br />
29<br />
Beirund80Prozentderuntersuchten<br />
Großbrücken sei ein Ersatzneubau<br />
notwendig –vor allem, weil sich an<br />
Großbrücken unterschiedliche<br />
Schwachstellen häufen und es daher<br />
am günstigsten wäre, das gesamte<br />
Bauwerk abzureißen und neu zu<br />
bauen.<br />
FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA<br />
könne –anders als grundlegendere<br />
Steuerfragen –imEuropäischen Rat<br />
im Mehrheitsverfahren beschlossen<br />
werden kann, sagte der Grüne.<br />
„Das Skandalöse ist, dass<br />
Deutschland –unterstützt von einigen<br />
Steueroasen –eine Mehrheit verhindert“,<br />
fügte er hinzu. Giegold<br />
greift konkret Bundesfinanzminister<br />
Olaf Scholz an: „Es ist besonders irritierend,<br />
dass sich ein sozialdemokratischer<br />
Finanzminister persönlich<br />
auf die Seite der Gegner geschlagen<br />
hat“, sagt er.<br />
Im Bundesfinanzministerium<br />
wird darauf verwiesen, dass es seit<br />
dem Jahr 2017 das sogenannte<br />
Country-by-Country-Reporting gebe.<br />
Das bedeutet: Unternehmen<br />
müssen den Behörden Umsatz, Gewinn<br />
und Steuerzahlungen aufgeschlüsselt<br />
nach Ländern vorlegen.<br />
Scholz argumentiert, das Instrument<br />
könne nur Wirkung entfalten, wenn<br />
sich möglichst viele Staaten am Austausch<br />
von Steuerdaten beteiligten.<br />
Dies, soheißt es aus dem Ministerium,<br />
sei bei Nicht-EU-Ländern gefährdet,<br />
wenn die EU auf öffentlicher<br />
Transparenz bestehe.<br />
DGB:Riegel vorschieben<br />
Der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
fordert die Bundesregierung mit<br />
Blick auf die vorgelegte Studie dagegen<br />
auf, „ihre Prioritäten bei der<br />
Unternehmensbesteuerung zu überdenken“.<br />
DGB-Chef Reiner Hoffmann<br />
sagte dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland: „Anstatt die Körperschaftsteuer<br />
zu senken, müssen<br />
derunlauterenGewinnverschiebung<br />
in Steuerparadiese wirksamere Riegel<br />
vorgeschoben werden.“<br />
Auch Juso-Chef Kevin Kühnert<br />
fordertschnelle Schritte zu einer Veränderung.<br />
„Wenn die EU eine Wertegemeinschaft<br />
sein will, dann kann sie<br />
die teils lächerlich niedrige Besteuerung<br />
vongroßen Unternehmen nicht<br />
länger hinnehmen“, sagte er dem<br />
RND. Initiativen für eine internationale<br />
Mindestbesteuerung seien begrüßenswert.<br />
„Um zu verhindern,<br />
dass diese Idee wie bei der Finanztransaktionssteuer<br />
zur Never-Ending-Storywird,mussjetztaberTempo<br />
aufgenommen werden“, sagte<br />
Kühnert. „Das Vertrauen in die EU<br />
steigt und fällt mit ihrer Fähigkeit,<br />
den Zuckerbergs dieser Welt endlich<br />
klareRegeln zu verordnen.“<br />
Besonders zeitraubend ist laut Bericht<br />
das Planungsverfahren, bis<br />
überhaupt Baurecht erlangt werden<br />
kann. Nur inAusnahmefällen kann<br />
diePlanungbeschleunigtwerden,indem<br />
der Klageweg auf eine Instanz<br />
beschränkt wird. Dabei handelt es<br />
sich um vier hochbelastete Brücken:<br />
Die Rheinbrücken bei Leverkusen<br />
(Autobahn 1) und Duisburg (Autobahn<br />
40), die Neckartalbrücke bei<br />
Heilbronn (Autobahn 6) und die<br />
Rader Hochbrücke über den Nord-<br />
Ostsee-Kanal bei Rendsburg (Autobahn<br />
7). Die Rader Hochbrücke hat<br />
eineLebensdauerbis2026.DreiJahre<br />
vorher, 2023, soll mit dem Neubau<br />
begonnen werden – gerade noch<br />
rechtzeitig.<br />
Huawei: Keine<br />
Lücke bei der<br />
Sicherheit<br />
Chinesischer Konzern<br />
weist Vorwürfe zurück<br />
Von Andreas Landwehr<br />
Der chinesische Telekom-Riese<br />
Huawei sieht politische Motive<br />
hinter dem verschärften Vorgehen<br />
der USA gegen den Konzern. Dievorgebrachten<br />
Cyber-Sicherheitsfragen<br />
seien technisch zu lösen, sagte der<br />
Vorsitzende des Unternehmens,Eric<br />
Xu,amDienstagimsüdchinesischen<br />
Shenzhen vor deutschen Journalisten.<br />
„Deswegen können wir nur sagen,<br />
dass es eine politische Angelegenheit<br />
ist.“ Es gebe aber keinerlei<br />
Kommunikation zwischen Huawei<br />
und den US-Behörden.<br />
MitBlick auf die neu aufgeflammte<br />
Diskussion auch in Deutschland<br />
über den Umgang mit dem größten<br />
Netzwerkausrüster und zweitgrößten<br />
Handyhersteller der Welt sagte<br />
Xu:„Eine Beteiligung vonHuaweiam<br />
Ausbau des 5G-Netzes hat nichts mit<br />
der Sicherheit der Netzwerke in<br />
Deutschland zu tun.“ Diese neue Generation<br />
des Mobilfunknetzes für<br />
schnelle und größere Datenmengen<br />
werde von den drei Anbietern Telekom,<br />
Vodafone und Telefonica „gebaut<br />
und betrieben“. Dietechnische<br />
Unterstützung durch Huawei erfolge<br />
„unter der Aufsicht“ der Mobilfunkbetreiber.<br />
Xu verwies auch auf das Sicherheitslabor,<br />
dass Huawei eigens in<br />
Bonn eingerichtet hat. Dort können<br />
das Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnologie (BSI) und<br />
die Netzbetreiber mithilfe der geheimen<br />
Quellcodes von Huawei die Sicherheit<br />
der Produkte selbst testen.<br />
„Sie können es sich mit eigenen<br />
Augen anschauen“, sagte der Huawei-Spitzenmanager.<br />
Ähnliche Einrichtungen<br />
gebe es auch in Großbritannien<br />
und Kanada.<br />
Auch der neue Deutschlandchef<br />
Dennis Zuo wies Sicherheitsbedenken<br />
zurück. „Huawei-Produkte sind<br />
nurwieeinZiegelstein“,sagteDennis<br />
Zuo. „Erwirdnach bestimmten Standards<br />
gebaut. Es lässt sich nicht sagen,<br />
dass die Sicherheit des Hauses<br />
von diesem Ziegelstein abhängt.“<br />
Wenn ein ganzes Haus gebaut werde,<br />
hänge die Sicherheit vielmehr von<br />
vielen anderen Dingen ab.<br />
Die Einladung an deutsche Journalisten,<br />
die auch erstmals das Cyber-Sicherheitslabor<br />
des Unternehmens<br />
in Dongguan bei Shenzhen besichtigen<br />
konnten, ist Teil einer PR-<br />
Offensive des Konzerns, der schwer<br />
unter Druck geraten ist. Wegen der<br />
Sicherheitsbedenken ist Huawei<br />
praktisch vomnationalen Netzwerk-<br />
Markt inden USA ausgeschlossen.<br />
Die USA drängen andere Staaten,<br />
ihrem Beispiel zu folgen. In Australien,<br />
Neuseeland, Großbritannien<br />
und auch Norwegen gibt es schon ein<br />
Umdenken oder wird noch geprüft.<br />
„Willkürliche Festnahmen“<br />
DerKonzern ist auch wegen einer Affäre<br />
umdie Tochter des Gründers in<br />
den Schlagzeilen: Meng Wanzhou,<br />
Finanzchefin des Unternehmens,<br />
sitzt unter strengen Auflagen in Kanada<br />
fest. DieUSA haben ihreAuslieferung<br />
beantragt. Ihr wird Bankbetrug<br />
bei der Verletzung von Sanktionen<br />
gegen den Iran angelastet.<br />
DerHuawei-Vorsitzende Xu wollte<br />
sich unter Hinweis auf das laufende<br />
rechtliche Verfahren nicht in Details<br />
zu den Vorwürfen gehen. „Wir<br />
glauben, dass das Rechtssystem in<br />
Kanada und den USA offen und gerecht<br />
ist“, sagte Xu. „Wir glauben,<br />
dass wir diese Sache auf dem rechtlichen<br />
Wege angehen können.“ Er verwies<br />
aber später in einer Diskussion<br />
auch darauf, dass „willkürliche Festnahmen“<br />
das Vertrauen vonInvestoren<br />
erschütterten. Der Fall belastet<br />
die Beziehungen zwischen Kanada<br />
und China. Nach Meng Wanzhous<br />
Festnahme wurden in China zwei Kanadier<br />
festgenommen. Chinas Behörden<br />
werfen ihnen „Gefährdung<br />
der nationalen Sicherheit“ vor. (dpa)