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Das Baptisterium<br />
des Doms zu Pisa wurde<br />
auf einem kreisförmigen<br />
Grundriss nach dem<br />
Vorbild der Rotunde der<br />
Grabeskirche in Jerusalem<br />
1151 begonnen.<br />
1394 wurde der Bau<br />
abgeschlossen. Er ist<br />
mit 54 m Höhe und<br />
einem Umfang von <strong>19</strong>7<br />
m die größte Taufkirche<br />
der christlichen<br />
Geschichte.<br />
mer Bau selbst eine Vorgeschichte hat: Er nimmt<br />
die Form auf, die sich im spätrömischen Reich<br />
für Mausoleen bedeutender Persönlichkeiten<br />
herausgebildet hatte – man denke an das Hadrian-Mausoleum<br />
(heute „Engelsburg“) und die<br />
Kirche S. Costanza in Rom. Hinzu kommt, dass<br />
viele frühchristliche Baptisterien oft eine runde<br />
oder achteckige Form hatten – nicht zuletzt,<br />
weil auch die Taufe für den Tod (des alten Menschen)<br />
und die Auferstehung als neuer Mensch<br />
steht. Und schließlich diente ab der Kreuzfahrerzeit<br />
oft auch der Felsendom – zu dieser Zeit<br />
als „Templum Domini“ bezeichnet – als Vorbild<br />
für abendländische Rundbauten, hatte doch die<br />
Rotunde der Grabeskirche durch den Kreuzfahrerchor<br />
(s. den Artikel über die Grabeskirche<br />
der Kreuzfahrer, S. 40) seine Selbstständigkeit<br />
verloren.<br />
Solche Zweifel betreffen z. B. die Kirche S. Stefano<br />
Rotondo in Rom aus der 2. Hälfte des 5. Jh.,<br />
die von manchen als ältester Nachbau der Anastasis<br />
angesehen wird – zumal man in ihr (in<br />
ihrer ursprünglichen Form) auch schon ein Abbild<br />
des himmlischen Jerusalem hat sehen wollen.<br />
Ebenfalls aus dem 5. Jh. stammt einer alten<br />
Überlieferung zufolge der Komplex S. Stefano<br />
in Bologna: Der heilige Petronius soll ihn nach<br />
einer Pilgerfahrt ins Heilige Land gegründet haben.<br />
Kunstgeschichtliche Untersuchungen haben<br />
aber ergeben, dass der Bau deutlich später<br />
entstanden ist: Durch die Verwendung von Spolien<br />
(wiederverwendete Materialien aus einem<br />
© public domain, wikimedia CC BY-SA 3.0, Blorg<br />
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