der-Bergische-Unternehmer_0219
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TITEL AUTOFAHREN IM WANDEL<br />
Mobilität und damit auch die Automobilbranche stecken<br />
in einem massiven Umbruch. Elektromobiltät war<br />
in den Anfängen eine Sache für Pioniere, heute nimmt<br />
sie Fahrt auf.<br />
Zweifel ob eines zeitnahen Gelingens<br />
<strong>der</strong> Mobilitätswende erscheinen<br />
mit Blick auf die Infrastruktur<br />
– noch – berechtigt. Beispielsweise<br />
gibt es in Remscheid ganze vier öffentliche<br />
Elektrotankstellen mit<br />
acht Ladestationen. In Wuppertal sind es immerhin<br />
36 Standorte, in Solingen weist die Recherche<br />
14 Standorte mit 26 Ladepunkten aus und die<br />
Stadt Mettmann hat sechs E-Tankstellen mit 19<br />
Ladesäulen, die allerdings gerade um drei Standorte<br />
erweitert werden. Die Anzahl wächst, bietet<br />
<strong>der</strong>zeit aber sicher keinen entscheidenden Anreiz<br />
für die große Masse an Fahrzeughaltern, um sich<br />
mit dem Gedanken an den Kauf eines Elektroautos<br />
anzufreunden. Bei den Unternehmen findet<br />
indes allmählich ein Umdenken statt. Für kurze<br />
Wege und Stadtfahrten nutzt eine wachsende Anzahl<br />
von Gewerbetreibenden die Möglichkeit <strong>der</strong><br />
Elektromobilität und richtet dafür eigene Ladestationen<br />
ein. Doch die Umstellung größerer Fahrzeugflotten,<br />
die dazu auch noch größere Reichweiten<br />
zurücklegen müssen, gestaltet sich<br />
schwierig. Die Akkuleistung <strong>der</strong> E-Autos ist nach<br />
wie vor stark begrenzt, also müssen bei längeren<br />
Fahrten Zwischenstopps zum Aufladen eingelegt<br />
werden. Findet man auf dem Weg zum Ziel überhaupt<br />
immer einen Ladestandort? Und wie viel<br />
Zeit wird das kosten? Neben diesen Fragen treibt<br />
Interessenten für E-Autos die Sorge um, dass die<br />
Batterien zu schnell an Leistungskraft verlieren<br />
und ein Austausch bei den Kosten zu stark zu Buche<br />
schlägt. Laut ADAC entscheidet sich heute je<strong>der</strong><br />
100. Fahrzeughalter für ein Elektroauto.<br />
Während <strong>der</strong> Neuzulassungsanteil im April 2016<br />
noch bei mageren 0,2 Prozent lag, kletterte die<br />
Zahl im letzten Jahr auf 1 Prozent.<br />
Auslaufmodell Verbrennungsmotor?<br />
Der noch zurückhaltenden Nachfrage zum Trotz:<br />
Fossile Brennstoffe sind ein Auslaufmodell. Die<br />
Frage ist nur wann. Können die Autohersteller mit<br />
dem massiven Wandel in ihrer Branche überhaupt<br />
Schritt halten? Gerrit Winkler, Centerleiter des<br />
Volkswagen Zentrums Wuppertal, ist da nicht so<br />
skeptisch: „Alle Hersteller haben in sehr kurzer<br />
Zeit extrem viel in Entwicklung neuer Antriebstechniken<br />
investiert.“ Es sei aber sicher so, dass<br />
die Mobilität und damit auch die Automobilwirtschaft<br />
in einem Prozess des massiven Umbruchs<br />
steckten. „In den Anfängen war Elektromobilität<br />
eine Sache für Pioniere. Das sieht heute an<strong>der</strong>s<br />
aus“, ist er überzeugt.<br />
Kurze Ladezeit an <strong>der</strong> Raststätte<br />
Das Volkswagen Zentrum Wuppertal gehört zur<br />
Unternehmensgruppe Gottfried Schultz, die 28<br />
Autohäuser im <strong>Bergische</strong>n Land und an Rhein<br />
und Ruhr betreibt. Knapp 2.000 Mitarbeitende<br />
sind insgesamt für das Unternehmen tätig. Am<br />
Beispiel VW skizziert <strong>der</strong> Standortleiter künftige<br />
Entwicklungen, die aktuell noch neben <strong>der</strong> Produktion<br />
<strong>der</strong> klassischen Produktfamilie laufen:<br />
Der Wolfsburger Autobauer hat unter dem Namen<br />
I.D. eine völlig neue Produktlinie auf <strong>der</strong> Basis<br />
des Elektromotors entwickelt, Verkaufsstart soll<br />
20 www.bvg-menzel.de