Berliner Kurier 18.02.2019

24 SPORT BERLINER KURIER, Montag, 18. Februar 2019*
Gebührender Abschied für Manfred Sangel. Nach exakt 30 Jahren verstummt sein Fanradio Hertha-Echo. Frank Zander (l.) sang auf der Party. Auch Präsident Werner Gegenbauer wargekommen (r.).
„Auchdie besteShow
hat ein Ende ...“
Berlin – Irgendwann musste
es raus. Dann kullerten bei
Manfred Sangel, den alle
Manne nennen, die Tränen.
Der 59-Jährige hatte extra
Taschentücher eingepackt,
wischte sich das Augenwasser
immer wieder weg.
Mit dieser tollen Choreo
dankten die Fans in der
Ostkurve dem
Hertha-Echo.
Hertha-Echo verstummt: Die Ostkurve bedankt sich bei Fan-Radio-Macher Manne Sangel mit Mega-Choreo
Die Fans in der Ostkurve widmeten
Sangel und seinem beliebten
Hertha-Echo vor dem
Bundesligaspiel gegen Werder
Bremen (1:1) eine eigene Choreografie.
„Auch die beste Show
hat ein Ende. Danke für 30 Jahre
Hertha-Echo“ stand auf zwei
großen Bannern.
Nach 653 Sendungen geht eine
Ära bei Hertha BSC zu Ende.
Sangel rief am 16. Februar 1989
das erste Fan-Radio Deutschlands
ins Leben –und nach 30
Jahren und mehr als 500 Gästen
verstummt es.
Während die Mannschaften
zu Frank Zanders Hymne „Nur
nach Hause“ auf den Rasen liefen,
ließ sich Sangel unter Tränen
in den Augen vor dem blauweißen
Fahnenmeer feiern. „Es
war mega geil!“, sagte er hinterher.
Nur das Endergebnis gegen
Bremen störte seinen Abschied.
„Schade, dass die Jungs
den Sieg nicht über die Zeit gebracht
haben.“
Am Tag vor dem Spiel hatte
Sangel seine Abschiedssendung.
Rund 100 Gäste waren in
das Tonstudio an der Warschauer
Straße gekommen, darunter
Fans aus Ostkurve und
Oberring, Ex-Profis, die Fanbeauftragten
und auch Teile der
Geschäftsleitung. Präsident
Werner Gegenbauer, Manager
Michael Preetz, Finanzchef
Ingo Schiller, Digitalchef Paul
Keuter und Aufsichtsratschef
Torsten-Jörn Klein –alle waren
da. „Das zeigt mir, dass wir
nicht so viel falsch gemacht
haben“, sagte Sangel. Wie recht
er doch hat. Patrick Berger
Fotos: City-Press (2), Wells (2)
Bayern-Stars covern Beatles vorm Liverpool-Kracher
München – Wenn der FC Bayern
heute Vormittag zum
Achtelfinal-Hinspiel der
Champions League beim
FC Liverpool abhebt,
steigt das Kribbeln vor
dem Spiel der Spiele
noch mal gewaltig. Eigentlich
genug. Aber der
FC Bayern setzt vorm Anpfiff
morgen 21 Uhr noch einen
drauf: Vier Stars kopieren
das legendäre Cover des
Beatles-Albums „Abbey
Road“.
Manuel Neuer, Robert Lewandowski,
Thomas Müller und
Mats Hummels laufen mit Perücken,
die an die Pilzköpfe
erinnern, im Gleichschritt
über einen Zebrastreifen
auf den Rasen. Wie 1969
John Lennon, Paul
McCartney, Ringo Starr
und George Harrison auf der
Londoner Straße „Abbey
Road“. Der Spaß verbreitet sich
in Windeseile im Internet,
sorgt für Lacher, ruft aber auch
Bedenkenträger auf den Plan.
Ist das nicht doch einen Tick
zu viel? Wird der große Gegner
nicht noch mehr motiviert? Die
Antwort gibt es morgen eh erst
auf dem Platz. Bis dahin fischen
alle im Trüben.
Mit der Abwehrleistung vom
3:2 in Augsburg brennt es gegen
Liverpools Paradeangriff mit
Mohamed Salah (26), Sadio
Mané (26) und Roberto Firmino
(27) jede Minute. Sagen die
Pessimisten. Sportdirektor Hasan
Salihamidzic rechnet für
die Optimisten dagegen: „Wir
müssen uns um ein paar hundert
Prozent steigern.“
Niklas Süle holt als Mutmacher
das Halbfinale der vergangenen
Saison raus: „Wir haben
auch letztes Jahr in Madrid bewiesen,
wie gut wir gegen gute
Mannschaften spielen und verteidigen
können“, sagt der Verteidiger
in Erinnerung an den
unglücklichen K.o. gegen Real.
Der FC Bayern braucht auf jeden
Fall einen Sahnetag. Sonst
können Neuer &Co. vor dem
Rückspiel „Let it be“ singen ...
Foto: zVg
Noch haben die Bayern viel Spaß:
Hummels, Müller,Lewandowski und
Neuer(v. l.)kopierendie Beatles.