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BERLIN<br />
Schönhauser Allee<br />
Der neue Parklet-<br />
Irrsinn vonBerlin<br />
SEITE 10<br />
*<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Dirigent<br />
Marek<br />
Janowski,<br />
wird heute<br />
80 Jahrealt.<br />
Foto: dpa<br />
Erist in einem Alter, das<br />
man allgemeinhin mit<br />
Ruhestand beschreibt. Der<br />
langjährige Chefdirigent<br />
des Rundfunk-Sinfonieorchester<br />
Berlin (2002 bis<br />
2015) wird heute 80 Jahre<br />
alt. Doch Marek Janowski<br />
ist niemand, der kürzertritt,<br />
sich nur noch der Familie<br />
und dem Gärtchen widmet.<br />
Pünktlich zum Geburtstag<br />
startet der Maestro, der<br />
1939 in Warschau geboren<br />
wurde, noch einmal durch.<br />
Wenn er Mitte des Jahres<br />
die Leitung der Dresdner<br />
Philharmonie übernimmt,<br />
erfüllt sich für Janowski ein<br />
langgehegter Wunsch. Der<br />
Dirigent war schon einmal<br />
Chef des Orchesters, hatte<br />
aber zwei Jahre nach seiner<br />
Berufung 2003 aufgegeben:<br />
Er wolle wiederkommen,<br />
wenn die Stadt ein neues<br />
Konzerthaus mit einer tragfähigen<br />
Akustik baut. Mit<br />
der Eröffnung der Philharmonie<br />
im alten Kulturpalast<br />
hat Dresden geliefert.<br />
Jetzt folgt Janowski. Der<br />
„letzte deutsche Kapellmeister“,<br />
wie ihn manche<br />
nennen, stellt sich immer<br />
wieder neuen Herausforderungen<br />
und ist weltweit gefragt.<br />
Unlängst dirigierte er<br />
Bruckner bei den <strong>Berliner</strong><br />
Philharmonikern, vor ein<br />
paar Tagen war er in Warschau,<br />
demnächst ist er in<br />
Köln –erist auch mit 80 viel<br />
unterwegs.<br />
Von<br />
KERSTIN HENSE<br />
Berlin –Sie war auf der Suche<br />
nach der großen Liebe<br />
und wurde enttäuscht. Der<br />
KURIER berichtete über eine<br />
<strong>Berliner</strong>in, die bei Parship<br />
den Mann fürs Leben<br />
finden wollte und abkassiert<br />
wurde. 225 Euro sollte sie<br />
bereits nach fünf Tagen Mitgliedschaft<br />
bezahlen. Jetzt<br />
erzählt Bea Persigehl (51)<br />
uns das ganze Drama.<br />
„Alle 11 Minuten verliebt sich<br />
ein Single beiuns.“ Mit diesem<br />
Slogan wirbt die Partnerbörse<br />
für ihre Dienste. Bea Persigehl<br />
ist nach 11 Minuten<br />
bereits das Lachen ver-<br />
gangen. „Die Männer haben<br />
mir alle nicht gefallen“, sagt<br />
sie. Sie kündigte nach nur wenigen<br />
Tagen und sitzt nun in<br />
der Datingfalle. „Obwohl ich<br />
meinen Vertrag widerrief,<br />
wurden mir 225 Euro vom<br />
Konto abgebucht.“<br />
Für fünf Tage Partnersuche<br />
soll Persigehl also umgerechnet<br />
45 Euro pro Tag bezahlen.<br />
Zwar hat die Nutzerin ein 14-<br />
tägiges Widerrufsrecht, aber<br />
soll trotz allem einen sogenannten<br />
Wertersatz für bereits<br />
erbrachte Leistungen<br />
zahlen. Der differiert im Vergleich<br />
zur Gebühr<br />
des<br />
Jahresabos,<br />
das<br />
Persi-<br />
Kassemachen<br />
Bea Persigehl (51)wurden 225 Euro abgezogen,<br />
gehl abgeschlossen hatte, nur<br />
um 122 Euro. Parship selbst<br />
wollte sich nach KURIER-Anfrage<br />
nicht detailliert zudem<br />
Fall äußern und „kann leider<br />
zu Einzelfällen keinerlei Auskunft<br />
geben“. Das Unternehmen<br />
hat durch ein vorangegangenes<br />
Urteil eine Argumentationsgrundlage,<br />
da der<br />
Wertersatzabzug generell<br />
nicht als unzulässig erklärt<br />
wurde. In der Werbung klingt<br />
die Partnersuche verlockend<br />
und einfach, aber die Realität<br />
sieht anders aus. Wer vorzeitig<br />
wieder aus seinem Vertrag<br />
herauskommen möchte, hat es<br />
nicht mehr so leicht.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Rechtsanwalt<br />
Thomas Meier-Bading hat<br />
schon mehr als 1000 Kunden<br />
vertreten,die ähnlicheProbleme<br />
wie Persigehl hatten. Bei<br />
allen sei er erfolgreich gewesen,<br />
wie er sagt. Das Gericht<br />
habe immer zugunsten des<br />
Verbrauchers entschieden, da<br />
der Wertersatz erst greift,<br />
wenn der Kunde die Dienstleistung<br />
außergewöhnlich in<br />
Anspruch genommen hat. Juristisch<br />
gesehen können Verbraucher<br />
von ihrer Widerrufsfrist,<br />
so wie Persigehl, Gebrauch<br />
machen und die<br />
Dienstleistung ausprobieren<br />
und dann entscheiden, ob sie<br />
gefallenhat oder nicht.<br />
Die Gebühren für den Werteersatz<br />
bei Parship seien einfach<br />
überzogen, findet der Jurist<br />
Meier-Bading. Schließlich<br />
seien im Vertrag, den seine<br />
Mandantin abgeschlossen hatte,<br />
nicht die Kontakte, sondern<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
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Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: Gudath<br />
Bea Persigehl aus Pankow<br />
fand im Internet nicht die<br />
große Liebe, kämpft<br />
gegen eine Firma.