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Berliner Kurier 07.03.2019

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30 SPORT<br />

Hertha-Keeper Rune<br />

Jarstein will immer die<br />

Null halten. Deshalb<br />

„kuckt“ er auch diesen<br />

Ball raus.<br />

*<br />

BERLINER KURIER, Donnerstag, 7. März2019<br />

Herthas Siegtrumpf<br />

ist Jarsteins Albtraum<br />

Blau-Weiße drehen viele Spiele nach Rückstand, Keeper würde lieber zu null gewinnen<br />

Von<br />

SEBASTIAN SCHMITT<br />

Berlin – Die Blau-Weißen<br />

sind die Comebacker der Liga!<br />

Nach Rückständen beweist<br />

die Truppe von Trainer<br />

Pal Dardai regelmäßig, wie<br />

viel Moral in ihr steckt. Doch<br />

Herthas neuer Trumpf ist<br />

der Alptraum von Torwart<br />

Rune Jarstein.<br />

„In dieser Saison haben wir<br />

schon oft nach einem Gegentor<br />

direkt den Ausgleich gemacht.<br />

Und dann sogar noch gewonnen“,<br />

weiß Valentino Lazaro<br />

(22) um Herthas neue mentale<br />

Stärke, die das Team zuletzt gegen<br />

Mainz (2:1) bewies. Vier<br />

Minuten nach dem 0:1 brachte<br />

Marko Grujic die Blau-Weißen<br />

RAUS!<br />

zurück ins Spiel. Keine zehn<br />

Zeigerumdrehungen später bereitete<br />

Lazaro den Siegtreffer<br />

von Niklas Stark vor.<br />

Dass unter der Fahne auf der<br />

Brust echte Kämpferherzen<br />

schlagen, beweisen die Zahlen:<br />

13-mal gerieten die Herthaner<br />

in dieser Saison in Rückstand,<br />

fuhren dennoch bärenstarke<br />

zehn Punkte ein. Zum Vergleich:<br />

Spitzenreiter Dortmund<br />

holte nach Rückstand drei Zähler<br />

mehr –geriet aber nur sieben<br />

Mal ins Hintertreffen.<br />

Ösi-Flitzer Lazaro sieht eine<br />

klare Verbesserung zum Vorjahr.<br />

„Wenn wir ein Tor kassierten,<br />

haben wir nicht die<br />

Köpfe hängen lassen. Aber es<br />

war schwierig für uns, wieder<br />

zurückzukommen. Das hat sich<br />

dieses Jahr geändert. Das<br />

merkt man auf dem Feld.“<br />

Die Kehrseite der Comeback-<br />

Statistik: Die Weste von Torhüter<br />

Jarstein (34) bleibt immer<br />

seltener weiß. Spielte er in der<br />

Hinrunde noch sechs Partien<br />

zu null, blieb sein Kasten in der<br />

Rückserie nur beim 3:0-Coup in<br />

Gladbach sauber.<br />

Die Herthaner wollen<br />

auch in Freiburgwieder<br />

so schön jubeln.<br />

Fotos: City-Press<br />

Trotz der guten Punkteausbeute<br />

nach Rückständen will<br />

Dardai in Freiburg (Sonnabend,<br />

15.30 Uhr) natürlich Jarsteins<br />

Alpträumen ein Ende setzten.<br />

„Wir fahrendahin, um kein Gegentor<br />

zu kassieren“, fordert der<br />

Ungar, der als Trainer noch nie<br />

in Freiburg gewinnen konnte.<br />

Dardai weiß, dass der SC zuletzt<br />

zu Hause regelmäßig ein<br />

Torfestival feierte und dass<br />

Hertha seit 2010 dort nicht<br />

mehr gewonnen hat. Deswegen<br />

klopft der Chef im Vorfeld keine<br />

Sprüche: „Wir brauchen keine<br />

große Klappe haben. In letzter<br />

Zeit sieht es ordentlich bei<br />

uns aus. Wir müssen einfach<br />

dranbleiben.“<br />

Und falls die Herthaner doch<br />

wieder in Rückstand geraten,<br />

muss keinem blau-weißen Fan<br />

bange werden …<br />

Jogis harte Welle<br />

BUNDESLIGA<br />

Werder Bremen–Schalke • • morgen, 20.30<br />

FC Bayern–Wolfsburg •••••••••••••<br />

Sa., 15.30<br />

Dortmund–Stuttgart • •••••••••••••<br />

Sa., 15.30<br />

Leipzig–Augsburg ••••••••••••••••••<br />

Sa., 15.30<br />

Freiburg–Hertha BSC • ••••••••••••<br />

Sa., 15.30<br />

Mainz–Gladbach •••••••••••••••••••<br />

Sa., 18.30<br />

Hoffenheim–Nürnberg ••••••••••••<br />

So., 15.30<br />

Hannover–Leverkusen • ••••••••••<br />

So., 18.00<br />

Düsseldorf–Frankfurt • ••••••••••<br />

Mo., 20.30<br />

1. Dortmund 24 58:27 54<br />

2. FC Bayern 24 56:27 54<br />

3. Leipzig 24 43:20 45<br />

4. Gladbach 24 43:30 43<br />

5. Frankfurt 24 47:30 40<br />

6. Leverkusen 24 43:35 39<br />

7. Wolfsburg 24 39:31 39<br />

8. Hertha BSC 24 37:34 35<br />

9. Hoffenheim 24 47:36 34<br />

10. SV Werder Bremen 24 39:35 33<br />

11. Düsseldorf 24 31:42 31<br />

12. Mainz 24 27:38 30<br />

13. Freiburg 24 34:40 27<br />

14. Schalke 24 25:39 23<br />

15. Augsburg 24 34:46 21<br />

16. Stuttgart 24 24:52 19<br />

17. Hannover 24 21:55 14<br />

18. Nürnberg 24 18:49 13<br />

Müller sauer,Bayern stichelt und<br />

Boateng postet Balla-Balla-Spruch<br />

Foto: Imago<br />

Vergangenheit: Mats<br />

Hummels, Thomas Müller<br />

und Jerome Boateng im<br />

Auswahldress.<br />

Berlin –Ene, mene, muh und<br />

raus bist du! Der Tag nach der<br />

Entscheidung von Bundestrainer<br />

Jogi Löw, die Bayern-<br />

Spieler und Weltmeister 2014<br />

Jerome Boateng, Mats Hummels<br />

und Thomas Müller auszusortieren,<br />

fing mit einem<br />

Grollen aus München an.<br />

Während Boateng einen Balla-Balla-Spruch<br />

seines Patenkindes<br />

(„Kopf hoch! Die sind<br />

doch balla-balla“) postete,<br />

Hummels sich mit Söhnchen<br />

Jakob und dem Schriftzug<br />

„Aufmunterer“ tröstete und<br />

Thomas Müller nur sauer ist<br />

(„schlechter Stil“, „ich bin perplex“,<br />

„das Spiel ist noch nicht<br />

aus“), polterte Bayerns Boss<br />

Kalle Rummenigge: „Wir halten<br />

den Zeitpunkt und die Umstände<br />

dieser Entscheidung an<br />

die Spieler für fragwürdig.“<br />

Was Rummenigge meint, ist<br />

die Auswirkung auf die Psyche<br />

der Profis: „Dass die Spieler<br />

rund dreieinhalb Monate später<br />

(nach dem letzten Länderspiel<br />

im November, die Red.)<br />

vor den Spielen im Titelkampf<br />

der Bundesliga gegen Wolfsburg<br />

und wenige Tage vor dem<br />

Rückspiel im Achtelfinale der<br />

Champions League informiert<br />

wurden, irritiert uns.“

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