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Berliner Zeitung 12.03.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 59 · D ienstag, 12. März 2019<br />

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Berlin<br />

Justiz muss<br />

Angeklagten<br />

laufen lassen<br />

Überlastetes Gericht kann<br />

Frist nicht einhalten<br />

VonElmar Schütze<br />

Ein mutmaßlicher Kinderschänder<br />

kommt frei, weil die Justiz<br />

nicht schnell genug einen Gerichtstermin<br />

für ihn gefunden hat. Deram<br />

Montag bekannt gewordene Fall<br />

wirft ein Schlaglicht auf chronisch<br />

überlastete Gerichte,die immer wieder<br />

große Schwierigkeiten haben,<br />

festgeschriebene Fristen und Termine<br />

einzuhalten. Die Opposition<br />

spricht voneinem Skandal.<br />

Das Kammergericht, das höchste<br />

Strafgericht Berlins, hat am Montag<br />

angewiesen, einen 38-Jährigen aus<br />

der Untersuchungshaft zu entlassen.<br />

Die Staatsanwaltschaft wirft dem<br />

Mann sexuellen Missbrauch von<br />

Kindern und Schutzbefohlenen vor.<br />

Er ist wegen 51 Taten „zum Nachteil<br />

von zwei Kindern“ zwischen 2009<br />

und 2017 angeklagt, darunter sei der<br />

Besitz kinderpornografischer Schriften,<br />

heißt es von der Justizpressestelle.<br />

Der Mann sei nicht der Vater<br />

der Kinder, sondern erhabe sie als<br />

Freund der Familie in Obhut gehabt.<br />

Keinen Termin gefunden<br />

Am 29. August 2018 wurde der Mann<br />

festgenommen, seitdem sitzt er in<br />

Untersuchungshaft. Weil nun mehr<br />

als sechs Monate verstrichen sind,<br />

sieht das Kammergericht eine<br />

„rechtsstaatswidrige Verzögerung“<br />

und hob die Haft auf. Daranänderte<br />

auch nichts, dass am 24. Oktober<br />

Anklage erhoben wurde. Auch ein<br />

Gerichtstermin ist mittlerweile angesetzt:<br />

für Mittwoch nächster Woche.<br />

Dieser Termin gilt weiter, der<br />

Angeklagte muss erscheinen. Andernfalls<br />

kann ein neuer Haftbefehl<br />

erlassen werden.<br />

Sven Rissmann, rechtspolitischer<br />

Sprecher der CDU-Fraktion, sieht in<br />

der Haftentlassung einen Beweis für<br />

einen „partiellen Zusammenbruch<br />

der Strafjustiz“. Für Justizsenator<br />

Dirk Behrendt (Grüne) sei die Strafjustiz<br />

noch immer kein Schwerpunkt.<br />

„Unter ihm wird die Strafjustiz<br />

stiefmütterlich behandelt“, sagt<br />

Rissmann. Am Urteil des Kammergerichts<br />

gebe es nichts zu kritisieren,<br />

so Rissmann. Im Gegenteil: Die Entlassung<br />

sei „juristisch geboten, politisch<br />

ist sie aber unvertretbar“.<br />

Justizsprecherin Lisa Jani verweist<br />

auf die Nöte der Gerichte –in<br />

diesem Fall der Jugendkammer, die<br />

zuständig sei, weil beide Opfer noch<br />

minderjährig sind. Derzeit gebe es<br />

sieben JugendkammernamLandgericht,<br />

eine achte werde aufgebaut.<br />

„Und alle Kammernsind mit Haftsachen<br />

voll bis zum Anschlag.“ Einfrüherer<br />

Termin habe sich nicht finden<br />

lassen.<br />

Richter schlagen Alarm<br />

Zum Fall passt eine Umfrage des Instituts<br />

Allensbach. <strong>Berliner</strong> Richter<br />

und Staatsanwälte äußernsich in einer<br />

bundesweiten Befragung von<br />

knapp 1000 Richtern und Staatsanwälten<br />

unzufriedener mit ihren Arbeitsbedingungen<br />

als die Kollegen in<br />

anderen Bundesländern.<br />

Neben der Personalsituation und<br />

der technischen Ausstattung bewerten<br />

die <strong>Berliner</strong> auch die Verfahrensdauer<br />

besonders negativ. 85Prozent<br />

geben an, dass viele Verfahren zu<br />

lange dauern. Speziell bezogen auf<br />

Haftsachen fällt die Umfrage nirgendwo<br />

schlechter aus als in Berlin:<br />

Lediglich zwei Prozent der Befragten<br />

geben an, Haftsachen ließen sich<br />

durchgehend nach dem geltenden<br />

Beschleunigungsgebot erledigen. Jeder<br />

Vierte hat den Eindruck, in der<br />

Mehrzahl gelinge es nicht mehr,<br />

Haftsachen in den rechtsstaatlich<br />

gebotenen Fristen zu bearbeiten.<br />

Sven Rebehen, Bundesgeschäftsführer<br />

des Deutschen Richterbundes,<br />

hält die Umfrageergebnisse für<br />

alarmierend. „So darf esnicht weitergehen,<br />

will Berlin den Anschluss<br />

nicht verlieren.“<br />

Bringen nach langer Raumsuche die Magie jetzt in den Schillerkiez: Karen German (links) und Kirsi Hinze.<br />

Großer Hokuspokus<br />

Die Ladentür des altehrwürdigen „Zauberkönig“ ist wieder geöffnet –jetzt im Schillerkiez<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Simsalabim –schon drehen<br />

Kirsi Hinze und Karen German<br />

das schwungvoll geschriebene<br />

Schild an der Ladentür<br />

von„geschlossen“ auf „geöffnet“.<br />

Eine kleine Handbewegung,<br />

kein großes Kunststück –aber dennoch<br />

zauberhaft für jene <strong>Berliner</strong>,<br />

die sich der Magie verschrieben haben.<br />

Denn der „Zauberkönig“, das<br />

altehrwürdige Geschäft mit langer<br />

Geschichte, vielleicht sogar der älteste<br />

Zauberladen der Welt, war monatelang<br />

geschlossen. Seit Montag<br />

kann am neuen Standortdes Traditionsbetriebes<br />

nun wieder eingekauft<br />

werden.<br />

Ende des vergangenen Jahres<br />

mussten die beiden Ladenbesitzerinnen<br />

ihren bisherigen Standort an<br />

der Neuköllner Hermannstraße räumen.<br />

Derevangelische Friedhofsverband,<br />

Eigentümer des Grundstücks,<br />

auf dem auch der „Zauberkönig“ beheimatet<br />

war, wollte es an eine gemeinnützige<br />

Stiftung verkaufen. Die<br />

alten Baracken –ineiner davon befand<br />

sich der„Zauberkönig“ –sollten<br />

weichen. Als Ersatz wurde German<br />

und Hinze ein Geschäftsraum auf<br />

dem St. Thomas Friedhof angeboten,<br />

ganz in der Nähe.„Aber dorthaben<br />

sich die Konditionen geändert,<br />

deshalb mussten wir noch einmal<br />

auf die Suche gehen“, sagt German.<br />

Diebeiden Frauen fanden ein La-<br />

denlokal an der Kreuzung Herrfurthund<br />

Weisestraße im benachbarten<br />

Schillerkiez. Renovierten die Räume,<br />

stellten Schränke auf, brachten Tausende<br />

Produkte in die neuen Räumlichkeiten<br />

– vom Bonbon, das die<br />

Zunge färbt, bis zum Zylinderhut.<br />

Zwar sei es<br />

hier noch etwas<br />

ungewohnt. „Im<br />

alten Geschäft<br />

hatten wir weniger<br />

Platz. Wenn<br />

zwei Kunden im<br />

Schon 1884 –vor 135 Jahren –wurde der<br />

Zauberkönig eröffnet.<br />

IMAGO<br />

Laden waren,<br />

war er voll“, sagt<br />

German und lächelt.<br />

„Hier sind<br />

die Wege nun etwas<br />

weiter.“<br />

Gleichzeitig ist<br />

der „Zauberkönig“<br />

nun aber<br />

endgültig im modernen Zeitalter angekommen.<br />

„Im alten Laden mussten<br />

wir jeden Tagden Ofen anheizen.<br />

Hier haben wir nun fließendes Wasser,<br />

eine Heizung –und das Dach<br />

hängt nicht mehr schief.“ Auch die<br />

Abläufe haben die beiden gehörig<br />

modernisiert. Wo früher noch Rechner<br />

und Preisschildchen zum Einsatz<br />

kamen, stellten sie nun auf moderne<br />

Kasse und Barcode-Scanner<br />

um.<br />

Beinahe ist es wie ein zweites Leben<br />

für den „Zauberkönig“. Das Geschäft<br />

gibt es bereits seit 1884. Eröffnet<br />

wurde der Betrieb vom Wiener<br />

Magier Josef Leichtmann, damals<br />

noch in der Friedrichstraße.Nach diversen<br />

Inhaberwechseln und dem<br />

Umzug nach Neukölln im Jahr 1952<br />

übernahm der <strong>Berliner</strong> Illusionist<br />

Günter Klepke 1979 den Laden und<br />

übergab ihn<br />

1995 an seine<br />

Tochter Mona<br />

Schmidt, Germans<br />

Tante. Als<br />

sie das Geschäft<br />

2011 aufgeben<br />

wollte,sprangen<br />

Ein neuer Mühlendamm<br />

German und<br />

Hinze ein. „Eigentlich<br />

war es<br />

eine Schnapsidee,<br />

aber<br />

gleichzeitig hatten<br />

wir das Ziel,<br />

das alte Geschäft<br />

zu erhalten“, sagt German.<br />

Die Reaktionen zeigen, wie wichtig<br />

der „Zauberkönig“ für Berlin sei.<br />

„Viele Kunden kommen rein, erzählen<br />

von ihren Kindheitserinnerungen<br />

oder davon, was sie über die Geschichte<br />

des Geschäfts wissen“, sagt<br />

Hinze. „Daran merken wir, dass es<br />

viel wert ist, so ein altes Geschäft zu<br />

bewahren.“<br />

Und schließlich kommt so der<br />

Nachwuchs zu dieser besonderen<br />

Kunstform. Zur Kundschaft gehören<br />

vor allem Eltern, die mit ihren Kindernden<br />

Laden besuchen.Viele Kinder<br />

wollen testen, wie es ist, Zauberer<br />

zusein –vor allem in der Vorweihnachtszeit<br />

gehen reichlich Zauberkästen<br />

über die Ladentheke.<br />

Manche Dinge sind übrigens<br />

gleichgeblieben, auch wenn der<br />

Standortein neuer ist. Über dem Laden<br />

prangen dieselben alten, geschwungenen<br />

Buchstaben, die<br />

schon über dem Eingang der Baracke<br />

für den „Zauberkönig“ warben.<br />

Und: Zwar bauten Hinze und German<br />

das Sortiment im Laufe der<br />

Jahre aus, erweiterten es und ließen<br />

sich von Kundenwünschen inspirieren.<br />

DieGrundstruktur blieb aber erhalten.<br />

Zu haben sind hier neben<br />

Scherzartikeln und Spielwaren vor<br />

allem Zauberzubehör, Kunststücke<br />

für Kinder,aber auch Ausrüstung für<br />

Profi-Zauberer.<br />

Das eine oder andere können<br />

auch Hinze und German vorführen,<br />

auch wenn es die beiden nie auf die<br />

Bühne zog –die Karriere imRampenlicht<br />

überlassen sie den Kunden.<br />

„Ich bekomme ab drei Zuschauern<br />

Lampenfieber“, sagt Hinze.„Manchmal<br />

gebe ich vor Freunden kleine<br />

Show-Einlagen, aber ich habe nicht<br />

den Anspruch, die schwierigsten<br />

Kunststücke zu beherrschen.“<br />

Florian Thalmann ist<br />

Zauberer –und deckte sich<br />

gleich mit Spielkarten ein<br />

Eine Allianz von Vereinen und Initiativen verlangt den Stopp der Bauplanungen für die Brücke am Gründungsort Berlins<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Entwurfsstudie für einen neuen Mühlendamm mit Blick von Süden mit Fischerbrücke.<br />

Der Pavillon links erinnertandas Schleusenwärterhäuschen.ALLIANZ FÜR EINEN NEUEN MÜHLENDAMM<br />

Die Sorge, der Neubau der Mühlendammbrücke<br />

in Mitte werde<br />

auf Jahrzehnte eine urbane Aufwertung<br />

des historisch bedeutsamen<br />

Raumes unmöglich machen, hat<br />

14 Vereine und Initiativen veranlasst,<br />

einen Brandbrief an die beiden<br />

zuständigen Senatorinnen für Stadtentwicklung<br />

und Verkehr, Katrin<br />

Lompscher (Linke) und Regine Günther<br />

(parteilos/für Grüne), zu schreiben.<br />

Darinfordertdie „Allianz für einen<br />

neuen Mühlendamm“, die laufenden<br />

Vorbereitungen für einen Realisierungswettbewerb<br />

zu stoppen,<br />

„damit nicht mit Planungen der Vergangenheit<br />

die Zukunft verbaut<br />

wird“, wie es in dem Offenen Brief<br />

heißt.<br />

Die achtspurige Mühlendammbrücke<br />

– zentrales Element einer<br />

Verkehrstrasse, die den historischen<br />

Stadtkern Berlins durchschneidet –<br />

muss abgerissen werden. Sie ist wie<br />

die baugleiche, ebenfalls 1968 eröffnete<br />

Elsenbrücke marode.<br />

Die Allianz beklagt, dass die Planung<br />

auf Verkehrserhebungen der<br />

1990er-Jahre besteht und „damit<br />

nicht die gegenwärtige Trendwende<br />

in der Verkehrspolitik“ berücksichtigt.<br />

Verkehrssenatorin Günther<br />

hatte erst kürzlich gesagt, man wolle<br />

die <strong>Berliner</strong> zur Abschaffung ihrer<br />

Autos bewegen.<br />

In dem Brief wirdnun festgestellt,<br />

dass der Realisierungswettbewerb<br />

für den Neubau zwar Fahrradstreifen<br />

und Straßenbahn vorsieht, „aber<br />

eben auch drei Fahrspuren je Richtung“.<br />

Das bedeutet nach Ansicht<br />

der Allianz: „Hier wirdfür die nächsten<br />

100 Jahre ein Bauwerk errichtet,<br />

das nicht der Politik der Landesre-<br />

100 m<br />

Fischmarkt<br />

Molkenmarkt<br />

Mühlendamm<br />

Spittelmarkt<br />

Grunerstr.<br />

Klosterstr.<br />

Stralauer Str.<br />

Spree<br />

Märkisches<br />

Museum<br />

BLZ/REEG<br />

BLZ/THOMAS UHLEMANN<br />

gierung und schon gar nicht dem<br />

Bürgerwillen entspricht.“ Das habe<br />

der Beteiligungsprozess „Alte Mitte –<br />

Neue Liebe“ ergeben, und auch in<br />

der zur Zeit laufenden Stadtwerkstatt<br />

gehöre die Reduzierung des<br />

Durchgangsverkehrs in der Altstadt<br />

zu den zentralen Forderungen.<br />

DerBrief weist darauf hin, dass in<br />

diesem Debattenforum der Mühlendamm,<br />

Gründungsort der Stadt,<br />

wichtigstes Verbindungsglied zwischen<br />

den historisch bedeutendsten<br />

Plätzen der Stadt, dem Molkenmarkt<br />

und dem Köllnischen Fischmarkt,<br />

als Kreativort identifiziert und besprochen<br />

worden sei. Es wird daran<br />

erinnert, dass die Senatsplanung<br />

vorsieht, diese Stadtplätzewiederzugewinnen.<br />

Weiter heißt es,der Mühlendamm<br />

habe mit der Ergänzung<br />

der Fischerbrücke „enormes Potenzial,<br />

neue Verknüpfungen in der<br />

Stadt zu schaffen und durch die Nutzung<br />

der Wasserkraftein Zeichen im<br />

Sinne der Ökologie zu setzen“.<br />

Angeregt wird ein Runder Tisch<br />

zurinterdisziplinären Abstimmung.<br />

Die Entwurfsstudie der Allianz regt<br />

in freier Interpretation der historischen<br />

Situation an, auf der Brücke<br />

Gebäude und Kolonnaden zu<br />

bauen.<br />

Fall Rebecca:<br />

Polizei will<br />

Sonderermittler<br />

1200 Hinweise müssen<br />

ausgewertet werden<br />

Drei Tage durchsuchten Polizisten einen<br />

Wald bei Storkow. Ohne Erfolg. POLIZEI<br />

ImFall der vermissten Rebecca aus<br />

Britz konzentrieren sich die Ermittler<br />

der 3. Mordkommission jetzt<br />

auf die Auswertung der mehr als<br />

1200 Hinweise. Diese sind seit dem<br />

Verschwinden der 15 Jahre alten<br />

Schülerin am 18. Februar bei der Polizei<br />

eingegangen.<br />

Daszeuge nicht nur vombundesweiten<br />

Interesse an diesem Fall, sondern<br />

auch von der Bereitschaft, uns<br />

zu helfen, hieß es bei der Polizei. Es<br />

seien außergewöhnlich viele Hinweise.<br />

Die Auswertung werde einige<br />

Tage in Anspruch nehmen.<br />

Damit die Ermittlungen zügig<br />

weitergeführt werden können, prüft<br />

die Behörde nun, eine spezielle Ermittlungsgruppe<br />

in dem Fall zu bilden.<br />

Damit könnten die Hinweise<br />

schneller abgearbeitet werden, weil<br />

mehr Personal zur Verfügung<br />

stünde. Der Mordkommission sitzt<br />

die Zeit im Nacken. Noch in diesem<br />

Monat könnte ein Richter erneut<br />

über die Dauer der Untersuchungshaft<br />

entscheiden. Liegen dann keine<br />

neuen überzeugenden Gründe vor,<br />

kann es sein, dass der 27 Jahre alte<br />

Tatverdächtige Florian R. die Untersuchungshaftanstalt<br />

Moabit als<br />

freier Mann wieder verlässt. Polizei<br />

und Staatsanwaltschaft gehen aber<br />

weiterhin davon aus, dass das Mädchen<br />

nicht mehr am Leben ist. Dem<br />

Schwager wird ein Tötungsdelikt<br />

vorgeworfen. Er schweigt weiterhin.<br />

Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen<br />

sind weiterhin zwei mysteriöse<br />

Fahrten des Mannes am Tag<br />

des Verschwindens von Rebecca sowie<br />

am darauffolgenden Tag. Zu beiden<br />

Zeiten war der gelernte Koch in<br />

einem himbeerroten Renault<br />

Twingo auf der A12 in Richtung<br />

Frankfurt (Oder) von einer Überwachungskameragefilmt<br />

worden. Zeugen<br />

wollen das auffällige Auto bei<br />

Storkow gesehen haben. Deshalb<br />

suchten jeweils 100 Polizisten an drei<br />

Tagen einWaldstück ab.OhneErgebnis.Obdie<br />

Suchefortgeführtwird, ist<br />

noch nicht entschieden.<br />

Zu diesen Fahrtenäußertsich der<br />

Tatverdächtige nicht. Dazu soll ihm<br />

seine Anwältin geraten haben. Sie<br />

gilt als erfahrene Juristin, die seit<br />

2007 als Fachanwältin für Strafrecht<br />

zugelassen ist. Die Anwältin kennt<br />

die Arbeit der Polizei. Drei Jahre leitete<br />

sie als Kriminaldirektorin im<br />

Landeskriminalamt das Referat, das<br />

für die Bekämpfung der Schwerstkriminalität,<br />

der Produkterpressung<br />

sowie von Geiselnahmen zuständig<br />

war.<br />

Gegenüber RTL hatte Rebeccas<br />

Vater gesagt: „Die ganze Nummer<br />

hängt mit einer anderen Sache zusammen,<br />

die ich aber nicht sagen<br />

darf.“ Er forderte Florian R.auf, sein<br />

Schweigen zu beenden, um die Ermittlungen<br />

in die richtige Richtung<br />

zu führen. Laut einem Bericht der<br />

Bild-<strong>Zeitung</strong> soll Florian R.amTag<br />

von Rebeccas Verschwinden unterwegs<br />

nach Polen gewesen sein, um<br />

ein Drogengeschäft abzuwickeln. Er<br />

soll voreinigen Jahren bereits wegen<br />

der illegalen Einfuhr von Polenböllern<br />

polizeilich aufgefallen sein. Die<br />

Polizei äußert sich zu diesen Details<br />

nicht. (ls., kop.)

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