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Berliner Zeitung 14.03.2019

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HACKETT<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 61 · D onnerstag, 14. März 2019 19<br />

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Sport<br />

Automatisch<br />

ein bisschen<br />

mehr<br />

Eintracht Frankfurt hofft auf<br />

ein Fest bei Inter Mailand<br />

Des Bilderrätsels Lösung: Max Verstappen in seinem neuen RB15<br />

Das alte Duell zwischen<br />

Lewis Hamilton, Mercedes,<br />

und Sebastian Vettel,<br />

Ferrari, oder doch ein<br />

Dreikampf, in den sich MaxVerstappen<br />

mit Red Bull einmischen kann?<br />

Das ist die Große-Preis-Frage der<br />

Formel 1, die am Sonntag in Australien<br />

in ihre 70. Saison startet. Im<br />

neuen Rennjahr gibt es allerdings<br />

auch sieben Ausrufezeichen.<br />

!<br />

Jetzt oder nie: Vielleicht nur noch<br />

dieses eine Mal, am 28. Juli, hat Sebastian<br />

Vettel in seinem fünften Ferrari-Jahr<br />

die Chance,endlich den Großen<br />

Preis von Deutschland zu gewinnen.<br />

Hockenheim hat in diesem Jahr<br />

nur eine Gnadenfrist bekommen, weil<br />

es in Miami nichts geworden ist mit<br />

der Formel 1.Vonden 21 Rennen muss<br />

2020 auf jeden Fall eines weichen, weil<br />

der deutsche Architekt Hermann Tilke<br />

gerade in Hanoi eine Piste für den ersten<br />

Grand Prix vonVietnam baut.<br />

17 JAPAN<br />

Suzuka -13. Oktober<br />

5,807 km 53 307,471 km<br />

Racing Point<br />

Das Team: Der von einer Investorengruppe<br />

um den kanadischen Milliardär<br />

Lawrence Stroll gepamperte<br />

Rennstall will nur eins: zur Ruhe kommen.<br />

„Ich glaube an dieses Team und<br />

denke,dass wir diese Saison viel erreichen<br />

können“, sagt der Mexikaner Sergio<br />

Pérez, der zusammen mit Stroll-<br />

Sprößling Lance die durchaus beachtlichen<br />

Leistungen aus der zweiten Saisonhälfte<br />

2018 bestätigen will.<br />

Das Auto: Beim RP 19 handelt es sich<br />

größtenteils um eine Weiterentwicklung<br />

des Force India VJM11. Man<br />

weiß also, was man hat, was durchaus<br />

ein Vorteil sein kann.<br />

Der Status: Mitfahrer<br />

Sieben<br />

Ausrufezeichen<br />

!<br />

Der andere Deutsche: Nico Hülkenberg<br />

hat zwei Jahre den Entwicklungshelfer<br />

für das Renault-Werksteam<br />

gespielt, jetzt muss aus den guten<br />

deutsch-französischen Beziehungen<br />

mehr werden als nur der Titel als<br />

B-Weltmeister, den Hülkenberg mit<br />

seinem siebten Platz hinter den Piloten<br />

vonMercedes,Ferrariund RedBull<br />

geholt hat. Der31-Jährige wartet nach<br />

158 Formel-1-Rennen immer noch<br />

auf den ersten Podestplatz –und bekommt<br />

vomneuen Teamkollegen Daniel<br />

Ricciardo noch mehr Druck.<br />

!<br />

Guck an: Das Fernsehangebot wird<br />

ausgeweitet:WemdieWerbe-Boxenstopps<br />

von RTL zu stimmungstötend<br />

sind, der hat wieder eine Alternative<br />

im Pay-TV:Sky hat sich die Rechte zurückgeholt<br />

und gibt Ralf Schumacher,<br />

inzwischen 43 und Nachwuchs-<br />

Teamchef, die Chance auf eine zweite<br />

McLaren<br />

Das Team: Eile mit Weile, heißt das<br />

Motto bei den Briten. So nimmt es<br />

Boss Zak Brown in Kauf, dass sowohl<br />

der neueTeamchef, Andreas Seidel, als<br />

auch der neue Technikdirektor,James<br />

Key, erst im Laufe der Saison für Mc-<br />

Laren aktiv werden können. In fünf<br />

Jahren will man wieder um den WM-<br />

Titel fahren, heißt es bei McLaren Racing.<br />

Wobei man vorallem auf das Talent<br />

vonLando Norris,19, setzt.<br />

Das Auto: Einen richtigen Entwicklungssprung<br />

erwartet man sich in<br />

Woking vor allem durch die Arbeit<br />

von Seidel und Key. Der MCL34 ist<br />

deshalb nicht mehr als ein Versuch.<br />

Der Status: Probant<br />

Das ändert sich in der neuen Saison<br />

18 MEXIKO<br />

Mexiko-Stadt -27. Oktober<br />

4,304 km 71 305,354<br />

VonElmar Brümmer,Melbourne<br />

Karriere. Rennen können auch über<br />

die Formel-1-App geguckt werden,<br />

das Komplettpaket auf F1 TV kostet<br />

7,99 Euro im Monat.<br />

!<br />

Luft nach oben: Um mehr Überholvorgänge<br />

zu ermöglichen, wurden<br />

die Frontflügel um 20 Zentimeter verbreitert<br />

und kommen jetzt auf ein<br />

stattliches Zwei-Meter-Maß. Auch der<br />

Heckflügel gewinnt an Mächtigkeit,<br />

wird höher, breiter. Generell sind die<br />

Aerodynamikelemente aber beschränkt<br />

worden, damit das „Ansaugen“<br />

einfacher wird.<br />

!<br />

Gib Gummi: Die Reifen-Lotterie bekommt<br />

weniger Lose. Künftig setzt<br />

19 USA<br />

Austin -3.November<br />

5,513 km 56 308,405 km<br />

Toro Rosso<br />

Das Team: Zuletzt musste sich das<br />

Team immer wieder mit Kundenmotoren<br />

von Renault oder Ferrari begnügen,<br />

ein Hemmnis,das in diesem<br />

Jahr durch die Zusammenarbeit mit<br />

Honda nicht mehr gegeben ist. Fraglich<br />

ist allerdings, obman im Sinne<br />

einer Weiterentwicklung mit Rookie<br />

Alexander Albon und Daniil Kwjat<br />

auch tatsächlich die richtigen Piloten<br />

unter Vertraghat.<br />

Das Auto: Der STR14 ist ein überarbeitetes<br />

Modell des RB14, den der<br />

große Synergiepartner im vergangenen<br />

Jahr einsetzte. Nicht mehr und<br />

nicht weniger.<br />

Der Status: Stier ohne Hörner<br />

der italienische Alleinausrüster Pirelli<br />

im Trockenen auf nur noch dreiVarianten<br />

–die rot, gelb und weiß markierten<br />

Pneus stehen für weich, mittel und<br />

hart. DieGummimischungen, die sich<br />

dahinter verbergen, sind trotzdem unterschiedlich<br />

und auf jede der 21 Strecken<br />

bis zum Finale in AbuDhabi am<br />

ersten Advent zu ziehen.<br />

!<br />

Keine Frühjahrsdiät: Fünf Kilogramm<br />

mehr Spritsind jetzt an Bord,insgesamt<br />

110. Auch die Fahrer dürfen wieder<br />

zulegen, deren Mindestgewicht<br />

wirdmit 80 Kilogramm einberechnet.<br />

Insgesamt muss ein Rennwagen 734<br />

Kilogramm schwer sein, ungefähr so<br />

viel wie ein Smart.<br />

!<br />

Auf den Punkt: Die Abstimmung in<br />

letzter Minute unter den Funktionären<br />

sorgt dafür, dass es schon am<br />

Sonntag einen Extrapunkt für die<br />

schnellste Rennrunde geben wird. Der<br />

Bonus gilt aber nur für Piloten, die unter<br />

den ersten Zehn sind. Ein Pünktchen<br />

kann große Wirkung haben:<br />

1958, als es die Regel schon mal gab,<br />

hat Mike Hawthorn seinen Landsmann<br />

Stirling Moss mi 42:41 Zählern<br />

besiegen können.<br />

20 BRASILIEN<br />

São Paulo -17. November<br />

Alfa Romeo<br />

Das Team: Mit dem italienischen Autobauer<br />

kehrtnach 30 Jahren einer der<br />

großen Namen in die Rennlisten der<br />

Formel 1zurück –und verdrängt den<br />

Namen Sauber.Die Italiener haben ihren<br />

Einfluss im Rennstall entsprechend<br />

ausgebaut und wohl auch bei<br />

derVerpflichtung vonKimi Räikkönen<br />

eine entscheidende Rolle gespielt. Der<br />

bald schon 40 Jahre alte Finne ist immer<br />

noch schnell, aber reicht das?<br />

Das Auto: Räikkönen glaubt, dass das<br />

Team alle Möglichkeiten hat, um „ein<br />

großartiges Auto“ zu bauen. Die Probefahrten<br />

mit dem C38 sprechen<br />

durchaus für diese Einschätzung.<br />

Der Status: Aufholjäger<br />

GETTY/DAN ISTITENE; AP (8), AFP (7), DPA (2), GETTY (2), IMAGO<br />

Williams<br />

Das Team: Über den traditionsreichen<br />

Rennstall ist in den vergangenen<br />

Wochen jede Menge geschrieben<br />

worden. Wasallerdings weniger<br />

mit der sportlichen Performance der<br />

Autos, sondern vor allen Dingen mit<br />

RobertKubica zu tun hat. DerPole ist<br />

nach seinem schweren Rallye-Unfall<br />

im Jahr 2011 zurück in der Formel 1,<br />

wirdallerdings im Williams so chancenlos<br />

sein wie sein Vorgänger.<br />

Das Auto: Es passt zum desolaten<br />

Zustand des Rennstalls,dass der FW<br />

42 nicht rechtzeitig zu den Tests in<br />

Barcelona fertiggestellt werden<br />

konnte.Langsam, unzuverlässig.<br />

Der Status: Keep on losing statt racing<br />

Sergio Pérez Lance Stroll Carlos Sainz jr. Lando Norris Daniil Kwjat Alexander Albon Kimi Räikkonen Antonio Giovinazzi RobertKubica George Russell<br />

Claro<br />

4,309 km 71 305,909 km<br />

5 SPANIEN<br />

Barcelona-Catalunya -12. Mai<br />

4,655 km 66 307,104 km<br />

8 FRANKREICH<br />

Le Castellet -23. Juni<br />

5,842 km 53 309,690 km<br />

11 DEUTSCHLAND<br />

Hockenheim -28. Juli<br />

4,574 km 67 306,458 km<br />

21 ABU DHABI<br />

YasMarina -1.Dezember<br />

5,554 km 55 305,355 km<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, seinem<br />

Lieblingsverein zu folgen.<br />

Auf Twitter, Facebook, Instagram,<br />

klar, sozial ist, was Netze schafft.<br />

Doch der wahreFußballfan reist mit<br />

dem Bus, mit der Bahn, im Auto oder<br />

im Flugzeug, um seine Mannschaft<br />

im entscheidenden Moment zu unterstützen.<br />

Die Fans von Eintracht<br />

Frankfurtsind mit beinahe allenVerkehrsmitteln<br />

Richtung Italien gepilgert,<br />

die sich ihnen boten. Mindestens<br />

13 500 Anhänger begleiten die<br />

Hessen auf ihrer Reise zum nächsten<br />

Abenteuer in der Europa League,<br />

zum Rückspiel im Achtelfinale bei<br />

Inter Mailand kämpft der deutsche<br />

Pokalsieger am Donnerstag (20.55<br />

Uhr). Es geht ums Weiterkommen.<br />

DieChance ist da.<br />

Zum ersten Mal seit 1995 will die<br />

Eintracht ins Viertelfinale eines europäischen<br />

Wettbewerbs vorstoßen.<br />

Nach dem 0:0 im Hinspiel würde den<br />

Frankfurterndafür schon ein Unentschieden<br />

mit Auswärtstor genügen.<br />

„Ich hoffe,dass es ein Festtag für uns<br />

wird“, sagte Trainer Adi Hütter, der<br />

aufgrund seiner Sperrevon Assistent<br />

Christian Peintinger an der Seitenlinie<br />

vertreten wird: „Wir brauchen<br />

eine absolute Spitzenleistung, um in<br />

San Siro bestehen zu können. Jetzt<br />

müssen wir in der Höhle des Löwen<br />

Leistung zeigen.“<br />

Rebic fehlt<br />

In Frankfurt genießt man die Auftritte<br />

im vonvielen eher stiefmütterlich<br />

behandelten europäischen<br />

Zweitwettbewerb wie bei kaum einem<br />

anderen Klub. Schon die Reise<br />

zum letzten Gruppenspiel bei Lazio<br />

Rom hatten im Dezember rund<br />

10 000 Fans angetreten. 2013 bei der<br />

bis dato letzten Europapokal-Teilnahme<br />

der Eintracht waren es in<br />

Bordeaux 12 000 gewesen, schon damals<br />

laut Uefa ein Rekordfür die Europa<br />

League.<br />

DieAnhänger könnten im altehrwürdigen<br />

Giuseppe-Meazza-Stadion<br />

zu einem entscheidenden Faktor<br />

werden. „Wenn man bedenkt,<br />

was die für eine Reise auf sich nehmen,<br />

nur um uns spielen zu sehen<br />

und die Eintracht international zu<br />

unterstützen, macht einen das<br />

stolz“, sagte Mittelfeldspieler Sebastian<br />

Rode dem Magazin kicker:„Man<br />

will automatisch mehr geben.“<br />

Auch so rechnen sich die Frankfurter<br />

gegen den Tabellenvierten der<br />

Serie Aeiniges aus. „Inter ist aktuell<br />

keine Spitzenmannschaft, das waren<br />

sie vor zehn Jahren“, beschied Abwehrchef<br />

Makoto Hasebe.Selbst der<br />

drohende Ausfall des Kroaten Ante<br />

Rebic wegen Knieproblemen ändert<br />

nichts an der Ausgangslage. Der<br />

Kroate war erst am Dienstagnachmittag<br />

vonder Untersuchung bei einem<br />

Spezialisten in Belgrad zurückgekehrt.<br />

Der Rest der sogenannten<br />

Büffelherde, Sebastien Haller und<br />

Luka Jovic, steht zur Verfügung.<br />

EinSpiel gesperrt<br />

Hütter nimmt es mit Fassung, dass er<br />

die Partie vonder Tribüne aus verfolgen<br />

muss, weil er nach einem Tritt<br />

gegen eine Trinkflasche und dem<br />

daraufhin erfolgten Innenraumverweis<br />

beim Hinspiel für ein Spiel gesperrtwurde.„Dastut<br />

natürlich weh,<br />

in so einem Stadion nicht an der Seitenlinie<br />

zu stehen“, bekannte er:„Da<br />

bin ich aber selbst schuld.“<br />

DieVerbannung des Trainers will<br />

allerdings ohnehin niemand bei der<br />

Eintracht als Ausrede gelten lassen.<br />

Ebenso wenig den Umstand, dass<br />

die Begegnung lediglich 70 Stunden<br />

nach dem Montagabendspiel in der<br />

Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf<br />

(3:0) stattfindet. Sportvorstand Fredi<br />

Bobic sprach von einer „ganz normalen<br />

englischen Woche“ und Rode<br />

meinte mit einem Augenzwinkern:<br />

„Bei unserem Adrenalinpegel geht es<br />

auch mit etwas weniger Regeneration.“<br />

(dpa)

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